Fujak (Neumann KH 420 + Sub Teufel M11000 & Klipsch R-115SW)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
Forumsregeln
Bei Vorstellungen steht die persönliche, subjektive Erfahrungswelt des Verfassers im Vordergrund. Insbesondere soll die Vorstellung als "Visitenkarte" des Mitglieds gewürdigt bzw. respektiert werden. Dialoge sollten hier vorrangig mit dem Verfasser und nicht mit Dritten geführt werden. Siehe auch die Forumsregeln.
Antworten
Fujak
Moderator
Beiträge: 5753
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Leif,

was Du als klangliche Überlegenheit von WinXP + Minlogon über andere Betriebssysteme behauptest, deckt sich zumindest nicht mit meinem Hörvergleich. Windows 8 ist bei der Verwendung von cMP² in der von mir ausführlich dokumentierten Konfiguration einem WinXP + Minlogon (nach Vorschrift konfiguriert) eindeutig überlegen - bezogen auf die von mir aufgeführten 4 Klangparameter in meiner Dokumentation (Detailauflösung, Raumabbildung, Tonale Balance, Natürlichkeit).

Wenn Du andere Klangparameter zugrunde legst, in denen Du WinXP + Minlogon gegenüber Windows 8 (in der von mir beschriebenen Konfiguration) überlegen gehört haben solltest, bin ich für Hinweise offen. Ich selbst habe jedenfalls keine entdecken können.

Im übrigen wünsche ich mir bei Deinen Beiträgen weniger PR-Schreibe und rhetorische Füllwörter in Sachen cMP² und dafür mehr Sachinformation. Das würde einem konstruktiven Austausch über unser gemeinsames Anliegen einer audiophilen Wiedergabe über PC mehr dienen.

Grüße
Fujak
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5753
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Windows 8 Pro

Beitrag von Fujak »

Hallo zusammen,

bislang hatte ich beim von mir bevorzugten "audiophilsten Betriebssystem" Windows 8 auf die kostenlose sogenannte Prerelease-Version (Build 8500) zurückgegriffen. Da diese Version Mitte Februar 2013 ausläuft und seit 26. Oktober diesen Jahres die offiziellen Versionen von Windows 8 auf dem Markt sind, beschloss ich mir eines für meinen Audio-PC zu kaufen.

Dabei stieß ich auf eine preislich interessante Upgrade-Variante: Unter https://windowsupgradeoffer.com/de-DE kann man sein bestehendes Windows XP, Vista oder Win 7 upgraden. Für knapp 30,- € erhält man die normale oder die Pro-Version bis 31. Januar 2013. Je nachdem, ob man die Upgrade-Version von einem 32-bit oder einem 64-bit-System anfordert, wird das Upgrade entsprechend runtergeladen. Für denjenigen, der noch irgendwo ausgemusterte WinXP oder Viusta-Versionen herumliegen hat, ein konkurrenzlos günstiges Angebot. Microsoft möchte offenbar dieVerbreitung von Win 8 mit allen Mitteln voranbringen.

Für meinen Office-PC bleibe ich allerdings bei Win 7, denn in der Bedienung am Desktop hat Win 8 aus meiner Sicht einige Schwachpunkte.

Die neue Pro-Version 64-bit habe ich heute auf meinem Audio-PC problemlos installiert. Ich hatte zunächst Bedenken, ob Audio-Wiedergabe mit dem bisherigen Windows 8 nur deshalb so gut klingt, weil viele Programmbestandteile noch nicht implementiert wurden. Doch die Sorge ist unbegründet: Windows 8 Pro klingt genauso gut wie die Prerelease-Version. Also: Happy Upgrading.

