Liebe G-Sonos-Freunde,
der Arcam SONLINK DAC kam heute an. Das Teil sieht richtig schick aus und kommt in einer leckeren Verpackung - wenn man die öffnet, bietet sich ein Appetit machender Anblick auf den kleinen DAC:
Schnell ausgepackt und an die Anlage in meiner Werkstatt angeschlossen - mein G-ADS1 DAC stellt im Standby seine Durchschleifeingänge an die beiden AGM 3.3 zur Verfügung, so dass die beiden (G-)Cinch-Käbelchen vom neuen DAC Anschluss finden (das Beipack-Kabel habe ich mal in der Packung gelassen). Der DAC hat genau passende Aussparungen für die Standfüße des Sonos Connect/ZP90:
Hier ist ein G-Sonos mit Digitalupgrade angeschlossen, einen originalen Sonos habe ich gerade nicht. Ich war sehr gespannt, wie das klingt! Nachdem ich gestern Abend nach der Lektüre der Musikempfehlungen von martino an eine meiner Lieblingsscheiben vor vielen Jahren erinnert wurde,
Chick Coreas "Eye Of The Beholder", nahm ich den 9. Titel mit gleichem Namen wie das Album auf der CD. Ich hatte das Stück gestern Abend nach bestimmt 10 Jahren wieder mal gehört und mir verwundert die Ohren gerieben, welchen Fortschritt Lautsprecher und Quellgeräte seitdem in meiner bescheidenen Hütte gemacht haben. Das klang gut, so präzise und und ein tolle Tiefe in der Abbildung, losgelöst im Raum. Ok, ein G-ADS1 DAC ist nicht der richtige Sparringspartner für den kleinen Arcam, schon klar. Auch, wenn man den Neuwert des G-Sonos noch dazurechnet, liegt da immer noch grob eine Zehnerpotenz im Preis dazwischen. Also den SONLINK DAC gehört, ohne mich vorher mit dem Linn einzuhören.
Mein Gott, klingt das lahm über die G-Sonos-SONLINK DAC-Kombi. Raumtiefe? Monohühner auf Wäscheleine, gespannt von HT links zu HT rechts. Oder bin ich gerade nicht ganz auf dem Damm? Nehm' ich doch vielleicht mal ein anderes Stück. Wie wär's mit der Orgel vom Forumstreffen, die Preston-Einspielung der d-moll-Toccata. Oh Gott, schon die Klangfarbe des ersten Tones ist ja völlig daneben, aber was passiert gleich, wenn nach der Dreier-Vorstellung des Anfangsmotivs die raumfüllende tiefe Basspfeife den Sessel synchron zu meinem Magen wird vibrieren lassen? Ich erschrecke, den Test muss ich wohl vertagen, die AGM scheppern irgendwie im Bass, da stimmt was nicht.
Falsch. Die AGM sind ok, wie ein Quercheck mit dem G-ADS1 DAC zeigt, den ich jetzt doch machen muss. Ich bin erleichtert, rettet mir das doch den Verlauf des weiteren Abends, weil ich die AGM nicht zerlegen muss.
Also gut, richtigen Bass kann das Teil nicht, aber weiter im Test, geben wir dem DAC noch eine Chance, die Registerwechsel nach besagter Bassorgie. Kann mal jemand die Schaumstoffschützer vom Mikro abziehen, bitte? Ich gebe auf. Das Ding klingt erbärmlich, muss ich mir eingestehen. Aber das liegt eben daran, dass ich hoffnungslos versaut bin, was den Klang einer ordentlichen Quelle angeht, denke ich mir dann. Machen wir also mal den Test, um auf den Boden zurückzukehren, nehmen wir also den (unmodifizierten) Analogausgang des G-Sonos zum Vergleich. Das ist doch sicher noch schlechter.
Jo mei, das macht ja richtig Musik im Vergleich! Klar, der G-Sonos klingt mit Digital Upgrade auch am Analogausgang besser als der O-Sonos, keine Frage, der saubere Takt macht sich auch beim eingebauten DAC bemerbar. Aber das ist gleiche Kost für beide, der SONLINK DAC kriegt ebenfalls das saubere Digitalsignal vom G-Sonos. Klarer, frischer, Bass sauber, es ist ganz klar, der SONLINK DAC ist ein großer Schritt rückwärts.
Vielleicht bringt der DAC ja einen kleinen Vorteil im Vergleich zum O-Sonos, das kann ich jetzt nicht testen. Wenn der nächste Sonos zu mir in den Friseursalon kommt, kann ich das aber mal nachholen. Richtig viel verspreche ich mir aber nicht davon, ehrlich gesagt.
Kurz: Das Ding ist billig, aber seinen Preis (240€) dennoch nicht wert.
Viele Grüße
Gert