Die Squeezebox Touch des sonst hauptsächlich mit Computer-Mäusen und -Tastaturen in Erscheinung tretenden Herstellers Logitech hatte schon vor ein paar Jahren mein Interesse gefunden, weil das kleine Kästchen neben der netten Bedienung per Touchscreen schon damals das konnte, was bis heute bei den "Hifi-Spezialisten" immer noch Mangelware ist, eben Gapless; und das für derzeit 200-250,- EUR. Nur war bei der SBT eben leider bei 96kHz Schluss.
Nun hat ein findiger Entwickler eine App geschrieben – der Sourcecode ist offenbar von Logitech freigegeben – und damit liefern beide Digitalausgänge (koaxial und optisch) ein Signal bis 192kHz. Über den koaxialen Ausgang habe ich die Bit-Echtheit geprüft. Bei Lautstärkeregler auf Rechtsanschlag ist die Ausgabe bit-echt
![Very Happy :D](./images/smilies/icon_biggrin.gif)
Neben dem Anschluss per Digital-Audio-Schnittstelle soll die App sogar die Kommunikation per USB und damit asynchronen Betrieb ermöglichen. Das Feature scheint jedoch noch etwas buggy zu sein und ist somit nur mit Vorsicht zu empfehlen. Mein ASUS Xonar Essence One ging nur bei 192kHz und reagiert auf Umschalten der Abtastrate nur mit Verzerrungen. Der Grace Design m903 ging erst gar nicht, mit einem USB-Hub-Kabel dazwischen dann aber sogar inkl. Abtastraten-Umschaltung, also wie man es sich wünscht.
Die Ausgabe über den koaxialen Ausgang scheint jedoch so wenig Jitter zu haben und/oder die PLL des Grace ist so gut, dass sich der prinzipielle Vorteil der asynchronen Verbindung nicht vorteilhaft bemerkbar machen konnte. Die Digitalverbindung scheint sogar besser zu sein. Das kann aber bei anderen DACs wieder völlig anders ausgehen.
Auf jeden Fall scheint mir die Kombination aus SBT und DAC, nach eigenem Geschmack und Geldbeutel, via koaxialem S/P-DIF verbunden, nun eine richtig rundum schöne Lösung zum Musikhören ohne Computer abzugeben: Man kann mit der SBT zwar über Netzwerk von einem NAS oder anderen Rechner streamen (erfordert Logitechs eigene Serversoftware, habe ich allerdings sogar auf einem billigen QNAP TS-112 laufen), muss aber nicht; USB-Festplatte, USB-Stick oder SD-card (Slot vorhanden) gehen genauso. Es gibt eine schöne Fernbedienungs-App für die gängigen Smartphones mit der sich die SBT wie ein LINN steuern lässt, man muss aber nicht; die Bedienung über den Touchscreen ist auch schön und es gibt eine kleine Infrarot-Remote.
Das Setup muss sich nun noch längerfristig in der Praxis bewähren, aber bis jetzt funktioniert es tadellos. Also vielleicht gibt es hier noch einige SBT-Besitzer mit 192kHz-DAC, die das mal ausprobieren wollen. Vor allem beim Anschluss per USB wäre spannend, ob das in größerer Anzahl eher geht (wie beim Grace) oder eher nicht (wie beim ASUS) und wie es sich klanglich im Verleich zur S/P-DIF-Verbindung verhält.
Viele Grüße
Ralf