Fujak (Neumann KH 420 + Sub Teufel M11000 & Klipsch R-115SW)

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ZZTop
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Beitrag von ZZTop »

Fujak hat geschrieben:Einsatz des Hiface
Das gleiche probierte ich mit dem Hiface aus, indem es per USB mit dem Netbook und seinen Output mit dem SPDIF-Eingang des Fireface UC verband. Hier tat sich die Schwierigkeit auf, dass die Synchronisierung zwar klappte, d.h. die Clocks beider Geräte sich gegenseitig erkannten, aber weder im Master- noch im Slave-Modus konnte ich dem Hiface ein Signal entlocken. Dem werde ich noch weiter nachgehen. Zum gegenwärtigen Stand kann ich also keine klangliche Aussage treffen ...
Freut mich dass Du das Problem anscheinend so gründlich gelöst hast das du es gleich wieder aus dem Hirn verbannt hast. :D Das lässt für mich hoffen. Erinnerst du dich noch wie? In diesem Thread hab ich nichts drüber gefunden.

Der SPDIF Ausgang am Hiface funktioniert an meinen AV Receiver. Wenn ich dann umstecke auf das Fireface bekomme ich kein Signal auf den Kopfhörer. Auch ein Neustart des Netbooks hilft nicht. Ein anderes Gerät mit SPDIF Ausgang zum probieren habe ich leider nicht. Im RME Forum habe ich angefragt und auch promt Antwort erhalten: Zwei links zum RME Youtube-Channel mit allgemeinen Installationshinweisen. Hat mir aber nicht wirklich weiter geholfen.

Ich werde jetzt erstmal Kabel löten um meine Spendors anzuschliessen. Bin schon gespannt.

Greetz
Uwe
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ZZTop
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Beitrag von ZZTop »

Habs jetzt auch geschafft das Hiface am FF um laufen zu bewegen.
Klanglich kann ich keinen Unterschied zu USB feststellen.
Aber jetzt kommts.....
Wie schon angedeutet hat mir der Klang garnicht zugesagt. Sehr lebendig aber irgenwie fehlte mir der Raum um die Instrumente und Stimmen. Auch vermisste ich Nachhall von Fingerschnippen oder das feine ausklingen eines Streichinstrumentes. Kurz das was für mich High-End ausmacht.
Wieder zurück auf den Caiman - der hat zwar seine Fehler aber all das war wieder da :?
Ich war schon drauf und dran das FF wieder zu verkaufen. War wirklich enttäuscht.
Dann habe ich das Fireface an mein Arbeits-Laptop mit Dualcore und SSD angeschlossen.... :D :D :D
Da ging die Sonne auf -BEGEISTERT- Alles wieder da. Deutlich besser als mein Caimann. FF bleibt natürlich.
Anscheinend ist ein Atom N450 in Kombination mit Win7 einfach überfordert.
So, jetzt werde ich mal versuchen ob all die "Voodoo" Tips mit Auslagerungsdatei und Dienste abschalten meinem Asus Netbook auf die Sprünge helfen. Evtl. werde ich in einem seperaten Thread darüber berichten.


Fudjak,
hast du es schon geschafft ein SPDIF-Signal auf den Ausgang zu legen?
Probiere mich grad dumm und dusselig und schaffs nicht...

Greetz
Uwe
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Heule
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Beitrag von Heule »

Habe mein Fireface UC auch an einem Notebook mit I5 und SSD hängen,
und kann da auch nur zustimmen. Alles da und nichts wird vermisst!

Gruß Oliver.
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Uwe,
ZZTop hat geschrieben:Habs jetzt auch geschafft das Hiface am FF um laufen zu bewegen. Klanglich kann ich keinen Unterschied zu USB feststellen.
Prima, dass es geklappt hat. Dass der Klang mit dem originalen Hiface keinen Unterschied zu Tage fördert, entspricht auch meiner Erfahrung. Ich habe das Hiface ja nur deshalb am Laufen, da ich noch eine Reclocker-Sektion zwischen Zuspieler und Fireface laufen habe, die kein USB sondern u.a. SPDIF versteht. Erst damit gibt es nochmal eine klangliche Steigerung.
ZZTop hat geschrieben:Dann habe ich das Fireface an mein Arbeits-Laptop mit Dualcore und SSD angeschlossen.... :D :D :D
Da ging die Sonne auf -BEGEISTERT- Alles wieder da. Deutlich besser als mein Caimann. FF bleibt natürlich.
Anscheinend ist ein Atom N450 in Kombination mit Win7 einfach überfordert.

Ich hatte das Netbook mit abgespeckten Win XP (SP3) laufen, damit gibt es über das USB vom Fireface keine Komplikationen. Win 7 ist im Vergleich dazu deutlich Ressourcen hungriger; da kann der Prozessor schon deutlich in die Knie gehen. Damit verstärkt sich natürlich auch die Jitter-Neigung. Isofern verstehe Deine beschriebenen Erfahrungen sofort.
ZZTop hat geschrieben:So, jetzt werde ich mal versuchen ob all die "Voodoo" Tips mit Auslagerungsdatei und Dienste abschalten meinem Asus Netbook auf die Sprünge helfen. Evtl. werde ich in einem seperaten Thread darüber berichten.
Das bringt auf jeden Fall noch etwas.

