Klangeinfluss durch Netzperipherie bei Streamertechnologie

cantusfirmus
Aktiver Hörer
Beiträge: 599
Registriert: 27.11.2011, 13:19

Beitrag von cantusfirmus »

das ist der Unterschied zwischen Version 3 und 4:
Bei 3 war alles drin, bei 4 muss man die gewünschten Pakete nachträglich installieren.
Das gilt aber nicht, wenn man von 3 auf 4 updatet.
danke, das habe ich nicht gewusst, sehr interessant. mit diesen Infos werde ich ganz sicher nicht updaten ;)

grüße Horst
Bild
CWZ
Aktiver Hörer
Beiträge: 35
Registriert: 11.02.2011, 14:50
Wohnort: Hofheim a. Ts.

Beitrag von CWZ »

Ich habe versucht, die geschilderten Unterschiede bei der Wiedergabe von unterschiedlichen Serversystemen nachzuvollziehen.
Dazu habe ich folgenden Aufbau gewählt:
A) Musik:
C.Bartoli, Salieri-Album 16/44; Solveigh Slettahjell, Silver 16/44; Helge Lien Trio, Natsukashii, 24/192; Barb Jungr, Just like a woman 24/96; Ensemble FisFüz, Ashure 16/44
B) Server:
Synology proprietärer (?) UpnP-Server auf DS 211j (gespiegelte HD)
Twonky 4.4.17 auf QNAP T410 (Einzelvolume d.h. 1HDD=1Volume)
Foobar 2000 auf Win7-Desktop, HDD
MinimServer auf Win7-Desktop, HDD
zum Vergleich:
Foobar2000 mit Transcoding in MP3 320 auf Win7-Desktop mit HDD
Dito Transcoding in WAV
C) Gleichbleibende Kette:
über Fritz 3970 -> Devolo 200 -> Linn Akurat DS/1 (noch) ungertifiziert -> analog symmetrisch über Abacus Linetreiber auf Genelec 8260
Ruhegeräuschpegel im Raum 40dB Max (geschätzt mit dBApp/Ipad)
Nur 1 Lautsprecherpaar im Raum, Lautsprecher sind auf den Raum eingemessen.
Ich hörte 3 Durchgänge mit im Mittel je ~ 60/ 75 /82db.
Dabei habe ich die Beispieltitel in Sequenzen zu 20-40 sec. eines Stückes von einer Quelle gehört und mich auf je ein beurteilungsrelevantes musikalisches "Highlight" konzentriert, dann die gleiche Sequenz von der nächsten Quelle gewählt.


Fakten:

1) Linn Akurat stellt Format und Datenrate dar wie abgespielt (und nicht wie gespeichert), d.h. eine in MP3 transcodierte 24/192 Aufnahme wird auch als MP3 320 angezeigt, analog beim Transcoding in WAV.
(Damit bin ich relativ sicher daß meine Höreindrücke nicht auf Fehlkonfigurationen beruhen).

2): Die Wiedergabe der 24/96 und 24/192 Stücke über QNAP T410/ Twonky wird alle 20-30Sek. durch Dropouts unterbrochen.
Meine Folgerung: Das T410 ist zu langsam für eine Datenrate über 5000Kbp

Wahrnehmungen:

1) Im Vergleich Foobar original / MP3 transcodiert / WAV transcodiert unterscheidet sich MP3 Wiedergabe deutlich: Die Räumlichkeit bricht ein, Sybillanten sind leicht verzischelt, Violinen fehlt die Seidigkeit.

2) Zwischen Flac und transcodiert WAV (beides aus Foobar2000) kann ich nicht von einem Unterschied berichten, den ich mir im Blindtest zu reproduzieren zutrauen würde. (Möglicherweise habe ich in den Trompeten am Beginn der ersten Salieri-Arie etwas mehr Biss bei WAV gehört, aber der Unterschied war so gering und der Versuchsaufbau so ad-hoc daß ich auch psychoakustische Effekte nicht ausschließen will. Aber immerhin: die Ahnung eines Unterschiedes kann ich nicht leugnen.

