Aktiver Vinyl-Genuss - für die Unverbesserlichen ...

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Jörg,
alcedo hat geschrieben: 01.07.2024, 19:45 Ich entsinne mich, dass Zimerman vor über 40 Jahren zusammen mit der Geigerin Kaja Danzowska die "Mythes" von Szymanowski kongenial eingespielt hat - eine sehr spannende Interpretation dieser nicht-irdischen, teils gespenstischen Komposition.
Herzlichen Dank für den Hinweis auf diese - auch mit den anderen Stücken - faszinierende LP. Die habe ich mir doch gleich mal kommen lassen. :cheers:

Und so sieht das Cover aus:

https://www.discogs.com/de/release/4552 ... ate-Mythen

Viele Grüße

Jochen
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

ich finde sie nicht wieder. Die positive Erwähnung dieser Aufnahme nämlich:

https://www.discogs.com/de/release/2115 ... -dur-D-803

Also Schuberts Oktett D 803 in einer alten Einspielung aus dem Jahre 1965 mit dem Philharmonischen Oktett Berlin, einer "Teilmenge" der Berliner Philharmoniker. Die LP wurde folglich gebraucht erworben und klingt erfreulicherweise wie am ersten Tag. :) Natürlich nix historisch Informiertes, aber für meine Ohren wunderbar "gesungen".

Viele Grüße

Jochen
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Jochen,

ganz herzlichen Dank für Deinen Beitrag, regt er mich doch an, in Erinnerungen zu schwelgen.

Ich habe in meiner Jugend, so ab 1967 viel das damals noch so bezeichnete Berliner Philharmonische Orchester live gehört. In den Jahren 1975-1978 gab es im beschaulichen Ort Marktbreit am Main ein kaum glaubliches, jährliches Musikereignis mit Mitgliedern des BPhO. Und dort habe ich mit meiner Frau tatsächlich das Schubert Oktett gehört. Das war also etwa 10 Jahre später, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit waren noch Rainer Zepperitz, Gert Seifert und Herbert Stähr mit von der Partie. Kannst Du bitte mal auf die Hülle schauen und prüfen, ob die Angabe der Namen bei Discogs korrekt ist? Zu dem Fagottisten schreibe ich Dir gleich noch eine PN.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Horst-Dieter,

ja, die Plattenhülle nennt dieselben Musiker wie Discogs.

Viele Grüße

Jochen
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

vorhin schon lag Karajans Lesart der Mahler 4 von 1979 auf dem Teller, und zwar in dieser Clubausgabe:

https://www.discogs.com/de/release/1154 ... -Symphonie

Und wie so oft, ist diese Clubausgabe ohne Fehl und Tadel. Neben Karajan und E. Mathis findet auch Michel Schwalbé für sein Spiel der Solo-Violine Erwähnung bei den auf der Hülle Genannten.

Wenn man die klangschöne Interpretation mag, kann man darin baden. Karajan ist nun offenbar niemand, der hier Zerrissenheit und Moderne in den Vordergrund rücken möchte. Aber dafür mag man andere Einspielungen im Bestand haben.

Wer interessiert ist, mag zu Mahlers 4 hier Lesestoff finden:

https://www.gramophone.co.uk/features/a ... recordings

Karajan wird darin auch eher beiläufig erwähnt.

Viele Grüße

Jochen
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Jochen,
Melomane hat geschrieben: 01.07.2024, 17:28 Bei mir lief eben eher Ungewöhnliches, nämlich Klavierwerke von Karol Szymanowski mit Krystian Zimerman:
https://www.discogs.com/de/release/2491 ... iano-Works

Die Musik ist für mich zumindest auf das erste Hören nicht unbedingt eingängig, aber ich denke, es lohnt sich, sich da reinzuhören. Zumal es dem Pianisten hörbar am Herzen liegt, diese Musik bekannter zu machen als sie es wohl ist.
Vielleicht gelingt dir der Zugang mit einer alternativen Einspielung, die ich recht gerne mag: Das Album "Jugendwerke Klavier" der Pianistin Corinne Kloska aus dem Jahre 2006.

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Sie spielt nicht so nuancenreich wie Zimermann und meist auch etwas schneller als er. Dafür gibt es hier eine unprätentiöse Interpretation mit geschmeidigem Anschlag und dunkleren Farben. Zudem werden die Stücke komplett eingespielt.