Nochmehr bringt es, wenn Du entweder cmp² oder den (sehr minimalistischen) Stealth Audio Player verwendest; sie sind allen anderen Playern klanglich überlegen. Über beide wurde hier schon eine Menge geschrieben ( -> Suchfunktion). Beide nutzen die Ressourcen des Zuspieler-PC noch effizienter - der Klang wird noch sauberer und räumlicher.
ZZTop hat geschrieben:Fudjak,
hast du es schon geschafft ein SPDIF-Signal auf den Ausgang zu legen?
Probiere mich grad dumm und dusselig und schaffs nicht...
Wie meinst Du das? Von USB-In auf den SPDIF-Ausgang oder von SPDIF-In auf Analog Out? Beides habe ich erfolgreich ausprobiert - beides funktioniert. Hilfreich ist das Routing über die Matrix-Software (Mixer-Symbol im Tray mit rechter Maustaste anwählen).

Grüße
Fujak
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ZZTop
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Beitrag von ZZTop »

Fujak hat geschrieben:Nochmehr bringt es, wenn Du entweder cmp² oder den (sehr minimalistischen) Stealth Audio Player verwendest; sie sind allen anderen Playern klanglich überlegen. Über beide wurde hier schon eine Menge geschrieben ( -> Suchfunktion). Beide nutzen die Ressourcen des Zuspieler-PC noch effizienter - der Klang wird noch sauberer und räumlicher.
Da ich selbst erfahren habe wie Foobar mit der Prozessorleistung skaliert, gehe ich mal davon aus dass Foobar mit ein paar GHzchen unter der Haube genausogut klingt wie cmp² auf schwächeren Computern. Hoffe ich zumindest. Denn ich habe mir eine Config gesucht/gebastelt bei der ich nach Cover auswähle. Bin halt altmodisch. Da investiere ich nötigenfalls lieber in einen aufwändigeren "Musik-PC".

So siehts bei mir aus:

Bild

Das mit dem SPDIF Signal hab ich inzwischen hinbekommen, k.A. warum, aber jetzt klappt es.

Der nächste Schritt wird aber erstmal eine aktive Frequenzweiche um meine Spendors im Bass zu entlasten und meinen Cabasse-Sub einzuschleifen.
Ich hatte das Netbook mit abgespeckten Win XP (SP3) laufen, damit gibt es über das USB vom Fireface keine Komplikationen...
Wenn es bei Dir was neues gibt, bin ich sicher nicht der einzige der gespannt ist. Mit deinen Adams hälst Du es ja auch schon fast ein Jahr aus. :wink:

Wie ist das eigentlich mit deiner Fernbedienung? Siehst Du Foobar am Smartphone so wie auf dem PC und kannst es per Touchscreen bedienen? Das wäre ... :cheers:

Greetz
Uwe
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Uwe,
ZZTop hat geschrieben:Da ich selbst erfahren habe wie Foobar mit der Prozessorleistung skaliert, gehe ich mal davon aus dass Foobar mit ein paar GHzchen unter der Haube genausogut klingt wie cmp² auf schwächeren Computern. Hoffe ich zumindest.
Leider muss ich Dich in Deiner Hoffnung enttäuschen. Es hat nicht nur mit mehr GHz zu tun. Ich habe einiges an Klangtests an meinem Office-PC mit "erwachsener" Multicore-CPU gemacht zwischen Foobar und cmp². Die Unterschiede sind sehr deutlich hörbar. Wenn Du nicht so viel Aufwand betreiben möchtest. Teste doch mal den Stealth Audio Player gegen Foobar. Dann bekommst Du schon eine Ahnung, wie groß die Unterschiede sen können.
ZZTop hat geschrieben:So siehts bei mir aus:
Sehr ansprechendes Design, in welchem Foobar als Original nicht mehr wiederzuerkennen ist. Wie behälst Du den Überblick, wenn Dein Alben-Kontingent eine höhere 3-stellige (oder gar 4-stellige) Anzahl bekommt?
ZZTop hat geschrieben:Wenn es bei Dir was neues gibt, bin ich sicher nicht der einzige der gespannt ist. Mit deinen Adams hälst Du es ja auch schon fast ein Jahr aus. :wink:
Ja, mit denen werde ich es wohl noch länger aushalten. Sie haben eine tolle Detailaufklösung und räumliche Abbildung - und werden sogar noch besser, wenn man sie nicht zwingt, den vollen angegebenen Bereich im Bass zu fahren. Dafür habe ich ja den Sub. Ähnliches wirst Du bei Deinen Spendors sicher auch erleben, dass sie im Bass entlastet noch besser im übrigen Bereich klingen. Der Sub ist wohl der nächste Optimierungspunkt in meiner Kette. Denn gegenüber den Adam A5X und dem, was ich an aktiv geregelten Bässen gehört habe, spielt er mir nicht präzise genug.
ZZTop hat geschrieben:Wie ist das eigentlich mit deiner Fernbedienung? Siehst Du Foobar am Smartphone so wie auf dem PC und kannst es per Touchscreen bedienen? Das wäre.... :cheers:
Schau doch mal ein paar Seiten zurück in diesem Thread. Da habe ich eine illustrierte Kurzanleitung für genau diese Fragen verfasst. :wink:

Grüße
Fujak
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Beitrag von ZZTop »