Grüße
Fujak
Bild
taggart
Aktiver Hörer
Beiträge: 476
Registriert: 28.04.2011, 17:23
Wohnort: Köln

Beitrag von taggart »

Hallo Fujak,
möglicherweise habe ich da etwas übersehen, aber bisher konnte ich keine 64bit-Version des cics-Players finden. Da du nun schreibst, dass du Windows 8 64bit installiert hast, stellt sich mir die Frage, ob nicht ein 32bit Windows 8 effizienter wäre, da bei Ausführung des cics-Players dann nicht unnötigerweise das WOW64-Subsystem bemüht werden müsste!? Eine Zwischenschicht, die man sich sparen könnte und deren Verzicht m.M.n. besser in das Konzept der "konsequenten Reduktion auf das Wesentliche" passt!

Viele Grüße,
Christoph
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5753
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Christoph,

das WOW64-Subsystem besteht nur aus 3 DLL-Bibliotheken:
  • Wow64.dll
    stellt in erster Linie Schnittstellenkompatibilität her.
  • Wow64cpu.dll
    schaltet den Prozessor je nach Anwendung zwischen 32-Bit- und 64-Bit-Modus um - ist die Anwendung gestartet und der Prozessor eingestellt, deaktiviert sich dieser Prozess und spielt keine Rolle mehr.
  • Wow64win.dll
    dient der Umadressierung des Einsprungpunktes der entsprechenden Programme, der abhängig von 32bit oder 64bit unterschiedlich ist. Ist die Anwendung gestartet, hat diese DLL ihren Job gemacht und wird deaktiviert.
Bezogen auf die CPU-Last ist das Wow64-Subsystem also eher im Promillebereich tätig und daher nach meiner Einschätzung klanglich eher unbedeutend.

Ich hatte mich übrigens für das 64-bit System entschieden, weil ich mir immer noch die Tür offen halten möchte für weitere Neuerungen von JPlay, welches von 64bit klanglich profitieren soll, da hier dem Prozessor Höchstleistungen abverlangt werden.

Grüße
Fujak
Bild
taggart
Aktiver Hörer
Beiträge: 476
Registriert: 28.04.2011, 17:23
Wohnort: Köln

Beitrag von taggart »

Hallo Fujak,
gut, ich hatte vermutet, dass du das in etwa so einschätzen würdest. Wenn es am Ende tatsächlich mit JPlay in der 64bit-Variante Vorteile geben sollte, dann ist das für mich so auch nachvollziehbar.
Bis dahin aber belastest du deine Lösung mit einem Betriebssystem, welches - ganz abgesehen vom WOW64-Subsystem für 32bit-Prozesse - um einiges größer ist als die 32bit-Variante. Solange die zusätzlichen Dateien nur auf der Platte liegen, wäre dies noch kein großes Problem. Wenn ein 64bit Windows jedoch auch ein Mehr davon beim Start initialisiert, dann kämpfst du doch am Ende wieder mit dem Downsizing und diversen zusätzlichen Optimierungen. Müsste man mal vergleichen ...

Gruß, Christoph
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5753
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Christoph,

eines der Vorzüge des neuen Windows 8, ist die Tatsache, dass das OS alle gestarteten aber nicht mehr benötigten Prozesse, Dienste und Programme abschaltet - und wenn die Prefetch-Funktion deaktiviert ist - sie auch aus dem RAM entlädt. Aus meiner Sicht eine mögliche Erklärung, weshalb dieses OS "audiophiler" als die Vorgängerversionen ist.

Dass ich dennoch alle nicht benötigten Dienste von vornherein deaktiviere, hat eher den Grund, dass ich vermeiden möchte, dass sie sich aus irgendwelchen Gründen (Scheduling) zwischendurch zu- oder abschalten und in Verbindung mit den anhängigen Threads Unruhe ins System bringen.

Ich habe übrigens für eine alte XP-Version ein 32bit Upgrade auf Windows 8 erworben. Insofern (wenn mal der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass ich viel Zeit habe), könnte ich das mal auf einer weiteren Partition installieren und im direkten Klangvergleich mit der 64-bit Version testen. Sollte ich das mal tun, werde ich an dieser Stelle auf jeden Fall davon berichten.

