Kari Bremnes - Norwegian Mood (Jazz)

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
Franz
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Kari Bremnes - Norwegian Mood (Jazz)

Beitrag von Franz »

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Aus der Amazon.de-Redaktion
Musik von jenseits des Polarkreises? Da denken die meisten von uns sicherlich an herbe, krachige Industrial-Sounds à la Björk oder die urtümlichen Joiks der Sami aus Lappland. Bei der 43-jährigen Norwegerin Kari Bremnes jedoch ist die vornehme Zurückhaltung einer reifen Songschreiberin angesagt. Aufgewachsen auf dem Archipel der Lofoten im Nordmeer orientiert sie sich an Ikonen wie Joni Mitchell und Verwandten im Geiste und gelangte damit zu nationalem Ruhm im Land zwischen Oslo und Nordkap. Nun will sie auch dem restlichen Europa ihre nordische Poesie nahebringen und hat auf Norwegian Mood die wichtigsten Stücke ihres Schaffens seit 1987 in englischer Sprache neu eingespielt, übersetzt vom irischen Musiker Declan Sinnott (Mary Black u.a.). Wer sich auf Karis ruhige, zuweilen fast phlegmatische Arrangements einlassen kann, dem offenbart sich ganz allmählich eine Welt voller subtiler Metaphern, merkwürdiger und ein wenig unheimlicher Begegnungen mit Gestalten, die am Rande der Gesellschaft leben, mit mächtigen Naturbildern von Schiffen und Meeren, nostalgischen Erinnerungen an Fischerdörfer Um ihre Altstimme gruppieren sich dezenter Schlagzeugbesen, verloren herüberklingendes Musette-Akkordeon, sanfter E-Bass und nur ganz vereinzelt eruptive Rock-Gesten. Audiophile kommen -- wie stets bei Krikelig Kulturverksted -- auf ihre Kosten, denn für die Produktion zeichnet Erik Hillestad verantwortlich, der stets bemüht ist, ein Optimum an Soundpräsenz zu garantieren. Abgerundet wird dieses Album voll vormehmer lyrischer Noblesse durch eindrucksvolle Schwarzweiß-Motive von den rauhen Inseln vor Norwegens Küste. --Steffan Franzen

T. Frantzen in Stereo 5 / 00: "Das Klangbild des sparsam instrumentierten Albums ist von atemberaubender Plastizität und Detailliertheit, so dass auf einer guten Anlage spätestens bis Karis Einsatz eine Gänsehaut fast garantiert ist. Erik Hillestad und der zuvor für einige Mary-Black-Alben verantwortliche Declan Sinnott haben ein produktiontechnisches Meisterwerk geschaffen."

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen, klare Kaufempfehlung meinerseits. Die hört man sich entspannt in einem durch und ist nach wenigen Augenblicken in dieser Musik gebannt gefangen. Toll.

Gruß
Franz
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hornblower

Beitrag von hornblower »

Ich besitze die hier vorgestellte CD von Kari Bremnes, aber auch die
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Beide sind aufnahmetechnisch hervorragend, gelegentlich an Stockfish erinnernd. Ich muss allerdings sagen, dass ich mir schwer tue, mich an die englische Sprache zu gewöhnen, die Kari meines Wissens bei Norwegian Mood erstmalig wählte. Manestein wird in Norwegisch interpretiert, was m.E. authentischer und irgendwie passender ist.

Anspieltipp Manestein, Track 2.

Gruß Andreas
plaffxxx
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Beitrag von plaffxxx »

Hallo Franz,
ich will mich jetzt, kurz vor Weihnachten, mal als "Fan" von Dir outen.
Deine Musik-Empfehlungen sind wirklich sehr gut - weiter so.
Lese ich immer wieder gerne.
Kari Bremens --> sehr empfehlenswert! Ihr Album "Reise" find ich auch sehr gut - auch was die Aufnahmequalität angeht. Meine Weihnachtsempfehlung.

