powerohr hat geschrieben:Etwas hart formuliert, würde ich für mich behaupten, dass sich der Musikgeschmak dann dem Lautsprecher anpassen muss, weil scheinbar insbesondere Rockmusik, aber auch weniger aktuelle Jazzaufnahmen mehr aufs Küchenradio als auf 40k € LS abgestimmt sind. Wenn ich bei meiner Musik bleibe, geht's auch kostengünstiger, weil die Aufnahmen prinzipiell nicht mehr zulassen.
Können diejenigen Forumsteilnehmer, die vielleicht solche Lautsprecher besitzen, meinen Eindruck teilen?
Hallo Torben,
ich würde mal so sagen:
1) Bin ich Aktivhörer?
Dies sollte jeder für sich zu Beginn entscheiden, der eine bevorzugt vielleicht passiv, der andere aktiv. Bei mir ging vor über 25 Jahren der Schritt in Richtung Aktivlautsprecher, weil mir damals wie heute das Klangbild viel mehr zusagte. Ich möchte keine anderen Lautsprecher mehr. Diese Direktheit, Präzision, Livehaftigkeit, Genauigkeit etc. konnte/kann mir kein Passivlautsprecher bieten, zumindest dann, wenn man im gleichen Preisbereich bleibt. Ich bin der Überzeugung, daß es auch annähernd perfekte Passivsysteme gibt, die es mit unseren aktiven Lautsprechern aufnehmen können, ich bin aber auch der Überzeugung, daß dies nur zu einem höheren Preis möglich ist.
Wie es aussieht, hast Du Dich ja bereits für aktiv entschieden. Wie Kai war ich nämlich auch erst der Meinung, daß Du dem passiven Lager zuzuordnen bist. Aber damit ist Punkt eins für Dich bereits mit ja beantwortet.
2) Wie hoch ist mein Budget?
Beziehungsweise welche Summe bin ich bereit, in Lautsprecher zu investieren? Dies sollte der natürliche limitierende Faktor sein.
Wobei man unterscheiden kann:
Reicht es maximal nur für den Lautsprecher A zum Preis X und daher kaufe ich Lautsprecher A?
Oder reicht es theoretisch auch für den Lautsprecher B zum Preis Y, wobei Y größer X, allerdings bin ich dennoch nur bereit, maximal den Preis X auszugeben und daher kaufe ich Lautsprecher A?
Dies muß wiederum jeder für sich selbst entscheiden, so verstrahlt wie die meisten hier sind, dürfte die erste Variante die häufigere sein.
3) Wie klingen welche Aufnahmen?
Sicher wäre es wünschenswert, wenn wir nur aus guten Aufnahmen wählen könnten. Dem ist aber leider nicht so. Ich sehe dies aber eher pragmatisch. Das Wichtigste ist mir die Musik, diese muß mir gefallen. Wenn dann noch eine gute Aufnahme hinzukommt, umso besser. Ich würde nie eine CD nur wegen der Aufnahmequalität kaufen, ausgenommen allenfalls sogenannte Test-CDs, die das Machbare darstellen wollen.
Ich genieße jede Musik, die bei mir spielt, schließlich gefällt sie mir, deswegen habe ich sie mir ja auch gekauft. Und ich freue mich über jede gute Aufnahme, weil ich dann die von mir gewählte Musik noch mehr und noch intensiver genießen kann.
Abschließend möchte ich noch anmerken, daß ich übrigens nicht den Eindruck habe, daß "weniger gute" Aufnahmen auf hochwertigen Aktivlautsprechern enttäuschender klingen als anderswo und man das Potenzial von hochwertigen Aktivlautsprechern mit solchen Aufnahmen nicht nutzen kann. Im Gegenteil, ich habe den völllig subjektiven Eindruck, daß alles, was ich auf meinen Lautsprechern höre, besser klingt. Dies hat aber auch eine Menge mit Punkt eins zu tun, da mir das Klangbild aktiver Lautsprecher generell so gut gefällt. Mag auch sein, daß es da draußen passive Boxen geben mag, die mir bei "weniger guten" Aufnahmen ein schöngefärbtes und daher ìm ersten Augenblick genauso oder sogar noch ansprechenderes Klangbild bieten können.
Aber ich bin zufrieden, so wie es bei mir klingt, warum sollte ich mir dann Gedanken machen?
(Der letzte Satz bezog sich allein auf die Lautsprecher, Optimierungsmöglichkeiten sehe ich bei mir nach wie vor beim Thema Raum und Datenverarbeitung, nur um Mißverständnissen vorzubeugen.)
Stefan