Andreas (Surround mit DIY, B&W, Dali)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
Forumsregeln
Bei Vorstellungen steht die persönliche, subjektive Erfahrungswelt des Verfassers im Vordergrund. Insbesondere soll die Vorstellung als "Visitenkarte" des Mitglieds gewürdigt bzw. respektiert werden. Dialoge sollten hier vorrangig mit dem Verfasser und nicht mit Dritten geführt werden. Siehe auch die Forumsregeln.
Vinotinto · „wie Vinotinto zum aktiven Hören kam“
Aktiver Hörer
Beiträge: 15
Registriert: 07.11.2024
Wohnort: Bünde
„wie Vinotinto zum aktiven Hören kam“

Beitrag von Vinotinto »

Vielen Dank für euer Feedback.
Es waren ein paar interessante Anregungen für mich dabei.

Wie bereits geschrieben hatte ich bereits Maßnahmen hinsichtlich Optimierung von Raummoden und Nachhallzeit ergriffen. Bedarf und Wirkung der vorgenommenen Maßnahmen kann ich sowohl über mein persönliches Empfinden als auch mit Messwerten gut nachvollziehen.

Warum ich probeweise Diffusor-Elemente aufgestellt hatte

Mir ist nicht klar, ob ich etwas in der Art überhaupt benötige. Ich will nur sicher gehen, dass ich keine Wanddekoration an einer Stelle anbringe, die man besser akustisch anders hätte behandeln sollen.

Probleme mit frühen Reflexionen habe ich überhaupt nicht. Das gleiche gilt für Flatterechos. Meines Wissens gibt es gar keine messtechnische Methode, aus deren Ergebnissen man ableiten könnte, an welche Stelle im Raum welche Frequenzen zu streuen wären, oder doch? Darum hatte ich einen Try-and-Error Ansatz mit billigen Elementen gewählt. In meinem Beitrag vom 29. März schrieb ich, dass diese 9 Diffusor-Elemente keinen Unterschied machen würden. Später hatte ich die Anzahl auf 16 erhöht. Dann erschien mir das Klangbild zwar minimal verändert, aber auch nicht eindeutig besser.

Zu Haralds Anfrage bezüglich Messwerte

Was genau ist von Interesse, wäre das aufschlußreich hinsichtlich des Bedarfs an Diffusoren?
Jupiter · „wie Jupiter zum aktiven Hören kam“
Aktiver Hörer
Beiträge: 1663
Registriert: 25.07.2014
Wohnort: Bad Dürkheim / Pfalz
„wie Jupiter zum aktiven Hören kam“

Beitrag von Jupiter »

Hallo Andreas,
von Interesse wären falls möglich Nachhalldiagramm, Frühe Reflexionen (ETC) Amplitudenfrequenzgang.
Gemessen mit einem kalibrierten Mikrofon am Sitzplatz bei Höhe Ohrenposition, Sweep der ca. deiner maximalen Abhörlautstärke.

Messung mit REW ist ok.
Erfolgt die Messung mit kalibriertem Mikrofon ?

Gruß Harald
Vinotinto · „wie Vinotinto zum aktiven Hören kam“
Aktiver Hörer
Beiträge: 15
Registriert: 07.11.2024
Wohnort: Bünde
„wie Vinotinto zum aktiven Hören kam“

Beitrag von Vinotinto »

Wie vorgeschlagen möchte ich ein paar Messwerte teilen.

Das Setup:
REW an Laptop mit kalibriertem Mikro UMIK-1
Abstand Mikro-LSP ca. 2,80 m (Stereodreieck)
Stereo-Signal 20-20000 Hz über HDMI an AVR
Sämtliche Klangkorrekturen durch AVR deaktiviert
Voller Frequenzbereich auf Front LSP ohne Subwoofer

SPL.jpg


RT60.jpg


Impulse.jpg

Vinotinto · „wie Vinotinto zum aktiven Hören kam“
Aktiver Hörer
Beiträge: 15
Registriert: 07.11.2024
Wohnort: Bünde
„wie Vinotinto zum aktiven Hören kam“

Beitrag von Vinotinto »

Irrtümlich hatte ich die Messungen mit aktiver Raumanpassung durchgeführt. Deshalb sieht der Frequenzgang im Bassbereich relativ glatt aus.

Der Hinweis auf die ETC (Energy-Time Curve) hat mir geholfen. Nach näherer Einarbeitung ins Thema wurde der Messaufbau modifiziert, um die Effekte von Eingriffen in die Raumakustik leichter zu erkennen: Nur ein Lautsprecher statt Stereo, Frequenzbereich auf 500 - 8000 Hz beschränkt.

