Hallo Lutz, hallo Beoabchter der Umbauaktivitäten,
Aktivboxer hat geschrieben:Dein letzter Eingriff bezieht sich doch (bislang) auf die Wandlersektion und lässt den S/PDIF-Ausgang unberührt - richtig?
richtig, abgesehen von ein paar kleinen Verbesserungen an der Digitalversorgung, die den Jitter ein bisschen verringert haben.
amdrax hat geschrieben:...bitte, bitte: S/PDIF!!!
...für alle Digitalos unter uns
Ok, ich will erklären, warum das, was man machen müsste, um den S/PDIF auch in eine andere Liga zu befördern, nicht ohne weiteres geht.
Man müsste ein Reclocking machen wie im G-Sonos. Reclocking heißt, man schiebt den Datenstrom in ein Flipflop (FF), eine 1Bit-Speicherzelle also, und liest das mit dem neuen Takt wieder aus. Es ist also immer nur ein Bit im FF. Man braucht für's Reclocking das doppelte der Frequenz der Datenrate, weil man ja sowohl die steigenden wie die fallenden Flanken neu takten muss. Ein S/PDIF-Signal für 44,1kHz Datenrate hat 44,1kHz mal 32 Datenbits (24 plus 8 für Takt- und Datengeraffel) mal 2 wegen Stereo mal 2 wegen der speziellen Biphasekodierung. Das macht 5,6448MHz, der Reclockingtakt muss also 11,2896MHz haben. Das ist im Sonos genau die Taktfrequenz, die der DAC und die Auslesefraktion auch wollen, wie praktisch, da kann man den Takt der Superclock für alles nehmen und alles ist synchron, weil aus einer Quelle.
Die VCXO-Clocks für den DAC im G-Sneaky haben ebenfalls 11,2896MHz bzw. 12,2880MHz, je nach Frequenzfamilie. Damit kann ich ein S/PDIF-Signal mit 44,1 bzw. 48kHz reclocken, aber nicht eines mit 88,2/96/176,2/192kHz. Dazu bräuchte ich nach der Rechnung oben dann VCXOs mit 45,1584 bzw. 49,1520MHz. Gibt's in der Güte der Tentclocks nicht zu kaufen. Angenommen, es gäbe solche Clocks, könnte ich damit ein schickes Reclocking des S/PDIF-Datenstroms machen, aber müsste für die DAC-Fraktion diesen Takt durch vier teilen. Das ist zwar eine leichte Übung, aber dabei fängt man sich wieder unnötigen Jitter ein. So wäre das wieder ein Kompromiss für den Analogausgang - aber die Frage stellt sich gar nicht, weil es die passenden Clocks nicht gibt.
Vorhin habe ich den G-Sneaky nochmal mit Annette zusammen probegehört. Vor der letzten Modifikation war es so, dass man über Geschmack reden konnte, der G-Sonos an meinem Wandler sehr spritzig und etwas schlanker, der G-Sneaky am Analogausgang ein bisschen wärmer und molliger, aber dennoch präzise. Jetzt hat der Klang des G-Sneaky einfach mehr Volumen gegenüber der G-Sonos-DAC-Kombi, bei enormer Präzision. Beim Klavier - bei dem ich gehörbildungsbedingt am besten Unterschiede identifizieren kann - hat das Instrument eindeutig mehr Körper, aber das Glockenhafte und Stahlige beim ersten Impuls ist hell und klar - da hat sich eindeutig was verbessert zu vorher. Ich glaube, das könnte das kleine Delta sein, was mir noch im Vergleich zum Akurate gefehlt hat. Aber hört selbst in gut zwei Wochen, ob Euch das so gefällt wie mir.
Viele Grüße
Gert