Endlich bin ich dazu gekommen bei Franz vorbei zu schauen, oder hören ? Na ja wie auch immer, es wurde Zeit denn der Besuch war längst fällig.
Erstmal möchte ich mich bei Franz für seine Gastfreundschaft und den vielen Kaffee ( hatte ich gebraucht ) bedanken.
Obwohl ich recht lange da war, es waren ca. 5 Stunden, bleibt einmal mehr als wichtigste Erkenntnis, dass das Schöne an diesen Besuchen, der gegenseitige Meinungsaustausch ist, wie auch das persönliche näher kennenlernen, obwohl wir uns schon vorher bei mir, bei Claus Bücher, etc. getroffen hatten.
Und so kam es auch, dass wir uns erstmal länger über Hobby / Beruf, und vieles Andere unterhielten, bis wir dann endlich in sein Hörraum ( Hörkeller ? ) gingen. Unten angelangt wurde mir erstmal stolz die Neuerungen gezeigt und erklärt, wie z.B. Linn Musikserver, NAS Box, etc. und natürlich seine Silbersand Lautsprecher.
Nach den "Rundgang" durfte ich am Hörplatz Platz nehmen und Franz begann am iPad nach ersten passenden Liedern zu suchen. Als erstes wurden Männerstimmen mit knapper Instrumentenbegleitung vorgeführt. Tonal fand ich das Ganze schon mal sehr gut. Die Männerstimme besaß für mein Empfinden das richtige Maß an Brustkorb, soll heißen, nicht sehr tief, aber auch nicht dünn, einfach so wie es sein muss.
Danach ging es an Stücke mit Percussion und die gewählten Stücke offenbarten eine der Stärken dieser Lautsprecher / Anlage. Becken und Snears wurden dynamisch, detailliert und differenziert wiedergeben. Diese Eigenschaft zog sich durch viele der angespielten Musikstücke. Der Hochton zeigte sich dabei präsent, ohne jedoch nervig zu wirken. Von den üblichen Klischee, dass geregelte Lautsprecher zu "technisch", hart oder harsch klingen war hier nichts zu hören. Dies ist unter anderen natürlich auch der guten Raumakustik zu verdanken. Daher war es auch möglich lauter zu hören, ohne dass irgendetwas störte.
Für den Anfang war es schon mal eine Vorstellung wie ich es erwartet habe und wir machten uns daran ein paar meiner Musikstücke zu rippen und auf Franzs NAS zu stellen.
Das erste Lied das wir hörten war "By the Rivers Dark" von Leonhard Cohens CD "Ten New Songs",
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Insgesamt gesehen finde ich diese CD technisch sehr gut aufgenommen, aber in manchen Passsagen werden S-Laute zu spitz wiedergegeben. Stimmt jedoch die Lautsprecherabstimmung und der Raum, bemerkt man das zwar, ohne jedoch lästig zu wirken. Und so war es auch mit Franz Anlage. Leonhard Cohens Stimme klang wie erwartet mit großen Brustkorb und die Begleitsängerinnen wurden gut ortbar dargestellt. Lediglich eine Bassgitarre ging in den unteren Oktaven etwas verloren, was mich etwas wunderte, denn so kenne ich das nicht, und am Lautsprecher konnte es bestimmt nicht liegen ...
Nach Leonhard Cohen machte ich mich an ein Klassikstück, Concierto Aranjuez:
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Dies ist für mich eine der besten Aufnahmen, wenn es um räumliche Abbildung geht und Franz Anlage meisterte die Darbietung sehr gut. Die Violinen wurden sehr realistisch wiedergegeben. Bei mancher Anlage werden sie in einigen Passagen sehr schrill und unnatürlich klingend wiedergegeben. Wie bei dem Stück von Leonhard Cohen empfand ich hier und da bei den Kontrabässen die untersten Lagen etwas zurückhaltend.
Weiter ging es mit Jazz von Quadro Nuevo:
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Das 10. Stück dieser CD beginnt mit einen kurzen Akustikgitarrensolo und einmal mehr war die Stärke dieser Anlage zu erkennen. Das Anzupfen der Saiten, die Nuancierung der Klänge ist einfach frappierend. Nach der kurzen Intro gesellt sich im Hintergrund dezent die Percussion hinzu und bleibt auch im Hintergrund. Eine Oboe spielt leicht rechts von der Gitarre und gegen Mitte des Stückes setzt von links eine Akkordeon ein. Die einzelnen Instrumente und Percussion sind selbst gegen Ende des Stückes, das langsam zu einen Crescendo übergeht deutlich und gut differenziert zu orten und zu erkennen. Lediglich eine begleitende Trommel wurde wie schon in den Musikstücken zuvor hin und wieder etwas unter repräsentiert dargeboten.
So ging es weiter und immer wieder entpuppte sich der Bass in unteren Lagen als etwas zurückhaltend. Meine Vermutung war, dass es sich um den Bereich bei ca. 40 Hz handelte und somit gab ich keine Ruhe und ich bat Franz mir die Messchriebe seiner Anlage mal zu zeigen. Die gemachten Messungen zeigten, dass der Bereich von ca. 30 - 80 Hz um knappe 6 dB zu leise am Hörplatz wiedergegeben wird, womit sich meine Feststellung bekräftigte.
Aus meiner Sicht, jetzt wo Franz den AUDIOVOLVER nicht mehr nutzt, könnte man mit einen EQ versuchen das zu kompensieren.
Mit diesen Wissen, machten uns wir daran viele andere Musikstücke zu hören. Eher per Zufall kam ich auch Peter Framptons Alive. Die CD hatte ich mir vor ein paar Tagen erst gekauft, den für mich bedeutet sie Erinnerung an meine Jugend. Fast jeden Nachmittag nach der Schule hörte ich mir als 16 jähriger das 14. Stück, "Do you Feel like we do" bei eine Freund an. Und obwohl sie so alt ist, den typischen 70er Klang hat, war es trotzdem hörtechnisch gesehen schön sich diese Aufnahme bei Franz anzuhören. Natürlich verfielen wir in die alten Zeiten, und viele der damaligen Stars aus den 70ern mussten daher dran glauben.
Aber, wie schön das auch ist, alles hat ein Ende und nach ca. 5 Stunden bei Franz, wurde ich mit Pauken und anderen Percussioninstrumente verabschiedet:
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Einmal mehr war dieser Besuch für mich eine hilfreiche Erfahrung, aber viel wichtiger, es war ein entspanntes Zusammensein, mit viel Fachgeplänkel, aber auch mit viel Zeit um Leute näher kennen zu lernen.
Franz, nochmals vielen Dank für die herzliche Einladung
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