Audio-PC für JPlay

Koala887
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Beitrag von Koala887 »

Hallo Ulli,
modmix hat geschrieben: Du meinst die Störungen werden eingesperrt, die nicht da sind, wenn der Schutzleiter abgeklebt ist, also darüber nicht abgeleitet werden ?...
ok, hast recht. Da hab ich falsch gedacht. Aber bevor sich Rudolf jetzt einen Trenntrafo besorgt, wäre es doch sinnvoller ein lineares Netzteil einzubauen.

Schöne Grüße
Daniel
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Rudolf
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Anti-Spratzel Lösungen

Beitrag von Rudolf »

Hallo Andreas,

das Thema "interne Soundkarte" war von mir nur als Intermezzo gedacht und sollte bei Bedarf besser in einem separaten Thread fortgeführt werden. Denn bei meinem Audio-PC werde ich weiterhin auf ein externes USB-Interface setzen.


Nun wieder zu meinem aktuellen Thema "Gespratzel". Dies sind meine derzeitigen Handlungsalternativen (in loser Reihenfolge):

  1. Schaltnetzteil mit Eurostecker

    Wie in unserem und anderen HiFi-Foren nachzulegen, ist die Übertragung von Störgeräuschen beim Einsatz von Schaltnetzteilen keine Seltenheit. Soweit ich gelesen und ja auch selbst festgestellt habe, können sie zuverlässig vermieden werden, indem man ein Schaltnetzteil mit Eurostecker - also ohne Schutzleiter - einsetzt. Diese sind intern etwas anders aufgebaut (aufwändiger isoliert) als diejenigen mit Schukostecker. Anscheinend aber ist die technische (gesetzliche?) Obergrenze bei einer Leistung von ca. 90 W (12 V Ausgangsspannung) erreicht. Ich habe jedenfalls kein Schaltnetzteil mit höherer Leistung und einem Eurostecker finden können:

    Bild

    erhältlich z.B. bei Reichelt für ca. 40,00 € http://www.reichelt.de/Netzteile-fuer-N ... 26070a9422

    Ob 90 W bei meinem Audio-PC reichen würden bin ich mir nicht sicher; ich glaube eher nicht.

  2. Lineares Netzteil

    Diese Netzteile gibt es z.B. im Laborbedarfhandel, wobei diese schnell wohnzimmerunfreundliche Abmessungen erreichen (vom Aussehen mal ganz abgesehen). Klanglich aber schwärmen unsere audiophilen Experten für diese Lösung.

    Bild

    erhältlich z.B. bei Reichelt für ca. 146,00 € http://www.reichelt.de/Labornetzgeraete ... 26070a9422

    (eine Alternative zu den Labornetzteilen sind preiswertere 13,8V Netzteile, die über einen 12V-Stabi heruntergeregelt werden; hierzu hat Ulli (modix) eine Lösung entwickelt, die aber ein bisschen Bastelarbeit erfordert)

  3. Trenntransformator

    Ein Trenntrafo sollte - in Verbindung mit meinem bisherigen Schaltnetzteil - ebenfalls funktionieren

    Bild

    erhältlich z.B. bei Reichelt für ca. 164,00 € http://www.reichelt.de/Labornetzgeraete ... 26070a9422

  4. Groundlift am Lautsprecher

    Der ist bei meinen Silbersands zwar vorhanden, bewirkt aber eigentümlicherweise nichts. Werde mich hierzu mit Herrn Müller in Verbindung setzen.

  5. Brummeleminierer

    Hier gibt es zahlreiche Lösungen im Studiobedarfshandel. Sie werden in der analogen Übertragungsleitung vom Vorverstärker zum Lautsprecher eingesetzt. Bei diesen Lösungen hätte ich aber Bedenken, ob sie nicht auch klanglich wirksam sind.

  6. Austausch des Mainboards

    Theoretisch dürfte das Mainboard die Störungen gar nicht erst zum USB-Ausgang durchlassen. Da die Vermeidung von Masseschleifen aber nicht unbedingt die Hauptzielsetzung der Mainboard-Hersteller (und der meisten Computeranwender) ist, dürfte es mit einer Reklamation schwierig werden. Und beim nächsten Board - gleichen oder fremden Fabrikates - weiß man auch nicht, was einen erwartet. Außerdem würde jedesmal eine neue Windows-Lizenz fällig.
So, das waren auf die Schnelle meine derzeitigen Optionen. Vielleicht sind sie ja auch anderen Spratzel-Geschädigten hilfreich.