Grüße
Fujak
Bild
taggart
Aktiver Hörer
Beiträge: 476
Registriert: 28.04.2011, 17:23
Wohnort: Köln

Beitrag von taggart »

Hallo Fujak,

ich bin nicht sicher, ob du den folgenden Teil meines Postings vielleicht mißverstanden hast:
... dann kämpfst du doch am Ende wieder mit dem Downsizing und diversen zusätzlichen Optimierungen.
Damit warst nicht du alleine gemeint, sondern vielmehr alle, die einen Audio-PC verwenden und sich mit dessen Optimierungen beschäftigen. Mich selbst voll eingeschlossen. "Man" statt "du wäre vielleicht besser gewesen.

Ein Anmerkung noch zu diesem Thema. Einfach aus Neugierde habe ich auf einem Lenovo T400 nacheinander mal beide Windows 8 Varianten (x86 und x64) auf exakt die gleiche Weise installiert und jeweils die Resourcenbelegungen verglichen. Folgende Ergebnisse kamen dabei heraus:

Windows 8 Enterprise (x86)
Größe des OS auf Systempartition: 10,8 GB
Anzahl der gestarteten Prozesse: 26 (Taskmgr.exe und Leerlaufprozess nicht mitgerechnet)
Anzahl der gestarteten Threads: ca. 360 (variiert)
Anzahl der gestarteten Dienste: 48
CPU-Auslastung: ca. 1% (variiert leicht)
RAM-Auslastung: 451 MB

Windows 8 Enterprise (x64)
Größe des OS auf Systempartition: 14,3 GB
Anzahl der gestarteten Prozesse: 26 (Taskmgr.exe und Leerlaufprozess nicht mitgerechnet)
Anzahl der gestarteten Threads: ca. 360 (variiert)
Anzahl der gestarteten Dienste: 51
CPU-Auslastung: ca. 1% (variiert leicht)
RAM-Auslastung: 638 MB

Für mich ist es sehr überraschend, dass es eigentlich nur einen Unterschied im Speicherverbrauch und bei der Platzbelegung der Systempartition gibt. Ich hatte mit wesentlich mehr Prozessen bei der x64-Version gerechnet. Alle Daten wurden bei ruhendem Desktop 10 Minuten nach dem dritten Start des OS ermittelt.

Gruß, Christoph
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5753
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Christoph,

prima, Du hast ja den Test gleich umgesetzt, ein Mann der Tat. :cheers: Das Ergebnis deckt sich offenbar weitgehend mit meiner weiter oben geposteten Einschätzung. Dann kann ich also weiterhin beruhigt mit dem "fetten" 64bit-System Musik hören. :wink:

Grüße
Fujak
Bild
taggart
Aktiver Hörer
Beiträge: 476
Registriert: 28.04.2011, 17:23
Wohnort: Köln

Beitrag von taggart »

Hallo Fujak,
Ja, denke ich auch! Aus Sicht des Ressourcenverbrauchs spricht dann tatsächlich nicht viel gegen den Einsatz eines Windows 8 x64. Einzig die höhere Speicherauslastung wäre noch einen genaueren Blick wert. Und es bleibt das WOW64-Subsystem für 32bit-Prozesse. Dessen Bewertung obliegt dann jedem selbst.
Und letztlich sind das ja auch nur Aussagen über grundlegende Unterschiede (bzw. Gemeinsamkeiten) der beiden OS-Varianten. Ob und wie sich diese klanglich auswirken, steht ja nochmal auf einem ganz anderen Blatt ...

Gruß, Christoph
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5753
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Christoph,

nun hast Du doch nochmal meinen Forscher-Ehrgeiz geweckt, und ich habe eine weitere Partition auf meiner HD für 32 bit eingerichtet. In gleicher Weise abgespeckt und optimiert wie das 64bit-System und mit cMP² installiert.

