Hallo Franz, hallo Peter
Nur zum Verständnis: ich war mehrfach hin- und hergerissen, ob ich meinen Beitrag in Franz Vorstellungsthread oder einen anderen Thread bringen soll. So gesehen habe ich absolut nichts dagegen, wenn dieser vom Moderator aus diesem Thread entfernt wird und einen passenderen Platz dort bekommt, wo ich schon ähnliche Gegenüberstellungen aufgezeigt habe, denn diese so von mir ausufernde Diskussion war nicht beabsichtigt. Also, Franz, nichts für ungut...
Ich war zu einer Zeit von der XRCD begeistert, als die Original Decca CD vergriffen war (ich hatte sie aber in meiner Sammlung), und ich habe die XRCD gerippt, weil die Decca schon gut war und ich glaubte, die XRCD wäre besser. Ich hielt es damals nicht für nötig, den direkten Vergleich zu machen. Franz Hinweis auf die XRCD veranlasste mich, nach einem HDCD-Label zu suchen und die gerippte Version HDCD auf 20 (24)bit zu decodieren, denn ich habe XRCD24 mit größerer Bittiefe als die üblichen 16 Bit und die Decodierung bringt nochmal Vorteile, wenn man von der Festplatte spielt.
Sigis Hinweis auf die Invertierung war mir klar, Decca ist invertiert, es gibt auch andere HDCDs von berühmten Deccas wie deFalla Der Dreispitz oder Espana, auf die das zutrifft.
Ich habe daraufhin die Decca gerippt und am kürzesten Track 6 die Hüllkurven verglichen, und war verblüfft, die Original-CD von Decca mit gleicher Hüllkurvenform vorzufinden wie die HDCD nach korrigierender Invertierung, aber mit geringerem Pegel. Der Hörtest bestätigte das, die DECCA CD kommt mit korrekter Polarität und die Tracks bei der XRCD haben variierte Pegelunterschiede gegenüber der Decca.
Deshalb, Peter, bin ich der Sache auf den Grund gegangen und habe alle Tracks angesehen und angehört, und je weiter ich fortschritt, umso mehr hinterließ der Vergleich ein zwiespältiges Bild, was sich in meinem Exkurs auch in vielleicht verwirrender Dialektik zeigt. Angefangen beim Vertrauen in die XRCD, was mich die alte Decca vergessen ließ, bis zur Erkenntnis, dass es für mich einen Sieger nach Punkten gibt.
Deshalb, Franz, und weil du kürzlich (vor 10 Tagen) hier schriebst:
Franz hat geschrieben: Also, wenn ich die Vor- und Nachteile für mein set up abwäge - meine Lautsprecher sind auch parallel ausgerichtet, und das bleiben sie auch - dann gefällt mir das Gehörte über die Originale dann doch einen Tick besser. Ist alles subjektiv von mir empfunden, kein Argument gegen Flow. Was ich machen werde, ist die Invertierung, das höre ich als klaren Vorteil heraus.
gab mir den Ausschlag, meinen Beitrag hier und so reinzustellen. Dass ich diese mMn breite und eher flache Orchesteraufnahme bevorzugt mit Flow höre, habe ich für mich behalten, um meinen Beitrag sachlicher zu halten.
Es liegt mir viel näher, in dieser Auseinandersetzung den Zwiespalt zwischen FIM-Versprechen Überspielung von originalen Bändern mit digitaler Bearbeitung auf folgenden Punkt zu formulieren: Hier werden zwischen den Sätzen unnötigerweise Pegel angehoben /verschoben und Spitzen sichtbar gekappt/geopfert, um mit mehr Pegel rüberzukommen, dem Intersample Clipping Nahrung zu geben. Das verdient eigentlich eine drastischere Ausdrucksweise in der Kommentierung, derer ich mich nicht bevorzugt befleißige...
Es ging nicht darum, diese Musik mieszumachen, eher darum, für diejenigen, die gleich losziehen, sich die von dir und Sigi vorgeschlagenen CDs zu beschaffen - was sich idR ja auch bewährt - auch einen Hinweis auf die Alternative zu geben: das preiswerte Original.
Warum viele Hörer amplitudenkomprimiertes oder geklipptes Material bevorzugen und für dynamischer halten, ist ein anderes angrenzendes Thema. Da stehen dann Zahlen und Meßwerte den emotionalen Auswirkungen gegenüber. Und es hat den Anschein, dass die zunehmende Entfernung vom Original dem Spaßfaktor förderlich ist.
Hertzliche Grüße
Hans-Martin
P.S. Aber wie gesagt: Moderatoren, bitte meine diesbezüglichen Beiträge an geeigneten Ort verschieben, vielleicht als Fortsetzung von
Neil Young: Behaltet euren Dreck