Hi Fudjak,

mmmmhhhhh.... dann werde ich cmp² besser nicht ausprobieren, sonst lande ich in einem Dilemma. :(
Fujak hat geschrieben: ... Wie behälst Du den Überblick, wenn Dein Alben-Kontingent eine höhere 3-stellige (oder gar 4-stellige) Anzahl bekommt? ...
Ich habe meine komplette Sammlung (5-600CDs) digitalisiert und nach Alphabet geordnet. Für Sonderkategorien wie Klassik, Musikal und Various Artists habe ich einfach den Namen der Kategorie vor den Interpreten gestellt. Also genauso wie ich meine echten CDs geordnet hatte. Nur viel bequemer.
Fujak hat geschrieben:... Schau doch mal ein paar Seiten zurück in diesem Thread. Da habe ich eine illustrierte Kurzanleitung für genau diese Fragen verfasst.
Was mir nicht klar ist: sehe ich auf dem Smartphone dann ein Standart-Layout oder sehe ich meine Skin vom PC? Wäre für mich der Grund mir ein SM anzuschaffen.

Ich werde heute mal schauen wie weit ich mit meinem Sub komme ohne ihn über DRC anzupassen.

Greetz
Uwe
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Uwe,

mit der Foobar-App hast Du nur das Layout der App. Wenn Du per Smartphone Dein eigenes Layout steuern möchtest, dann würde ich Dir die für den privaten Gebrauch kostenlose Fernwartungssoftware Teamviewer (http://www.teamviewer.com/de/) empfehlen. Damit holst Du Dir Deinen Netbook-/PC-Bildschirm auf Dein Smartphone und kannst ihn von dort steuern, also auch Dein Foobar-Skin.

Grüße
Fujak
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Vergleich cMP² vs. JPlay mit neuem Audio-PC

Beitrag von Fujak »

Hallo zusammen,

im kürzlich zu Ende gegangenen Urlaub habe ich zwar auf jegliche Foren- und Moderationsaktivität verzichtet, nicht allerdings darauf, mich weiter mit der Optimierung meines Audio-PC zu beschäftigen.

Vor allem stand für mich noch eine Frage ungeklärt im Raum: Nachdem ich meinen PC mit diversen Bios- und OS-Einstellungen sowie einigen Hardware-Modifikationen für JPlay optimiert hatte, interessierte mich die Frage, wie sich diese Modifikationen auf cMP² auswirken.

Ich habe diese Frage zum Anlass genommen, etwas zu tun, was ich schon länger vorhatte, nämlich einen komplett neuen, für Audio-Wiedergabe optimierten PC aufzubauen. Eine ausführliche Beschreibung zu diesem Thema findet sich im nachfolgenden Posting.

In diesem Posting soll es nur um den Vergleich cMP² und JPLay auf meinem neuen Audio-PC gehen. Das Ergebnis gleich vorweg genommen: cMP² klingt nun bei mir besser als JPlay. Da der Klang eines Audio-PC entscheidend von der Player-Software abhängt, zugleich aber auch von deren Zusammenspiel mit Hardware, Bios und OS und deren Modifikationen, sollte mein Ergebnis nicht als allgemeingültige Aussage betrachtet werden.

Wenn ich von klanglich qualitativen Unterschieden spreche, dann beziehe ich das stets auf folgende Parameter:
  1. Räumliche Abbildung (breite, luftige Bühne mit Tiefenstaffelung, bei gleichzeitig präziser Lokalisation von klar umgrenzten Instrumenten/Stimmen)
  2. Detailauflösung (Feintransienten, Rauminformation, präzise Sibyllanten-Darstellung ohne Verzischeln, Lispeln oder Schärfe, konturierte und schlackenlose Basswiedergabe)
  3. Tonale Balance
  4. Timing, musikalischer Fluss, Lebendigkeit, Natürlichkeit
Bei den Parametern 1 und 2 hat JPlay in Verbindung mit der Xtream-Engine und im Hibernate-Modus die Nase vorne gegenüber cMP². JPlay klingt etwas luftiger, sauberer - aber nicht unbedingt anstrengungsloser.
Denn was gegenüber cMP² unangenehm auffällt, ist eine gewisse Sterilität im Klang. Parameter 3 klingt bei cMP² ausgewogener, natürlicher. Der Klang ist wärmer, d.h. die Bass-Wiedergabe ist kräftiger, tiefer und zugleich straff und impulsiv, während sich dies bei JPlay dünner anhört; die Mitten hören sich bei cMP² farbiger, informationsreicher an, gerade bei helleren Frauenstimmen, Blasinstrumenten und Violinen kommt eine emotionale Wärme ins Spiel, die JPlay nicht vermitteln kann.

Ich kann diesen Eindruck bei JPlay ein wenig abmildern, indem ich die RAM-Latenzen erhöhe, aber dies geht zu Lasten der räumlichen Auflösung, und das Klangbild hört sich verwaschener an. Eine andere Korrekturmöglichkeit besteht darin, statt der schön räumlich abbildenden Xtream-Engine die River-Engine einzusetzen. Dann klingt es zwar tonal runder, doch verschwindet dann der gegenüber cMP² bestehende Vorteil von Parameter 1 und 2.

Gänzlich dem cMP² unterlegen ist JPlay in allen klanglichen Parametern, wenn es ohne Hibernate-Modus oder gar in Verbindung mit Foobar oder JRiver als Benutzer-Oberfläche (GUI) eingesetzt wird.