Ich habe dann die Systeme abwechselnd gestartet und jeweils 15-20 Minuten mit dem einen und dann wieder mit dem anderen System immer die gleichen Stücke gehört. Ein A/B-Umschalten ist damit natürlich nicht möglich, sondern es entsteht immer ein Pause von knapp 2 Minuten, zwischen den beiden Systemen. Mit dieser Methode, das Ohr erstmal auf A einzuhören, bis es sich daran gewöhnt hat, und dann auf B umschalten, habe ich gute Erfahrungen gemacht - so auch bei den Streamer-Vergleichstests bei Sigi und bei Christian vor ein paar Monaten.

Nun zum Ergebnis des Systemvergleichs: bei 32bit ein totaler Klangbrei, Welten verschlossen sich, meterlange Vorhänge zogen sich zu, nur eine enge, kleine Bonsai-Bühne zu hören, Violinen und Frauenstimmen klangen wie Kreissägen, im Tieftonbereich ein undefinierbares Grummeln von irgendwelchen Instrumenten .... Halt, nein, alles nur Spaß! :mrgreen: In Wirklichkeit kann ich beim besten Willen keinen Unterschied bemerken. Man kann also mit beiden Versionen glücklich werden.

Was im Moment noch an Optimierungen ansteht, ist der Abschied vom Online-Convolving und stattdessen offline zu falten. Auch wenn es den doppelten Speicherplatz beansprucht (man muss ja beide Versionen auf den Speichermedien haben - inklusive deren Sicherungen), so ist der Qualitätsunterschied bei cMP² leider zu deutlich, um dies zu ignorieren. Dieser Unterschied ist übrigens deutlicher als der zwischen FLAC und WAV.

Und damit bin ich bei der nächsten Änderung, die den Speicherbedarf nochmal verdoppelt: nämlich alles auf WAV zu konvertieren. Auch das ist hörbar genug, um darauf nicht zu verzichten. Gerade der Hochtonbereich profitiert am meisten - er wird feiner aufgelöst und ist zugleich weicher. Auch in der Räumlichkeit klingt es einen Tick besser. Über mögliche Gründe für derlei Klangunterschiede wurde ja hier ausführlich diskutiert.

Grüße
Fujak
Bild
cantusfirmus
Aktiver Hörer
Beiträge: 599
Registriert: 27.11.2011, 13:19

Beitrag von cantusfirmus »

Hallo Fujak,

hast Du den AccurateConvoler schon probiert? Weil ich baue gerade an einem Audio PC (eigentlich ist er schon fertig gebaut und funktioniert.) Jetzt wird er konfiguriert und eigentlich möchte ich den AccurateConvolver verwenden, um online zu falten. Gerade weil mir das Datenchaos ein bisschen gegen den Strich geht....

Herzliche Grüße

Horst
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5753
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Horst,

der Acourate-Convolver scheidet leider aus. Die Gründe sind hier dargelegt. Damit würde noch mehr Unruhe ins System kommen. Ein Audio-Computer ist ab einem bestimmten audiophilen Level eine Mimose, was die Anzahl und Intensität der CPU-Prozesse anbelangt. :( Diese ganzen Konvertierungsprozesse (sei es Convolution oder sei es FLAC-Dekrompression) haben leider Einfluss auf die Produktion von Jitter, selbst dann noch (wenn auch geringer), wenn beides vor dem RAM-Load erfolgt.

Ich habe wegen des von Dir angesprochenen Daten-Aufwandes (Datenchaos würde ich es nicht nennen - das ist m.E. lediglich die Gefahr von mehreren Dateiversionen auf mehreren Speichermedien) lange mit dieser Entscheidung gehadert, aber mich schließlich neben dem klanglichen Ergebnis damit getröstet, dass es meinen Kollegen von der LINN- oder La Rosita-Fraktion auch nicht anders geht. :D

Grüße
Fujak

(P.S.: Übrigens schade, dass Du nicht zum Forentreffen kommen kannst)
Bild
taggart
Aktiver Hörer
Beiträge: 476
Registriert: 28.04.2011, 17:23
Wohnort: Köln

