Subbase Trinity - Erfahrungsbericht

Franz
inaktiv
Beiträge: 4422
Registriert: 24.12.2007, 17:07
Wohnort: 53340 Meckenheim

Beitrag von Franz »

Mal eine Anregung zum Selberprobieren: Macht mal folgendes: Bei laufender Musik geht jemand an`s Rack und nimmt den Verstärker aus dem Rack heraus und hält ihn am Körper eine Zeit lang. Bemerkt ihr dabei was? Und mal bite mitteilen.

Gruß
Franz
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9156
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

modmix hat geschrieben:Natürlich wäre es klasse, durch eigenes Nachdenken zur Beantwortung Deiner Frage zu kommen.

Hallo Ulli
Wer die Frage formulieren kann, ist der Antwort meist schon näher.
Falsifizieren von Vorschlägen ist natürlich auch eine zulässige Methode (Popper)...
Die Korrektur fehlerhafter Aussagen muss auch unbedingt erfolgen, denn nirgendwo wird so viel Fehlerhaftes abgegeschrieben und weitergegeben wie im Internet.
Ein Tisch mit 4 Beinen wackelt schon mal, einer mit 3 Beinen kann das nicht.
Korrekt, aber kann der Tisch von innen heraus wackeln wollen? Die Erfahrung basiert auf der Reaktion des Tisches auf extern zugeführte Kräfte. Interessant wäre die Antwort auf diese Frage: Wenn wir auf einen runden Tisch schlagen, klingt die Schwingung bei einem 3-, 4- oder 5-beinigen Tisch schneller ab?
Wenn die Spikes Kontakt haben müssen für die untersuchte Wirkung, wird 3 besser sein.
Nicht ganz richtig. Die Beobachtung an Lautsprechern zeigt, dass 3 Spikes auf zweierlei Weise sinnvoll angeordnet sein können: 2 unter den hinteren Ecken und 1 vorn mittig, oder 2 vorn 1 hinten. Beides klingt unterschiedlich, meine eindeutige Präferenz für 2 hinten führt zu der Annahme, dass Rückstoßkräfte besser abgeleitet werden. Mit 4 Spikes, davon 3 feste (2 hinten) und 1 fester + 1 höhenverstellbarer vorn, wird es nochmal besser, kann die Box kippeln, wird es schlechter. Die Schlussfolgerung mag jeder für sich finden.

