Dämpfung der Reflexionen von Dachfenstern

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Studioblitz
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„wie Studioblitz zum aktiven Hören kam“

Beitrag von Studioblitz »

Hallo,

ich bin dabei, meinen Hörraum neu einzurichten, und experimentiere gerade mit dem Standort der Lautsprecher (Dynaudio XEO 6). Dabei kommen mir, je nach Standort, die Reflexionen der beiden Dachfenster in die Quere. Wenn ich sie behelfsweise mit Molton abhänge, klingt es im Mittenbereich deutlich besser (keine Überraschung). Nur ist diese Methode auf die Dauer sehr unpraktisch. Hat jemand eine Idee, wie man Dachschrägenfenster so dämmen kann, dass es nicht gebastelt aussieht, und idealerweise sogar abgenommen werden kann? Ein Vorhang ist natürlich eine Möglichkeit, die mir aber optisch nicht gefällt.

Viele Grüße

Andreas
Gromit
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Beitrag von Gromit »

Hallo,

für Velux Fenster gibt es Innenjalousien, die ausgezogen werden können. Bei Nichtbenutzung verschwinden sie aufgerollt im Rahmen.
Akustisch natürlich nicht mit Basotect oder Molton zu vergleichen. Aber eventuell ein gangbarer Kompromiss.

Wolfgang
uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Hallo Andreas,

zur Minimierung von Fensterreflexionen und Verbesserung der Nachhallzeit eignen sich wohl auch mikroperforierte Folien, die dabei auch noch transparent sind, also Licht durchlassen.
Beispiele wären: https://www.connect.de/ratgeber/teil-32 ... -5837.html, https://microsorber.net/de/funktionspri ... ungssystem
Hintergrundartikel: https://pub.dega-akustik.de/DAGA_1999-2 ... 002281.pdf, https://www2.spsc.tugraz.at/www-archive ... Folien.pdf

Viele Grüsse
Uli
Studioblitz
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Beitrag von Studioblitz »

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Antworten, ihr habt mir sehr geholfen.

Über Basotect hatte ich nachgedacht und es wieder verworfen, weil ich es nicht so mit Klemmlösungen habe. Aber du hast recht, wenn ich es mir auf Maß zuschneiden lasse, dann würde es den Zweck gut erfüllen.

Plissees wären mit Sicherheit die eleganteste Lösung, aber leider weiß ich erst hinterher, ob sie genügend dämpfen. Es müsste Molton-Plissee geben… 🙃

Die Schiebelösung ist genial, vielen Dank für den Tipp. Ich muss nachmessen, ob ich links und rechts der Fenster genug Platz habe… und dann entscheiden, ob ich wirklich Schienen an der Wand haben möchte. Ja, anspruchsvoll ist er auch noch…

Ich war sogar auf der Microsorber-Webseite, weil ich sie von früher noch kannte. Diese Folien haben mich immer fasziniert, nur eingesetzt habe ich sie nie. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass ich sie für so ein kleines Projekt bekommen würde. Und die Fenster wären dauerhaft versperrt… aber eine geniale Lösung ist es.

Viele Grüße

Andreas
uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Die Wirkung der Microabsorber ist wohl bei einem Doppelaufbau vorteilhaft. Also eine Anbringung wie

Bild

oder

Bild

in einem geeigneten Abstand vor der Glasscheibe. Siehe dazu https://microsorber.net/de/akustische-leistung.
Der Phantasie zur mechanischen Anbringung sind da wohl keine Grenzen gesetzt.
Allerdings: eine Bezugsquelle kenne ich derzeit nicht. Es gibt aber bei Barrisol ja auch ein Kontaktformular.

Viele Grüsse
Uli
Studioblitz
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Beitrag von Studioblitz »

Danke… das sieht gut und teuer aus. Ich überlege es mir, könnte etwas überdimensioniert sein.

Da fällt mir noch ein, ich habe letztens Diffusoren aus Acrylglas entdeckt. Ich habe die Webseite nicht gebookmarked, weil ich Absorber suche, Diffusoren als Problemlösern stehe ich skeptisch gegenüber. Die Dinger könnte man in einen mobilen Rahmen einbauen, vielleicht ist das doch eine Alternative.
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Andreas,
Beim Thema Dachfenster fällt mir ein, dass es mit den Dachsteinen etwa in einer Ebene liegt und die Raumwände drumherum/darunter mit Wärmedämmung und der Trockenbauwand nicht ohne eine Laibung gehen.
Die seitlichen Laibungen stehen üblicherweise senkrecht zum Fester, was für höhere Frequenzen eine Art Katzenaugeneffekt bringt, Reflexion parallel zur Einfallsrichtung. Kopfbewegung verursacht unterschiedliche Kammfiltereffekte, stört die räumliche Abbildung. Deshalb würde ich die Dachfenster in die Symmetrie des Stereodreiecks miteinbeziehen (gilt auch für andere Fenster).
viewtopic.php?p=23341#p23341
Dreh- oder Kipp-Fenster? Die jeweilige Laibung lässt unterschiedlich Platz für Basotect bis zur Kante.
Die Ehefrau eines Akustik-Professors schwärmte mir von Microsorberfolie vor, das will was heißen...
Da die Folie gespannt werden soll, könnte man, wie schon geschrieben, einen Rahmen verwenden, der einen wandschlüssigen Einbau ermöglicht, also ohne Stufen.
Grüße
Hans-Martin
Studioblitz
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Beitrag von Studioblitz »

