Keith Jarrett - The Köln Concert (Piano/Jazz)

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
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SirAeleon
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Keith Jarrett - The Köln Concert (Piano/Jazz)

Beitrag von SirAeleon »

Hallo alle miteinder,

ich möchte euch mal eine meiner Favoriten-CDs vorstellen:

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Diese CD habe ich nun auch schon ca. zwei Jahre, aber ich entdecke trotzdem bei fast jedem Hören noch neue Kleinigkeiten, die mir vorher nie aufgefallen sind. Diese Aufnahme macht einfach Spaß.

Recorded live at the opera in Köln, Germany
January 24, 1975
Engineer: Martin Wieland

All composed by Keith Jarrett

Auf der CD gibt es folgende vier Titel:

Part I (26:02)
Part II a (14:54)
Part II b (18:13)
Part II c (6:59)

Ich mag besonders die Stelle im Track 1 so ab 15:04, wo's zum ersten Mal wieder ruhiger und beschaulicher wird. Es ist wie Atemholen vor dem letzten Sprint. Ein kurzer Moment der inneren Einkehr, bevor es wieder lang und ausdauernd weitergeht. *gänsehaut*

Naja... ihr kennt die Aufnahme wahrscheinlich schon, aber ich wollte sie trotzdem gerne in dieser tollen Auflistung sehen.

viele Grüße

Chris
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Matthias
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Beitrag von Matthias »

Hallo Chris und alle anderen KJ-Fans,

eine, wenn nicht sogar die meistgespielte Aufnahme bei mir daheim.
Das war nicht immer so. Hatte die Vinyl ca. 1978 gekauft und ab-und-zu gehört. Platte wurde ca. 1983 gegen eine Depeche Mode (!)-CD eingetauscht.
2006 dann die CD, vor ein paar Wochen dann die 24/96-Version von HDtracks.com.
Es ist und bleibt für mich die kreativste und eindrucksvollste Einzelperformance eines Musikers überhaupt.
Man sollte sich auch mal die Story vergegenwärtigen, die mit der Köln-Performance in Zusammenhang steht. Kaum geschlafen, Hektik und Unruhe unmittelbar vor dem Auftritt, kein Instrument nach dem Geschmack des Künstlers verfügbar, eine Veranstalterin, die KJ bis zur letzten Minute zum Auftritt überreden musste.
Manfred Eicher und seine ECM-Crew wollte vor diesem Hintergrund die Aufnahme eigentlich abbrechen. Für interne Zwecke machte man es dann aber trotzdem ... was für ein Glück!
KJ spielte dann wohl oder übel auf einem nicht perfekt gestimmten Stütz-Flügel, den er nicht mochte ein Konzert, das er eigentlich nicht geben wollte.
Sein Konzertplan? Er wollte nach Gefühl spielen, sich einfach treiben, vom Geschehen und seiner Stimmung treiben lassen.
Sein erster Akkord? Der Pausengong der Kölner Oper, den er erst wenige Minuten vor seinem Auftritt zum ersten Male gehört hatte und der ihm wohl nicht mehr aus dem Ohr ging.
Man hört die Belustigung im Publikum noch während der ersten Töne ...
Die jetzt erschienene Fassung in 24/96 ist eine tolle Chance, sich dieses Stück Musikgeschichte neu zu erschliessen und sich von der Genialität, dem gefühlvollen Spiel des jungen KJ einfangen zu lassen.

Grüße
Matthias
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hornblower

Beitrag von hornblower »

Ich habe diese CD während eines fünftägigen Meditationsseminars vor 7 Jahren kennengerlernt. Part I wurde oft gespielt, wenn es darum ging, seine innere Ruhe zu finden. Eine grandiose Aufnahme, für die man viel Zeit und Ruhe braucht, um sie zur vollen Wirkung kommen zu lassen.

Gruß Andreas
martino
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Beitrag von martino »

Hallo Matthias,

in der Tat, eine der schönesten improvisierten Solo-Piano-CDs die ich kenne! Habs heute mal wieder 2x am Stück durchgehört.

Lohnt sich Deiner Meinung nach die 24/96-Auflösung hier? Hast Du mal direkt verglichen, was ändert sich? Ist ja gezwungenermaßen "nur" ein feiner aufgelöstes Remastering der alten Tapes... Wobei das ja wie ab hier schonmal diskutiert genauso Vorteile haben kann wie eine neue HD-Aufnahme...

Martin
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Franz
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Beitrag von Franz »

Ja, ganz tolle Musik. Seine Improvisationskunst ist einfach wunderbar. Ein Ausnahmepianist, weniger wegen seiner Spielkunst, eher sein Gespür, Musik sich entwickeln zu lassen.

Gruß
Franz
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Herbert
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Beitrag von Herbert »

Genau dieses Album brachte mich zum Jazz, und natürlich liebe ich es bis heute. Wozu? Zu Recht! Es geht anders, aber es geht nicht besser!

Herbert
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luebeck
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Beitrag von luebeck »

Bin genau Eurer Meinung!
Ist die bei mir mit am häufigsten gespielte Musik. Sowohl von CD als auch als LP.
Günter
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Aktivboxer
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Beitrag von Aktivboxer »

Hallo zusammen,

Matthias hatte weiter unten schon auf die hoch aufgelöste Version (24/96) hin gewiesen. Ich habe mir auch diese Version zugelegt und bin allerdings auf Störungen gestoßen, die sich über alle Titel ausdehnen und sich am ehesten mit Knistergeräuschen der guten alten schwarzen Scheibe vergleichen lassen. Die Quelle ist ebenfalls HDtracks. Da von dort auch andere Titel in bester Qualität angeboten werden, schließe ich Übertragungsprobleme aus. Verglichen mit meiner Uralt-ECM-CD und einem relativ neuen 16/44 Download, kann ich bei letzteren keinerlei Störungen entdecken.

Vielleicht kann sich jemand unter diesem Gesichtspunkt mal die Aufnahme anhören. Eine diesbezügliche Anfrage bei ECM blieb übrigens bis heute unbeantwortet. Was immer man daraus für Schlüsse ziehen kann. :roll:

Viele Grüße

Lutz
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Lutz,

danke für diesen Hinweis, denn ich schleiche seit einiger Zeit um diese HD-Aufnahme von Jarrett herum. Vielleicht kann Matthias etwas dazu sagen, der die HD-Aufnahme ja auch besitzt.

Grüße
Fujak
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Aktivboxer
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Beitrag von Aktivboxer »

Hallo Fujak,

von dieser Auflösung hatte ich im Vorfeld einen "Take" von 1-2 Minuten aus einer anderen Quelle zwecks Begutachtung erhalten.

Die Knisterei bemerkte ich dort schon und habe natürlich zuerst an einen Vinyl-Ripp im Format 24/96 gedacht und meine Feststellung dem Versender nicht mitgeteilt.

Möglicherweise hat jemand bei Quobuz.com gekauft?

Viele Grüße

Lutz
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Matthias
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Beitrag von Matthias »

Hallo Leute,

auch ich habe diese Laute bemerkt. Sie wirken mitunter durchaus regelmäßig, so dass man auf eine Überspielung von Platte schliessen könnte.

Ich hatte allerdings das Gefühl diese Laute auf der 16/44,1 Version gehört zu haben. Um ganz sicher zu sein werde ich beide Tracks nochmals vergleichen und dann erneut berichten.

Viele Grüsse

Matthias
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luebeck
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Beitrag von luebeck »

Hallo Leute,

habe gerade noch mal in den Flac-Rip meiner alten ECM-CD reingehört und kann keine Störungen entdecken.

Grüße aus dem Norden!
Günter
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