Da weder die Musik total symmetrisch im Sinne eines mathematischen Sinus ist (ich meine hier das Oszillogramm), noch die Verstärker siehe Class A (fast alle Vorverstärker, alle Röhrenstufen), noch die Lautsprecher (Ausnahme sind vielleicht membrangeregelt, offene Dipole), selbst das menschliche Ohr hat ein- und auswärts unterschiedliches Verhalten, lässt sich wohl erklären, warum unter Boxen der Unterschied hörbar sein kann, und mehr Symmetrie der Neutralität hilft, also 4 Spikes, spielfrei vorausgesetzt.
Hast Du versucht, die Spikes andersherum einzusetzen? oder kennst Du Gründe, warum das keine gute Idee wäre?
Nichts spricht gegen das Ausprobieren beider Alternativen.
Meine Arbeitshypothese:
Von der Unterlage auf das Gerät übertragene Schwingungen, sind das, was den Klang negativ beeinflußt (Mikrophonie).
Nicht ganz richtig. Mikrofonie - Luftschallaufnahme oder Körperschallübertragung vom Lautsprecher? Das Gerät ist sicherlich leichter als der Fußboden, auf dem das Rack/Schrank etc steht. Schwimmend verlegtes Laminat oder Zementestrich machen sicher einen großen Unterschied. Aber was ist, wenn das Gerät selbst Schwingungen produziert, dann muss erst analysiert werden. Lautsprecher und Geräte mit Transformatoren und Motoren verlangen andere Anpassung an die Umgebung als Vorverstärker mit externem Netzteil.
Verteile ich die mit einer Spitze aufgenommene Kraft der Schwingung der Unterlage auf eine recht große Fläche, ... hmm, ist das ein Körper ohne Deformationsmöglichkeiten?
Meinst Du horizontal oder vertikal? Wie nachgiebig ist die Zone um den Berührpunkt ? Bleibt die Dichte des Materials um den Aufsetzpunkt entsprechend der Materialkonstante, oder wirkt die Verdichtung durch Druck zu geändertem Übertragungsverhalten? Vor 40 Jahren hatte ich Kalenderbilder von Laserinferometrie am Acrylschraubenschlüssel an einer Mutter, da konnte man die unterschiedlichen Verdichtungen in Farben sehen, schillernd ähnlich Newtonscher Ringe.
Nehmen wir einen Spike mit 30mm Durchmesser auf 0,3mm, was sichtlich schon etwas abgestumpft ist.
Das entspricht einem Flächenverhältnis von 10000 : 1.
Die Werte für das Elastizitätsmodul von Holz parallel zur Faser 7-20 oder quer zur Faser 0,2-1,3 unterscheiden sich schon im selben Material, Stahl hat 210, Aluminium 70, Silikonkautschuk unter 0,1.
Ändert sich der Flächenquerschnitt A, resultiert sich die Längenänderung Lo des Materials bei gleichem Elastizitätsmodul E, anders ausgedrückt, wo sich der Spike verjüngt, wird seine Feder weicher. Bild
Aus der Formel lässt sich mit etwas gutem Willen die "mechanische Diode" ableiten.
So kann vom harten Bodenblech ein Spike mit dem breiten Ende über die Spitze zum weichen Holz vermitteln. Ich mag keine Spikes, aber wenn ich die Spitze eines Gusskegels (E80-180) abflache, gefällt es mir besser. Glaspyramiden (E50-90) sind auch nicht schlecht.
Schlechter wird das Ergebnis, wenn zwischen Geräteboden und Spike ein Elastomer ist, aber wenigstens genauso deutlich, wenn der Übergang Spike zum Untergrund nicht stimmt. Ich vermute, dass mit der Kontaktflächengröße die Eigenschaften des Untergrundes mehr beeinflusst werden als die des Spikes oder Kegelstumpfes. Sprunghafte Änderungen sind schlecht, ebenso ein Auf und Ab der Parameter

Ausgehend vom Unterschied einer Schwingungs-Reflexion am offenen und am festen Ende, wo in beiden Fällen die Schwingung reflektiert wird, jedoch mit Phasendrehung, finde ich die Absorberidee beeindruckender. Die Tonbasis von ACapella hat unter dem Aluminium E70, eine Lage Blei E16, darunter Sand E2, schließlich FilzE0,1. Da verschwindet eine Schwingung allmählich in dem Sumpf aus Materialien mit stetig wechselndem E.

Boxen auf Parkett E10 oder auf Betonestrich mit Stahlarmierung E37 verlangen andere Materialien als auf Teppichboden zu stellen.
Dummerweise kann man so nicht durch den Teppichboden stechen und die Spitze zur Box zeigen lassen, da macht keine Hausfrau mit, Unfallgefahr mal aussen vor gelassen.

Will man Schwingungen des Bodenblechs eines Gerätes verhindern, müssten die ankoppelnden Teile besondere Eigenschaften aufweisen. Wenn das Bodenblech selber schwingt, könnte man ja plan auf den schweren Untergrund auflegen.
Zur vollständigen Entkopplung von Schwingungen des Untergrunds muss man besonders weiche Federn verwenden.
In der Praxis besteht ein Bedarf für beides, deshalb muss ein individueller Kompromiss gefunden werden.
Das Holz könnte dazu dienen, die unerwünschte Weiterleitung der Schwingungen zu unterbinden...
Selten. Dann müsste das eine Ende des Holzes mitschwingen, das andere Ende ruhig sein. Also eine Art Feder, Schwamm oder Holzwolle.
Aber zunächst muss geklärt werden: wollen wir das Gerät isolieren oder seine Schwingungen ableiten?

