Gert (AGM 3.3, 5.4, 7.4, 9.4, Backes & Müller BM 6, 20, Abacus C-Box 3, 4)
Forumsregeln
Bei Vorstellungen steht die persönliche, subjektive Erfahrungswelt des Verfassers im Vordergrund. Insbesondere soll die Vorstellung als "Visitenkarte" des Mitglieds gewürdigt bzw. respektiert werden. Dialoge sollten hier vorrangig mit dem Verfasser und nicht mit Dritten geführt werden. Siehe auch die Forumsregeln.
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USB
Hallo Gert
Glückwunsch. Wieder einen Schritt weiter.
Der Kollege hat nicht Unrecht, das "dickere Leiter dunkler klingen". Dies bezieht sich meiner Erfahrung nach jedoch nur dann darauf, wenn ansonsten kein anderer Parameter (Isolator, Abstand der Leiter usw) mit verändert wird. Würde man immer das gleiche Kabel bauen, wobei es egal ist, ob für USB, LAN, Cinch usw, und wirklich nur die Leiter-Dicke in kleinen Schritten erhöhen, klänge es so: Zu dünn wortwörtlich dünn, "Glöckchen-Kabel". Toller Hochton, präzise. Wird der Leiter dicker, erhöht sich die Körperhaftigkeit, Volumen, Substanz. Irgendwann kommt wie bei einer Klangwaage ein Kipp-Punkt, an dem der Hochton immer weiter "zu" macht. Es gilt, den harmonischsten Punkt zu finden. Somit war die Grund-Aussage nicht falsch. Ich erinnere nochmal an das Stück Silberdraht am Digital-Ausgang des G-Hubs, wo ein 1mm Draht auch "runder" klang als vormals ein 0,8mm. Es gibt auch für ein bestimmtes Kabel keinen "idealen" Querschnitt, sondern immer nur eine ideale Balance aller Parameter. Ein analoges Cinch kann mit einem 0,5mm Kupfer-Leiter in PVC schon kräftig und belegt klingen, mit einer 0,5mm Silber-Ader in Teflon schlank und hell. Litzen-Kabel machen immer etwas später "zu" als Solid-Core. Wirken jedoch klanglich meiner Meinung nach "diffuser", ungenauer in der Positionierung von Instrumenten. Grobe Litze ist da klar besser als aller-feinste. Wer mal in einem Subwoofer das LS-Kabel, gern als feinste Litze in PVC, nur gegen ein simplen Lackdraht mit etwas weniger Querschnitt, austauscht, wird sofort feststellen, der Sub kann sehr wohl Begriffe wie Konturen, Knackigkeit und Durchzug. Man hat ihn nur "ungewollt ausgebremst". Setzt man darauf aufbauend einen gezogenen OCC Draht ein, erkennt man seinen Sub kaum wieder.
Gefreut hat mich, wofür ich mich auch bedanken möchte, die gelebte Foren-Kultur: User helfen Usern. So kommen alle weiter.
Gruß
Stephan
Glückwunsch. Wieder einen Schritt weiter.