3) Zwischen der Wiedergabe der von den 4 Servern Foobar, MinimServer, Synology und Twonky gestreamten Flac-Dateien kann ich (für die ohne Dropout übertragenen Abschnitte) überhaupt keine Unterschiede hören.
Nichts. Nada. Nicht in der Räumlichkeit, nicht in der Dynamik, nicht in den Klangfarben, nicht im Timing. Bei keiner Musik, keiner Lautstärke (ich hörte -geschätzt mit db-app auf Ipad- mit 60/ 75 /82db).
Selbst die offensichtlich nur mühsam und unvollständig reproduzierten Pakete vom Twonky-Server bei den 24/96 Stücken kamen, bis zu den Aussetzern, mit der gleichen Musikalität wie von den anderen Servern.
Bild
cantusfirmus
Aktiver Hörer
Beiträge: 599
Registriert: 27.11.2011, 13:19

Beitrag von cantusfirmus »

herzlichen dank für Deine Mühe und Deinen Bericht!

Grüße Horst
Bild
Bernd Peter
Aktiver Hörer
Beiträge: 4008
Registriert: 04.05.2010, 19:37

Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Christian,

danke für den Test, da hat dann wohl die Netzwerkkonfiguration von Franz so ihre speziellen Eigenarten.

Nebenbei, heute hat Synology ein Update eingestellt, das auch den Medienserver betrifft.

Gruß

Bernd Peter
Bild
CWZ
Aktiver Hörer
Beiträge: 35
Registriert: 11.02.2011, 14:50
Wohnort: Hofheim a. Ts.

Beitrag von CWZ »

Hi Bernd Peter,
Danke füfr den Tip. Auf den Release hab ich schon lang gewartet. Laut Release notes soll es jetzt angeblich möglich sein, die Originalcoverbilder statt irgendwelcher runtergerechneter cartoons mitzustreamen - so wie in anderen vernünftigen Servern auch. Werd ich gleich probieren. Bei der eigentlichen Musikwiedergabe hat sich nichts getan. Sorry für off-topic, die Freude hat mich übermannt.
Bild
Franz
inaktiv
Beiträge: 4422
Registriert: 24.12.2007, 17:07
Wohnort: 53340 Meckenheim

Beitrag von Franz »

Hallo Christian,

danke für deinen Beitrag und die Mühe, die du dir gemacht hast.
Zwischen der Wiedergabe der von den 4 Servern Foobar, MinimServer, Synology und Twonky gestreamten Flac-Dateien kann ich (für die ohne Dropout übertragenen Abschnitte) überhaupt keine Unterschiede hören.
Dann muß ich mich wohl getäuscht haben.

Gruß
Franz
Bild
Bernd Peter
Aktiver Hörer
Beiträge: 4008
Registriert: 04.05.2010, 19:37

Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Rainer,

zurück zur Ausgangsfrage.

Gestern habe ich auf Anraten in meinem Router - und auch auf der Gegenseite - die angeschlossenen Teilnehmer alle auf eine feste IP gesetzt.

Das Ergebnis ist eine hör-, wahrnehmbare Veränderung des Klangbildes.

Nonsens, wird mancher sagen. Ist trotzdem so, würde ich sagen.

Das geht alles für mich in Richtung: Abarbeitung eines digitalen Datenstromes, an dem verschiedene Prozesse beteiligt sind. Und je weniger, umso besser. Wie auch beim Audio-HiFi-PC-Betrieb.

Verschlanken, wo es nur geht, damit das Signal ungestört weitergeleitet werden kann.

Das hat nichts mit den einzelnen Bits zu tun, aber irgendwo, irgendwie kommen da noch andere Faktoren hinzu.

Gruß

Bernd Peter
Bild
uli.brueggemann
Aktiver Hersteller
Beiträge: 4666
Registriert: 23.03.2009, 15:58
Wohnort: 33649
Kontaktdaten:

Beitrag von uli.brueggemann »

Bernd Peter hat geschrieben: Gestern habe ich auf Anraten in meinem Router - und auch auf der Gegenseite - die angeschlossenen Teilnehmer alle auf eine feste IP gesetzt.

Das Ergebnis ist eine hör-, wahrnehmbare Veränderung des Klangbildes.
Also ich würde das verstehen wenn bei jeder Datenübertragung die IP-Adresse neu ermittelt werden würde. Wenn aber die Adresse doch nach der Anmeldung zugeteilt und fest ist ...