Am Beispiel der Gitarrensaite kann man sich manches herleiten. Man stimmt sie durch Zugspannung. Wo und wie man sie anschlägt erzeugt unterschiedliche Klänge /Schwingungsmuster.
Ähnliches gilt für Xylophone, wo die Hölzchen aufliegen und wo man sie anschlägt / anregt, spielt eine große Rolle und entscheidet über ihr Schwingverhalten.
Fundamentale Zusammenhänge entdeckt man im Kundtschen Rohr
Die Ausbreitung von Luftschall als Longitudinalwelleerzeugt bei Resonanz eine Transversalwelle in z.B. in einem dünnen Deckblech.
Bild
Hinzu kommen Schwingungsmuster auf Flächen
Da wird schon klar, dass die Größe der Kontaktfläche eine Rolle spielt. Ich denke an Flagolett und seine Unterdrückung, wenn der Kontaktflächenteil des Spikes mehr Ausdehnung hat, dagegen läßt die Spitze auf der schwingenden Fläche solche Effekte zu, verhält sich also in beiden Orientierungen unterschiedlich.
Bild
Vielleicht hat hier die mMn irreführende Bezeichnung "mechanische Diode" ihren Ursprung.
In diesem Zusammenhang muss man noch bedenken, dass die Schallausbreitung in Medien unterschiedlicher Dichte auch unterschiedliche Wellenlängen erzeugt. Sobald man mehr als 2 Kontaktpunkte für den sicheren Stand einsetzt, werden beide Flächen sich an unterschiedlichen Schwingungszuständen "verzahnen".

Erschwerend in der Betrachtung oder Berechnung kommt noch hinzu, dass für Transversal und Longitudinalwellen dasselbe Medium unterschiedliche Ausbreitungsgeschwindigkeit hat.
Legt man 2 Materialien aufeinander, dämpfen Sie sich gegenseitig, vorausgesetzt, die Schwingung kann sich in beiden ausbreiten. Ein Stahlrohrständer mit Bauschaum ausschäumen bringt Vorteile beim Rostschutz, dämpft aber Schwingung kaum.

Spikes werden aus verschiedenen Gründen in unterschiedlichen Umgebungen eingesetzt. Eine universelle Gleichung kann nicht aufgestellt werden, oder?
Die Berechnung der nächsten Lottozahlen erscheint mir schon fast einfacher...
Dieser Beitrag ist nicht vollständig und auch noch etwas ungeordnet, ich habe einfach mal drauflos geschrieben. Ich meine, es gibt schon Regeln, die Formuliert werden können, die sich mit Beobachtungen decken. Zumindest habe ich hier nichts geschrieben, was meinen eigenen Erfahrungen und experimentellen Beobachtungen widerspricht.
Grüße Hans-Martin
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9156
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Franz hat geschrieben:Macht mal folgendes: Bei laufender Musik geht jemand an`s Rack und nimmt den Verstärker aus dem Rack heraus und hält ihn am Körper eine Zeit lang. Bemerkt ihr dabei was? Und mal bite mitteilen.
Hallo Franz
Die Arme werden länger... :cheers:

Ich habe mal ein CD-Laufwerk ausgebaut und in Nylonfäden aufhängen wollen, damals, als der Tip durch die Presse ging.
In der Hand gehalten war der Klang noch viel besser. Sehr angenehm, räumlich und mit wenigen Mitteln so nicht wieder erreichbar.
Ich habe gemerkt, welche Vibrationen und Kreiselbewegung/Unwucht/Präzession wirken und habe schließlich das Laufwerk erst mit Nylonfäden in einen runden Gußdeckel eingehängt, merkte aber, dass auch der noch deutliche Aufstellungsprobleme zeigte.
Heute spielt mein CD-Player in einem Sandwichgehäuse mit Plattformen unter und oberhalb, auf gespannten Bändern gelagert
Grüße Hans-Martin
Bild
axxxxx

Beitrag von axxxxx »

BRAVO, Hans-Martin!