Der Kollege hat nicht Unrecht, das "dickere Leiter dunkler klingen". Dies bezieht sich meiner Erfahrung nach jedoch nur dann darauf, wenn ansonsten kein anderer Parameter (Isolator, Abstand der Leiter usw) mit verändert wird. Würde man immer das gleiche Kabel bauen, wobei es egal ist, ob für USB, LAN, Cinch usw, und wirklich nur die Leiter-Dicke in kleinen Schritten erhöhen, klänge es so: Zu dünn wortwörtlich dünn, "Glöckchen-Kabel". Toller Hochton, präzise. Wird der Leiter dicker, erhöht sich die Körperhaftigkeit, Volumen, Substanz. Irgendwann kommt wie bei einer Klangwaage ein Kipp-Punkt, an dem der Hochton immer weiter "zu" macht. Es gilt, den harmonischsten Punkt zu finden. Somit war die Grund-Aussage nicht falsch. Ich erinnere nochmal an das Stück Silberdraht am Digital-Ausgang des G-Hubs, wo ein 1mm Draht auch "runder" klang als vormals ein 0,8mm. Es gibt auch für ein bestimmtes Kabel keinen "idealen" Querschnitt, sondern immer nur eine ideale Balance aller Parameter. Ein analoges Cinch kann mit einem 0,5mm Kupfer-Leiter in PVC schon kräftig und belegt klingen, mit einer 0,5mm Silber-Ader in Teflon schlank und hell. Litzen-Kabel machen immer etwas später "zu" als Solid-Core. Wirken jedoch klanglich meiner Meinung nach "diffuser", ungenauer in der Positionierung von Instrumenten. Grobe Litze ist da klar besser als aller-feinste. Wer mal in einem Subwoofer das LS-Kabel, gern als feinste Litze in PVC, nur gegen ein simplen Lackdraht mit etwas weniger Querschnitt, austauscht, wird sofort feststellen, der Sub kann sehr wohl Begriffe wie Konturen, Knackigkeit und Durchzug. Man hat ihn nur "ungewollt ausgebremst". Setzt man darauf aufbauend einen gezogenen OCC Draht ein, erkennt man seinen Sub kaum wieder.
Gefreut hat mich, wofür ich mich auch bedanken möchte, die gelebte Foren-Kultur: User helfen Usern. So kommen alle weiter.
Gruß
Stephan
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- Aktiver Hörer
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- Registriert: 14.06.2009, 15:45
Hallo,
während ich die Unterschiede der Querschnitte bei NF-Audio-Kabeln sofort nachvollziehen kann, kann ich sie nicht auf die digitalen Formate übertragen. Da können sogar (müssen aber nicht) bei SPDIF Kabel mit größerem Querschnitt feiner und brillanter klingen. Und bei AES/EBU ist eien Abschirmung nicht zwingend vorgeschrieben und Kabel ohne können besser klingen, sofern 110 Ohm (korrekt angepasst zur Vermeidung von Reflexionen).
Mir drängt sich eine Analogie mit dem Vergleich Mittel- oder Kurzwelle gegen UKW auf. AM verhält sich beim Empfang völlig anders als FM, weil das Übertragungsformat völlig unterschiedlich kodiert ist.
Grüße
Hans-Martin
während ich die Unterschiede der Querschnitte bei NF-Audio-Kabeln sofort nachvollziehen kann, kann ich sie nicht auf die digitalen Formate übertragen. Da können sogar (müssen aber nicht) bei SPDIF Kabel mit größerem Querschnitt feiner und brillanter klingen. Und bei AES/EBU ist eien Abschirmung nicht zwingend vorgeschrieben und Kabel ohne können besser klingen, sofern 110 Ohm (korrekt angepasst zur Vermeidung von Reflexionen).
Mir drängt sich eine Analogie mit dem Vergleich Mittel- oder Kurzwelle gegen UKW auf. AM verhält sich beim Empfang völlig anders als FM, weil das Übertragungsformat völlig unterschiedlich kodiert ist.
Grüße
Hans-Martin
Hallo Gert,Fortepianus hat geschrieben: ↑12.04.2024, 21:28
Beim Telefonat mit Stephan über die Möglichkeiten, das Kabel irgendwie in sein Wundermaterial einzufädeln, erwähnte er, dass das mit der Wellenwiderstands-Rechnerei ja sehr nett ist, wenn man es kann, aber dafür gäbe es doch eine Website, wo man die Geometrie und das Epsilon_r des Isolators eingibt und dann kommt direkt der Wellenwiderstand raus. Merkwürdig nur, dass der Onlinerechner immer was anderes rauskriegt als ich einfältiger zu-Fuß-Rechner alter Schule.
danke für deine Erfahrungen zu USB Kabeln. Bin da selbst gerade auf der Suche, aber ich möchte die nicht selber bauen. Aber der Abschnitt zu dem Telefonat mit Stephan hat mich aufhorchen lassen.