Interessehalber probierte ich cMP² einmal mit vorgefalteten Files aus (Offline-Convolving), anstatt sie mit dem VST-Convolver während des Abspielens zu falten. Ergebnis: Nun holt cMP² auch in Bezug auf die Parameter 1 und 2 gegenüber JPlay auf und ist dort klanglich ebenbürtig. Die eingebaute VST-Schnittstelle bringt offenbar doch eine gewisse Unsauberkeit ins Spiel. Insofern stimmt aus meiner Sicht die Konzeption der JPlay-Entwickler, auf eine VST-/DSP-Schnittstelle komplett zu verzichten, um kompromisslose Audioqualität zu erreichen.

Woher die Sterilität bei JPlay genau kommt, und was genau hier cMP² besser macht, vermag ich leider nicht herauszufinden. Eine naheliegenden Begründung, es könnte am Resampler von cMP² liegen, scheidet deshalb aus, weil ich auch mit deaktiviertem Resampler getestet habe (man muss dazu in Cplay nur die gleiche Samplingfrequenz einstellen, wie der Musikfile aufweist).

Um den Vergleich beider Systeme transparenter zu machen, liste ich im folgenden die Einstellungen auf:

cMP²:

cMP-Settings:
RAM-Load: No
Suspend svchost: No
Suspend lsass: No
Optimize: Real Time
Diagnostics: No

cplay-Settings SSE4:
Driver: Kernel-Streaming Driver Asio4All (hier sind alle Latenzen auf den geringsten Wert eingestellt)
Left/Right: Kernel Streaming 1/2 (Hiface 1)
Output: 192.0 kHz
Buffer: Tiny
Resampler SRC @ 145dB
AWE: Yes (Gruppenrichtlinien entsprechend erteilt)
VST: Convolver activated @ 192.0 kHz / bypass


JPlay 4.3:

Audio-Interface: Hiface Kernel Streaming
Buffer: Direct Link
Engine: Xtream
Hibernate: Fullscale
Show track info: off
Memory: 500MB / 1GB / 2GB
Bitstream Size: 24bit / native
Throttle Mode: on
Shell: Total Commander (Deaktivierung der Explorer-Shell mittels Registry-Eintrag)

Die Parameter hinter dem Schrägstrich stellen jeweils Varianten dar, de ich ebenfalls ausprobiert hatte.
Auf beiden Playern wurden mit Acourate-Filtern korrigierte Files abgespielt, bzw. in cMP² während des Abspielens gefaltet, sodass in beiden Fällen, Einflüsse des Raumes und der nachgeschalteten Abspielkette auf den Hörplatz bezogen korrigiert wurden.


Einfluss der Betriebssysteme:

Ich habe für diesen Vergleichstest 3 verschiedene Partitionen auf der gleichen Platte eingerichtet:
  1. Partition: cMP² auf WinXP (SP2) und Minlogon (stark abgespecktes WinXP). JPlay läuft grundsätzlich nicht auf WinXP
  2. Partition: JPlay / cMP² auf Win7 (64bit)
  3. Partition: JPlay / cMP² auf Win8 (64bit) Built 8400
Auf allen 3 Partitionen habe ich die in meinem nachfolgenden Beitrag beschriebenen Bios- und OS-Optimierungen vorgenommen.

Am besten hat Partition 3 (Win 8 ) sowohl in Bezug auf JPlay als auch cMP² abgeschnitten, dicht gefolgt von Partition 2 (Win 7), und deutlich schlechter Partition 1 (Win XP).

Dabei ist allerdings noch zu bemerken, dass die Partition 1 mit WinXP (SP2) und Minlogon auf meinem System nicht in der Lage ist, unterbrechungsfrei SRC 192kHZ@145dB mit kleinstem Buffer ("tiny") zu meistern. Hier muss ich auf SRC 192kHZ@121dB oder auf eine geringere Samplingfrequenz gehen, oder einen größeren Buffer zuteilen, was gewisse klangliche Nachteile bringt. Das Win8 wie auch das Win 7 System nutzt hier offenbar die CPU besser aus. Beide schaffen klaglos die bestmögliche Einstellung. Win8 klingt aber gegenüber Win7 nochmal besser - alles bezogen auf die o.g. 4 klanglichen Parameter.

Da es sich bei dem Win 8 um eine sogenannte Evaluationskopie handelt, sollte dies nur als eine vorläufige Aussage über die "audiophilen Qualitäten" dieses OS gewertet werden, auch wenn so gut wie alle Funktionen bereits implementiert sind. Wie die endgültige Version klingt, muss dann jedoch ein erneuter Vergleich zeigen.

Klar ist dabei jedenfalls geworden, dass cMP² und JPlay in gleicher Weise klanglich auf die unterschiedlichen Betriebssysteme reagieren.


Persönliches Fazit:

Aufgrund der auf meinem System insgesamt besseren Klangqualität bei gleichzeitig umfangreicherem Bedienkomfort ist nun cMP² die von mir eindeutig bevorzugte Audio-Lösung - zumindest vorerst. Denn es ist davon auszugehen, dass kommende Versionen von JPlay die weitere Optimierung der klanglichen Parameter aber auch des Bedienkomforts vorantreiben werden. Dies kann man bereits am klanglichen Unterschied zwischen Version 4.2 und der kürzlich erschienen Version 4.3 feststellen.
Bei cMP² hingegen deutet leider einiges daraufhin, dass man Weiterentwicklungen nicht selbstverständlich erwarten kann. Die letzen Updates sind 2 Jahre her (Oktober 2010). Auf meine Anfrage per E-mail hat sich der Entwickler dazu nicht äußern wollen.

