Der Bericht ist nicht an einem Stück geschrieben daher verzeit mit die Zeitfehler
![Crying or Very sad :cry:](./images/smilies/icon_cry.gif)
Vor 2 Wochen habe ich nach 10 Wochen erbittertem Warten meine Neuen Lautsprecher Manger MSMc1 abgeholt. Leider musste ich in der Lieferzeit feststellen das etwas Neues bei Manger erschienen ist Aktivlautsprecher MSMs 1. (wäre auch eine Option gewesen). Das alte Lied, das Gerät ist noch gar nicht ausgepackt schon gibt es etwas Neues. Das kenne ich aus meinem Beruf als Einzelhändler ja selber zu genüge. Nicht weinen sondern freuen sag ich mir. Und habe die 3 Kartons in mein Autogeschleppt. Freudig zuhause ausgeladen und geöffnet.
Ca. 9000€ sind für mich eine Menge Geld und daher ist meine Erwartungshaltung an Zustand und Verarbeitungsqualität recht hoch. Leider war ich nicht so ganz zufrieden. Ein Lautsprecher hat zwei kleine Lack-Nase und die Bodenplatte wie als auch die Standbeine weisen einige Macken auf. Auch Bleistift-Markierungen die für die Platzierung der Bohrungen gemacht wurden brauche ich als Endverbraucher nicht sehen. Nicht falsch verstehen, ich würde so etwas nicht reklamieren, doch zeigt es halt schon wie gearbeitet wurde. Ich selber verkaufe auch hochwertige Elektronik Artikel und meine Kunden würden das nicht akzeptieren.
Der Aufbau ist sehr einfach und mit ein wenig Geschick auch alleine gut zu bewerkstelligen. Dabei helfen die Gummi-Walzen am Stand-Fuß ungemein. Ich hatte allerdings erwartet das der Gummi block (1) der am der Oberseite der Säule befestigt ist perfekt in die Tasche (2)an der Unterseite des Lautsprechers passen würde. Das ist leider nicht der Fall. Rechts und links je 0,7 cm Spiel.
Design ist schon eine Kunst, die so finde ich, nur sehr wenige Lautsprecherbauer beherrschen. Design ist für mich aber Kaufentscheid. Schließlich sehe ich meine Lautsprecher noch häufiger als ich ihn höre und das nicht alleine. Ich oute mich da auch gerne, als quasi Ehefrau denn mir würde keine B&M der Classic Line ins Haus kommen. Da kann sie noch so gut klingen. Lob an Frau Manger und Ihr Team bzw. den engagiert Designer. Alles stimmt im Punkt Design, denn trotz ihrer nicht gerade kleinen Ausmaße, wirken die Manger doch gut proportioniert und elegant. Man fühlt sich nicht wie in einem Hifi-Studio sondern wie Zuhause.
Das Anschließen und Ausrichten war wie zu erwarten kein Problem. Die Stromkabel sind lang genug und die Buchsen gut zu erreichen. Hifi-Knopf hatte mir vorher gesagt, dass die Netzphase links anliegt. Was man allerdings auch am Lautsprecher hätte Markieren können. Das scheint aber in der Hifi-Brange bei fast keinem Hersteller anzukommen, warum auch immer. Die Endstufe des Lautsprechers ist gut beschriftet, so dass eine Bedienungsanleitung für die Raumanpassung nicht von Nöten ist. Ein ordentlicher Schraubendreher lag auch mit dabei. In Meinem Falle heißt das für den Linken Lautsprecher den Shelving-Filter mit einer Flankensteilheit von 6dB/Oktave und einem Einsatzpunkt bei 100Hz auf -3. Sowie für beide Lautsprecher ein + 3 bei der Nearfield-/Cinema Correction. Diese Einstellungen habe ich mit Hilfe des Lyngdorf dpa 1 Ermittelt, den ich über meinen Vorverstärker ein geschleift und eingemessen hatte. Die nicht ganz gleiche Entfernung der Lautsprecher vom Hör-Platz konnte ich gut über den Input-Trimm regeln (rechts +0,5 db).