Beitrag von taggart »

Hallo Fujak,
Fujak hat geschrieben:Nun zum Ergebnis des Systemvergleichs: bei 32bit ein totaler Klangbrei, Welten verschlossen sich, meterlange Vorhänge zogen sich zu, nur eine enge, kleine Bonsai-Bühne zu hören, Violinen und Frauenstimmen klangen wie Kreissägen, im Tieftonbereich ein undefinierbares Grummeln von irgendwelchen Instrumenten .... Halt, nein, alles nur Spaß! In Wirklichkeit kann ich beim besten Willen keinen Unterschied bemerken. Man kann also mit beiden Versionen glücklich werden.
Haha, hätte ich den Mr. Green nicht direkt gesehen, wäre ich glatt drauf reingefallen ...
Nun, denn wäre das Thema ja geklärt - das soll mir zunächst mal reichen!

Da du erwähnt hast, auf Offline-Convolving umzusteigen und ich mich - vor allem wegen "unabänderlicher Hörrauminsuffizienzen" - auch dafür interessiere, dazu eine Nachfrage: Ich habe verstanden, dass ein kalibriertes Mikrofon und eine gute Soundkarte (ggf. plus MVV) notwendige Messhardware sind. Dann könnte ich mit dem kostenlosen Acourate LSR2 eine Impulsantwort aufnehmen, mit der Uli mir wiederum zwei Files meiner Wahl testweise falten würde. Ist das soweit richtig? Um das später aber selbst machen zu können, benötige ich einerseits Acourate für 350 Euro und nochmals AcourateNAS für 150 Euro. Oder reicht letztere Software aus?

Viele Grüße,
Christoph
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5753
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

taggart hat geschrieben:Haha, hätte ich den Mr. Green nicht direkt gesehen, wäre ich glatt drauf reingefallen ...
Gut, dass ich ihn dann doch noch hinzugefügt hatte.
taggart hat geschrieben:Da du erwähnt hast, auf Offline-Convolving umzusteigen und ich mich - vor allem wegen "unabänderlicher Hörrauminsuffizienzen" - auch dafür interessiere, dazu eine Nachfrage: Ich habe verstanden, dass ein kalibriertes Mikrofon und eine gute Soundkarte (ggf. plus MVV) notwendige Messhardware sind.
Ja, richtig.
taggart hat geschrieben:Dann könnte ich mit dem kostenlosen Acourate LSR2 eine Impulsantwort aufnehmen, mit der Uli mir wiederum zwei Files meiner Wahl testweise falten würde. Ist das soweit richtig?
Ja, richtig.
taggart hat geschrieben:Um das später aber selbst machen zu können, benötige ich einerseits Acourate für 350 Euro und nochmals AcourateNAS für 150 Euro. Oder reicht letztere Software aus?
Um eigene Filter anhand Deiner durch Messung gewonnenen Impulsefiles zu berechnen und zu erstellen, brauchst Du Acourate (für 350,- €). Damit Du die Files offline falten kannst, gibt es mehrere Möglichkeiten. AcourateNAS scheint von vielen die bevorzugte Faltungssoftware zu sein, da sie neben dem Bedienungskomfort vor allem die Flow-Funktionalität und andere Features hat.

Wenn man auf diese Zusatzfeatures verzichten kann/möchte, kann man auch mit dem kostenlosen Foobar (foo_convolve.dll-Erweiterung muss im Verzeichnis "Components" eingebunden sein) offline falten. Hierzu steht über den rechten Mausklick im sich öffnenden Menü die Funktion "Convert" zur Verfügung.