Heißt das, dass Stephanˋs Kabel auf falschen mathematischen Grundlagen basieren und nicht den richtigen Wellenwiderstand haben?
Mfg Frank
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Hallo Frank,
Viele Grüße
Gert
nein, Stephans Kabel sind super. Wer hat schon den richtigen Wellenwiderstand bei USB? Auch die Kabel namhafter Hersteller treffen die 90 Ohm meist nicht, zumindest habe ich bisher noch keins gemessen. Aber USB ist wohl ziemlich tolerant, was den Wellenwiderstand der Kabel angeht. Ich wollte eben mal die Sache von der Theorie her angehen und habe dabei festgestellt, dass selbst ein seriös daherkommender online-Rechner für den Wellenwiderstand evtl. falsch rechnen kann.
Viele Grüße
Gert
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Hallo Gert,Fortepianus hat geschrieben: ↑14.04.2024, 10:42Ich wollte eben mal die Sache von der Theorie her angehen und habe dabei festgestellt, dass selbst ein seriös daherkommender online-Rechner für den Wellenwiderstand evtl. falsch rechnen kann.
möglicherweise greifen die meisten auf etablierte Lehrbücher zurück, die didaktisch reduziert sind. Und dann hat da der eine vom anderen abgeschrieben...
Wenn man in der Applikationsschrift des Herstellers zu einem IC eine Zuordnung von Eingang und Ausgang im realen Produkt als vertauscht feststellen muss, oder (2.Fall) der Entwickler eines Produkts davor warnt, der Applikationsschrift in allen Punkten zu glauben, um eine Reparatur ausführen zu können, wird man etwas vorsichtiger mit dem, was man schwarz auf weiß vorfindet.
Und das Internet...
Grüße
Hans-Martin
Das kann ich jetzt nur bestätigen. Ich habe mir hier im Forum ein gebrauchtes gekauft (Stephan antwortet leider nicht auf meine pm). Ich habe es gegen ein Chord Super Array (1300€) antreten lassen. Mir gefällt Stephans Kabel besser. Der Klang ist einfach runder und entspannter. Es ist aber auch das Kabel mit 2 USB Steckern, sprich die 5V kommen jetzt direkt von einem Farad Super 3.
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Liebe Forumsfreunde,
Ende letzten Jahres machte mich Oliver [olliht] darauf aufmerksam, dass es von RME neue Linearnetzteile gibt, und zwar das DPS-2 als komplett eigenständiges Linearnetzteil und das LNI-2 DC, das von einem vorgeschalteten Netzteil versorgt werden möchte. Bisher hatte ich zur Versorgung meiner Afterdark Giesemann Clock, die meinen EtherRegen mit 10MHz extern taktet, das Uptone Audio LPS-1.2 zwischen Keces P8 und Afterdark geschaltet. Am Ultracap LPS-1.2 hat mich aber etwas gestört, dass es
1. sauheiß wird,
2. damit einhergehend unnötig Strom frisst,
3. ewig braucht, bis es endlich den Ausgang freischaltet und
4. in der Nachladephase eine schlechtere Ausgangsspannung zur Verfügung stellt als in der Entladephase.
Hier der kleine Ausschnitt meiner Netzwerktopologie im Hörraum, betreffend die Anbindung meines Lumin G-U2mini ans LAN:
Bekannt ist die doppelte Anbindung des ER über selbstgebaute SCap-Netzteile mit 5V und 7V vom frisierten Keces P8. Neu ist, am Rande erwähnt, die Taktung des Netzwerkchips im Lumin durch eine ziemlich gute OCXO und der Einzug eines Paradin Netzwerkisolators, aber hier soll es um die Versorgung der Afterdark gehen. Da auch sie im Innern eine OCXO (Quarz im Ofen) hat, lässt man die für beste Performance am besten dauernd laufen. Ich verwende dazu ein altes Linear-Steckernetzteil mit Trafo und Linearregler (gibt's heute nicht mehr, sind jetzt alles Schaltnetzteile), das für dauerhaften Strom sorgt, das aber über ein Relais komplett abgetrennt wird, sobald die 12V-Versorgung aus der Hauptanlage steht.