Hab übrigens die Tage gelesen, dass es bei einem PC Sinn macht, den sogenannten Jumbo-Frame zu optimieren, so dass größere Datenpakete in einem Rutsch übertragen werden. Da wurde ein Wert von 9KB MTU empfohlen. Gogle gibt dazu auch was her.

Grüsse
Uli
Bild
Bernd Peter
Aktiver Hörer
Beiträge: 4008
Registriert: 04.05.2010, 19:37

Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Uli,

kann es sein, daß bei vorab fest vergebener IP Kontrollfunktionen des DHCP-Servers entfallen, ansonst bei dynamischer Zuteilung eine "Zwischenstelle" im Router permanent fleißig mitwerkelt?

Mehr fällt mir dazu auch nicht ein.

Gruß

Bernd Peter
Bild
tinnitus
Aktiver Hörer
Beiträge: 463
Registriert: 02.10.2009, 13:17
Wohnort: 651XX Wiesbaden

Beitrag von tinnitus »

Hallo Bernd Peter,

hast Du auch auf andere Datentransfers Auswirkungen bemerkt? TCPIP weiss doch garnichts über den Inhalt der Datenpakete. Da müssen ja auch Auswirkungen auf andere Übertragungsbereiche auftreten, z.B. Videodaten.

Digitale Transportprozesse sind auf fehlerfreie Übertragung ausgelegt. Also Bitgenaue Übertragung von Q nach Z. Fehler auf diesem Weg, die nicht per Korrektur erkannt werden können, sind zufällig, da über die Verschlüsselung (mp3, flac, wav,...) des Ursprungswertes keine Kenntnis bei den Transportprozessen besteht.

Hier sind "dumme" Prozesse am arbeiten, die vom Übergeordneten keinerlei Ahnung haben und daher auch keine "intelligente" Datenmanipulation vornehmen können (und auch nicht sollen).

LG Roland
Bild
Thias
Aktiver Hörer
Beiträge: 233
Registriert: 25.12.2011, 08:53
Kontaktdaten:

Beitrag von Thias »

Hi,

wenn ich bei meinem HTPC durch irgendwelche Nebenbeschäftigungen die CPU-Last auf 80 % hoch treibe, dann höre ich auch Unterschiede im Audio-Signal.... es kommt zu hörbaren Dropouts. Ansonsten ist aber kein Unterschied zu hören. Genau so ist es bei zu hoher Netzauslastung, die Datenpakete kommen immer Fehlerfrei und bitgenau an (sonst würde kein Programm mehr funktionieren, Dateien wären nicht mehr lesbar), bei zu hoher Auslastung eben etwas verspätet.
So viel Menschlichkeit kann man einem PC nicht unterstellen, unter Streß wird er nicht gequälter .... sondern schlicht langsamer und gönnt sich Auszeiten :wink:

Grüße
Thias
Bild
Bernd Peter
Aktiver Hörer
Beiträge: 4008
Registriert: 04.05.2010, 19:37

Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

danke für die Antworten.

Wo wir uns gerne aneinander reiben ist die Tatsache, daß es bei Veränderungen der digitalen Arbeitsprozesse oder Übertragungswege zwar nicht zu Aussetzern kommt, da das digitale Signal weiterhin vollständig übertragen wird, aber sich anscheinend im Audiobereich gelegentlich "kleine", aber doch hör- oder ortbare Veränderungen im Klangbild ergeben.

Daß sich gerade Leute, die in dem Thema digitale Verarbeitung tief drin sind, etwas verwundert zeigen, ist nachvollziehbar, wenn man auf Bitgenauigkeit schaut.

So darf man wohl davon ausgehen, daß es sich um Auswirkungen elektronischer Art handeln wird.

Gruß

Bernd Peter
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5752
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Thias,

um das von Bernd Peter gesagte zu präzisieren: Im reinen digitalen Bereich werden Datenpakete übertragen, oder nicht (Aussetzer). Dazwischen gibt es nichts.

Anders dagegen sieht es an der Schnittstelle zwischen digitaler und analoger Welt aus. An diesem Übergang kommt neben den Datenpaketen aus I und 0 noch der Faktor Zeit ins Spiel. Bei der Wandlung ist entscheidend, zu welchem Zeitpunkt welche Daten zur Wandlung/Abtastung zur Verfügung stehen.

