Nils (Selbstbau mit Doppelwaveguide)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
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musikgeniesser
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Beitrag von musikgeniesser »

Moin Nils,

das leuchtet mir ein. Die Umsetzung zugeführter Energie in Wärme wird durch einen DBA also erneut gesteigert. Ganz naiv verstehe ich das so, dass die Bässe sich gegenseitig -- und vor allem den Raum -- im Zaum halten und dies geschieht aktiv, also durch Zuführung von Energie zum geeigneten Zeitpunkt zum geeigneten Chassis, das dann den Raumfehler gewissermaßen wegschluckt. Dass dazu mehr Leistung erforderlich ist, leuchtet ein. Doppelt: einmal wird Bassleistung zum Wegschlucken der Überhöhung erforderlich, also zusätzliche Bassleistung; gleichzeitig werden die Überhöhungen eliminiert, also der subjektive Eindruck, der Lautheitseindruck, geht sogar zurück. Mehr Leistung für weniger Effekt, ist das nicht das ökonomische Prinzip? Ich meinte, die Perversion davon? Wer schön sein will, muss leiden. Das werde ich schon aushalten.

Herzliche Grüße

PETER
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Nils,

willkommen bei uns - und Hut ab vor deinen Eigenbauten, allen voran natürlich deine DIY-Hummeln. Hast du mal Original und Eigenbau vergleichen können?

Viele Grüße
Rudolf
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musikgeniesser
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Beitrag von musikgeniesser »

Moin Nils,
moin Gert,
moin Forenten,

ich habe mir den Wikipedia-Beitrag über DBAs -- also nicht Doppelbesteuerungsabkommen, sondern Double Bass Arrays -- angesehen und verstehe nun auch viel besser, was Gert -- der hier als Fortepianus firmiert und wohl der Regelungspapst dieses Forums genannt werden kann -- mit seinen Backes&Müller-Boxen diesbezüglich gemacht hat (zur Erinnerung: Front BM 20, 2 x 4 x 20cm-Bässe, Rückwand geplünderte BM 6, also nur noch die Bässe drin, 2 x 1 x 245mm, alles geregelt). Ein Vergleichshören würde nicht ganz einfach, denn inwieweit man sich in Stuttgart noch daran erinnert, wie es in Hannover geklungen hat (oder umgekehrt) ist ja auch noch so eine Frage, von dem Einfluss der 4 bis 5 Stunden dröhnender Auto- oder Zugfahrt auf die Erinnerungen gar nicht zu reden.

Mir erscheint der Einsatz eines DBA jedenfalls erstrebenswert. Letztlich braucht man viel Leistung im Bass und da finde ich, hat die Idee, den Basslautsprecher auf mehrere und damit dann kleinere Boxen aufzuteilen, gestalterisch bemerkenswertes Potential. Sie hinter der Leinwand oder, wenn keine Kinoanwendung gewünscht wird, hinter akustisch geeigneten Vorhängen zu verbergen, eröffnet Frauen -- denen gerade auf diesem Gebiet erstaunliche Fantasie nachgesagt wird -- völlig neue Möglichkeiten und damit einen ganz anderen, eben eigenen Zugang zu diesem Hobby.

Herzliche Grüße

PETER
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Speedy
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Beitrag von Speedy »

Hallo Nils,

willkommen und Hut ab!

Endlich mal jemand mit einem richtigem DBA, super!

Beste Grüße
Speedy
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FoLLgoTT
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Beitrag von FoLLgoTT »

Rudolf hat geschrieben:willkommen bei uns - und Hut ab vor deinen Eigenbauten, allen voran natürlich deine DIY-Hummeln. Hast du mal Original und Eigenbau vergleichen können?
Danke!

Bisher konnte ich die beiden noch nicht vergleichen. Aber vielleicht ergibt sich ja mal die Gelegenheit. :)
musikgeniesser hat geschrieben:Mir erscheint der Einsatz eines DBA jedenfalls erstrebenswert. Letztlich braucht man viel Leistung im Bass und da finde ich, hat die Idee, den Basslautsprecher auf mehrere und damit dann kleinere Boxen aufzuteilen, gestalterisch bemerkenswertes Potential. Sie hinter der Leinwand oder, wenn keine Kinoanwendung gewünscht wird, hinter akustisch geeigneten Vorhängen zu verbergen, eröffnet Frauen -- denen gerade auf diesem Gebiet erstaunliche Fantasie nachgesagt wird -- völlig neue Möglichkeiten und damit einen ganz anderen, eben eigenen Zugang zu diesem Hobby.
Stimmt, energetisch ergibt sich keine gute Bilanz, aber dafür ist die Integrationsmöglichkeit umso höher. Im Visatonforum hatte seinerzeit jemand die Subwoofer seines DBAs in ein Regal integriert. Das sollte eigentlich jede Frau akzeptieren. ;)
Speedy hat geschrieben:willkommen und Hut ab!