Ich werde euch auf dem Laufenden halten wie's weitergeht.

Viele Grüße
Rudolf
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Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo Rudolf,
Rudolf hat geschrieben:Ob 90 W bei meinem PC reichen würden bin ich mir nicht sicher; ich glaube eher nicht.
Das könnte man mit einem "Energie-Kosten Messegerät", welcher die Maximalleistung anzeigt, relativ einfach überprüfen. Alle anderen Lösungen sind doch Kostenintensiv.

Insgesamt ist es ein sehr spannendes Thema mit sehr vielen Mitleidenden.

Grüße
Alex
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tinnitus
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Beitrag von tinnitus »

Hallo Rudolf/Uli,

vom Peaktech 6075 würde ich abraten, denn es hat ein ausgesprochen starkes Trafobrummen :( , im Gegensatz zum 6080. Wenn, dann muss es weit weg.

Gruß Roland
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snilax
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Beitrag von snilax »

Hallo zusammen!

Vielleicht hilft ja dieses hier:

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"Best of Two Worlds"-Netzteil mit SBooster von Squeeze Upgrade

Das gibt's in Versionen von 5 bis 15 V.

Schöne Grüße
Snilax
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Snilax,

das Squeeze Upgrade Netzteil könnte eine zu geringe Leistung haben. Es ist in erster Linie als Stromversorgung für externe DACs bzw. USB-Interfaces konzipiert (es gibt das Netzteil auch in einer USB-B Ausführung). Die haben einen wesenlich geringeren Strombedarf als mein Audio-PC. Ich werde aber trotzdem mal beim deutschen Importeur nachfragen.

Was mich zurückbringt zu dem von mir angekündigten Test des USB-Netzteils von Aqvox:

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Ich habe nun eine ganze Weile mit und ohne Aqvox-Netzteil an meinem Focusrite Scarlett 2i2 gehört und kann ehrlich gesagt keine Veränderung des Klangs feststellen. Was nicht unbedingt gegen das Netzteil sondern für die Qualität des Focusrite spricht. Dieses bezieht seinen Strom nämlich ausschließlich über den USB-Eingang und ist eigentlich prädestiniert für ein solches Tuning. Es kann aber auch mit meinem sich altersbedingt ständig verschlechternden Gehör zusammenhängen (den Unterschied zwischen Foobar ohne und mit JPlay höre ich aber immer noch. :wink: ).

Viele Grüße
Rudolf

Edit: Aqvox hat mitgelesen und mir per E-Mail den Hinweis gegeben, es mit gedrehtem Stecker (= gedrehter Phase) zu versuchen. Leider hatte ich das USB-Netzteil zu diesem Zeitpunkt bereits auf den Heimweg geschickt ...
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Rudolf
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Squeeze Upgrade Netzteil

Beitrag von Rudolf »

Hallo zusammen,
Rudolf hat geschrieben:das Squeeze Upgrade Netzteil könnte eine zu geringe Leistung haben. Es ist in erster Linie als Stromversorgung für externe DACs bzw. USB-Interfaces konzipiert (es gibt das Netzteil auch in einer USB-B Ausführung). Die haben einen wesenlich geringeren Strombedarf als mein Audio-PC. Ich werde aber trotzdem mal beim deutschen Importeur nachfragen.
das habe ich getan und folgende Antwort erhalten:
Higoto hat geschrieben:hier die Eckdaten:
Specificaties:
Output Voltage • 12 Volt DC
Input Voltage • 230 Volt AC 50Hz
Transformer • 30VA

Ich denke, die Leistung reicht nicht aus, einen PC zu betreiben.
So ist es, denn 30 Watt sind leider definitiv zu wenig.