Hallo Hans-Martin,

sehr gute Hinweise, vielen Dank. Es hat sich aber etwas Grundsätzliches geändert… nach einigem Nachdenken und Durchsicht meiner REW-Messprotokolle, habe ich mich gestern dazu entschlossen, diesen Raum nicht als Hörraum zu nutzen. Die baulichen Vorraussetzungen sind einfach zu schlecht, die Dachfenster sind das kleinste Problem.

Der Raum (ca. 25 qm) ist in Längsrichtung teilschräg, die Drempelhöhe ist ok, aber trotzdem kann ich nur „quer“ sitzen, also entweder unter der Schräge, oder ihr gegenüber. Ersteres ist akustisch schlecht, zweiteres mag ich nicht. Das Schlimmste ist aber, dass die abgehängte Decke, die Wand zum Nachbarraum und die Drempelwand aus Gipskarton sind und deshalb munter mitschwingen. Ich habe unter 100 Hz Nachhallzeiten, die dem Kölner Dom Konkurrenz machen könnten. Kann man alles ändern, ist mir aber zu viel Aufwand.

Vorher stand die Anlage im Nebenraum, zusammen mit Unmengen von Isover und Rockwool, da ging es gerade so (fürs Heimkino, da bin ich weniger kritisch). Ich wollte dies im jetzigen Raum fortsetzen, aber „leider“ habe ich wieder Spaß am Musikhören bekommen, und dafür reicht es nicht.

Aber es gibt noch diesen 12qm Kellerraum… der ist zwar wirklich nicht sexy, aber die einzige Alternative. Ihr werdet noch davon hören…

Viele Grüße
Andreas
Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Andreas,

bei 12 m2 Hörraum benötigst du aber auch einen entsprechenden Aufwand um diesen als Hörraum genießen zu können.
Da du ja bereits genug Steinwolle hast, gehe ich davon aus, dass du damit auch Erfahrung hast. :cheers:

Ich würde mich freuen wenn du den Ausbau mit eventuell Acourat-Messungen oder sonstigen hier im Forum dokumentieren könntest. Das wird sicherlich einige und mich interessieren.

LS- Position, Basisbreite der LS, Sitzposition, Deckensegel Absorber, Diffusoren, usw, das wird eine spannende Geschichte.

Gruß
Harald
Studioblitz
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Beitrag von Studioblitz »

Hallo Harald,

danke für dein Interesse. Gern werde ich die Fortschritte hier dokumentieren, da ich aber zuerst eine alte Sauna nebst Dusche herausreißen muss, und das Großprojekt Teichverkleinerung nach dem Winter auf seine Vollendung wartet, wird es sich hinziehen.
Der Raum hat leider nur eine Höhe von 2,12 Metern, aber da sich meine Frau unverständlicherweise weigert, mir ihr Arbeitszimmer zu überlassen, muss ich damit leben.

Ich würde hier gern den Grundriss einbetten, es gelingt mir aber nicht. Gibt es irgendwo eine Anleitung, wie es via Dropbox geht?

Viele Grüße
Andreas

P. S. Steinwolle usw. musste ich als Sondermüll entsorgen. Es gibt also nur noch Basotect, Iso-Bond oder aixfoam.
Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Andreas,
bei deinen vorhandenen Materialien ist meiner Erfahrung nach Basotect als Deckensegel und für Erstreflektionen an Seitenwänden und ISO-Bond für die Ecken ( für den Bass) geeignet.

Ich denke, da du das Material bereits hast, weißt du auch wie du es einsetzen kannst :cheers:

Wir warten bis es losgeht.

Gruß
Harald
Studioblitz
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Beitrag von Studioblitz »

Hallo Harald, hallo an alle anderen, die auf meine Frage reagiert haben,

dies war mein erster Thread im Forum. Danke für eure Beiträge, sie waren alle sehr hilfreich, auch wenn sie letztendlich „nur“ einen Beitrag zu meiner Entscheidung geliefert haben, einen anderen Raum zu nutzen. Da dieses Projekt aber aus oben genannten Gründen zeitnah nicht realisiert wird, werde ich das eine oder andere doch umsetzen, um zumindest die sehr störenden Fensterreflektionen auszuschalten. Für das Kellerprojekt werde ich einen neunen Thread starten.

Viele Grüße

Andreas
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