Alles schlüssig und ohne Rekurs auf ominöse Frequenzverschiebungen in der Matrix.

Nachdem Winfried gestern das verpönte MESSEN in die Runde warf, fiel mir ein Thread ein, in dem ein Forent (Du?) beschrieb, wie er mithilfe eines Tonabnehmers Gehäuseresonanzen gemessen hat.
Und ich glaube, darauf fußend hat er dann auch verschieden Optimierungen am Gehäuseaufbau ausprobiert und die Ergebnisse GEMESSEN.

Das wäre doch ein gangbarer Ansatz, um die Auswirkungen der Kegel nicht nur zu hören, sondern auch mit objektiven Meßwerten zu belegen.

Gruß,
Kai
Franz
inaktiv
Beiträge: 4422
Registriert: 24.12.2007, 17:07
Wohnort: 53340 Meckenheim

Beitrag von Franz »

Kai,

was soll denn genau gemesen werden? Womit soll das dann gemessen werden? Man wird allerlei messen können. Alles mögliche, aber was ist dabei sinnvoll und zielführend zu messen? Und welche Relevanz hat das dann? Und ist es das, was auch den Höreindruck widerspiegelt? Objektive Messwerte an sich sind erst mal nur irgendwelche Messwerte, über deren Genauigkeit ich auch noch nichts weiß. Ich muß sie doch in irgendeine sinnhafte Beziehung zu einem Phänomen setzen können.

Wenn ein Gerät auf einem Untergrund stehend mit Strom durchflossen wird, dort zig Bauteile verbaut sind, sie mit einem Gehäuse Kontakt an vielen Stellen haben, wird es unweigerlich zu Wechselwirkungen und Einflüssen kommen. Welche, weiß ich nicht. Wie will ich jetzt die für den Klangeindruck Verantwortlichen herausfiltern und diese dann exakt messen? Das sind so Fragen, die sich mir dabei alle stellen.

Und da ich weder das eine (Messen) noch das andere (Interpretieren, Zuordnen) kann, bleibt mir nur eines: Hinhören, beurteilen und mir die Frage beantworten: ist das so für mich jetzt "besser"? Wenn ja, behalten, falls ich es so will und kann oder nicht. Ich habe auch schon Zubehör ausprobiert, wo ich rein gar nichts bemerkt habe oder gar eine in meinen Ohren als Verschlimmbesserung empfunde Veränderung zu vorher. Das war z.B. bei manchen Netzfiltern so, womit ich früher mal experimentiert habe. Bei Zubehör nehme ich es also so hin, daß mir etwas entweder nach einer Testphase zusagt oder nicht. Die Arbeit, durch extensive Forschung mir über den Effekt Klarheit zu verschaffen, mache ich mir nicht, ganz abgesehen davon, daß ich das gar nicht leisten könnte. Ich möchte Musik hören. Und wenn sich der Musikgenuß mit etwas steigern läßt, umso lieber.

Gruß
Franz
Bild
axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Franz,

wenn Du diesen Thread als Deinen Privatthread betrachtest und Dir mißliebige Ansätze hier nicht lesen möchtest, dann mußt Du das einfach sagen.
Und das Dir objektiv belegbare Meßwerte, die eine Beobachtung unerstützen oder widerlegen könnten, ein Graus sind, wiederholst Du ja nun in jedem von Dir eröffneten Thread gebetsmühlenhaft.

Wenn Du mit dem "Gehörten" zufrieden bist und Dir Messungen/Meßwerte egal sind, dann ist das Deine Meinung, aber Hans-Martin hat versucht, fundiert darzulegen, welche Phänomene bei diesem Thema eine Rolle spielen können.

Und das, was man auf theoretischer Basis berechnet und ermittel, kann man in den meisten Fällen auch durch Messungen/Versuche nachweisen.
Theoretische und experimentelle Physik.