Grüße
Fujak

P.S.: Im nun folgenden Beitrag geht es um die näheren Details der Konfiguration meines Audio-PC.
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Fujak
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Konfiguration und Optimierungen

Beitrag von Fujak »

Konfiguration von Hardware und Software und deren Optimierungen

Inhalt:
  1. Einleitung:
  2. Verwendete Hardware
    • Liste Hardware
    • Gehäuse
    • Kühler
    • Mainboard
    • CPU
    • Festplatte
    • RAM
    • Audio-Ausgang
  3. Software-Optimierungen
    1. Bios
      • CPU
      • RAM
      • Energiemangement
      • Reanimation
    2. Betriebssystem
      • System-Featueres
      • Dienste
      • RAM Allocation
      • CPU Core Allocation
      • CPU Process Priority
      • Win32 Priority Separation
      • Sicherungsmaßnahmen

I. Einleitung:

In meinem zweiten Beitrag möchte ich für die Interessierten die Hardware-, Bios-, und OS-Optimierungen vorstellen. Da ich davon ausgehe, dass sich nur die "Hartgesottenen" an diese Optimierungen begeben, setze ich bestimmte Grundkenntnisse in den Begrifflichkeiten sowie der Konfiguration des PC voraus. Natürlich beantworte ich gerne auch offen gebliebene Fragen, sollte es an der einen oder anderen Stelle Fragen geben.

Ich habe dabei dankenswerter Weise von folgenden Informationsquellen profitieren können:
Aufgrund der klanglichen Unterschiede (siehe vorangegangener Beitrag) kommt Windows 8 zum Einsatz, auch wenn es sich hier um eine sogenannte Evaluation Copy handelt.


II. Verwendete Hardware

Hier die gesamte Anlage bestehend aus Audio-PC, RME Fireface UC, Behringer DCX 9624, Apogee Big Ben (nicht zu sehen die beiden Peaktech-Netzteile hinter dem Rack):

Bild

  • Liste Hardware
    • Hardware Audio PC:
      Gehäuse: Silverstone mit LCD-Touchscreen (400,- €)
      Netzteil: Silverstone Lüfterlos (140,- €)
      Gehäuse Kühler: 2x Arctic Cooler (je 9,- €)
      Drehzahlregulierung: Kühler-Potentiometer (12,- €)
      Motherboard: GIGABYTE GA-H77M-DS3H (85,- €)
      CPU: Intel® Core™ i3-3220 (Boxed, FC-LGA4, "Ivy Bridge") (113,- €)
      RAM: Kingston HyperX Blue 4GB 1600-99Single Modul (21,- €)
      HDD: Hitachi Travelstar 2,5" 1x750GB (ca. 60,- €)
      SATA-Filter: SOTM SATA-Filter 1 (ca. 70 ,- €)
      Audio-USB-Stromversorgung: gertifzierte PSU
    • Hardware Peripherie:
      Reclocker: Apogee Big Ben
      DAC + Preamp: RME Audio - Fireface UC
      Subwoofer-Frequenzweiche: Behringer DEQX 2496
      Kabel Digital: Apogee WydeEye
      Kabel Analog: Cordial Silver (XLR)
      Spannungsversorgung: 2x Peaktech 6080
    Im folgenden ein paar Erläuterungen zur Hardware:


    Innenansicht:

    Bild


    Rückansicht:

    Bild
  • Gehäuse:
    Glücklicherweise hatte ich das Gehäuse sowie das lüfterlose Netzteil noch in Altbeständen. Alles andere habe ich neu gekauft, um technisch auf dem neuesten Stand zu sein.
  • Kühler:
    Bei den Kühlern für CPU (mitgeliefert) und Gehäuse habe ich auf preisgünstiges Standard-Material zurückgegriffen, da ich die Lüfter mit einem zwischengeschalteten Potentiometer auf niedrigste Drehzahlen einstelle, was unhörbar bedeutet. Unter Vollast (d.h. File wird in den RAM geladen, und die ersten Takte spielen) erzeugt die CPU eine Temperatur von 42° C und sinkt dann während des Abspielens auf 35°-37° C im Dauerbetrieb (gemessen mit dem Utility "Speedfan"). Das Gehäuse bleibt auch nach Stunden lauwarm. Hier braucht man nach meiner Erfahrung also keinen großen Aufwand betreiben.
  • Mainboard:
    Bei der Wahl des Motherboards war für mich entscheidend, dass es mit der "Ivy"-Southbridge die neueste Prozessorgeneration betreiben kann. Die Firma Gigabyte verbaut hochwertige Bauteile (z.B. die Kondensatoren), arbeitet mit einem sehr detaillierten Bios zusammen (wichtig für das Tweaken) und ist nach meiner langjährigen Erfahrung (hatte mehrere Mainboards von GB Im Einsatz) sehr zuverlässig.
  • CPU:
    Bei der Wahl des Prozessors war es mir wichtig auf der einen Seite genügend Leistungsreserven zu haben für den CPU-hungrigen Resampler in cMP², sodass ich die CPU auch runtertakten kann, und auf der anderen Seite dass sie nicht oversized ist und unnötig viel Abwärme produziert. Der beste Kompromiss schien mir der neue i3-3220 zu sein.
  • Festplatte:
    Zur Zeit betreibe ich nur eine HDD, die in eine Partition "System + Programme" und in eine weitere Partition "Audio-Files" unterteilt ist. Das ist sicher auf Dauer optimierungsbedürftig, indem die System- und Programm-Partition noch eine eigene Platte bekommt. Hier muss ich allerdings noch experimentieren. Denn man mag es glauben oder nicht: Auch die HDD hat Auswirkungen auf den Klang. Ich hatte noch eine Samsung Spinpoint mit 250 GB 3,5" aus alten HDD-Beständen, die ich ursprünglich für die System- und Programm-Partition einsetzen wollte. Doch damit klang der ganze Audio-PC deutlich schlechter. Ich probierte diverse andere Platten aus und merkte einige Unterschiede. Keine Kombination klang bislang besser als die mit der Hitachi Travelstar 2,5". Woran das liegt, mag jemand anderer herausfinden. Ich stelle es nur fest und richte mich danach.