Viele Grüße
Rudolf

PS: Lustig, Ulli, das von dir gefundenen Netzteil gleicht äußerlich auffallend dem Squeeze Upgrade.
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nightingale
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Beitrag von nightingale »

Ulli,
da wäre ich vorsichtig. In meinem Fall habe ich eine dezitierte gemeinsame Masse durch verbinden der jeweiligen Minus Pole der Brückengleichrichter geschaffen. Möglicherweise sind die Massen der CPU und der anderen rails auf dem mainboard miteinander verbunden. Ohne gemeinsamen starren Masse Bezugspunkt in der PSU könnten bei der von dir vorgeschlagenen Lösung mit den beiden getrennten Netzteilen Ausgleichsströme (Brumm) auf dem mainboard fliessen. Ich rate daher davon ab.
modmix hat geschrieben: Einfach für die CPU ein eigenes Netzteil - dann reichen die nun 2x 90W z.B. des http://www.reichelt.de/Netzteile-fuer-N ... 26070a9422
@Rudolf: kannst du messen wieviel Leistung dein Audio PC auf der 230V Seite aufnimmt. Ich bin mit meinem linearen Netzteil und einer i5-3570K CPU auf 27W im Betrieb mit JPLAY mit 24bit 192kHz flac files (aber ohne convolution). Also bei mir würde dzt ein 90W Netzteil reichen (peak Leistung sind kurzzeitig um die 60W beim hochfahren). Wegen der geringen Stromaufnahme der CPU (1,6GHz und 0,78V) habe ich jetzt auch den Lüfter abgesteckt > CPU wird im Betrieb max 50°C warm.

LG
Peter
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Ulli,
hallo Peter,

herzlichen Dank für eure zahlreichen Tipps, die ich mit Interesse verfolge. Im Moment ruhen meine Aktivitäten, bis sich mein Mentor Frank vor Ort ein Bild von den Spratzeleien gemacht hat.

In der Tat scheint mir der EInsatz eines Strommessgerätes sinnvoll zu sein um zu prüfen, ob nicht bereits ein 90W-Netzteil (mit Eurostecker) ausreicht.

Vielen Dank vorerst,
Rudolf
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ESM
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Beitrag von ESM »

Hallo Rudolf,
Rudolf hat geschrieben:In der Tat scheint mir der EInsatz eines Strommessgerätes sinnvoll zu sein um zu prüfen, ob nicht bereits ein 90W-Netzteil (mit Eurostecker) ausreicht.
90W könnten tatsächlich reichen. Ich habe heute mal einen Strommesser vor den Audio PC gehängt. Max. beim Einschalten 64W, im Betrieb zwischen 55 und 61W.

Komponenten:
- Gigabyte GA-Z77X-D3H Intel Z77 So.1155
- 400 Watt Xigmatek NRP-PC Series Non-Modular 80+ Bronze (demnach absoluter overkill)
- Intel Core i3 3240 2x 3.40GHz So.1155 BOX (kein undervolting, oder tweaking)

Die gesamte Anlage inkl. Endstufen und Fireface: max. 244W (einmalig beim Einschalten), bei Zimmerlautstärke 99-105W, bei gehobener Lautstärke geringfügig mehr, nie >150W. Im Ruhezustand sind es 2,1W, durch die Versorgung der Netzwerkkarte fürs Wake on Lan.

Finde ich alles erstaunlich niedrig.

Gruß Erwin
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Rabl
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Beitrag von Rabl »

Hallo Zusammen,

ich habe in den letzten Wochen eine 2te Installation von JPLAY auf meinem Arbeitsnotebook vorgenommen, aber da leide ich immer wieder beim Musikhören unter dem Lüftergeräusch meines Dell Latitude. Es ist zwar weniger geworden seit der Änderung der Energieeinstellungen, aber immer noch öfter als mir lieb ist.

Daher habe ich mich entschieden für das Büro ebenfalls einen Lüfterlosen PC anzuschaffen. Ich könnte nun wie Zuhause wieder auf ein System von IchBinLeise.de zurückgreifen. Bei meiner Recherche ist mir aber folgender PC aufgefallen: http://www.deltatronic.de/de/htpc/absol ... i-computer.

Was haltet ihr davon?