Grüße
Fujak
Bild
schoko-sylt
Aktiver Hörer
Beiträge: 385
Registriert: 10.11.2012, 10:59

Beitrag von schoko-sylt »

Hallo Fujak,

Du bist ja schon seit Jahren in mehreren Foren aktiv und "bastelst" (im positiven Sinne, ohne despektierlich zu klingen) an für Dich und deinem Umfeld klangtechnisch optimierten Lösungen, um ins HIFI-Nirvana zu gelangen. Schritt für Schritt kommst Du mit deinen teils ausgefeilten Lösungen, die auf speziellen Hard- und Softwaregrundlagen insbesondere hinsichtlich der verwendeten Geräte basieren und auch nur dann übertragbar und damit auch reproduzierbar sind, deinem HIFI-Himmel näher. Schon mehrfach bist Du auf deinem Weg wieder umgekehrt und hast neue Wege beschritten, um weiter voranzukommen. Das verfolge ich mit Respekt und das mag auch für viele andere ein Weg sein, um an das Ziel zu gelangen, für andere ist er es aber auch nicht, weil es mit einem unendlichen "Bastel- und damit Zeitaufwand" verbunden ist und die Klangunterschiede spezifischer Lösungen mit Austauschen des RAM´s und Verwenden verschiedener Timings im PC etc. nur schwer reproduzierbar und auf andere Umgebungssituationen übertragbar sind.

Für mich persönlich kommt eine derartige Lösung nicht in Frage, da ich zwischendurch auch viel Musik hören möchte. :D Das heißt nicht, dass ich Deine Lösungen in Frage stelle und ablehne, es heißt lediglich, dass ich eine praktikable und leichter zu händelnde Prozedur bevorzuge. Für mich kommt z.B. ein Offline-Convolving meiner gesamten Musik nicht in Betracht (obwohl ich AcourateNAS besitze, dies aber wegen der Neugier auf AcourateFlow, zu dem ja auch Du dich sehr positiv geäußert hast), da ich meine mit Acourate erzeugten Targetcurves nach gedanklichem Austausch mit anderen HIFI-Kollegen auch mal ändere. Das Convolven der großen Musiksammlung mit den neuen Filtern würde jeweils Tage in Anspruch nehmen (selbst ausprobiert) und ist damit indiskutabel. Zudem wäre bei einer großen Musiksammlung mit über 1 TB Musik ein Offline-Convolving schon allein aus Speicherplatzgründen bei einer vollaktiven Lösung mit 2 x 4 Wegen (wird ohnehin nicht von AcourateNAS unterstützt) wenig praktikabel, da durch die entsprechende Wandlung ein Speicherplatzbedarf von ca. 6 TB entstünde. Der Vorteil des Online-Convolving gegenüber dem Offline-Convolving mit jederzeit änderbaren Delays (bei Einnahme anderer Hörplätze), dem beliebigen Austauschen der Filter und dem Experimentieren mit verschiedenen Crossovers macht eine veränderte Konstellation auch viel einfacher hörtechnisch überprüfbar (Wie oft haben wir alle schon unsere Targetcurves geändert?).