    Übrigens ist der eingesetzte SATA-Filter, welcher den Ripple der Versorgungsspannung für Motor und Controller der HDD reduziert, in klanglicher Hinsicht durchaus sinnvoll.
  • RAM:
    Beim RAM habe ich festgestellt, dass die übliche Vorgehensweise, 2 bzw. 4 RAM-Module einzusetzen, zwar Geschwindigkeitsvorteile bei einem normalen PC bringen, im Audio-Bereich aber eine negative Auswirkung auf die Klangqualität besitzt. Ein Single-Modul klingt am saubersten. Warum das so ist, darf in der Tatsache vermutet werden, dass das sogenannte "Channel-Interleaving", mit dem Speicherzugriffe dynamisch für alle eingesetzten Module koordiniert werden, Unruhe ins System bringt. Eine weitere Beobachtung: in meinem System klingt ein 4GB-Modul sauberer als ein 1GB-Modul (beides gleicher Hersteller und Modellreihe: Kingston HyperX blue).
  • Audio-Ausgang:
    Der Audio-Ausgang wird folgendermaßen realisiert: Das Audio-Signal wird via Kernel-Streaming auf eine ausgewählte USB-Schnittstelle auf dem Mainboard geleitet. Dort wird es über ein USB-Kabel an den USB-SPDIF-Konverter Hiface geleitet, der das Audio-Signal von USB in das SPDIF-Format übersetzt. Das Hiface ist innerhalb des Gehäuses so eingebaut, dass dessen SPDIF-Ausgang an der Gehäuse-Rückseite verschraubt ist, sodass dort das SPDIF-Kabel direkt angeschlossen werden kann. Eine Besonderheit dabei besteht in der gertifizierten Stromversorgung des Hiface. Die interne Elektronik des Hiface (insbesondere die sensiblen Clocks) wird dadurch nicht mit der üblicherweise vorgesehen USB-Versorgungsspannung versorgt sondern mit einem extrem sauberen Spannung (geringstes Rauschen / Ripple).

III. Optimierungen auf der Software-Seite:
  • 1. Bios-Optimierung:

    Nach meiner Erfahrung bringt sie klanglich genauso deutlich nach vorne wie die System-Optimierung.
    Gute Hinweise bietet die deutsche cMP²-Website von Leif (play-mate), auch wenn in den modernen Mainboards und Bios-Systemen einiges mehr einstellbar ist.
    • CPU:
      Hier sollte man sämtliche dynamische Regelungsautomatiken deaktivieren (z.B. dynamische Leistungsanpassung der CPU-Frequenz in Abhängigkeit zur Last / Temperatur)
      Hyperthreading: Off
      Reduktion von Frequenz und Spannung: dies sollte individuell je nach Hardware und nach Gehör passieren. Ich habe Frequenz und Spannung jeweils um etwa 20% reduziert.
    • RAM:
      Auch hier ist die Einstellung von dem verwendeten RAM-Baustein abhängig. Wie weiter oben bereits beschrieben, sollte nur einer verwendet werden, um das Channel-Interleaving zu deaktivieren.

      Zu den Einstellungen von Spannung, Frequenz und Latenzen gilt das gleiche wie bei der CPU: Man muss dies in Abhängigkeit zu den Möglichkeiten der verwendeten RAMs einstellen und nach Gehör. Meine Erfahrung: Je geringer die Latenzen, desto mehr steigern sich Feinauflösung und räumliche Abbildung. Je geringer die Spannung, desto wärmer wird das Klangbild (ohne an Auflösung und Räumlichkeit zu verlieren). Je geringer die Frequenz, desto mehr steigern sich Feinauflösung und Räumlichkeit
      Untenstehend habe ich meine bestklingende Einstellung exemplarisch dargestellt:

      Code: Alles auswählen

                        Default       Optimiert
      --------------------------------------------
      Spannung:         von 1.500 V   auf 1.150 V
      Speicherfrequenz: von 1600 MHz  auf 800 MHz
      CAS Latency:      von 11        auf 6
      tRCD:	          von 11        auf 6
      tRP:	           von 11        auf 6
      tRAS:             von 28        auf 6
      [/size]
    • Energiemanagement:
      Auch hier gilt, dass man alle automatischen Regelungsprozesse z.B. für Lüfter, Temperatur-Management, etc auf feste (niedrige) Werte oder auf "deaktiviert" setzen sollte. Das Deaktivieren der Lüfter selbst ist bei meiner verwendeten CPU wegen der ansonsten zu hohen Temperaturentwicklung nicht möglich - vor allem wenn der cMP-Upsampler auf dem höchsten Wert (192kHz mit SRC@145dB), und damit der besten Klangqualität läuft. Ich habe aber dabei festgestellt, dass es vor allem die temperaturabhängige Drehzahl-Steuerung ist, die für Unruhe im Klangbild sorgt und nicht der Lüfter selbst. Insofern kommt man mit der Deaktivierung der temperaturgeregelten Lüftersteuerung schon gut ans Ziel.