Viele Grüße,
Rainer
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Rainer,

das schaut ja kompakt und niedlich aus. Die fertige Konfektionierung hat natürlich seinen Preis. Mit OS, SSD/HD und einem ausreichend leistungsfähigen Prozessor (die Basis-Variante könnte ein wenig zu knapp sein) ist man dann bei knapp 1000,- €.

Grüße
Fujak
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nuAudio
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Beitrag von nuAudio »

Moin,

der Preis ist für die verbauten Komponenten angemessen. Gerade das Mainboard ist ein kleines Schmankerl, zwei LAN-Ports und der niedrigste Stromverbrauch aller Intel Mainboards. Das Gehäuse wiederum ist von verschiedenen OEM Herstellern bekannt bzw. wird auch unter Akasa Euler vertrieben. Hier mal ein Test:

http://www.silentpcreview.com/article1321-page1.html

Als Steuer-PC könnte ich mir das gut vorstellen, als reiner Audio-PC mit jplay max Einstellungen wird die Kühlleistung nicht reichen. Hier sind die Gehäuse von HD-Plex, Impactics, Streacom und hfx wesentlich potenter.

Gruß Frank

Update 1:

Hier nochmal was interessantes: http://www.gigabyte.com/products/produc ... id=4419#ov

Ich denke das könnte DAS Mainboard für einen tollen Audio-PC ( ohne Hibernate Mode) werden. Besonders den extra geschützten USB Port finde ich sehr spannend. Der zweite LAN Port würde sich sehr für einen jplay PC empfehlen... :mrgreen:

Gruß Frank
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Rabl
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Beitrag von Rabl »

Ich habe es jetzt mit 32 GB konfiguriert und somit für 1300 € bestellt. Da ich ihn auch als Arbeitsrechner fürs Büro benutzen werde, bin ich mal gespannt, wie er sich denn in den Alltagsszenarien macht und wie gut es mit der passiven Kühlung funktioniert.

Werde auch jeden Fall berichten, wie der Kleine sich macht.

Gruß,
Rainer
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Rudolf
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Fertigmeldung: Audio-PC läuft spratzelfrei

Beitrag von Rudolf »

Liebe Audio-PC Freunde,

mein Projekt ist heute auf die denkbar einfachste Weise zum erfolgreichen Ende gekommen:

Mein Mentor Frank hat mir ein 120W-Netzteil mit Eurostecker zu kommen lassen und damit einen endgültigen Schlussstrich unter das Gespratzel gezogen. 8)

Fabrikat und Bezugsquelle wird uns Frank hoffentlich noch mitteilen.

So wenig wie sich das Netzteil erwärmt, würde ich mal tippen, dass es auch ein 90W-Netzteil tun würde. Das werde ich beizeiten mal nachmessen.

An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an alle, die mit mir gelitten und mich tatkräftig mit Vorschlägen unterstützt haben!

Hat sich der ganze Aufwand gelohnt? Und wie! Mithilfe von JPlay, Online-Convolving und Mytek Stero192-DAC bin ich gefühltermaßen jetzt dort, wo mich der Linn G-ADS1 hingebracht hätte, wenn ich ihn in Verbindung mit Offline-Convolving eingesetzt hätte.

Um den Audio-PC endgültig zu referenzieren, werde ich ihn mit dem G-Sonos am Mytek DAC vergleichen. Dazu werde ich ein paar Testdateien vorfalten, denn der G-Sonos erlaubt ja genauso wie der Linn kein Online-Convolving.

G-Sonos und Audio-PC sind übrigens keine Konkurrenten sondern Partner: die Familie nutzt den G-Sonos und ich den Audio-PC. Zudem fungiert der G-Sonos als "Airport" für den Audio-PC, indem er ihm den drahtlosen Zugriff auf meine NAS ermöglicht, siehe hier: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 170#p61170.

Über weitere Verbesserungen denke ich natürlich auch schon nach: und zwar über die von mir ursprünglich belächelte PCI-Karte SOtM tX-USBexp von Simple Design: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 740#p59740. Es mag allerdings sein, dass die Entwickler des Mytek DAC ihre Hausaufgaben derart gut gemacht haben, dass die Karte in meiner Kette überflüssig wäre. Mal schauen.

Viele Grüße
Rudolf
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