Zu dem propagierten erzielten klanglichen Fortschritt mit cplay etc. kann ich ehrlicherweise nichts Genaues sagen, da ich es noch nicht ausprobiert habe, weil mir diese Lösung einfach zu unpraktisch und der erzielte klangliche Unterschied (aus dem, was ich auch bei anderen "abgefahrenen" Autoren in verschiedenen Foren gelesen habe) zu indifferent ist und auch kontrovers diskutiert wird. Wer wie ich, neben dem Schrauben auch noch viel Musik hören möchte, wird sich unter Umständen eine Lösung wünschen, die vielleicht nicht ganz so perfekt, aber doch ziemlich nah dran ist. Und da bietet sich Ulis AcourateConvolver einfach an, wenn als Grundlage im Rechner eine RME HDSPe AES 32 bereits vorhanden ist und mit Hilfe der Matrix ein beliebiges Routen aller Kanäle (nach anfänglichen Verständnisschwierigkeiten des Procedere für den Normalbürger ohne großen technischen Sachverstand) möglich ist. Ich habe bisher die mit Acourate erzeugten Filter achtkanalig mit dem im Media-Center JRiver vorhandenen Convolver abgepielt, über die AES 32 an einen zusätzlich extern geclockten PrismSound ADA8 zur DA-Wandlung weitergeleitet und über meine Lautsprecher genossen. Seit 14 Tagen betreibe ich nun Ulis neuen AcourateConvolver, anfangs mit dem alten Rechner und jetzt mit einem neu zusammengebauten Rechner (getauscht wg. zu hoher CPU-Last bei achtkanaligem Upsamping auf 174 kHz und Convolving). Der Unterschied zwischen dem in JRiver eingebauten Convolver und Ulis Convolver ist nach meinem Dafürhalten und auch der Meinung meiner anderen Freunde aus diesem Forum sehr deutlich, die Musikwiedergabe ist insbesondere bei Stimmwiedergabe weniger rauh, der Bassbereich enorm klar definiert und alles wirkt weniger "anstrengend" auch ohne die Nutzung der eingebauten Option der Flow-Funktion. Dass man zusätzlich noch on the fly die Phase invertieren kann, eine gehörrichtige Lautstärkeregulierung auf der 64-Bitebene nach ISO hat und zwischen verschiedenen Filtern wählen kann, ist mir wichtiger, als eine Lösung zu haben, die diese Möglichkeiten nicht bietet, aber vielleicht ein bißchen besser klingt (was zu beweisen wäre :mrgreen: ).

Wir alle haben im Laufe unserer Musikkarriere erfahren, dass nahezu alle CD`s unterschiedlich aufgenommen sind (natürlich gibt es eine labelspezifische Tendenz, als Beispiel sei hier ECM genannt, mit, wie ich finde, hervorragenden Aufnahmen) und man daher für die Wiedergabe eigentlich auch unterschiedliche Filter benutzen muß, da einige CD`s ansonsten unerträglich klingen. Ein Offlineconvolving mit speziell darauf abgestimmten definierten Filtern ist bei einer großen Musiksammlung nach meiner Ansicht aus den oben genannten Gründen (nahezu) unmöglich, hier bietet sich doch eher die Lösung mit immerhin drei unterschiedlichen Filterbänken an, die zumindest ein etwas besseres Abstimmen der verwendeten Filter auf die "Aufnahmequalität" bietet. - Oft gibt es gute Musik, die von der Aufnahmequalität aber so schlecht ist, dass sie zum entspannten Hören mit Schließen der Augen und Abtauchen in eine andere Welt nicht taugt. Ich weiß natürlich, dass aus einer ganz schlechten Aufnahme auch mit Hilfe von Acourate keine hervorragende Aufnahme wird, aber sie wird ggf. hörbar.

Ein auf das Hören mit Musik vorbereiteter Windows PC mit den elementaren Treibern klingt in meinen Ohren zumindest bei meiner Konstellation mit Online-Convolving nicht "unruhig" und "produziert Jitter", sondern ist Welten von einer anderen reinen Hardwarelösung mit den hochwertigsten Komponenten des HIFI-Marktes entrückt. - Außerdem sind Geschmäcker halt unterschiedlich und so gibt es nicht die perfekte Lösung für alle Musikbegeisterten. Dieses haben ja auch Untersuchungen unterschiedlicher Studios durch den Harman-Konzern und Brüel & Kjaer gezeigt, die zum Teil eine, soweit ich erinnere, weit über 10 dB abweichende, raumspezifisch bedingte Wiedergabe einzelner Frequenzbereiche in den Studios gemessen haben, die natürlich Einfluß auf das Abmischen des Masters für die Produktion der von uns abgehörten CD nimmt. Daher überwiegen die durch den Einsatz des AcourateConvolver erzielten Vorteile die nach meinem Dafürhalten vernachlässigbaren Nachteile bei weitem und lassen mich die Musik auf einem bisher nicht erreichten Niveau genießen.

Grüße
Holger
Antworten