Und nur noch einmal zu Deiner gefälligen Erinnerung:
Dies ist ein offenes Forum, indem jeder Teilnehmer zu jedem Thema seine Meinung beitragen kann.
Mir kommt es manchmal so vor, als ob Du einigen Mitgliedern (wahrscheinlich nur mir.... :mrgreen: ) am liebsten verbieten würdest, sich in DEINEN Threads zu äußern.
Dann eröffene doch einfach Dein EIGENES Forum, wo nur handverlesene Mitglieder Deinen erlesenen Ausführungen beiwohnen und begeisternde Zustimmung äußern dürfen.

Gruß,
Kai
Bernd Peter
Aktiver Hörer
Beiträge: 4008
Registriert: 04.05.2010, 19:37

Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,

nachdem ich bei Rene gewesen bin und wir auch die Wirkung dieser - ich nenn es mal Absorber - Teile hörmäßig geprüft haben, kann ich bestätigen, daß sie klangmäßig positiv Einfluß nehmen.

Ich beziehe das aber auf wirklich gute Elektronik.

Leg hartes oder weiches Metall unter, nimm Filz oder Silicon, etc., in der Regel tut sich was.

Meist verändert sich der Klang entsprechend dem Material.

Die Kunst ist es, für den Einzelfall die richtige Kombination zu finden.

Gruß

Bernd Peter
Bild
Fortepianus
Aktiver Hersteller
Beiträge: 3692
Registriert: 17.12.2008, 12:41
Wohnort: Stuttgart

Beitrag von Fortepianus »

Hallo Hans-Martin,

danke für Deinen schönen Beitrag.
Hans-Martin hat geschrieben:Ich habe mal ein CD-Laufwerk ausgebaut und in Nylonfäden aufhängen wollen, damals, als der Tip durch die Presse ging.
ach, Du auch :cheers: . Was habe ich CD-Laufwerke à la Swoboda in Nylon gehängt, dann habe ich Regalbretter mit der Stichsäge ausgesägt und die entstandenen Teile mit Nylonfäden wieder zusammengehängt etc. Ich bin da völlig offen, was solche Maßnahmen anbelangt, man weiß ja nie, ob vielleicht was Überraschendes dabei ist.
Hans-Martin hat geschrieben:Heute spielt mein CD-Player in einem Sandwichgehäuse mit Plattformen unter und oberhalb, auf gespannten Bändern gelagert
Meiner gar nicht mehr, er steht im Garagenlagerregal. Bei den Netzwerkplayern habe ich noch keine Erfahrungen mit Mikrofonie gesammelt, aber ich vermute, dass der Effekt, wenn überhaupt vorhanden, viel schwächer ausgeprägt ist als bei CD-Playern mit ihrer Mechanik. Wobei vermutlich der Schwingquarz das Empfindlichste diesbezüglich ist. Den Quarz würde ich am liebsten irgendwo einmauern - was aber der Notwendigkeit möglichst kurzer Kabel irgendwie widerspricht :mrgreen: .