Der dafür zuständige Zeittakt in Form der Samplerate und sowie der Zeitgeber (Clock) sind die anfälligen Elemente. Das elektronische Bauelement zur Takterzeugung (Oszillator) braucht eine stabile Versorgungsspannung, weil die Taktfrequenz direkt in Abhängigkeit zur zugeführten Spannung steht - stabil im dem Sinne, dass die Spannung konstant auf z.B. 5V bleibt, aber auch stabil im Sinne von wenig Ripple (Restwelligkeit) z.B. durch ungenügende Glättung/Siebung oder interferierende Störeinstahlung etc.. Dies ist ja unter anderem Gegenstand der Streamer-Modifikationen von Gert.

Die Stromversorgungsqualität des Oszillators wird oft in einer elektrischen Umgebung gestört, die permanente Lastwechsel vollziehen muss (z.B. durch CPU- und andere Prozessor-Aktivitäten) oder die multifrequente Störeinstrahlung produziert, wie dies nun mal in einem PC geschieht oder auch in Form der Netzperipherie eines Streamers. Bleiben die gegensteuernden konstruktiven MAßnahmen aus, handelt man sich hier eine Jitterquelle ein.

Wir hatten dieses Thema ja vor vielen Monaten in Zusammenhang mit der Erfahrung, dass Musikfiles von externen USB-Platten an einem Streamer unsauberer klingen wie von dessen interner HD. Auf den ersten Blick mag es egal sein, woher der Streamer seine Datenpakete bekommt. Was die Datenpakete anbelangt, trifft dies auch zu, anders dagegen verhält es sich offenbar mit der Versorgungssituation des Oszillators, wenn über den USB-Bus Datenpakete eingespeist werden, anstatt über den internen SATA-Bus o.ä. Schnittstellen. Das hatte mehr Taktungenauigkeiten produziert und damit mehr hörbaren Jitter.

Einige von uns betreiben einen relativ hohen Aufwand, um mit besserer Stromversorgung (Stichwort Peaktech 6080, G-Hiface) mehr Ruhe in die Oszillatoren und damit ins Klangbild zu bekommen - obwohl es doch vordergründig immer nur um digitale Datenpakete geht.

Grüße
Fujak
Bild
Koala887
Aktiver Hörer
Beiträge: 537
Registriert: 27.12.2010, 17:23
Wohnort: Eltmann, Unterfranken

Beitrag von Koala887 »

Hallo Uli,
uli.brueggemann hat geschrieben: Hab übrigens die Tage gelesen, dass es bei einem PC Sinn macht, den sogenannten Jumbo-Frame zu optimieren, so dass größere Datenpakete in einem Rutsch übertragen werden. Da wurde ein Wert von 9KB MTU empfohlen. Gogle gibt dazu auch was her.
ich glaube du hast da wa falsch verstanden. Die Daten werden zwar schneller übertragen, das Ganze funktioniert aber nur, wenn alle Netzwerkgeräte die Jumbo-Frames unterstützen (auch Router, Drucker usw.)!
Alle Geräte, welche die Pakete nicht verstehen, verwerfen diese einfach und sind dadurch nicht mehr erreichbar!
Noch ein kleines Zitat:
Rich Seifert, einer der Väter des Ethernets, hat Jumbo Frames übrigens auf Platz 6 seiner "Top Ten List of Stupid Networking Ideas" gesetzt. Vielleicht hätten wir doch beim Token Ring bleiben sollen. Da gab's schon Frames mit guten 17 kB.

Schöne Grüße
Daniel
Bild
Koala887
Aktiver Hörer
Beiträge: 537
Registriert: 27.12.2010, 17:23
Wohnort: Eltmann, Unterfranken

Beitrag von Koala887 »

Hallo,

zum Thema selbst fällt mir nur eins ein:
Evtl. hat die Verkabelung des Netzwerks selbst einen Einfluß auf die Geräte, weil ja der Schirm des Netzwerkkabels (wenn es einen hat) immer mit der Gerätemasse verbunden ist und bei einer Freiluftverdrahtung über den Schirm Störströme auftreten können. Bei größeren Netzwerken
(wie bei mir 8) ) sind die Kabel im Verteilerschrank geerdet, wodurch diese Störgröße wegfällt.

Schöne Grüße
Daniel
Bild
Antworten