Oben im Bild sieht man das RME LNI-2 DC, das anstelle des LPS-1.2 Platz genommen hat. Aber taugt das auch ähnlich viel wie das LPS-1.2? Hier die beiden Probanden, die auf dem Labortisch für Messungen Platz genommen haben:
Das LNI-2 DC ist erstaunlich schwer für seine winzige Größe, das Gehäuse ist aus dem Vollen gefräst. Es braucht am Ausgang leider diesen Katastrophenstecker:
Wer sowas schon mal konfektioniert hat, weiß, was ich meine. Ich kenne diese Stecker aus früheren Zeiten von Computernetzteilen. Gut ist natürlich, dass es vier Pins gibt, an zweien geht's raus, und zwei sind direkt am Verbraucher im DC-Stecker als Sensorrückführung angeschlossen.
Versorgt werden bei der Messung beide Netzteile aus einem Labornetzteil mit 12V. An den jeweiligen Ausgangssteckern ist ein 330Ohm-Widerstand mit 1W als Last angelötet und parallel dazu ein kleiner Polymerelko mit 560µF/16V, weil sowas Ähnliches auch in der Afterdark drin ist. Die zieht zwar mehr Strom als der kleine Lastwiderstand, aber ich wollte den nicht so klein machen, dass er wegbrutzelt. Beide Netzteile kriegen ja gleiche Bedingungen, insofern ist das gut vergleichbar. Erstmal den batteriebetriebenen Messverstärker mit tausendfacher Verstärkung an so einen Stecker geklemmt, ohne ihn in ein Netzteil zu stecken:
Damit ist die untere Messgrenze gesetzt, das sind 12µV von Spitze zu Spitze oder 2,8µV RMS - in den Datenblättern wird das Restrauschen immer als RMS (Effektivwert) angegeben, so will ich es hier auch halten. Also, runter bis 2,8µV Restrauschen kann ich messen.
Das LPS-1.2 hat eine Ruhephase, in der nur die Supercaps zur Versorgung beitragen, und eine Nachladephase, in der die Supercaps wieder hochgeladen werden. In der Ruhephase sieht das so aus:
Das ist mit 5,4µV RMS sehr gut. Nachladephase:
Jetzt 26,8µV - Faktor 5 schlechter. Das ist zwar nicht schlecht, aber es geht eben besser. Bedenklich sieht der Übergang von Ruhe- zu Nachladephase aus, finde ich:
Wie hoch der Peak im Umschaltmoment tatsächlich ausfällt, weiß man nicht, jedenfalls sprengt er die Anzeigegrenze bei dieser hohen Auflösung von 20µV/cm in vertikaler Richtung. Jetzt das RME LNI-2 DC:
Das liefert ein Restrauschen von 9,6µV RMS und ist damit vom Wert her etwas schlechter als das LPS-1.2 in der Ruhephase, aber das ist im Wesentlichen der Rest des Schaltreglers am Eingang (im Labornetzteil):
Das ist jetzt mit 1000facher Spreizung der Zeitachse. Man sieht, dass eben noch ein kleiner Rest der 245kHz-Schaltfrequenz überlagert ist.