Viele Grüße
Gert
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9156
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Fortepianus hat geschrieben:Bei den Netzwerkplayern habe ich noch keine Erfahrungen mit Mikrofonie gesammelt, aber ich vermute, dass der Effekt, wenn überhaupt vorhanden, viel schwächer ausgeprägt ist als bei CD-Playern mit ihrer Mechanik. Wobei vermutlich der Schwingquarz das Empfindlichste diesbezüglich ist. Den Quarz würde ich am liebsten irgendwo einmauern - was aber der Notwendigkeit möglichst kurzer Kabel irgendwie widerspricht :mrgreen:
Hallo Gert
Meine ersten Erfahrungen mit ausgelagertem Quarzoszillator liegen gut 20 Jahre zurück. Ein diskret aufgebauter Colpitts mit Konstantstromquelle in einem kleinen gefrästen Alugehäuse. Der funktionierte besser als das Original. Schnell merkte ich, wie lagerungsabhängig er war. Der Quarz war in Silikon gebettet, das konnte man heraushören und war klanglich verfärbender Faktor und so entstand die Idee der Wandbefestigung. Beim Saubermachen riss der Quarz ab, dann nochmal und dann fand ich, dass der an 2 weichen kurzen Drähten entkoppelt schwebende Quarz auch gut klingt. An große Masse andocken geht, an Null Masse geht auch.
Mein Netzwerkspieler steht auf einem Federballschläger, Griff abgesägt, die Kinder sind aus dem Haus.
Grüße Hans-Martin
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9156
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Franz
Was uns beide unterscheidet ist nicht der Hang zum Ausprobieren oder das unabdingbare Vertrauen in die eigenen Ohren (da sind wir d'accord), sondern meine unstillbare Neugier, diese Dinge / Zusammenhänge verstehen zu wollen. Ich fange dann an, technische Literatur zu durchforsten, während Du Dich einfach hinsetzt und noch ne Platte auflegst.
Trotz aller Anfeindungen, der Weg ist richtig, mach nur weiter so! :cheers:
Ich habe dafür in dem Moment keine Ruhe...



@Kai
Jo, mit dem Tonabnehmer am Ständer, das war ich. Ich habe dort aufgehört, als klar wurde, dass nur die Anregung des Tieftöners durchschlägt. Die Hochtönermasse ist zu klein, um sich durchzusetzen. Diese Erkenntnis reichte mir fürs Erste. War ja logisch, musste aber mal messtechnisch deutlich bestätigt werden. Die Spektralanalyse zeigte die Übergangsfrequenz der Frequenzweiche deutlich auf. Darüber nix.
Weitere Konsequenzen habe ich nicht gezogen, das mit dem Gehäusebau muss jemand anderes sein.

@Ulli
Ich denke, besagte Tonbasen haben in einer formschönen Umrahmung eine mehrschichtige Kombination mit E-Moduln fallender Werte. Wenn man beim Tischler eine formschöne Kiste mit Oberflächenbehandlung bauen lässt, muss man mehr hinblättern als für eine Ikea-Schublade.
Also eine glatte Granit- oder Schiefer- Bodenplatte auf Mörtel auf Graphit oder Knochen auf Blei auf Holz, auf ja auf was nun?
Eine weitere Tabelle findet man hier.
Materialien, die weicher sind als Holz, abgestuft bis zu weichem federndem Material. Ich bin da noch nicht tiefer in die Materie eingedrungen, habe noch nicht genügend Listen gefunden, um die Liste fortzusetzen, außerdem sind die Parameter im unteren Bereich recht unspezifisch, es werden Bereiche angegeben mit Zehnerpotenz Spannweite. Dann hilft nur selbst messen oder einfach die Klangwirkung anhören.
Das, die vorstehenden 2 Absätze betreffend, habe ich noch nicht ausprobiert

Ich kann aus alter Erfahrung sagen, dass eine Multiplex-Platte oben auf MDF besser klingt als umgedreht.
Gemeint ist natürlich das Gerät, welches auf solcher Platte steht.
Grüße Hans-Martin
Bild
cay-uwe
Aktiver Hersteller
Beiträge: 1175
Registriert: 25.02.2009, 09:15
Kontaktdaten:

Beitrag von cay-uwe »

Ich verfolge diesen Thread praktisch von Anfang an und er verläuft wie ich es vermutet habe: VIEL DISKUSSIONSSTOFF !!!

Wie Franz schon sagte, es handelt sich um seine Hörerlebnisse, die wissenschaftlich nicht überprüft sind. Es sind Höreindrücke, die durch Subjektivität beeinflusst sein können ...

Mir persönlich und auch anderen hier reicht das reine "reinhören" nicht. Mir ist auch wichtig, dass es technisch nachvollziehbar ist, noch besser beweisbar ist.

