Aktiver Vinyl-Genuss - für die Unverbesserlichen ...

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
Melomane · „wie Melomane zum aktiven Hören kam“
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„wie Melomane zum aktiven Hören kam“

Beitrag von Melomane »

Hallo,

eben lief das Doppelalbum Via dei Matti no 0 von Valentina Cenni und Stefano Bollani:

https://www.discogs.com/de/release/2382 ... -Matti-N-0

Bezaubernde Leichtigkeiten. ;) Da möchte man sich an des Strand des Mittelmeeres setzen, eine Kleinigkeit essen und ein leichtes Weinchen konsumieren bei strahlendem Sonnenschein. Nun, in Ermangelung des Strandes und Meeres müssen wir uns mit dem heutigen herrlichen Sonnenschein begnügen. Der kulinarische Rest wird sich im Laufe des Tage finden. Und vielleicht werden Auge und Nase auch noch vom grünen Meer des noch zu mähenden Rasens erfreut.

Viele Grüße

Jochen
Melomane · „wie Melomane zum aktiven Hören kam“
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

ja, es gibt sie, die Preziosen. Die dann auch gerne a besserl was kosten dürfen. Und worum handelt es sich nun?

1982 hatte die BBC das Glück, dass sie eine Aufzeichnung machen durfte von einem Konzert, in dem das Klavierkonzert in G-Dur M83, also von Ravel, dargeboten wurde. Und zwar vom London Symphony Orchestra mit Sergiu Celibidache hinter dem Taktstock und Arturo Benedetti Michelangelo vor der Klaviertastatur. Und glücklicherweise hatten Dirigent und Pianist nichts gegen diese Aufzeichnung, die somit eine offizielle Angelegenheit war. Interessenten können das Konzert und auch die darauf basierende Folge der Sendereihe Sternstunden der Musik im Moment in der Artemediathek anschauen.

Nun ist die Tonspur des Videomitschnitts Mono. Ebenso mir bekannte Downloads. 2022 erschien nun diese LP:

https://www.discogs.com/de/release/2442 ... tra-In-G-M

Der Begleittext enthält die Info, dass man bei der Suche nach der Videoaufzeichnung bzw. der Tonspur unerwartet auf einen vergessenen Audiomitschnitt des Konzerts gestoßen sei. Und der liegt in Stereo vor. Nette Geschichte in jedem Fall. Hoffen wir mal, dass das so auch stimmt.

Ansonsten punktet die LP mit einwandfreier Pressung von Optimal. Die können es also, wenn es darauf ankommt. Was wohl nicht immer der Fall ist. ;) Und die LP läuft mit 45rpm.

Viele Grüße

Jochen
alcedo · „wie alcedo zum aktiven Hören kam“
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Beitrag von alcedo »

Ja, Jochen, das ist wirklich ein klasse Aufnahme!
Und die Kommentare zum Film in der Mediathek sind diesmal recht informativ - eine echte Sternstunde.

Das Klavierkonzert von Ravel begleitet mich schon ein paar Jahrzehnte. Von daher favorisiere ich neben dieser auch die ältere vom Michelangeli unter dem Dirigenten Gracis aus 1958 sowie das sehr schön räumlich aufgenommene mit Katchen unter Kertesz von 1965.
Die hochgelobte Aufnahme von Martha Argerich unter Abbado gehört ebenfalls noch in diese Riege der erlesenen Interpretationen.

Beste Grüße
Jörg
Melomane · „wie Melomane zum aktiven Hören kam“
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Beitrag von Melomane »

Hallo Jörg,

ich habe mir nun die anderen von dir genannten Aufnahmen auch angehört. Und so sehr sie gefallen können, Celibidache/Michelangeli scheinen in einer anderen Liga zu spielen. In deren Aufnahme stehen die Klänge/die Musik so klar im Raum, dass ich das Empfinden habe, über den anderen Aufnahmen liege eine Art Schleier. Und damit sind wir wohl auch wieder beim Tempo: Bei Celibidache haben die Töne Zeit, sich auszudehnen und sich anders/umfassender zu präsentieren als bei der Konkurrenz.

