Alex8529 hat geschrieben:
ja, brauchen wir, da die Deckenbauweise entscheidend für die Auswahl für Koppelung/Entkoppelung ist.
Weiternin müssen noch Gewicht des LS, unterste Frequenz des LS und die typische Eigenschwingung der Decke, abhängig von der Bauweise und den Abmaßen der Deckenfläche einfließen.
Hallo Frank
Einach mal Spikes drunter stellen, so geht das eben wirklich nicht.
Was bei der einen örtlichen Anwendung funktioneren kann, kann bei der anderen "tödlich" sein.
Wie sehen diese "tödlichen" Anwendungsbedingungen aus? Vielleicht ist meine Betrachtung auch zu einfach.
Newton lässt grüßen: F = m x a (Kraft = Masse mal Beschleunigung)
Wenn ein Strom durch die Schwingspule fließt, erzeugt er eine Kraftwirkung, die die Membran senkrecht zum Strom bewegt. Auf die Membran wirkt eine horizontale Antriebskraft, die eine Gegenkraft auf Korb und Boxengehäuse in entgegengesetzter Orientierung hat. Koppelt man mit Spikes diese an den Boden an, addiert sich dessen Masse zum Gehäuse hinzu. Die Box bewegt sich weniger. Die Membran folgt der Antriebskraft mehr (vom Hörer aus betrachtet). Die Präzision nimmt zu.
Nehmen wir einen Hammer und ein Paket mit identischen Nägeln. Die eine Hand hält den Nagel an die Wand, die andere drückt mit dem Hammer degegen. Man muß schon viel Kraft ausüben, um einen halben Millimeter weit den Nagel in die Wand zu treiben.
Nehmen wir unter denselben Bedingungen an, wir könnten mit dem Hammer nur ein wenig ausholen und dann draufschlagen, naja, da weiß ja jeder was passiert. Sobald Masse eine Geschwindigkeit hat, sprechen wir vom Impuls p=m x v, jetzt kommt der elastische Stoß.
So stelle ich mir die Unterschiede zwischen Boxen auf Spikes und Boxen auf Federfüssen vor.
Im ersten Fall fließt die Reaktio der Antriebskraft über die Kopplung ab. Abhängig von der Höhe des Antriebs kann man durch Kräftezerlegung einen Unterschied feststellen, was die vertikale Belastung der Spikes hinten und vorn betrifft. Wenn man 3 Spikes unterlegt, kann man einen Unterschied hören, ob 2 hinten und 1 vorn oder 1 hinten und 2 vorn platziert sind.
Es ist möglich, über die Belastung/Entlastung der Spikes in vertikaler Orientierung Vibrationen auf den Boden zu übertragen, die Biegewellen auslösen. Die horizontalen Komponenten sind weitgehend neutral, weil sie in Querrichtung die maximale Festigkeit vorfinden.
Um die vertikale Stabilität eines schwimmend verlegten Parkets zu stabilisieren, reicht eine Steinplatte aus, die über die Boxenmaße (und -Masse) hinausgeht, diese bedämpft den Boden im Bereich der Einkopplung.
Wer neu baut, und den Standort der Boxen vorher berechnet, kann den Lautsprecher auf einen mit dem festenj Untergrund verbundenen Sockel stellen und den Estrich und das Laminat drumherum schwimmend verlegen. Aus England wurde berichtet, der Estrich wurde in 2 getrennten Hälften gegossen, um die Kanäle zu entkoppeln.
Sobald ein elastisches Material die Box entkoppelt, schwingt sie auf den Federn und der Vorgang wird komplex.
Schwimmend verlegtes Laminat oder Parkett hat wie schon gesagt horizontal mehr Festigkeit, um den Einkopplungspunkt an der Spitze wirkt die Elastizität des Materials, aber die Box ist schließlich auch aus Holz.
Die beliebten halben Tennisbälle sind in den letzten 20 Jahren aus der Mode gekommen, ich vermute, weil die Bässe zuviel Bewegung in die Boxen bringen konnten und die matschigen Höhen dann doch keinen Spaß machten. Halbe Squashbälle scheinen da besser zu funktionieren, gelb oder grün.
Wenn der Hochtöner von der Decke hängt oder per Gestänge an die Rückwand gekoppelt ist, der Mitteltöner in einem separaten schweren Gehäuse montiert ist, kann von mir aus das Bassgehäuse gern so schwabbelig entkoppelt sein wie machbar.
Ein Boden, der schnell mal mitschwingt, läßt sich vermutlich auch von Luftschall anregen, trotz vollständiger Entkopplung von der Box.
Das war ernst gemeint und kann wissenschaftlich nachgewiesen werden !
Auf diesen Nachweis bin ich gespannt. Schwimmend verlegtes Laminat, Dielen auf Balken, Teppichboden auf schwimmendem Estrich, verleimtes Parket auf schwimmendem Estrich, Verbundestrich mit Steinfliesen sind denkbare Untergründe für Lautsprecher, sicherlich gibt es noch mehr Variationen auf dieser Seite, auf die der Boxenhersteller keinen Einfluss mehr hat.
Was unternimmt der Lautsprecherhersteller, damit seine Ankopplungsfläche am Boden möglichst keine Störungen verursacht? Warum sind nur wenige Hersteller bereit, die Chassis voneinander sinnvoll zu entkoppeln?
Wo sind Spikes "tödlich"?
Grüße
Hans-Martin