So wurden hier einige Beispiele genannt, die auf jeden nachvollziehbar sind. So z.B. ist jeden klar, dass es wichtig ist, dass ein Plattenspieler gute mechanische Dämpfungseingenschaften haben muss. Letztendlich wird das Signal elektromechanisch abgegriffen. Jegliche Vibrationen werden Klangeinflüsse haben.

Das Beispiel mit den Röhren wurde auch genannt und ist aus der Vergangenheit bekannt und es gibt viele gute technische Erklärungen dafür.

Als Lautsprecherentwickler kenne ich die Bedeutung der Mikrofonie in machen Bauteilen, insbesondere die Spulen. Das wurde auch mit Messungen bewiesen. Es ist auch nachvollziehbar, denn wenn die Windungen sich mechanisch verlagern, dann ändert sich der Spulenwert.

Auch das Beispiel von den CD-Player ist verständlich. Da dreht sich die CD schnell um ihre Achse und jeder Fehler der durch Vibrationen entsteht kann zu Klangeinbussen führen, bis hin, dass die CD nicht richtig abgespielt wird. Allerdings muss ich sagen, dass das von CD-Player zu CD-Player sehr unterschiedlich ausfällt. Meine alten CD-Player wie der Marantz CD-10, McIntosh MCD7007 und auch mein aktueller McIntosh MCD201 reagieren recht unempfindlich auf Stöße und Vibrationen, während der einfache Yamaha CD-393 schon bei lauten Bässen "springt".

Bewegen wir uns auf der Ebene von Halbleitern wird das Ganze doch sehr fragwürdig, oder schwierig, denn zu mindestens mir, ist mir keine Studie bekannt, die nachweist, dass Halbleiter auf Mikrofonie reagieren. Die einzigen Untersuchungen die ich kenne gehen eher in die Richtung wie Platinen gestaltet werden sollten, damit die Lötstellen der Bauteile auch halten wenn sie stärkeren Vibrationen ausgesetzt werden. Es gibt sogar Hersteller die angeben welchen Beschleunigungen bei Rütteltest die Platine ausgesetzt werden kann ohne, dass diese Schaden davon trägt. Da gibt es Verstärkermodule, die locker die neunfache Erdbeschleunigung ( 9 g ) aushalten. Dabei liefert die Elektronik auch unter den Bedingungen ihre Sollmesswerte ...

Man bedenke auch, dass es Elektronikkomponenten gibt, die extremen Bedingungen ausgesetzt werden und dabei einwandfrei Ihre Arbeit verrichten müssen, sei es Stellwerke im Flugzeug, Fahrzeugen, in der Weltraumtechnik, usw. in denen bestimmt stärkere Erschütterungen auftreten als die von Schallwellen die von Lautsprechern erzeugt werden können.

Man bedenke auch, dass jeder Aktivlautsprecher in ein oder anderer Form seine Elektronik kontinuierlich Vibrationen aussetzt, selbst wenn sie in getrennten Kammern eingebaut sind.

Wenn ich all das betrachte, dann finde ich die Erläuterungen die manche Zubehörhersteller über Ihre Produkte geben, sehr dürftig. Prekär wird es für mich wenn Fachmagazine es einfach eins zu eins weiter geben, ohne selber tiefer zu recherchieren oder technisch zu überprüfen.
Bild
Franz
inaktiv
Beiträge: 4422
Registriert: 24.12.2007, 17:07
Wohnort: 53340 Meckenheim

Beitrag von Franz »