Endlich mal jemand mit einem richtigem DBA, super!
Danke!
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FoLLgoTT
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Beitrag von FoLLgoTT »

Mir ist gerade noch eingefallen, welchen Aktivlautsprecher ich in all den Jahren noch besessen habe. Die Heco 7203 SLV/K. Das ist ein 3-Wege Studiomonitor aus den späten Siebzigern, also aus der Zeit der K+H O92. Die diagonale Tieftöneranordnung hatten sogar beide gemeinsam. Die Heco war als Halbraumstrahler ausgelegt und klang für das Alter immer noch sehr gut. Auch der Amplitudengang war noch sehr linear.

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Ich habe übrigens noch alle Unterlagen als PDF (Handbuch, Messungen usw.), falls jemand interessiert ist. Das ganze Konzept wirkt sehr durchdacht uns ist genau dokumentiert. So eine Dokumentation findet man heutzutage nur noch selten.
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Schorsch
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Beitrag von Schorsch »

Hallo Nils,
danke für Deine sehr umfangreiche und gut gegliederte Paper-Sammlung zur Raumakustik!
Besonders interessant finde ich neben den vielen aktuellen Beiträgen über "Early Reflections" auch die Originalartikel von Harvey Fletcher und die gesammelten Werke von Wallace C. Sabine.

Viele Grüße
Georg
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Nils
Ich möchte mich dem hier anschließen, da ist für mich viel zu lesen, was ich noch nicht kannte. Vielen Dank!
Hans-Martin
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FoLLgoTT
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Beitrag von FoLLgoTT »

Dankt nicht mir, sondern KlausR. Es handelt sich um seine Sammlung. :cheers:

Damit nicht jedes Paper studiert werden muss, empfiehlt es sich, "Sound Reproduction" von Floyd E. Toole zu lesen. Das Buch basiert zum großen Teil auf diesen Papers, ist aber sehr unterhaltsam und verständlich geschrieben. Man merkt, dass der Mann 40 Jahre lang praktisch geforscht hat. Erfrischend pragmatisch und wenig dogmatisch. Unbedingt lesen! :)


PS: die Entwicklung meiner Lautsprecher habe ich inzwischen in einer PDF-Datei dokumentiert.

Gruß,
Nils
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Schorsch
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Beitrag von Schorsch »

Hallo Nils,

Schöne Doku zu Deinen LS.
Der Toole ist bei uns in der Bibliothek ausgeliehen, daher hab ich ihn jetzt bei Amazon geordert ... :cheers:

Viele Grüße
Georg
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FoLLgoTT
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Beitrag von FoLLgoTT »

Hallo,
auch wenn ich hier lange nichts mehr aktualisiert habe, möchte ich doch zeigen, wie meine Lautsprecher inzwischen verbaut sind. Der Kinoraum ist benutzbar, liegt aber momentan aufgrund von Nachwuchs etwas auf Eis.

Aus dem bedämpften SBA mit 18 x 12" ist inzwischen wegen Schimmel hinter dem Absorber ein DBA geworden. Dafür mussten 6 x langhubige 18" aus einer Kleinserie herhalten, die ich noch rumliegen hatte. Angetrieben wird das DBA durch eine Sanway FP14000.
Die Raumakustik ist zum Großteil auch fertig. Die RT60 beträgt recht frequenzneutral 0,2 s.

Der Projektor ist noch ein Übergangsmodell und wird irgendwann in der Zukunft ausgetauscht. Die Leinwand ist 4 m breit, gekrümmt und akustisch transparent. Die gesamte Front wurde auf möglichst geringe Tiefe hin gebaut und ist komplett unsichtbar. Man sieht vorne nur das große Bild und sonst nichts. Das war damals auch mein Ziel. Es ist ja schließlich nicht mein erstes Heimkino und ich konnte aus den vorherigen lernen.

Mehr Details zu dem Bau gibt es hier. Was momentan vor allem fehlt, ist die Abkofferung der Wände mit Akustikstoff.

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Im Moment komme ich leider zu nichts mehr. Daher beschäftige ich mich nebenbei eher mit der Konzeptfindung für die Lautsprecher meiner zukünftigen Musikanlage. Einige Prototypen habe ich schon gebaut. Wen es interessiert, kann es hier nachlesen. :)

Gruß
Nils
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FoLLgoTT
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Beitrag von FoLLgoTT »

Das Bild hatte ich vergessen. So sieht es hinter der Leinwand aus.