      Alle übrigen Zusatz-Services deaktivieren wie z.B. Onboard-Audio, Onboard-LAN (wenn keine Netzwerkanbindung gebraucht wird), Onboard Grafik (sofern externe Grafikkarte im Einsatz).
    • Reanimation
      Manchmal mag es passieren, dass man Bios-Parameter von CPU und/oder RAM so grenzwertig eingestellt hat, dass der Computer nicht mehr starten kann. Damit kann man also die problematischen Werte nicht mehr rückgängig machen. Lösung: Computer ausschalten; Bios-Batterie auf dem Mainboard entfernen; Kontakte der Batterie-Halterung kurzschließen (damit entladen sich die Kondensatoren für den Bios-Chip); Batterie wieder einsetzen; Computer starten. Nun werden wieder die Werkseinstellungen verwendet, und man kann erneut ausprobieren.

    • 2. OS-Optimierung:
    • Systemkomponenten:
      Alle Systemfeatures deaktivieren:
      Visuelle Effekte, Update, Sync-Funktionen, Fehlerreporting, Prefetch etc.)
      Auslagerungsdatei deaktivieren
      Alle nicht benötigten Systemkomponenten/-programme unter Systemsteuerung -> Programme deinstallieren
      Alle nicht verwendeten Schnittstellen und Controller deaktivieren (Geräte-Manager)
      Energie-Optionen deaktivieren (geschieht automatisch durch Deaktivieren des Dienstes "Energieoptionen")
      Hintergrunddienste priorisieren gegenüber Programmen
      Hier verweise ich auch auf die beiden cMP²-Websites, wobei nicht alles von Win XP 1:1 auf Win8 übertragen werden kann.
    • Dienste deaktivieren:
      Dieser Schritt sollte erst vorgenommen werden, nachdem alle benötigten Treiber und Hardwarekomponenten installiert sind, was danach nicht mehr möglich ist. Das bedeutet viel Trial & Error, d.h. immer wieder neustarten und schauen, ob sich das System wie erwartet verhält. Um das interessierten Tunern zu ersparen, habeich im nachfolgenden eine Liste der verbleibenden Dienste gepostet:

      Bild

      Die Dienste umfassen übrigens auch eine rudimentäre Netzwerk-Funktionalität für die Smartphone-Fernsteuerung via WLAN (Software: "Teamviewer"). Das realisiere ich über einen externen WLAN-Router, um das System nicht mit einer WLAN-PCI-Karte zu belasten. Es gibt dabei aus Sicherheitsgründen keine Internetverbindung. So kann man sich weitere Dienste wie das Sicherheitscenter, die Firewall und Antivirenprogramme sparen.

