Hallo Harald, hallo Acourate-Fans,
vielleicht noch ein paar Anmerkungen von meiner Seite zu den einzelnen Varianten.
nihil.sine.causa hat geschrieben:A: Player o.ä. Digitalausgang - Acourate Appliance - Digitaleingang Wandler
Das wäre der Audiovolver oder auch der Volksconvolver, digital eingeschleift. Ich benutze das gar nicht mehr. Je besser die Anlage dahinter, desto mehr merkt man, dass die Kiste im Signalweg den Klang verhunzt, vermutlich durch Erhöhung des Jitters. Das erste Mal habe ich das gemerkt, als ich bei meinem Freund Helmut die AGM 8.4 in Betrieb nahm, direkt mit einem G-Sonos an dem internen Wandler der Box. Dann wollte ich das Krönchen aufsetzen und eine Acourate-Korrektur machen - das ging nach hinten los, was aber nicht an Acourate liegt. Denn ohne Korrekturfilter, also nur mit einem Dirac der Höhe eins gefaltet, was eigentlich in=out bedeutet, klang das schon inakzeptabel. Nur - normalerweise merkt man das deshalb nicht gleich, weil man diese Kisten immer so vorgeführt kriegt, dass nur die Filter umgeschaltet werden zwischen Korrektur und Dirac. Und da gewinnt dann die Korrektur, klar. Aber gegen den Dirac gewinnt eben die Variante ohne Gerät dazwischen.
nihil.sine.causa hat geschrieben:B: Player o.ä. Digitalausgang - Acourate Appliance DA - Analogsenke (z.B. Vorverstärker, Aktivlautsprecher)
Hier muss man wenigstens nicht mehr erneut in einen S/PDIF-Datenstrom wandeln. Die Grundprobleme von A bleiben. Immerhin kann man mit dieser Lösung aber schon ein ordentliches Niveau erreichen, so lief z. B. Rudolfs Volksconvolver. Allerdings musste ich die Analogausgänge massiv aufpeppen, damit das nach was klang.
nihil.sine.causa hat geschrieben:C: Analogquelle - Acourate Appliance AD - Digitaleingang Wandler
Na da dreht's den eingefleischten Analogfans hier doch sicher den Magen um. Obwohl Winfried das ja mit Erfolg beispielsweise für seinen Analogtuner praktiziert.
nihil.sine.causa hat geschrieben:D: Analogquelle - Acourate Appliance AD/DA - Analogsenke (z.B. Vorverstärker, Aktivlautsprecher)
Die klassische Audiovolvervariante. Aber wie gesagt, die meisten Analogies wollen genau das keinesfalls im Signalweg, und ich verstehe, warum.
nihil.sine.causa hat geschrieben:E: Player, Acourate Applicance und Wandler in einer Box (Streamerlösung)
Das wäre technisch gesehen natürlich eine feine Variante. Denken wir mal z. B. an einen Linn DS (weil ich den eben gut kenne). Der Prozessor da drin faltet doch eh ein FIR-Filter ins Signal, nämlich für's Upsampling auf 352,8 bzw. 384kHz. Also wäre er auch durchaus in der Lage, ein anderes FIR-Filter der gleichen Länge reinzufalten, das eben zusätzlich zum sinc-Filter noch die Acourate-Korrektur beinhaltet. Das merkt der Prozessor gar nicht, das sind eben andere Filterkoeffizienten. Aber so eine Lösung müsste der Hersteller des Streamers ermöglichen. Wenn Uli zu ihnen geht und sagt, Freunde, ich hätte gerne mal den Quellcode von eurem Zeug, kenne ich die Antwort bereits. Die Alternative ist die PC-Variante à la Fujak, da kann man das selbst stricken. Aber einen Streamer selbst bauen mit dem ganzen Datenaufbereitungskram, Schnittstellenprogrammierung und dem nötigen Variantenmanagement sowie der Versionsverwaltung mit den Updates - das ist eine Lebensaufgabe, die man lieber einer ganzen Entwicklungsabteilung überlassen sollte.
nihil.sine.causa hat geschrieben:F: NAS mit Acourate-Online - Neztwerk (NAS-Lösung)
Dass Acourate eine feine Sache ist, sind wir uns doch wahrscheinlich alle einig. Aber wo das FIR-Filter ins Sinal falten? Ok, man kann's direkt im Lautsprecher machen, so wie BM das macht. Das ist dann aber ein bisschen unflexibel, denn dort läuft nur die Korrektur des Lautsprechers, nicht des Raumes, auch wenn mancher da andere Träume hat, bis er das selbst mal probiert hat. In der Mitte des Signalwegs irgendwo waren die Varianten A-E. Ganz vorne, direkt in den Quellfile, ist die Variante von AcourateNAS, die ich zuhause auch für's Dachgeschoss an meinen BM20 einsetze. Wer das aber selbst macht, kennt die Fallstricke. Da liegt >1TB auf der NAS, und wenn man das Filter ändert (z. B. Flow reinfalten will oder der Lautsprecher anders steht), rechnet der PC erst mal eine Woche. Wenn alles glatt läuft, wohl bemerkt. Nachher stellst du nämlich fest, dass es viele Verzeichnisse gibt, die du besser gapless gefaltet hättest - musst du explizit sagen dem Programm, weil es dann alle Files erst nach wav konvertiert und dann alle aneinander hängen muss zu einem File, sich merkt, wo die Schnitte waren und nachher alles wieder auseinander schnippelt. Jetzt mach das mal mit sagen wir der h-moll-Messe von Bach oder Jazz at the Pawnshop, runtergeladen in HD. Da ist der zusammengesetzte wav-File schnell mal größer als 4GB und mein XP hängt sich auf. Ihr ahnt schon, warum die Woche Rechenzeit in der Praxis nicht reicht.
Und jetzt im Vergleich dazu die NAS-Online-Lösung - ein Traum, wenn's denn funktioniert. Ich stell mir das so vor: Die NAS sei sagen wir Laufwerk X: von meinem PC aus betrachtet. Nun sage ich der NAS mit einem zu erstellenden Hilfsprogramm, zeige das gleiche wie auf X: als Y:, aber verwende dazu den Acourate-Filtersatz für mein Wohnzimmer cor44Y bis cor192Y. Der Medienserver verwaltet Y: genauso wie X:. Mit meinem sagen wir Linn G-ADS1 DAC spiele ich schlicht die vom Medienserver von Y: bereitgestellten Files ab und die Korrektur läuft völlig unbemerkt im Hintergrund online auf der NAS. Ein anderer Filtersatz cor44Z bis cor192Z für sagen wir das Musikzimmer ist auf die gleiche Weise abrufbar. Will man nun Dinge ausprobieren wie ein virtuelles DBA oder andere flow-Parameter - Filter tauschen, abspielen.
Eine NAS, die das könnte und der Hardware-Partner von Acourate wäre - das wäre mein Traum, lieber Uli. Das wäre doch eine Appliance, die den Namen verdient hätte, oder nicht?
Viele Grüße
Gert