Hallo Erwin
Es ist lediglich ein einfacher Versuch, das zu erwartende Signal am Sitzplatz herzuleiten, auf der Basis des von die eingestellten Impulsdiagramms (s.u). Um deine Frage zu beantworten, habe ich es nocheinmal mit anderen Worten versucht zu beschreiben und fett hervorgehoben, wo ich auf
dein Material aufgesattelt habe.
Dabei ist zunächst Weißes Rauschen angenommen, welches die Spektralanalyse von Audacity als linearen FG anzeigt. Auch habe ich (zunächst bewusst fälschlich) ein gleichmäßiges Rundstrahlverhalten einer idealisierten Punktquelle angenommen.
Jeder nennenswerte Strahl, der das Ohr erreicht, wird als
1 Peak dargestellt (s.u.), und für jeden Strahl wird eine Spur angelegt, in die das identische Rauschen kopiert wird. Bei identischem Ursprung/Deckungsgleichheit spricht man auch von korreliertem Rauschen, der Physiker nennt es kohärent. Unkorreliertes Rauschen macht hier keinen Sinn, die finale Analyse würde versagen.
Da wegen der Umwege zeitliche Verzögerungen auftreten, kommen die Signale am Ohr unterschiedlich spät an. Wie spät und wie laut, zeigt
dein Impulsdiagramm
und die
Ausschnittvergößerung zur genaueren Feststellung des Abstands zwischen den Pulsen
wobei die Frage nach der genauen Ablesung aufkommt, weil hier offenbar schon stark geglättet wurde.
Um die Verzögerung präzise einzustellen, wählte ich das Ende, die Skalierung von Audacity mit Ctrl1 hinreichend zu spreizen. Wer genau hinsieht, stellt fest, dass ich um Faktor 10 mehr gespreizt habe, um die Genauigkeit zu verbessern, die Spektralanalyse verschiebt sich auch um Faktor 10, deshalb habe ich dort die Skalierung weggeschnitten. Ich hätte natürlich auch statt die voreingestellten 44,1kHz auf 192 arbeiten können, aber da hätte ich den Pfad der Gewohnheit verlassen, und nachfolgende Diskussion verursacht.
Am Ende um den Betrag der Verzögerung gekürzt und auf das Ende synchronisiert erschien mir als einzige gangbare und überschaubare sichere Methode, schließlich alle Enden gegen den Cursor zu verschieben, womit sie zu dem aus den
ablesbaren Werten interpolierten verzögertem Eintreffen gebracht werden,
wie sie in der obigen Impulsdarstellung erscheinen.
Da unterschiedlich lange Wege auch Pegelverluste beinhalten, wurde die
Amplitude der Pulse auf die entsprechenden Spuren angepasst. Sie erscheinen also am Endpunkt unterschiedlich intensiv.
Jetzt kann man bei Audacity die Spektralanalyse anwenden, auf einzelne Spuren, um zu prüfen, ob der FG noch gerade verläuft, auf mehrere ausgewählte Spuren, aus denen die Analyse eine Summe bildet und darstellt. Je mehr Spuren gewählt sind, umso unüberschaubarer wird der resultierende FG.
Man könnte nun eine Liste abarbeiten, jede Spur gegen jede mixen. Das machte für mich aber keinen Sinn, diesen zeitraubenden Akt vorzunehmen. Denn die Simulation vernachlässigt etwas Wichtiges, das Richtverhalten der Box, welches ich nicht kenne. Aus der Zeitverzögerung kann man mit der Fadenmethode die Richtung des Umwegs bestimmen. Den FG der Box in dieser Richtung sollte man in der Simulation per Equalizer auf die Spur übertragen.
Die Lästigkeiten der Wiedergabe müssen in der Aufnahme spektral enthalten sein, hier die vermutlich unbehandelte Spektralanalyse eines Acapella Stücks mit einem deutlich erkennbaren Buckel um 6kHz.
Dem stehen De-Esser gegenüber
Ziel der Simulation ist nun, aufzuspüren, auf welchem Weg die größten FG-Welligkeiten entstehen, die in diesem kritischen Bereich Betonung bringen, hier sehr deutlich:
... was meiner ursprünglichen Annahme entspricht, die sich aber nicht durch Dämpfungsmaterial beheben ließ.
Die Frage bleibt, ob das Material wirklich geeignet war, wenn die erwartete Wirkung ausblieb, ob es falsch platziert war oder nicht großflächig bzw dick genug (Minimum 3cm Schaum, mehr als 1/4 Wellenlänge Dicke, wirksam im Bereich von Schallschnelle, die leider an der Wand direkt auf 0 geht), oder ob es nicht dieser Schallstrahl ist, der die Störung verursacht.
Zu jeder Suche gehört, nicht zu früh aufzugeben, aber auch der Gedanke, dass man den Schlüssel dort suchen muss, wo er verloren wurde, und nicht unter der Laterne, wo das Licht die Suche erleichtert, aber nichts zu finden ist.
Natürlich ist der von mir beschrittene Weg der Simulation nichts anderes, als entlang von Laternen die Suche zu begünstigen, die Simulation ist gewissermaßen nichts anderes als gewisse Laternen einzuschalten. Ob sie an der richtigen Stelle stehen, ist damit leider nicht gesagt.
Grüße Hans-Martin