Spannend! :cheers:

Viele Grüße

Jochen
alcedo · „wie alcedo zum aktiven Hören kam“
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Beitrag von alcedo »

Hallo Jochen,

ich rede nicht GEGEN die Michelangeli/Celibidache-Aufnahme, sondern (ergänzend) FÜR weitere Interpretationen.
Bislang kannte ich ja auch nur die TV-Aufnahme und noch nicht die LP- bzw. CD-Ausgabe. Gerade ABM ist auch für mich der Himmel im Himmel ;-)

Und wenn man weitere Lesarten hören möchte, so lohnt sich z.B. noch Alicia Larocha unter Foster mit dem London PO vom Anfang der 70er. Ihre Spielweise erinnert schon sehr an ABM, auch wenn ihr der 2. Satz nicht genauso gelingt.

Sehr hörenswert ist meines Erachtens auch die Zimermann/Boulez-Einspielung.

Oder nochmals Martha Argerich. Sie hat das Konzert ja unzählige Male (ein-)gespielt. Manchmal auch recht extrem wie z.B. 2016 in Lugano, zu hören auf ihrem gleichnamigen 3CD-Album. Der 1. Satz hört sich hier wie eine reine Jazz-Improvisation an - unmöglich! Wirklich? Nein - sie spielt es wiederum so gut, dass es richtig gut ist und viel Spaß bereitet.

Für die Interessierten gibt es noch eine weitere Einspielung, die ich leider in meinem vorherigen Post vergessen hatte: Samson Francois unter Cluytens aus dem Jahre 1959. Damit habe ich dieses Konzert in meiner Jugend kennen- und lieben gelernt.

Grüße
Jörg
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Beitrag von Melomane »

Hallo Jörg,
alcedo hat geschrieben: 29.03.2025, 17:12 ich rede nicht GEGEN die Michelangeli/Celibidache-Aufnahme, sondern (ergänzend) FÜR weitere Interpretationen.
So habe ich dich auch nicht verstanden. Es gibt eben viele hörenswerte Aufnahmen mit jeweils eigenen Meriten. Die man genießen kann und sollte. Nur haben Celibidache und Michelangeli eine spezielle Ausrichtung, die mir im Moment äußerst gut gefällt.

Viele Grüße

Jochen
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

der frühe Vogel fängt den Wurm:

Da starten wir doch mal mit Mahlers 4. mit dem Israel Philharmonic Orchestra und Zubin Mehta.

https://www.discogs.com/de/release/6248 ... phony-No-4

Gefällt mir bisher (A-Seite) gut, schöne Klangfarben.

Und dann habe ich mal Chatgpt gebeten, eine Rezension zu Decca SXDL 7501 zu verfassen. Ich war erstaunt, dass Chatgpt meinte, zu dieser doch schon älteren LP etwas anbieten zu können. Nun ja, trifft die Sache nur bedingt:

"Die Decca SXDL 7501 ist eine bemerkenswerte Schallplatte, die sowohl Liebhaber klassischer Musik als auch Sammler begeistern dürfte. Die Aufnahmequalität ist herausragend und bietet einen klaren, dynamischen Klang, der die Feinheiten der Musik wunderbar zur Geltung bringt.

Besonders hervorzuheben ist die Auswahl der Stücke, die auf dieser Platte zu finden sind. Sie bietet eine gelungene Mischung aus bekannten und weniger bekannten Kompositionen, die sowohl für Neueinsteiger als auch für erfahrene Kenner der klassischen Musik ansprechend ist. Die Interpretation der Künstler ist durchweg überzeugend und bringt die Emotionen der Musik eindrucksvoll zum Ausdruck.