Kai,

du kannst wie jeder andere auch hier schreiben, was du willst. Ich habe lediglich deine Polemik, die du gestern an den Tag gelegt hast, kritisiert.
wenn Du diesen Thread als Deinen Privatthread betrachtest und Dir mißliebige Ansätze hier nicht lesen möchtest, dann mußt Du das einfach sagen.
Und das Dir objektiv belegbare Meßwerte, die eine Beobachtung unerstützen oder widerlegen könnten, ein Graus sind, wiederholst Du ja nun in jedem von Dir eröffneten Thread gebetsmühlenhaft.
Belegbare Messwerte waren noch nie ein Graus für mich. Aber wo sind sie denn in diesem Fall? Wer hat was objektiv gemessen? Dann bitte mal her damit. Ich habe nur auf die allgemeinen Schwierigkeiten hngewiesen, die mit der Generierung von Messwerten zusammenhängen und viele Fragen dazu gestellt. Wo werden sie denn beantwortet? Ich sehe weit und breit niemanden, der das tut. Die seriösen Techniker hier wissen sehr genau, welche Schwierigkeiten damit verbunden sind, Messungen zu erstellen, die exakt ein Phänomen erfassen. Ich kenne auch keine "mißliebigen Ansätze", sondern nur einen, der das Phänomen ganz allgemein zu beschreiben versucht hat. Und den hast du in`s Reich der Fabel verwiesen. Aber ohne, daß du dazu irgend etwas konkret Nachweisbares geliefert hast. Also lassen wir die Scharmützel sein. Anscheinend hast du gar nicht verstanden, was ich seit einigen Seiten hier mitgeteilt habe, und ich verstehe deine Kritik nicht mal im Ansatz, denn etwas krtisieren, was man weder kennt noch verstanden hat, erscheint mir völlig sinnlos. Bring was Konkretes, falls dir was dazu einfällt oder spar dir zumindest deine Seitenhiebe auf meine Person. Die steht hier gar nicht zur Debatte.

Gruß
Franz
Bild
Franz
inaktiv
Beiträge: 4422
Registriert: 24.12.2007, 17:07
Wohnort: 53340 Meckenheim

Beitrag von Franz »

Hallo Cay-Uwe,
Wenn ich all das betrachte, dann finde ich die Erläuterungen die manche Zubehörhersteller über Ihre Produkte geben, sehr dürftig.
da bin ich ganz bei dir. Ich lese sie oft nicht mal, weil ich bei einem Zubehörteil im Grunde gar nicht wissen will, wie das funktioniert, sondern ob es in dem beschriebenen Sinne funktioniert. Ich bin da ganz pragmatisch. Entweder es stellt sich die beschriebene Wirkung ein oder nicht. Ich verstehe auch die Hersteller nicht, die sich oft einen abbrechen, um eine vorausgesagte Wirkung irgendwie physikalisch logisch erklären zu wollen. Das wirft in der Tat oft mehr Fragen als Antworten auf und zeigt mir eigentlich, daß der König Zufall da eher eine Rolle spielt als gezieltes Forschen. Zubehörteile werden meist durch findige Tüftler entworfen, die durch trial and error irgendwann auf etwas stoßen. Das sind meist einzelne Leute, die sich einer Sache verschrieben haben und nicht ruhen, bis sie was in der Art entdecken, das tut, was es soll. Ich kenne einige solcher Tüftler, meist werden sie belächelt und für nicht ganz voll genommen. Ihre Werke indes sind oft verblüffend.

Gruß
Franz
Bild
acci
inaktiv
Beiträge: 249
Registriert: 15.04.2009, 22:47
Wohnort: Köln

Beitrag von acci »

Hallo zusammen,

ich möchte es nochmal wiederholen, ich löse mt Steckerziehen und Umstecken unter Umständen diverse Klang- Veränderungen aus.

Was ist ,wenn man durch pures Anfassen der Geräte Potentialausgleiche schafft und daurch Klangverbesserungen erreicht?

Hat dann nix mit dem Zubehör zu tun, ist mit ein paar mal so gegangen.

LG Bert
Franz
inaktiv
Beiträge: 4422
Registriert: 24.12.2007, 17:07
Wohnort: 53340 Meckenheim

Beitrag von Franz »

Bert,

mag sein, hab da nie drauf geachtet. Das sollte dann aber in einem anderen thread erörtert werden. Wir sollten uns hier auf das beschränken, was Thema ist, die Subbase Trinity.

Gruß
Franz
Bild
Antworten