Klang ist realistisch nur schwer zu beschreiben. Wie auch bei Wein gibt es aber natürlich ein gewisses Vokabular auf das sich die „Akustik“ bewertenden verständigt haben. Feindynamik Grobdynamik Feinauflösung Grobauflösung. Da ich kein Tonmeister bin der diese Begriffe richtig benutzen und verstehen kann, weil er ihre Bedeutung gelernt hat, ist meine Klangbeschreibung vielleicht etwas naiv.
Ich versuche es aber trotzdem. Natürlich habe ich als erstes die Manger LP (wie von einem anderen Stern) aufgelegt, da sie ein paar Effekte enthält die ich schon auf einigen Lautsprechern gehört und gefühlt habe. Gütersloher Glocken (Volles Geläut). Ich Wohne in Kevelaer einem Katolischen Walfahrtsort und kenne Glocken Geläut sehr gut.
![Wink ;-)](./images/smilies/icon_wink.gif)
Jain. Ist die jetzt vielleicht unbefriedigende Antwort. Ich habe die Lautsprecher natürlich seit einigen Wochen in Betrieb um die Endstufen ein wenig ein zu spielen. Habe aber keine nennenswerte Veränderung festgestellt. Meine Vorstufe Funk MTX 3 kenne ich noch nicht so gut, hielt sie aber
für nicht so schlecht. Nun woran liegt es das es Jain und nicht Ja heisst. Der Bass ist Kontur scharf, die Höhen sind extrem präzise und luftig, und der Präsenzbereich hat einen sauberen klaren Charakter. Das alles sind Eigenschaften die ich beim testhören genauso empfunden hatte und die meinem Geschmack auch entsprechen. Nur ein 100% perfektes Gesamtbild ist es eben nicht. Als Quellen habe ich hochwertige Digitalaufnahmen über DS Player und natürlich meine LP´s über LP 12 SE gespielt. Und verblüffend ist wie präzise man jede Aufnahme, auch wenn Sie nicht so doll ist, präsentiert bekommt. Präzise ist als Beschreibung wohl am richtigsten. Echt schlecht wurden aber schlechte Aufnahmen auch nicht da geboten. Es herrschte so etwas wie ein korrektives Wohlwollen. Nach weiteren 4 Wochen und leichtem Verstellen der Raumfilter.(Habe jetzt die Nearfield-/Cinema Correction abgeschaltet, und die Lautsprecher noch einmal mit einem Laser Messer neu ausgerichtet). Habe ich wohl die ideale Aufstellung gefunden.
So 100% zufrieden war ich aber immer noch nicht. Neue Kabel brachten überhaupt nichts, und so habe ich mir eine andere Vorstufe bei meinem Linn Händler ausgeliehen (Akurat Controll) der neuen Serie. Siehe da, die Sonne geht auf. Auf einmal gibt es Rhythmus und fast schon Grenzenlose Räumlichkeit. Es war kein Vorhang der fiel sondern es kam mir vor als wäre vorher alles mit Moos-Gummi überisoliert worden. Die Musiker waren mit dem Funk auch schon klar zu orten aber der Raum zwischen ihnen war lehr. Mit dem Linn war es ein belebter Raum der vor Musik fast Platzte.
Die Lautsprecher werden mich wohl so bald nicht mehr verlassen.
Aber ihre Eigenheiten haben sie schon. Der optimale Stereo Bereich ist sehr klein. Ist man knapp daneben macht es sich deutlich bemerkbar. Liegt man dagegen total aus dem Dreieck wird es wieder besser mit der räumlichen Darstellung. Das mag wohl auch an dem Hörabstand von 4,5 Metern liegen. Als ich sie nämlich aus Spaß mal auf 2 Meter einwinkelte verstärkte sich die 3 Dimensionalität des Wandlers am Schnittpunkt bis ins unendliche (Echte Macro Optik). Es sind ja auch eigentlich Nah-Feld Monitore.
Gruß in Freiheit