Ergebnisse nach ca. ein Dutzend Messungen mit akustischen Elementen an unterschiedlichen Stellen:
  • Weder Diffusor-Elemente um den TV-Bildschirm herum noch die Abdeckung des Bildschirms mit 5 cm dicken Basotect-Elementen zeigen eine signifikante Wirkung in der ETC. Damit ist meine Ausgangsfrage beantwortet :)
  • Die Akustikdecke aus gelochten Gipskartonplatten wirkt zwar breitbandig, verursacht aber noch frühe Reflexionen
  • Die dünnen Teppiche vor den Lautsprechern reichen nicht, um frühe Reflexionen vom Boden ausreichend zu unterdrücken
Im Bild unten zeigt die rote ETC Kurve die beiden größten gefundenen Probleme. Versuchsweise habe ich an den Spiegelpunkten an der Decke ein Stück Moltonstoff angebracht und auf den Boden Noppenschaum gelegt. Die blaue Kurve zeigt die Wirkung.

ETC 250412 edit.jpg

Jupiter · „wie Jupiter zum aktiven Hören kam“
Aktiver Hörer
Beiträge: 1663
Registriert: 25.07.2014
Wohnort: Bad Dürkheim / Pfalz
„wie Jupiter zum aktiven Hören kam“

Beitrag von Jupiter »

Hallo Andreas,
wenn du mit zwei LS die Messung durchführst, sehen wir detailliert die Übereinstimmung beider LS bzgl. Reflexionen beim ETC und Amplitudenfrequenzgang des linken und rechten LS.

Mit ca.-20 dB ist der Diffusschall bei dir noch recht hoch, ich kenne Räume mit ca. -35 dB, das ist nochmals eine andere Hausnummer, mein Vorschlag wäre daher in diese Richtung zu optimieren
Aufgrund der geringen Möblierung und hartem Boden konnte man den Wert bei -20dB erwarten.

Mit einem Deckensegel kannst du bzgl. MT und HT nochmals akustisch einiges gewinnen, auch bei vorhandener Lochplattenverkleidung der Decke.
Ich würde eher vermuten das deine Lochplatten weil sie lediglich eine Lochung mit einem Durchmesser hat nicht breitbandig wirkt, interessant wäre es auch hierzu den Amplitudenfrequenzgang mit linkem und rechtem Kanal zu sehen.

Hast du den Hohlraum hinter den Lochplatten mit Steinwolle oder sonstigem gefüllt.

Du schreibst:
Weder Diffusor-Elemente um den TV-Bildschirm herum noch die Abdeckung des Bildschirms mit 5 cm dicken Basotect-Elementen zeigen eine signifikante Wirkung in der ETC. Damit ist meine Ausgangsfrage beantwortet :)

Die Oberfläche in m2 deines TV ist im Verhältnis zur harten Oberfläche in m2 deines Hörraums viel zu klein um hier durch Abdeckung eine Wirkung sehen zu können, maximal eine Nadel im Diagramm verkleinert sich, sofern der TV eine Erstreflektion abbekommt, analog Erstreflektionen bzgl. Boden/Decke.

Um beim Diffusschall signifikante Verbesserungen erzielen zu können wäre ein Deckensegel aus Basotect, mehrere dicke Teppiche und eventuell gefüllte Bücherregale sinnvoll.

Das ETC zeigt dir zum einen die Reflektionspunkte der Erstreflektionen die du mit der Schnurmethode finden kannst bei dir aktuell Wände,Boden und Decke, zum anderen wie das Abklingverhalten deines Raumes aussieht.
Sowie den Unterschied Direktschall / Diffusschall.

Der Diffusschall in deinem Raum ist zu hoch weil sich zu viele harte Oberflächen in deinem Raum befinden, hier wird der Schall mehrfach reflektiert mit zu geringem Energieverlust.

Um den Diffusschall in deinem Raum zu senken kannst du in einem Annäherungsversuch jeweils eine gegenüberliegende Wandseite deines Raumes zum Beispiel mit Bettdecken (den dicken mit Federn) abdecken und dann nochmals messen.

Um etwas zu sehen würde ich beim Versuch mindestens mal mit 10 m2 anfangen, kannst die Bettdecken deiner Familie abends ja wieder zurückbringen :cheers:

Ich habe mich bei meiner Raumbearbeitung von einem Vorschlag aus dem Forum Heimkinoverein.de leiten lassen ca 1/3 der Raumoberflächen mit Absorber mit unterschiedlichen Wirkungsgraden sowie mit gefüllten Bücherregalen als Diffusoren auszustatten.

Gruß Harald
Antworten