Das Cover-Design ist ansprechend und spiegelt die Qualität der Musik wider. Die Verarbeitung der Schallplatte selbst ist ebenfalls von hoher Qualität, was für eine lange Lebensdauer und ein angenehmes Hörerlebnis sorgt.

Insgesamt ist die Decca SXDL 7501 eine hervorragende Wahl für jeden, der seine Sammlung erweitern oder einfach nur in die Welt der klassischen Musik eintauchen möchte. Sie bietet nicht nur musikalischen Genuss, sondern auch ein schönes visuelles Erlebnis. Sehr empfehlenswert!"

Immerhin steht nicht nur Unfug da (Chatgpt weiß, dass es sich um eine Schallplatte mit klassischer Musik handelt), ist aber im wesentlichen Blabla. ;)

Viele Grüße

Jochen
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

und jetzt ein Werk von Paul Dukas. Dukas, das war doch der mit dem Zauberlehrling? Genau. Hier aber ein umfangreicheres Werk. Seine Oper Ariane und Barbe-Bleue nämlich. Dazu befragen wir mal nicht Chatgpt, sondern die Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Ariane_et ... eue_(Oper)

Ein eher selten zu hörendes Werk. Es gibt nicht viele Einspielungen und auch nicht sonderlich viele szenische Aufführungen. Das liegt vermutlich unter anderem daran, dass Frauenstimmen den Großteil der Musik bestreiten. Darauf muss man sich einlassen. Und wenn man das mag, bekommt man wunderschöne Musik zu hören. Man kann darin versinken. Ich bin nur froh, dass ich erst jetzt auf dieses Werk gestoßen bin. Denn früher mit den alten Komponenten und Systemen hätte ich die Wiedergabe vermutlich kaum ausgehalten.

Es liegt übrigens diese Aufnahme auf dem Teller:

https://www.discogs.com/de/release/1532 ... io-France-

Daumen hoch dafür!

Viele Grüße

Jochen
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Beitrag von Melomane »

Hallo Gert,

vielen Dank für deine Empfehlung dieser Produktion:
Fortepianus hat geschrieben: 30.03.2025, 13:15 J.S. Bach, Musikalisches Opfer, St. Martin in the Fields/Marriner CD2, Nr. 14: Sonate für Flöte, Violine und Continuo, Allegro
Auflösung 44,1kHz 16bit
Die beiden Werke, das Musikalische Opfer und die Kunst der Fuge habe ich mir gleich besorgt. Als LPs. Die sehen dann so aus:

https://www.discogs.com/de/release/3973 ... l-Offering

https://www.discogs.com/de/release/3427 ... t-Der-Fuge

Sind hervorragend erhalten (die Werke werden halt nicht allzu oft aufgelegt. ;) ). Und lassen sich aufgrund der farbigen, abwechslungsreichen Darbietung auch von einem Laien wie mir, der keine Ahnung von der Kompositionstechnik hat, goutieren. :cheers:

Viele Grüße

Jochen
Hironimus_23 · „wie Hironimus_23 zum aktiven Hören kam“
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Beitrag von Hironimus_23 »

Hallo zusammen,

auch ohne Vinyl-Player lese ich die Beiträge in diesem Faden (und auch die anderen in der Rubrik Musikempfehlungen, komme bei der Menge von Empfehlungen kaum mit dem Hören nach) sehr gerne und versuche die Empfehlungen bei Qobuz zu finden und zu hören.

Das Musikalische Opfer scheint dieses hier zu sein:
https://open.qobuz.com/album/0002894831301

Die Kunst der Fuge mit dem Academy of St. Martin-in-the-Fields Orchester unter Neville Marriner konnte ich dort nicht finden. Schade, aber alles gibt es dann halt doch nicht auf den großen Streamingportalen.

Macht bitte weiter mit den Empfehlungen, auch wenn nur ein kleiner Teilnehmerkreis hier aktiv ist :cheers: .

Viele Grüße
René
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