Zum Test schließe ich das LNI-2 DC an ein kleines Linearnetzteil an - das geht mit dem LPS-1.2 nicht, weil das in der Ladephase zu viele Ampère frisst:
Da hat es alle 39µs kleine Ticks - kommen die aus dem LNI? Ich schalte dazu das LNI stromlos und messe nochmal:
Diese winzigen Störungen werden also von irgendwo außerhalb in die Messapparatur eingestreut - die Spannung des LNI-2 DC rauscht in dem hohen, zuletzt dargestellten Frequenzbereich also so wenig, dass man keinen Unterschied zwischen Messung mit und ohne LNI-2 DC sehen kann.
Klanglich nimmt sich das nichts, ich höre zumindest keinen nennenswerten Unterschied, ob ich die Afterdark mit dem LPS-1.2 oder dem LNI-2 DC aus dem Keces P8 versorge. Damit darf das kleine RME-Netzteilchen bleiben - es ist im Gegensatz zum LPS-1.2 sofort nach dem Einschalten da, bleibt schön kühl im Betrieb, verbrät damit keine unnötige Leistung und hat nicht diese lästige Umschaltphase zwischen Laden und Entladen der Supercaps beim LPS.
Viele Grüße
Gert
Ende letzten Jahres machte mich Oliver [olliht] darauf aufmerksam, dass es von RME neue Linearnetzteile gibt, und zwar das DPS-2 als komplett eigenständiges Linearnetzteil und das LNI-2 DC, das von einem vorgeschalteten Netzteil versorgt werden möchte. Bisher hatte ich zur Versorgung meiner Afterdark Giesemann Clock, die meinen EtherRegen mit 10MHz extern taktet, das Uptone Audio LPS-1.2 zwischen Keces P8 und Afterdark geschaltet. Am Ultracap LPS-1.2 hat mich aber etwas gestört, dass es
1. sauheiß wird,
2. damit einhergehend unnötig Strom frisst,
3. ewig braucht, bis es endlich den Ausgang freischaltet und
4. in der Nachladephase eine schlechtere Ausgangsspannung zur Verfügung stellt als in der Entladephase.
Hier der kleine Ausschnitt meiner Netzwerktopologie im Hörraum, betreffend die Anbindung meines Lumin G-U2mini ans LAN:
Bekannt ist die doppelte Anbindung des ER über selbstgebaute SCap-Netzteile mit 5V und 7V vom frisierten Keces P8. Neu ist, am Rande erwähnt, die Taktung des Netzwerkchips im Lumin durch eine ziemlich gute OCXO und der Einzug eines Paradin Netzwerkisolators, aber hier soll es um die Versorgung der Afterdark gehen. Da auch sie im Innern eine OCXO (Quarz im Ofen) hat, lässt man die für beste Performance am besten dauernd laufen. Ich verwende dazu ein altes Linear-Steckernetzteil mit Trafo und Linearregler (gibt's heute nicht mehr, sind jetzt alles Schaltnetzteile), das für dauerhaften Strom sorgt, das aber über ein Relais komplett abgetrennt wird, sobald die 12V-Versorgung aus der Hauptanlage steht.
Oben im Bild sieht man das RME LNI-2 DC, das anstelle des LPS-1.2 Platz genommen hat. Aber taugt das auch ähnlich viel wie das LPS-1.2? Hier die beiden Probanden, die auf dem Labortisch für Messungen Platz genommen haben:
Das LNI-2 DC ist erstaunlich schwer für seine winzige Größe, das Gehäuse ist aus dem Vollen gefräst. Es braucht am Ausgang leider diesen Katastrophenstecker:
Wer sowas schon mal konfektioniert hat, weiß, was ich meine. Ich kenne diese Stecker aus früheren Zeiten von Computernetzteilen. Gut ist natürlich, dass es vier Pins gibt, an zweien geht's raus, und zwei sind direkt am Verbraucher im DC-Stecker als Sensorrückführung angeschlossen.
