Liebe Aktivfreunde,
jeder echte Musik-Liebhaber stellt sich, wenn er schon alles hat, was man so haben muss am hohen Ende der Wiedergabetechnik, irgendwann die quälende Frage: Wohin mit all der überflüssigen Kohle?
Für diejenigen bedauernswerten Zeitgenossen unter uns, die sich mit dieser oder ähnlichen Fragen auseinandersetzen müssen, habe ich eine Lösung anzubieten und will selbst mit leuchtendem Beispiel voranschreiten - auch wenn ich nicht für mich beanspruchen kann, der erste oder gar einzige hier im Forum auf diesem Weg zu sein:
Ein neuer eigener Hörraum muss her!
[/Snobismus]
Randbedingungen: Ich hatte einen netten kleinen Hörraum im Dachgeschoss, das 2005 dafür ausgebaut wurde. Die beiden Jungs wurden größer, jeder brauchte ein eigenes Zimmer, und so opferten wir unser Schlafzimmer als zweites Kinderzimmer und zogen ins Dachgeschoss. Die Anlage blieb der Einfachkeit halber drin, und so haben wir nun seit knapp zwei Jahren ein recht ordentlich beschalltes Schlafzimmer unter dem Dach. Aber eben keinen Hörraum mehr.
Hobby aufgeben oder einen neuen bauen. Also natürlich einen neuen bauen. Wohin?
Zwei gute Freunde von uns, der eine Architekt, der andere Statiker, waren damals in den Bau unserer Doppelgarage involviert, die inzwischen etwas vom Wetter gezeichnet ist:
"Warum willst Du rund 80t Beton in unseren Vorgarten leeren, lieber Michi", fragte ich damals meinen Freund Michael (den Statiker). "Weil ich dich kenne, irgendwann wirst du da was draufbauen wollen", kam als Antwort, "da kann das nicht stabil genug sein." (Die Nachbarn fragten damals belustigt, ob das dem Aushub nach zu schließen ein Atombunker würde...) "Das kannst du dir sparen," meinte Gerhard (der Architekt), "einen Aufbau auf die Garage kriegen wir sowieso nie im Leben genehmigt."
Wie selbst Architekten manchmal irren können. Wir haben die Baugenehmigung. Allerdings hat er selbst sich dafür ziemlich ins Zeug gelegt - schließlich habe ich mit Gerhard seit unserer Studentenzeit gemeinsam viele Konzerte besucht und gemeinsam Musikabende vor meiner Anlage verbracht, so dass sich da ein gewisses Eigeninteresse entwickelte. Zweimal war das Vorhaben im Bauausschuss der Stadt - und ging schließlich durch. Der rote Punkt prangt nun an unserer Haustür:
Was ist geplant?
Auf die Garage soll eine Mütze voller Musik:
Unten rechts sieht man in der Ansicht die bisherige Garage, das Hellgraue ist das Tor. Der L-förmige Aufbau darauf soll Farbe und Struktur des Garagentores aufnehmen. Die beiden senkrechten Striche oben im Bild zeigen die Breite unseres Hauses dahinter.
Der Hörraum im Plan:
Wie man sieht, soll es ein richtiger Musikraum werden - der Flügel darf auch mit.
Die Bäume sind gefällt. Der alte Fahrradschuppen war im Weg und wurde abgerissen. Ein neuer kommt neben das Haus, hierfür hat der Bagger Annettes Kräuterbeet flach gemacht und anschließend wurde ordentlich Beton draufgekippt (ja, sie kriegt ein neues Kräuterbeet, versprochen):
Das Fundament für den Treppenaufgang zum Hörraum:
Das ist der Stand heute. Als nächstes muss der Beton oben an der Garage ausgesägt werden, wo die Tür zum Hörraum reinkommt. Wenn's wieder einen nennenswerten Fortschritt zu verzeichnen gibt, werde ich berichten.
Viele Grüße
Gert