Event Opal

Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Uli,
uli.brueggemann hat geschrieben:Werden nun die Silbersands, AGMs, B&Ms und auch die hier diskutierte Obelix dahingehend designt,
Die Frage richtet sich an die Hersteller, vielleicht kommen ja Antworten.

Meine Frage:

Sind wir uns einig, daß alle Produkte der Hörkette - nehmen wir jetzt mal die Kabel raus - abschließend einen Soundcheck erhalten und abgestimmt werden?

Kann es sein, das der - falls gegeben - je nach Hersteller geschmacklich unterschiedlich ausfällt?

Und letztendlich, sind wir uns einig, daß gerade ein LS nicht alles perfekt kann und hier im Rahmen der Gesamtabstimmung Kompromisse eingegangen werden müssen oder eben neben erkennbaren Stärken dann auch Schwächen vorliegen?

Gruß

Bernd Peter
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Bernd Peter,
Bernd Peter hat geschrieben:Sind wir uns einig, daß alle Produkte der Hörkette - nehmen wir jetzt mal die Kabel raus - abschließend einen Soundcheck erhalten und abgestimmt werden?
so sollte es sein. Nicht anders wie bei jedem guten Konzertsaal oder Opernhaus.

Beim Wiederaufbau der Wiener Staatsoper z.B. hat sich Bruno Walter persönlich für die Wiederherstellung des alten Orchestergrabens eingesetzt ... den wollten einige "Experten" viel tiefer und so halb unter die Bühne legen. Ein "Bayreuth-Sound" blieb uns so in Wien erspart. :D

Beim Openair der BR-Symphoniker am Odeonsplatz nimmt Maestro Mariss Jansons persönlich den Soundcheck vor.

Es soll aber auch HiFi-Hersteller geben, die sich rühmen, abschliessend nur zu messen. :wink: :mrgreen:
Bernd Peter hat geschrieben:Kann es sein, das der - falls gegeben - je nach Hersteller geschmacklich unterschiedlich ausfällt?
Auch das, Hören ist ja ein höchst subjektiver Vorgang, jeder Entwickler hat sein eigenes, subjektives Klangbild.

Gruß
Sigi
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Punktstrahler
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Beitrag von Punktstrahler »

Hallo Bernd Peter,
Hallo Ulli,

ein Schallwandler muss/soll natürlich das 1:1 wiedergeben was ihm vorgesetzt wird. Ich kenne das, man ist als Hörer versucht einen "Schönfärber" im ersten Moment zu präferieren, im Langzeithören entlarvt sich ein solcher Schallwandler aber dann und man will ihn auf Dauer nicht (mehr).

Es gibt deshalb kein grösseres Kompliment und auch keine grössere Akzeptanz eines Schallwandlers, als das man sagt, "er klingt neutral". So soll es sein und so muss es eigentlich im gelebten Hifi-Gedanken auch sein...

Die Silbersänder, die von mir gehörte 701 und sicher auch die 501 (Franz und René können sicher ein Lied davon singen) sind ganz gewiss ein Ausbund an Neutralität, wäre es anders, wären die "erfahrenen Hörer" dieser schnell überdrüssig.

Was anderes kann man von einer Abmischung im Tonstudio erwarten, als das sie dann zuhause (annähernd) so klingt wie beim Abmischen?

Grüsse vom Punktstrahler Winfried
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Sigi,

der Bayreuth-Sound gehört für mich in das Gesamtkunstwerk der Wagneraufführungen.

Das verdeckte Orchester sollte die Bühnenillusion verstärken, der Zuschauer soll sich uneingeschränkt dem einen Thema aller Wagneraufführungen widmen können:

Dem nach Erlösung suchenden Menschen.

Hier noch eine kleine Zusammenfassung:
Zusammen mit der ausgezeichneten Akustik des Hauses ergibt sich ein Mischklang, der die Lokalisierung einzelner Instrumente kaum möglich macht. Stattdessen wird ein Orchesterklang erreicht, der sich „allgegenwärtig“ im Raum ausbreitet.

Der abgedeckte Orchestergraben hat allerdings auch noch ganz praktische Auswirkungen: da der Klang der – von den Musikern schräg gehaltenen – Violinen ohnehin nur indirekt beim Zuhörer ankommt, besteht ihre vorrangige Aufgabe darin, den Sängern musikalischen Halt zu geben. Aus diesem Grund wird bis heute in Bayreuth die von Wagner selbst vorgeschriebene abweichende Sitzordnung beachtet:

Die Ersten Violinen, die im Orchester die Führungsstimme haben, sitzen nicht wie üblich links, sondern rechts vom Dirigenten. Die Anordnung der Streicher ist gegenüber der üblichen Sitzordnung also seitenverkehrt, was bei den Dirigenten bis heute regelmäßig zu Verwirrung führt.
Gruß
Bernd Peter
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