Versorgt werden bei der Messung beide Netzteile aus einem Labornetzteil mit 12V. An den jeweiligen Ausgangssteckern ist ein 330Ohm-Widerstand mit 1W als Last angelötet und parallel dazu ein kleiner Polymerelko mit 560µF/16V, weil sowas Ähnliches auch in der Afterdark drin ist. Die zieht zwar mehr Strom als der kleine Lastwiderstand, aber ich wollte den nicht so klein machen, dass er wegbrutzelt. Beide Netzteile kriegen ja gleiche Bedingungen, insofern ist das gut vergleichbar. Erstmal den batteriebetriebenen Messverstärker mit tausendfacher Verstärkung an so einen Stecker geklemmt, ohne ihn in ein Netzteil zu stecken:
Damit ist die untere Messgrenze gesetzt, das sind 12µV von Spitze zu Spitze oder 2,8µV RMS - in den Datenblättern wird das Restrauschen immer als RMS (Effektivwert) angegeben, so will ich es hier auch halten. Also, runter bis 2,8µV Restrauschen kann ich messen.
Das LPS-1.2 hat eine Ruhephase, in der nur die Supercaps zur Versorgung beitragen, und eine Nachladephase, in der die Supercaps wieder hochgeladen werden. In der Ruhephase sieht das so aus:
Das ist mit 5,4µV RMS sehr gut. Nachladephase:
Jetzt 26,8µV - Faktor 5 schlechter. Das ist zwar nicht schlecht, aber es geht eben besser. Bedenklich sieht der Übergang von Ruhe- zu Nachladephase aus, finde ich:
Wie hoch der Peak im Umschaltmoment tatsächlich ausfällt, weiß man nicht, jedenfalls sprengt er die Anzeigegrenze bei dieser hohen Auflösung von 20µV/cm in vertikaler Richtung. Jetzt das RME LNI-2 DC:
Das liefert ein Restrauschen von 9,6µV RMS und ist damit vom Wert her etwas schlechter als das LPS-1.2 in der Ruhephase, aber das ist im Wesentlichen der Rest des Schaltreglers am Eingang (im Labornetzteil):
Das ist jetzt mit 1000facher Spreizung der Zeitachse. Man sieht, dass eben noch ein kleiner Rest der 245kHz-Schaltfrequenz überlagert ist.
Zum Test schließe ich das LNI-2 DC an ein kleines Linearnetzteil an - das geht mit dem LPS-1.2 nicht, weil das in der Ladephase zu viele Ampère frisst:
Da hat es alle 39µs kleine Ticks - kommen die aus dem LNI? Ich schalte dazu das LNI stromlos und messe nochmal:
Diese winzigen Störungen werden also von irgendwo außerhalb in die Messapparatur eingestreut - die Spannung des LNI-2 DC rauscht in dem hohen, zuletzt dargestellten Frequenzbereich also so wenig, dass man keinen Unterschied zwischen Messung mit und ohne LNI-2 DC sehen kann.
Klanglich nimmt sich das nichts, ich höre zumindest keinen nennenswerten Unterschied, ob ich die Afterdark mit dem LPS-1.2 oder dem LNI-2 DC aus dem Keces P8 versorge. Damit darf das kleine RME-Netzteilchen bleiben - es ist im Gegensatz zum LPS-1.2 sofort nach dem Einschalten da, bleibt schön kühl im Betrieb, verbrät damit keine unnötige Leistung und hat nicht diese lästige Umschaltphase zwischen Laden und Entladen der Supercaps beim LPS.
Viele Grüße
Gert
-
- Aktiver Händler
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- Registriert: 24.09.2017, 14:50
- Wohnort: Hansestadt Rostock
- Kontaktdaten:
Moin Gert,
vielen Dank für den sehr interessanten Bericht.
In welchem Rhythmus läuft das ab?
Danke und Grüße
Grüße
vielen Dank für den sehr interessanten Bericht.