Viele Grüße
Jörg
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

alcedo hat geschrieben: 26.07.2024, 22:15
Melomane hat geschrieben: 01.07.2024, 17:28 Bei mir lief eben eher Ungewöhnliches, nämlich Klavierwerke von Karol Szymanowski mit Krystian Zimerman:
https://www.discogs.com/de/release/2491 ... iano-Works
Vielleicht gelingt dir der Zugang mit einer alternativen Einspielung, die ich recht gerne mag
Hallo Jörg,

wie ich schon sagte: beim ersten Hören. Aber selbst dabei finde ich den Zugang. ;)
Danke für den Hinweis auf die Alternative.

Viele Grüße

Jochen
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

heute liefen die Meistersinger von Wagner in dieser Ausgabe:

https://www.discogs.com/de/release/9449 ... on-N%C3%BC

Da steht zwar 1976 als Veröffentlichungsdatum, aber das betrifft die Ausgabe, die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1943. Also aus der Zeit der sog. Kriegsfestspiele. Und das war es, was mich daran interessierte. Nun kann ich nicht abschätzen, inwieweit die zeitlichen Umstände des Jahres 1943 sich in der Interpretation niedergeschlagen haben. Nun, nicht unbedingt in der Interpretation. Vielleicht aber infolge der Zeitumstände, vielleicht auch nicht. Am Ende des ersten Aktes hört man Gemurmel. Erst dachte ich, es sei der Souffleur. Aber dafür war es zu lang. Dann ertönte ein Pssst und die Störung wurde beruhigt. Hm, anderes Publikum mittlerweile? Kriegsteilnehmer und ähnliche nämlich (über die es heißt, der eine oder andere habe zum Missfallen der Bayreuther seine Karte veräußert und den Ertrag in den nächsten Kneipen umgesetzt). Oder war es auch schon damals das "normale" Publikum? Nun ja, immerhin lässt sich sagen, dass die damalige Aufnahmequalität erstaunlich gut ist, wobei offen bleiben muss, welchen Anteil die Bearbeitung in den 70er Jahren daran hat. Auf die Zeitumstände (Entstehungszeit oder die nachfolgenden Jahre) ist allerdings zurückzuführen, dass der "Gesamtaufnahme" längere Abschnitte aus dem 1. und 3. Akt fehlen.

Interessant finde ich nun einige Anmerkungen im Beiheft zur musikalischen Anlage der Aufführung. Da heißt es, die damalige Presse habe von einer "mehr kammermusikalischen Stilbildung Furtwänglers" berichtet. Das ist wohl vor dem Hintergrund ebenfalls referierter Äußerungen Furtwänglers zu sehen: "Man muss daher Wagners Oper durchaus als Sprechdrama hören. Die Musik muß man 'nicht merken', aber sie gibt dem Ganzen die Patina, die Farbe und das Leben; die Dichtung stellt sozusagen das Gerüst dar." Das aus einem Pausengespräch mit Pressevertretern. Ob man das nun nachfühlen mag oder nicht, vielleicht lohnt es sich unter dieser Maßgabe, die Ring-Aufnahmen von Furtwängler noch einmal neu zu hören.

Spannend allemal. Zumindest für mich. ;)

Viele Grüße

Jochen

P.s. Die Rechtschreibkontrolle kennt Furtwängler nicht. Wie sich die Zeiten doch ändern. :shock:
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

noch ein wenig Input dazu: Offenbar - Vermutung - wurde die Aufführung mitgeschnitten, weil es sich um die einzige Neuinszenierung im Krieg handelte. Und ich vermute wiederum, dass die auf Tonband aufgezeichnet wurde. Denn es fehlen alle sonstigen Störgeräusche, die auftreten, wenn auf Matritze mitgeschnitten wurde. Vielleicht haben aber auch die Restaurateure 1975 einen hervorragenden Job gemacht.

Und noch etwas: Haltet mich für verrückt. Ich habe heute morgen in das Digitalisat der LPs per Kopfhörer reingehört. Und ich hatte, obwohl es sich natürlich um eine Monoaufnahme handelt, den Eindruck, dass sich die Bayreuther Bühne hat einfangen lassen. Das Orchester unten, und auf der Bühne der Eindruck von Dreidimensionalität. Ich hatte den Eindruck, quasi reinzuhören in die Bühne. Und nein, es war heute morgen ohne die feinflüssigen Tuningmittel. Wie gesagt: Haltet mich für verrückt. ;)

Viele Grüße

Jochen
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

gestern Abend war Opernabend. Nein, diesmal nicht Wagner, dafür Verdi mit seiner Aida. Und zwar in der Einspielung mit Abbado und La Scala aus den frühen 80er Jahren, schon freudig als digital beworben:

https://www.discogs.com/de/release/3828 ... bbado-Aida

Und die LP-Box war eine positive Überraschung: Festlich wirkend, dem Anlass der Komposition angemessen. Als Aufnahme dynamisch, räumlich, sauber wirkend, aber nicht steril, sondern mich emotional mitnehmend. Vermutlich hätte mich die Aufnahme früher mit den alten Komponenten als "kalt" erwischt, aber heutzutage auch mit anderen Ohren waren dieselben sehr angetan. Die LPs gibt es billig zu erwerben, in der Allgemeinheit hat die Aufnahme also offenbar keinen Legendenstatus. Macht aber nichts. Ach ja, die Besetzungsliste liest sich auch als angefüllt mit damaligen Stars. Mir haben die sehr viel Vergnügen bereitet.