Oft find ich es nur zu schade, das bei manch wirklich guter Musik, nur unzureichend Wert auf die Aufnahmequalität gelegt wurde. Wahrscheinlich zählt oft nur das schnelle Geld.
Auf einer guten Anlage hört man das eben besonders !
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Franz
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Beitrag von Franz »

Danke. :cheers:
Oft find ich es nur zu schade, das bei manch wirklich guter Musik, nur unzureichend Wert auf die Aufnahmequalität gelegt wurde. Wahrscheinlich zählt oft nur das schnelle Geld.
Auf einer guten Anlage hört man das eben besonders !
Genau so ist das. Und wer eine richtig gute Anlage sein eigen nennt, der wird auch immer mehr Wert auf gute Tonqualität seiner Tonträger legen. Hier noch ein weihnachtlicher Tipp:

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So lässig swingend haben Sie Weihnachtslieder noch nie gehört. Zur schönsten Zeit des Jahres veröffentlichen die Klazz Brothers & Cuba Percussion ihre neue CD Christmas meets Cuba. Ihre "Classic Meets Cuba"-CDs sind eine einzigartige Erfolgsgeschichte: die CDs sind preisgekrönt mit dem Echo Klassik (zwei Mal) und einer Grammy-Nominierung, ihre Musik lief in zwei Hollywood-Filmen ("Collateral" und "Hitch") und die Band spielt weltweit Toruneen. Auf ihrem neuen Album spielen Klazz Brothers & Cuba Percussion zusammen mit ihrem neuen Pianisten Bruno Böhmer Camacho die schönsten Weihnachtslieder im kubanischen Soundgewand. Da wird "Jingle Bells" zum Salsa, "Stille Nacht" erklingt mit kubanischen Grooves (gesungen von Silje Nergaard) und Besinnliches verbindet sich mit kubanischer Lebensfreude. "Ave Maria", "Leise rieselt der Schnee", "Ihr Kinderlein kommet", "O Tannenbaum" u. v. a. der berühmtesten Weihnachtslieder erklingen in einem völlig neuem Sound.

„Durch die Kombination mit den Latinrhythmen und Jazzharmonien, die Spielfreude der Protagonisten und das hörbare Augenzwinkern in den Interpretationen hört man die ollen Christbaumkamellen hier ganz neu.“
(Sono, 12/10)

Gruß
Franz
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Uwe T.
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Beitrag von Uwe T. »

Hallo Franz,

von Kari Bremnes zu Weihnachtsliedern. Auch nicht schlecht.
Ich habe mal bei JPC bei den Klazz Brothers reingehört und sofort bestellt.
Danke für Deinen weihnachtlichen Tipp.
Mir geht es übrigens ähnlich wie "plaffxxx". Ein Großteil Deiner Musikempfehlungen
trifft auch meinen Musikgeschmack zu 100%.

Gruß
Uwe
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Wer Kari schätzt, kommt nicht an ihrem Durchbruchalbum Gåte ved gåte vorbei.

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Als ich diese Musik zum ersten mal spielte, drehte sich meine Frau zu mir um und sagte: das ist ja mal traumhafte Musik. Die fremde Sprache degradiert den gesungenen Text zum Laut, der mit der Instrumentierung verschmilzt.

Norwegian Mood kommt für mich nicht so entspannt daher, aber nicht, weil ich die Texte verstehe und abgelenkt werde, sondern weil ich den Eindruck habe, dass Kari nicht mehr so authentisch ist. Waren die Alben vorher noch in der Holzkirche aufgenommen, war IIRC Norwegian Mood eine Studioproduktion unter anderen Bedingungen. S-Laute zwar weniger auffällig, aber im Gesamteindruck nicht ganz so harmonisch, eher härter, lauter, nicht so fließend.

Mein Lieblingsalbum ist nach wie vor "Gåte ved gåte". Vor Reise, Over En By, Svarta Björn, You'd Have To Be Here, LY

Grüße Hans-Martin
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frmu
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Beitrag von frmu »

... und am 11.11.12 spielt sie in Huxleys Neuer Welt in Berlin ...


Gruß
Frank
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Hans-Martin,
Die fremde Sprache degradiert den gesungenen Text zum Laut, der mit der Instrumentierung verschmilzt.
Das hast du wunderbar geschrieben, genau so empfinde ich das auch. Sicher haben die Anfangsalben noch eine stärkere Strahlkraft als die von mir hier vorgestellte, aber andere Künstler wären überhaupt froh, mit solch einer sauberen Produktion aufwarten zu können. :cheers:

Gruß
Franz
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delorentzi
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Beitrag von delorentzi »

Hi,

ich finde die Musik spannend, habe mal via iTunes rein gehört. Man muss allerdings die (Achtung, Laiensprache:) leiherhafte Stimme/Betonung mögen. Ich finde sie macht das sehr ausgeprägt.