In der Beschreibung vom UltraCap LPS-1.2 steht, wenn die eine Bank mit Ultrakondensatoren den Ausgang liefert, lädt die andere Bank.Fortepianus hat geschrieben: ↑10.01.2025, 14:184. in der Nachladephase eine schlechtere Ausgangsspannung zur Verfügung stellt als in der Entladephase.
In welchem Rhythmus läuft das ab?
Danke und Grüße
Grüße
-
- Aktiver Hersteller
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Hallo Gabriel,
Viele Grüße
Gert
den genauen Rhythmus habe ich nicht gemessen, aber alle paar Sekunden sieht man, dass ordentlich Strom aus dem davor geschalteten Netzteil gezogen wird. Je höher der entnommene Strom aus dem LPS-1.2 ist, desto mehr verschiebt sich das Puls-Pause-Verhältnis in Richtung längeres Nachladen. Ich nehme an, dass dann, wenn beide Bänke geladen sind und gerade keine Ladung nötig ist, die saubere Ausgangsspannung ansteht. Wird eine der beiden Bänke geladen, wirkt sich das aber eben auch auf die andere aus, zumal im LPS-1.2 ein Schaltregler verbaut sein muss, der das macht - sonst wäre es nicht möglich, eine höhere Ausgangs- als Eingangsspannung zu liefern.StreamFidelity hat geschrieben: ↑10.01.2025, 15:02 In der Beschreibung vom UltraCap LPS-1.2 steht, wenn die eine Bank mit Ultrakondensatoren den Ausgang liefert, lädt die andere Bank.
In welchem Rhythmus läuft das ab?
Viele Grüße
Gert
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- Aktiver Hersteller
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Hallo Markus,
1. Hervorragende Clocks mit 22,5792MHz und 24,576MHz im USB-Empfänger des DAC, der damit direkt getaktet wird
2. Einsatz eines Innuos Phoenix USB Reclockers zwischen Lumin und DAC
3. Einsatz sehr guter USB-Kabel
4. Ersatz der OCXO Connor Winfield OH200 im Phoenix durch eine noch bessere Spezialanfertigung von KVG
5. Ersatz der 24MHz-Clock im Lumin durch die freigewordene OH200
6. Ersatz der Netzwerkclock im Lumin durch die Connor Winfield AO200
Der ganze Riesenaufwand diente eigentlich nur dem einen Ziel, nämlich die USB-Wiedergabe endlich an S/PDIF ranzukriegen, rein aus Interesse und zu Forschungszwecken. Dass ich dabei mit USB deutlich an S/PDIF vorbeigekommen bin, war eigentlich ursprünglich gar nicht beabsichtigt gewesen, aber da es nun mal gut läuft, lasse ich es natürlich dankbar, wie es ist.
Der Einsatz der beiden OCXOs (AO200 25MHz und OH200 24MHz) im Lumin hat aber auch Nachteile. Eigentlich wollen solche OCXOs dauerhaft mit Strom versorgt werden, und nach dem Start ziehen die OCXOs jeweils rund 1A. Sind sie aufgeheizt, geht der Strom auf ca. 0,3-0,4A zurück. Nun muss ich das beim Lumin aus den schönen, sauberen 12V machen, die aus den Supercaps kommen. Ich habe dazu jeweils zwei LT3045 parallel geschaltet, einmal für 5V (OH200) und einmal für 3,3V (AO200). Beim Start muss dann das G-LNT aber zusätzlich 2A liefern, weshalb ich das erstmal ein bisschen modifizieren musste. Will man gut Musik hören, sollte man den Lumin mit den OCXOs ein paar Stunden vorher an den Strom nehmen.
Fazit: Ja, ganz nett, die bessere Clock am Netzwerkeingang, aber ein Mordsaufwand.
