Aufgenommen 1979 in den Cornet Studios Köln, sauber gespielt von diversen Jazz-Musikern, teils vergessen, teils akademisch, teils bekannt, unter anderem Markus Stockhausen (Trompete) - der Klang ist jedenfalls gut. Ein bisschen was weiss Wikipedia.
Die Platte kratzt knapp am Sammlerstatus und ist nur einmal hörbar und verschwindet dann im Kühlregal. Aber einmal macht sie Spass, und der eine oder andere Song ist auch in der Tube zu finden - zumindest fand ich das Stück "The Music is Still in my Mind" und die DJ-Nummer "Do it". Sehr schön ist die lässige Groovenummer "Skinflint" - auch ohne Gesang. Diese Instrumentale Nummer begründet den Sammlerstatus - die DJs jagen rare Grooves, Grönemeyers Gesang würde die Nummer verhauen. So ein wenig entspannter ist er im Stück "Sunny Feelings" - aber so ganz locker lassen kann er beim Singen eben nicht. Und so bleibt die Platte eine vergessene Kuriosität mit Grönemeyer, der allen Widerständen im Halse und im Leben zum Trotze dennoch singen will, und einer Jazzcombo, die ihn gewähren lässt, und versucht das beste daraus zu machen. Der Zeitgeist der dem europäischen Fusionjazz ein paar Jahre die fehlende Lässigkeit verzieh mag auch diese Platte heute mit einem Schmunzeln kurz mal in das Gedächtnis zurückkommen lassen.
Wer auf den Geschmack gekommen ist dem sei dringen die erste reguläre Grönemeyer empfohlen, die mit dem wirklich unglaublich hässlichen Cover in Himmelblau, Orange und Zitronengelb und Grönemeyer wissend lächelnd in langen Haaren - dabei immerhin der Groovespezialist Ingfried Hoffmann an der Orgel. Ein Hingucker für geduckte Ohren mit Gruselspasssgarantie
Gruß, Achim