Ich hoffe ich hab das jetzt rübergebracht was ich meine. Ein Sänger würde nie wir wir

dann nahm er seine Gitarreeeeeeeeeeeeeh

sondern

dahan naahm er seine Gitarehehehehehehehe

und das ist bei Ihr sehr betont/ausgeprägt.

Ansonsten gleiches Lob wie von Markus (plafxxx), Deine Empfehlungen sind gefährlich ... sie haben sehr häufig finanzielle Auswirkungen :cheers:



Grüße,
Thomas
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hans-Martin hat geschrieben:Norwegian Mood kommt für mich nicht so entspannt daher, aber nicht, weil ich die Texte verstehe und abgelenkt werde, sondern weil ich den Eindruck habe, dass Kari nicht mehr so authentisch ist. Waren die Alben vorher noch in der Holzkirche aufgenommen, war IIRC Norwegian Mood eine Studioproduktion unter anderen Bedingungen. S-Laute zwar weniger auffällig, aber im Gesamteindruck nicht ganz so harmonisch, eher härter, lauter, nicht so fließend.

Mein Lieblingsalbum ist nach wie vor "Gåte ved gåte". Vor Reise, Over En By, Svarta Björn, You'd Have To Be Here, LY
Hallo
Inzwischen habe ich festgestellt, woran es liegt, die späteren Aufnahmen sind zunehmend komprimiert...das erklärt : eher härter, lauter, nicht so fließend...
Grüße Hans-Martin
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lustigerlurch
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Beitrag von lustigerlurch »

Hallo,
bei mir ist es Reise (besonders Track 14) vor fanatstik allerde und Og så kom resten av livet.
Die Gåte ved gåte ist noch nicht im Fundus, muss das gelegentlich ändern. Vllt ändert sich meine Einstufung dann.

Auch live erhält die Band meine volle Empfehlung, wer hat schon Autofelgen in der Percussion.

Meine Bremnes-Alben sind "nur" CDs, die ich für gute Aufnahmen hielt, bis ich kürzlich Reise von Vinyl hören durfte - umwerfend. Das Erlebnis muss ich noch verwinden, seitdem steht die CD unghört im Schrank.
Werd mal in FLAC wandeln und hoffe, mich damit zu versöhnen.

Gruß aus Taunusstein, Christoph

EDIT
PS: ich mag es auch weniger, wenn die Dame Englisch singt, das ist schon merkwürdig
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Christoph
Warum in FLAC wandeln, wenn WAV meist besser klingt?
Speicherplatz kostet heute so wenig...
Grüße Hans-Martin
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lustigerlurch
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Beitrag von lustigerlurch »

Hallo Hans-Martin,

bin bei WAV und FLAC noch Neuling, hab seit kurzem einen TEAC WAP-V6000 und einen Cambridge DACmagic.
Auf die Schnelle hatte ich neulich keinen Unterschied wahrgenommen.
Danke für den Hinweis, werde den Vergleich WAV vs. FLAC gelegentlich wiederholen.

Was meinst Du mit "...meist besser klingt..."?

Gruß, Christoph
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ESM
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Beitrag von ESM »

Hallo Christoph,

Ich habe eher den Eindruck gewonnen,
das einige der Meinung sind, dass wav Dateien besser klingen.
Es gibt mittlerweile Player, die decodieren die Flac Dateien vor der Wiedergabe vollständig in PCM, bzw, WAV.
Flac ist ein verlustfreies Format. Decodiert kommt die gleiche, bitidentische WAV Datei raus.

Gruß Erwin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

lustigerlurch hat geschrieben:Was meinst Du mit "...meist besser klingt..."?
Hallo Christoph
Eine Forumssuche wird es erhellen, es wurde in diesem Frühjahr (?) hier diskutiert. Bei Einsatz eines Streaminggerätes ist zwar mit FLAC weniger Traffic im Netzwerk, aber die meisten Streamer scheinen beim OnTheFly FLAC zu WAV konvertieren schlechtere Ergebnisse bringen als beim Umrechnen der Daten (Entpacken) im Rechner und zu speichern, dann die gespeicherte WAV Datei zu streamen.
Auch bei mir ist ein Unterschied hörbar.
Hans-Martin
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