Viele Grüße
Gert
so genau kann ich das gar nicht sagen, denn ich habe einige Clocks in der Anlage verändert. Alles fing ja damit an, dass ich mich gewundert hatte, dass USB vom Lumin so viel schlechter klingt als S/PDIF. Bis ich dann unzählige Schritte unternommen habe, um das zu ändern:
1. Hervorragende Clocks mit 22,5792MHz und 24,576MHz im USB-Empfänger des DAC, der damit direkt getaktet wird
2. Einsatz eines Innuos Phoenix USB Reclockers zwischen Lumin und DAC
3. Einsatz sehr guter USB-Kabel
4. Ersatz der OCXO Connor Winfield OH200 im Phoenix durch eine noch bessere Spezialanfertigung von KVG
5. Ersatz der 24MHz-Clock im Lumin durch die freigewordene OH200
6. Ersatz der Netzwerkclock im Lumin durch die Connor Winfield AO200
Der ganze Riesenaufwand diente eigentlich nur dem einen Ziel, nämlich die USB-Wiedergabe endlich an S/PDIF ranzukriegen, rein aus Interesse und zu Forschungszwecken. Dass ich dabei mit USB deutlich an S/PDIF vorbeigekommen bin, war eigentlich ursprünglich gar nicht beabsichtigt gewesen, aber da es nun mal gut läuft, lasse ich es natürlich dankbar, wie es ist.
Der Einsatz der beiden OCXOs (AO200 25MHz und OH200 24MHz) im Lumin hat aber auch Nachteile. Eigentlich wollen solche OCXOs dauerhaft mit Strom versorgt werden, und nach dem Start ziehen die OCXOs jeweils rund 1A. Sind sie aufgeheizt, geht der Strom auf ca. 0,3-0,4A zurück. Nun muss ich das beim Lumin aus den schönen, sauberen 12V machen, die aus den Supercaps kommen. Ich habe dazu jeweils zwei LT3045 parallel geschaltet, einmal für 5V (OH200) und einmal für 3,3V (AO200). Beim Start muss dann das G-LNT aber zusätzlich 2A liefern, weshalb ich das erstmal ein bisschen modifizieren musste. Will man gut Musik hören, sollte man den Lumin mit den OCXOs ein paar Stunden vorher an den Strom nehmen.
Fazit: Ja, ganz nett, die bessere Clock am Netzwerkeingang, aber ein Mordsaufwand.
Viele Grüße
Gert
Hallo Gert,
ah verstehe, und ist wieder einmal eine beeindruckende Reise die du da mit dem Lumin hingelegt hast. Bei mir kommt ohnehin kein USB sondern AES/EBU zum Einsatz, denke/hoffe das sollte klanglich eigentlich sehr solide sein.
Was mich beim Lumin von dir aber wirklich sehr beeindruckt hat wie das Upgrade vom Farad Super3 auf den neuen Super6 zu einer so merklichen Verbesserung geführt hat. Und dann das DC Upgrade vom L2 Classic zum L2-Copper Kabel war auch nochmal bemerkenswert.
Also schon erstaunlich was man aus dem U2 Mini noch alles rausholen kann. Und wenn du sagst das reine Clock Upgrade am Netzwerkeingang ist auch vernachlässigbar, dann bin ich beruhigt.
Liebe Grüße
Markus
ah verstehe, und ist wieder einmal eine beeindruckende Reise die du da mit dem Lumin hingelegt hast. Bei mir kommt ohnehin kein USB sondern AES/EBU zum Einsatz, denke/hoffe das sollte klanglich eigentlich sehr solide sein.
Was mich beim Lumin von dir aber wirklich sehr beeindruckt hat wie das Upgrade vom Farad Super3 auf den neuen Super6 zu einer so merklichen Verbesserung geführt hat. Und dann das DC Upgrade vom L2 Classic zum L2-Copper Kabel war auch nochmal bemerkenswert.
Also schon erstaunlich was man aus dem U2 Mini noch alles rausholen kann. Und wenn du sagst das reine Clock Upgrade am Netzwerkeingang ist auch vernachlässigbar, dann bin ich beruhigt.
Liebe Grüße
Markus