Cesko Audio Monitor - Breitbänder mit DSP und Abacus Technik

Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Grüsseuch Alle

Danke für Eure Kommentare. Ihr habt recht. Messtechnik hat nichts mit Hörinterpretation zu tun, oder bestenfalls nur indirekt und nichtlinear. Das vorweg. Und dennoch scheinen mir Messungen wichtig, um das Potenzial eines Geräts abschätzen zu können.

Membranresonanzen z.B. erachte ich als kritisch für die analytischen Qualitäten eines Systems. Ich mache dabei eine Analogie zu den damaligen Bextrene-Membranen, welche wohl einen hervorragend glatten Frequenzgang hatten, dafür aber von multiplen, stark bedämpften Membranresonanzen geplagt waren. Diese Systeme konnten sehr wohl gefällig aufspielen, aber lösten nicht besonders gut auf.

Ich habe nun konkret dem TB-Chassis Membranresonanzen unterstellt, und dies aus folgendem Grund: Aus einer Impedanzkurve sollte Information über das elektromechanische Verhalten des Kupferleiters innerhalb des Magnetfeldes im Magnetspalt abzuleiten sein. Falls meine Interpretation, dass Unregelmässigkeiten der Impedanzkurve eine andere Interpratation zulassen als jene von Membran- und/oder Systemresonanzen, bin ich für eine Belehrung sehr offen und gerne empfänglich.
KSTR hat geschrieben:.... also ein Zerfallsspektrum, Verzerrungen unter Großsignal-Arbeitspunkten (normale Klirrmessungen sind praktisch irrelevant), usw
Genau solche Daten hätte ich gerne auf jedem vorbildlichen Datenblatt sichtbar- aber bitte mit Sahne, d.h. standardisiert oder wenigstens in einer von Hersteller zu Hersteller vergleichbaren Form. Die tun's aber nicht, und dies sicherlich mit Bedacht. Einen Klippel kann sich leider nicht jeder bei sich zu Hause leisten. Immerhin gibt es z.B. bei SL auf dessen Homepage die poor-man's do-it-yourself-Anleitung für partielle Sehhilfen gegen die absolute Datenblindheit:

z.B.
http://www.linkwitzlab.com/frontiers.htm#G
http://www.linkwitzlab.com/frontiers_6.htm#Y%20-



Simon
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Moin,
ich finde, die Kurve vom Tang Band-Breitbänder sieht doch gar nicht mal so schlecht aus.
Oder fehlt mir da die technische Tiefenschärfe zur Interpretation der Frequenzgänge?
Für die tieferen Anteile dann noch einen Basstöner und um sie obenherum zu entlasten vielleicht noch einen AMT.
Aber eigentlich müßte es obenherum auch ohne Unterstützung gut gehen.

Gruß,
Kai
KSTR
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Beitrag von KSTR »

Daihedz hat geschrieben:Genau solche Daten hätte ich gerne auf jedem vorbildlichen Datenblatt sichtbar- aber bitte mit Sahne, d.h. standardisiert oder wenigstens in einer von Hersteller zu Hersteller vergleichbaren Form. Die tun's aber nicht, und dies sicherlich mit Bedacht.
Die tun es deswegen nicht weil sich das für die paar DIYer und Datenblattfetischisten nicht lohnt. LS-Hersteller kaufen/bemustern Chassis und messen sie selbst nach eigenen Standards falls nötig, auf Datenblätter verlässt sich da kaum jemand, auch nicht auf komplette Klippel-Reports (die natürlich schon viel Grundsätzliches aussagen) die man als LS-Hersteller idR auch bekommt falls es welche gibt. Aber einen Konsens, wie man was praxisgerecht zu messen hätte, gibt es zudem nicht, somit auch keine Chance auf einen Standard. Wir haben es aber auch nicht mit Militärtechnik zu tun...

Deine Interpretation der Impedanzkurve ist richtig, es gibt jedoch Resonanzen die sich praktisch perfekt "rückstandsfrei" entzerren lassen (Spider und Sicke) und welche mit denen das schlechter geht, was man in der Kurve halt nicht sieht. Ein Schwirrkonus-Breitbänder ist natürlich schon ein anfälliger Kandidat, das ist klar.
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Nachtrag zu TB:
KSTR hat geschrieben: Simon hat halt schlechte Erfahrungen mit TB und neigt deswegen zu abwertenden Ferndiagnosen, das ist menschlich. Ich habe dagegen gute (TB hat definitiv Perlen im Programm, auch Serienkonstanz usw ist derzeit vorbildlich).
Vielleicht habe ich, als Überbleibsel aus grauer Vorzeit noch, tatsächlich zu Unrecht Vorbehalte gegen die aktuellen Produkte von TB. Deshalb interessiert mich schon noch, welche Chassis Du aus dem TB-Programm konkret als Perlen bezeichnen würdest?

Gruss
Simon
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KSTR
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Beitrag von KSTR »

Aus dem Stand,
W3-1401SD, mE einer der derzeit besten 3"er
jene 1772/1808, die sind nicht ohne Grund sehr schnell sehr beliebt geworden
W8-1722
WF-1003A
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bvk
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Beitrag von bvk »

Soweit ich das verfolge sind in der Regel die besseren Breitbänder klein und dadurch im Hochtonbereich besser auflösend und oft recht resonanzarm, manchmal auch resonanzfrei. Gute 3 zöller gibt es von Visaton und Scanspeak. Die von den Herstellern gelieferten Frequenzgangkurven sind so geglättet dass man die Resos kaum sieht und damit zur Beurteilung unbrauchbar. Ein Nachteil bei großen Breitbändern sind neben Resos im Hochton Dopplerefekte durch die Überlagerung von Bass und Hochtonschwingungen auf einer Membrane. Aus meiner Sicht das beste Lautsprecherkonzept für Breitbänder ist die Kombination von Chassis für Bass bis etwa 500 Hz und dann mit kleinem Breitbänder für den Rest. Das erlaubt gleichzeitig höhere Pegel. Die Abkoppelung des Bassanteiles tut jedem Breitbänder gut, auch Manger koppelt den Tiefton meines Wissens bei um die 300 Hz ab. der Manger ist zB einer der resonanzfrei arbeitet. Der kostet leider ca 800.- wohingegen einer von den besten kleinen, der ScanSpeak für 95.- zu haben ist. Das soll den Manger nicht abwerten, der hat schon einiges für sich.
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