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Hornguru
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Beitrag von Hornguru »

Hi Nils!
Entdecke ich auch mal deine Geschichte...
Interessant, ich habe vor ca 15 Jahren kurz nach meinem Einstieg in die Materie auch viel mit Malte und AH gequatscht. Ist AH eigentlich noch irgendwo aktiv? Hier und da ist er wohl mal rausgeflogen. Anscheinend wurde er zu zünisch im Alter ;) Trotzdem wäre es mal wieder ein interessanter Kontakt.

Der eingangs erwähnte Dynacord hat ja nur 512 tabs. Gut der Beitrag ist ja schon wieder Lichtjahre alt.
Mal wieder neue AB Vergleiche mit FIR gemacht, Hörbarkeit Phasenkorrektur im Bass?

Habe selbst vor kurzem einige AB Tests mit Phasenkorrekturen gemacht. Überraschend was man alles nicht hört. Ich bin da mitlerweile vorsichtiger und beschränke mich (aber auch nur ganz zart und vorläufig) auf die Aussage dass starke Gruppenlaufzeitfehler unter 100Hz die Bühne ein klein wenig verschieben in der Tiefe und evtl die Direktheit beeinflussen (Trockenheit). Ist aber alles sehr subtil und Musikabhängig.
Etwas selbstbewusster schreie ich hinaus dass die Räumlichkeitseinflüsse der Raumkorrektur wohl überwiegend vom Frequenzgang kommen.

Gruß
Josh
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FoLLgoTT
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Beitrag von FoLLgoTT »

Hallo Josh,
Hornguru hat geschrieben:Interessant, ich habe vor ca 15 Jahren kurz nach meinem Einstieg in die Materie auch viel mit Malte und AH gequatscht. Ist AH eigentlich noch irgendwo aktiv? Hier und da ist er wohl mal rausgeflogen. Anscheinend wurde er zu zünisch im Alter ;) Trotzdem wäre es mal wieder ein interessanter Kontakt.
AH war vor kurzem mal wieder im DIY-Hifi-Forum aktiv. Sein Auftreten war aber derart merkwürdig und gefangen in seinem veralteten Wissen, dass er bald rausgeflogen ist. Schon traurig, was mit manchem so passiert. Ähnliches gilt für Malte, der früher jedes High-End-Geschwurbel in der Luft zerfetzt hat und jetzt für die Audio arbeitet. Schon komisch, welche Wege manche Leute so gehen...

Warst du früher unter einem anderem Pseudonym unterwegs? Ich war ja schon früh in Foren unterwegs. Vielleicht sind wir uns da schon über den virtuellen Weg gelaufen.
Der eingangs erwähnte Dynacord hat ja nur 512 tabs. Gut der Beitrag ist ja schon wieder Lichtjahre alt.
Mal wieder neue AB Vergleiche mit FIR gemacht, Hörbarkeit Phasenkorrektur im Bass?
Ja, der ist wirklich alt. ;)

Nein, schon länger nicht mehr, wobei ich auch kein System mit hoher Gruppenlaufzeitverzerrung habe (also z.B. Bassreflex). Wenn ich mein DBA nach unten hin entzerre (also <10 Hz), sind die Gruppenlaufzeitverzerrungen lächerlich gering. Wenn ich im Heimkino mal Musik höre, entzerre ich die Phasendrehungen der Trennungen für das gute Gewissen "über alles", aber ich höre da unten kaum Musik. Dafür soll ja die dedizierte Anlage entstehen.
Etwas selbstbewusster schreie ich hinaus dass die Räumlichkeitseinflüsse der Raumkorrektur wohl überwiegend vom Frequenzgang kommen.
Ja, da muss man sich ja nur die blauertschen Bänder anschauen. :)

Gruß
Nils
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Hornguru
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Beitrag von Hornguru »

Moin.
Ich hatte immer den gleichen Namen.
Ja Malte bei Audio... das ist wie Julian Assange in der Kirche!

Ich dachte dein DBA ist Bassreflex... nicht mehr?
Wobei das ja auch nicht sooo fies ist.
Backloaded Hörner ala Jericho und Schmacks haben mir auch keine Probleme gemacht.
Beim 4 Wege Horn mit Klipsch separat in der Ecke (3 Meter Laufzeit plus Frequenzwriche bei 150-1000-6000Hz)
Hatte ich aber auf den Aha Moment gewartet. Auch der blieb aus.
Sollte das ganze Phasengedöhns wirklich so irrelevant sein, hätte ich arg viel Zeit verblasen :D
Aber wie du sagst, das gute Gewissen hört auch mit ;) und bei mir nicht zu knapp.

Grüezi
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