Wagner Festspiele

Hallo Thomas

Die Akustik ist klasse. Und der neue Chor der beste, den ich je gehört habe
Bilder? Schaun ma mal ...

Grüße
Jörg

Hallo Thomas (und die wahrscheinlich überschaubare Anzahl Interessierter 😇),

hier ein paar Bilder.
Was habe ich positiv empfunden (neben den beiden wunderbaren Inszenierungen Lohengrin [bereits 7 Jahren alt] und Meistersinger [aktuelle Neuinszenierung]?
Die "Sessel" auf dem Balkon (im Parterre sind immer noch die harten Stühle mit hauchdünner Sitzflächenpolsterung)



Was war kitschig?
Die vergoldeten Skulpturen von Wagner und Ludwig II als moderne "Installation" eines lokalen Künstlers (werden aber für teures Geld gut verkauft):



Was fand ich lustig (neben der gelungenen Meistersingerinszenierung, bei der es viel zu entdecken gibt. Kleiner Spoiler: wer hinfährt, achte auf Frau Merkel oder Thomas Gottschalk im 3. Akt oder die harten Stühle im 1. Akt )?
Nachdem es in Mainz die Mainzelmännchen-Ampeln, in Emden Otto- und in München Sams-Ampeln gibt, gibt es nun in Bayreuth (zumindest 1) Wagner-Ampel:



Grüße
Jörg

Hallo Jörg,

danke für die Bilder!
Ist ja (fast) wie im Kino! Welch Luxus

viele Grüße
Thomas

alcedo hat geschrieben: 07.08.2025, 11:23 ... neben der gelungenen Meistersingerinszenierung, bei der es viel zu entdecken gibt.

Hallo Jörg,

wie waren die Gesangssolisten (die Hauptrollen im einzelnen)?

Viele Grüße
Horst-Dieter

Hallo, Horst-Dieter,

Kurzfassung: fantastisch!

Langfassung:

Hans Sachs, Schuster: Georg Zeppenfeld - souverän (wie zu erwarten war ), voll, rund, warm, nuanciert - inzwischen eine wahre Institution am Grünen Hügel, da er auch ein wunderbarer Schauspieler ist. Er teilte sich seine schwierige Partie gut ein, auch wenn der ein oder andere Ausrutscher passierte. Herrlich!

Veit Pogner, Goldschmied: Jongmin Park - sehr schön, satt, fest, tragend; vereinzelt mit leichtem Pressen

Sixtus Beckmesser, Stadtschreiber: Michael Nagy - geniale Schauspielerei als tragisch-komischer Held, tolle Stimme, mit einigen gelungenen Splastick-Einlagen

Walther von Stolzing: Michael Spyres - wow, was für eine gewaltige Tenor-Stimme. Die gab es so schon lange nicht mehr in Bayreuth. Gelungenes Rollendebüt! Spielfreudig, extrem wandelbare Stimme, Power ohne Ende ...

David, Sachsens Lehrbube: Matthias Stier - ebenfalls eine tolle Stimme. Ihn kannte ich ehrlich gesagt noch nicht. Auch spielt er sehr gut seine Rolle - gewitzt, lausbubig, sympathisch und sicher in der Stimme.

Eva, Pogners Tochter: Christina Nilsson - kämpft als ebenfalls Neu-Bayreutherin etwas mit ihrer Stimme, die sich (noch) nicht voll auf der Bühne behaupten kann, dafür aber mit frischem und jugendlichem Timbre. Schaupielerisch sehenswert mit toller Bühnenpräsenz.

Magdalene, Evas Amme: Christa Mayer - gut und sicher, wirkt aber etwas altbacken (lag es an der Inszenierung?)

Chor: schlicht und einfach der Hammer!! Was diesem an Stimmgewalt, Durchhaltevermögen, aber auch an Tanzkönnen und schaupielerischem Können abgefordert wurde - Hut ab. Allein die Prügelszene hat einen Oskar (auch für den Choreografen Simon Eichenberger) verdient! Hatte ich so nicht erwartet nach der gewaltigen Neubesetzung des Chors in diesem Jahr - gelungen! Ich bin schon sehr gespannt wie sich der neue Chorleiter Thomas Eitler de Lint weiterentwickelt.