      Um die Flut von Diensten (fast 100 an der Zahl) nicht einzeln bearbeiten zu müssen, empfehle ich folgende Vorgehensweise:
      1. in msconfig.exe unter "Diagnosesystemstart" die Option "Nur grundlegende Geräte und Dienste laden" wählen und neustarten. Dann fällt schon mal der größte Teil der überflüssigen Dienste weg.
      2. in Computerverwaltung "Dienste" alle automatisch gestarteten Dienste manuell abspecken, indem sie auf den Status "deaktiviert" gesetzt werden.
      3. Danach neustarten.
    • RAM-Allocation:
      Gruppenrichtlinien für cMP² zuteilen, um exklusiven Speicherplatz im RAM zu reservieren.
      Die Beschreibung von Leif auf dessen deutscher cmP²-Website kann nahezu 1:1 übernommen werden (Das Objekt, um die Seiten zu sperren lautet lediglich ein wenig anders).
    • CPU-Core Allocation:
      Ähnlich wie die RAM-Allocation Platz im Arbeitsspeicher für bestimmte Programme oder Prozesse reserviert, kann man in einer Mehrkern-CPU jeweils einen Kern für bestimmte Prozesse zuteilen. In diesem Fall habe ich alle System-Prozesse auf Core 0 gelegt und JPlay bzw. cMP und CPlay auf Core 1. Auf diese Weise läuft der Audio-Anwendungsprozess in einem eigenen CPU-Kern unbehelligt von allen anderen System-Prozessen und Programmen. Auch das ergibt eine weitere Klangverbesserung. Die Einstellungen habe ich über das Programm "Process Lasso" vorgenommen. Damit kann man auch Prozess-Prioritäten einstellen (siehe nächster Absatz).
    • CPU-Process-Priority:
      Ebenfalls mit dem Programm "Process Lasso" habe ich die Priorisierung der unterschiedlichen Prozesse vorgenommen. Die einzigen Prozesse mit Echtzeit-Priorität haben bei mir die beiden CMP-Komponenten CMP-Shell und Cplay bekommen; alle anderen Prozesse sind normal, niedrig oder hoch. Damit ist es möglich, cMP² garantiert unterbrechungsfrei in der höchsten Qualitätsstufe (siehe unten) laufen zu lassen, auch wenn man die CPU ein wenig runtertaktet. Bei den Systemprozessen sollte man allerdings genau wissen, was man tut. Ansonsten läuft man in Gefahr sein System unbrauchbar zu machen. Die diversen svchost.exe-Prozesse sollte man auf ihre Subthreads untersuchen, um zu entscheiden, was wie priorisiert werden kann. Ich möchte hier bewusst keine Priorisierungs-Empfehlungen geben.
    • Win32 Priority Separation :
      Diese Einstellung ergänzt die CPU-Process-Priority und wird in der Registry vorgenommen. Sie bewirkt, dass von Windows ein größerer Datei-Cache angelegt wird, sodass sichergestellt wird, dass keine Teile des Kernels auf der Festplatte ausgelagert werden.
      Man gibt unter "Ausführen" regedit.exe ein und "hangelt" sich dann im Registry-Editor zu folgendem Pfad durch: HKEY_LOCAL_MACHINESystemCurrentControlSetControlPriorityControl key. Der entsprechende Parameter sollte auf den hexidezimalen Wert 0x14 gestellt werden. Aber auch andere Werte können sich individuell besser im Sinne der o.g. 4 Klangparameter anhören. Da die Einstellungen ohne Neustart vom System sofort übernommen werden, kann man hier relativ effizient vergleichen. Auch bei laufendem cMP² kann man den Registry-Editor bearbeiten, wenn er vorher gestartet wird. Es sollte allerdings genau gearbeitet werden. Wenn man aus Versehen in einem falschen Pfad unter falscher Rubrik die Werte verändert, ohne dies sofort zu bemerken, dann wird man den Fehler später nicht mehr beheben können, wenn das System "unerwartet" reagiert. Dann hilft meist nur eine Neuinstallation. Damit komme ich zum letzten Punkt:
    • Sicherungsmaßnahmen:
      Man sollte während der Konfiguration immer wieder einen Systemwiederherstellungspunkt aktivieren, um im Falle einer Fehlkonfiguration nicht das ganze System neuinstallieren zu müssen. Wertvolle Stunden Arbeit wären dann umsonst. Wenn dann das System mal genau so steht und klingt, wie es klingen sollte, sollte man die Partition mit Image-Tools wie Acronis oder Paragon klonen auf eine Sicherungs-HD. So kann man im Falle der Fälle das komplett konfigurierte System mit allen installierten Programmen und Optimierungen innerhalb einer halben Stunde wieder neu aufspielen.

Ausblick:

Mit den dargestellten Optimierungen ist noch lange nicht das Ende erreicht. So steht bei mir auf dem Plan
- eine separate und saubere Stromversorgung für diverse Komponenten (HDD)
- eine verbesserte Masse-Führung diverser Komponenten
- Schirmungen von SATA-Kabeln
- EMI-Schields für einige Komponenten, etc.

Mit dem bislang erreichten bin ich jedoch mehr als zufrieden.

Grüße
Fujak
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Hallo Fujak,

ich bin nicht so ambitioniert um das nachzubauen. Aber folgendes frage ich mich:

Warum benutzt du das HiFace zur Konvertierung von USB auf SPDIF und gehst erst dann in den Fireface UC? Den könnte man doch auch direkt per USB anschließen. Hast Du da klangliche Unterschiede entdeckt die dich veranlassen das so aufzubauen? Wenn ja, bist Du der Meinung, daß das auch auf andere Konfigurationen aus HiFace und Wandler übertragbar ist?

Viele Grüße
Thomas K.
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gregor
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Beitrag von gregor »

Lieber Fujak,

das ist hochinteressante Lektüre! Gratulation zum neuen PC-Geraffel.

Beste Grüße

gregor

@ Thomas: Wahrscheinlich will der Big Ben weiter mitspielen dürfen.
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Thomas,

wie Gregor bereits richtig vermutet hat: Der Big Ben soll weiter mitspielen; und der versteht leider nur SPDIF.

Im Vergleichshören wird immer wieder deutlich: Der Big Ben eliminiert Jitter-Anteile, die durch die Modifikationen des Zuspielers wie auch die asynchrone Anbindung der USB-Schnittstelle des Fireface nicht eliminiert weden können, wie auch umgekehrt die Modifikationen im Audio-PC einen Jitter-Anteil eliminieren, der nicht durch den Big Ben beseitigt werden kann. Beide Optimierungsmaßnahmen addieren sich also klanglich.

Warum dies so ist, kann ich mir nur unterschiedliche Arten/Quellen von Jitter erklären.

Grüße
Fujak
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Fujak hat geschrieben: wie Gregor bereits richtig vermutet hat: Der Big Ben soll weiter mitspielen; und der versteht leider nur SPDIF.
OK jetzt hab ich's kapiert. Das Signal läuft über den Big Ben. Ich hatte den bisher nur als Masterclock für mehrere digitale Geräte verstanden, die synchronisiert werden sollen.

Grüße
thomas
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Thomas,

Masterclock (und Wordclockverteiler) ist auch die eigentliche Disziplin dieses Grätes. Die Fähigkeit, den Takt eines eingehenden Signals durch die eigene (weitaus präzisere) Clock neu aufzubereiten und den nachfolgenden DAC darauf zu synchronisieren, ist demgegenüber eigentlich nur ein schönes Zusatzfeature von Apogee, was wir audiophil Verrückte bestens verwenden können. Der eigentliche und damit größte Teil dieses feinen Gerätes liegt damit bei uns brach.

Grüße
Fujak
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