Hallo Wolfram,
Wolfram Szentiks hat geschrieben:Gerne stelle ich mich detailliert den Fragen zum Produkt, wenn dies gewünscht wird.
Im Interview auf Hifi-Forum steht: “ Wir brauchen ein Material, welches den Schall innerhalb der geschlossenen Wände hält und was sich nur schwer zu Vibrationen anregen lässt.“
1991 stellten Lipshitz et al. ein AES-paper vor, bei dem Gehäusevibrationen mit Hilfe von Beschleunigungsmessern gemessen wurden. Die Autoren zogen den spekulativen Schluss, daß ein Teil der vom Gehäuse abgegebenen Schallenergie hörbar oder dicht an der Grenze des Hörbaren liege.
2003 veröffentlichten Bastyr et al. im JAES die Resultate von Messungen (scanning laser Doppler Vibrometer) an einem Lautsprecher der Marke NHT. Gemessen wurde bei den strukturellen Resonanzfrequenzen des Gehäuses, da das Gehäuse bei anderen Frequenzen keine nennenswerte Schallenergie abstrahle. Es zeigte sich, daß bei Berechnungen des Schalldrucks anhand eines Modells, in das die Messungen einflossen, das Gehäuse je nach Frequenz einen mehr oder weniger grossen Beitrag (1-6 dB) zur Gesamtabstrahlung liefert, dies weiter abhängig vom Abstand zum Lautsprecher. Des weiteren wurden Messungen ohne die Innenversteifungen gemacht, wobei sich zeigte, daß das unversteifte Gehäuse je nach Frequenz weniger oder mehr Energie abstrahlte als das versteifte.
Auf der DAGA '05 von Makarski et al. vorgestellte Untersuchungen (scanning laser Doppler Vibrometer) an einem Tieftonlautsprecher (35 l, 12-Zoll Chassis, 3 verschiedene Wandstärken: 8, 12, 19 mm) haben gezeigt, daß es weniger die Gehäuseschwingungen als vielmehr die Hohlraummoden sind, die einen deutlichen Einfluss auf die Schallabstrahlung haben.
Es scheint also, daß Gehäuseschwingungen eventuell einen Einfluss haben können, dies in Abhängigkeit von der Konstruktion des Gehäuses und dann auch nur bei strukturellen Resonanzfrequenzen. Hörtests wurden diesbezüglich nicht durchgeführt. Ein Problem, was möglicherweise keines ist???
Formgebung ohne parallele Wände: wie ein kurzer Blick in die Fachliteratur zeigt, gibt es auch in (Hohl-) Räumen ohne parallele Wände (schiefe Wände, elliptisch, zylindrisch, kugelförmig) Eigenfrequenzen, sprich Resonanzen. Eine mögliche Lösung wäre es natürlich, das Gehäuse so zu dimensionieren, daß die Hohlraumresonanzen oberhalb des Arbeitsbereiches des Basschassis liegen.
Gibt es bei der gewählten Form des Gehäuses der Ardora tatsächlich keinerlei Eigenfrequenzen? Auf der Darstellung in Solidworks sieht es so aus, als ob Boden und Decke des Hohlraumes parallel sind.
Warum wurde nicht der Weg genommen, Abmessungen und Chassis im obigen Sinne aufeinander abzustimmen, wäre dies nicht einfacher und kostengünstiger gewesen?
Gibt es Messungen (Amplitudengänge, Gruppenlaufzeit, Zerfallsspektrum etc.)? Falls ja, wäre es möglich, die mal zu sehen?
Klaus