Und nicht vergessen: Daniele Gatti, der sich immer mehr steigerte und eine wunderbare Klangwelt schuf. Er kommt mit der schwierigen Akustik sehr gut zurecht und bekam für sein Dirigat mit Recht tosenden Applaus.

Apropos Applaus: den lautesten bekam Zeppenfeld, noch vor Spyres!

PS: wenn ich hier kleinere Mäkeleien angegeben habe, dann geschah das auf verdammt hohen Niveau. Wohl aus der Bewegung heraus "es kann doch nicht sein, dass ich einer quasi-perfekten Aufführung beigewohnt habe
Ich war echt platt nach der Aufführung - so gut war sie. Und die Inszenierung gefällt mir auch - übrigens auch dem Publikum. Mögen die Kritiker doch nörgeln wie sie mögen.

Grüße
Jörg

Hier noch eine Alternative für diejenigen, die auch mal etwas anderes als Wagner in Bayreuth hören wollen:
Barockopern im Markgräflischen Opernhaus aus dem Jahre 1755 (= Weltkulturerbe)



Ich habe noch nie ein so schönes Operngebäude gesehen - und fast 300 Jahre alt.
Wir haben für das diesjährige Opern-Festival leider keine Karten mehr bekommen - schaun ma mal auf 2026
https://www.bayreuthbaroque.de/

Grüße
Jörg

Hallo Jörg,

Danke für Dein ausführliches und informatives Urteil. Es deckt sich, nach ihrer Aussage, völlig mit dem meiner Frau, die sich die fast fünf Stunden am TV angesehen und gehört hat. Uns hat am meisten (Deine Meinung zu) Michael Spyres interessiert, weil wir ihn beim Heidelberger Frühling mit Arien aus Barockopern und Il pomo d'Oro in ganz sparsamer Streicherbesetzung, gehört haben. Da fiel er uns, als nicht Opernfans, aber Barockliebhaber , überaus positiv auf. Er ist damit sowohl was die Bandbreite der Musik anbelangt (mindestens Barock bis Romantik), aber auch wegen seines Stimmumfangs ziemlich allein auf weiter Flur. Letzteres hat wohl erstmalig zum Fach des Baritenors geführt.

Dein Link bzw. das Festival zum Barock in Bayreuth war uns nicht bekannt. Allerdings stehen wir den geforderten Eintrittspreisen sehr reserviert gegenüber. Das geht woanders deutlich preiswerter, z.B. beim genannten Heidelberger Frühling.

Viele Grüße
Horst-Dieter

Hallo Horst-Dieter,

die Eintrittspreise im Markgräfliches Opernhaus sind in der Tat recht happig. Andererseits mit nur knapp 500 Sitzplätzen plus einigen Hör-(aber nicht Sicht-)Plätzen ausgestattet, die Inszenierungen recht hochwertig besetzt - das kostet.
Für uns passt es - die Innenfotos der Oper geben übrigens nur sehr unzureichend die wahre Schönheit dieses Juwels wieder

Wenn wir Glück haben, können wir den Operbesuch noch mit einem Konzert der Bamberger Symphoniker verbinden - entweder in Bayreuth oder in Bamberg. Die spielen interessanterweise auch ab und zu im benachbarten Bayreuth:
https://www.bamberger-symphoniker.de/pr ... -2025.html

Viele Grüße
Jörg

Hallo,

nach langem Warten ist die Lösung nun vom Support gekommen: es ist eine Filtereinstellung!



Offenbar wird der Filter jetzt auf eine Länge von 120 Min Dauer voreingestellt (so zumindest bei mir). Kann man ändern, indem man auf den Filter (1) drückt und dann die Länge auf "unendlich" (2) stellt.

Das Ergebnis der Auswahl sieht man übrigens bei (3)

Beste Grüße
Jörg

Hallo Jörg,

danke für den Hinweis mit dem Filter. Der war bei mir erst mit der Installation der neuen Version des MediathekView gesetzt und ich habe ihn nun wieder auf unendlich gesetzt. Hätte ich so nie entdeckt.
Durch Deinen Bericht bin ich neugierig geworden es mal anzuschauen/hören.

Hier noch der direkte Link zur Mediathek https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZ ... JvYWRjYXN0


Viele Grüße
Dietmar