Viele Grüße

Jochen
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

Neulich war schon mal davon die Rede:
Melomane hat geschrieben: 05.10.2024, 14:47 https://www.discogs.com/de/release/5553 ... hailly-Car

Also Orffs Carmina Burana mit Chailly. Damit hat es sich dann aber auch schon fast - die dynamische Präsentation ist vorzüglich. Wer mal - zumal in den Zeiten heutiger Kompression - wissen möchte, was Dynamik in einer Aufnahme heißen kann, höre sich die CD mal an. Ansonsten gilt leider für die Interpretation vieles von dem, was sich bei Classical.net lesen lässt:

http://www.classical.net/music/comp.lst ... .php#rec23
Neugierig habe ich mir auch die LP besorgt:

https://www.discogs.com/de/release/4500 ... hailly-Car

Und das hat sich für mein Empfinden wieder gelohnt. Denn die LP-Wiedergabe fügt den Interpreten ein Quäntchen mehr Luft, ein Quäntchen mehr Körper hinzu, so dass die Wiedergabe das für mich entscheidende Quäntchen Natürlichkeit gewinnt. Notabene: Die Unterschiede fallen allenfalls im direkten Vergleich auf. Ansonsten kann man vorzüglich mit der CD leben. Schließlich ist die Aufnahme ja auch schon digital erfolgt.

Jedenfalls bereitet die Aufnahme mit ihrer Offenheit und Dynamik gar viel Vergnügen.

So, und jetzt wird die LP ordentlich gewaschen. Ist halt Gebrauchtware.

Viele Grüße

Jochen
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

heute keine Klassik, aber Dixie:

https://www.discogs.com/de/release/5977 ... nd-Jubilee

Gute Laune-Musik pur. Und für meine Ohren hervorragend produzierte Zusammenstellung aus diversen Alben. Die man gerne an den Hörer gebracht haben wollte. Deswegen auch "dezente" Hinweise im Cover. ;)

Viele Grüße

Jochen
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

noch jemand da? Dann nach dieser Empfehlung bestimmt nicht mehr. ;)

Nachdem ich mich heute morgen damit vorbereitet hatte:
Melomane hat geschrieben: 22.10.2024, 11:02 Bartoks 3. Streichquartett und Schuberts 15. sind nicht unbedingt eingängige Werke. Aber mit welchem Ausdruck in dieser Aufnahme vom Vegh-Quartett dargeboten!
https://www.discogs.com/de/release/2510 ... tett-D-887
kam es eben noch heftiger. Mit dieser LP nämlich:

https://www.discogs.com/de/release/3843 ... fgang-Rihm

Also mit Werken des unlängst verstorbenen Wolfgang Rihm. 1981 im Direktschnittverfahren in den Bauer Studios produziert. Faszinierende LP und ebenso faszinierende Musik! Hätte ich früher garantiert nicht gehört. Ist nämlich absolut nichts für den leichten Konsum nebenher. Vielleicht dann aber auch etwas für Hörer, die gerne laut hören?

Viele Grüße

Jochen
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Jochen,

nö, nicht laut, sondern live. Das geht bei Zeitgenossen für mich viel besser.

Viele Grüße
Horst-Dieter

P.S. Ich bin noch da!
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Horst-Dieter,

du hast gewiss recht. :cheers: Nun ist hier in der Nähe gerade kein Konzert mit Werken von Rihm angekündigt. Deswegen muss wieder eine LP-Ausgabe herhalten. Und zwar diese Aufnahme vom Jakob Lenz, seine Kammeroper, die gewiss häufiger aufgeführt als aufgenommen wurde:

https://www.discogs.com/de/release/5695 ... Jakob-Lenz

Wiederum keine leichte, aber faszinierende Kost. Nun ja, wenn man erstmal ein wenig im Freejazz sich umgehört hat, könnte man auch den Zugang zu Rihm finden, der zudem weniger frei und weniger jazzig unterwegs ist, sich aber dennoch meist arg schräg anhört. Wenn man sich aber darauf einlässt, lässt sich viel entdecken, auch melodisches, wenn das begehrt wird. Aber eher kleinteilig. ;)

Viele Grüße

Jochen
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