Franz Berwald, Sinfonien

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
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Thomas K.
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Franz Berwald, Sinfonien

Beitrag von Thomas K. »

Da das Wetter am Wochenende in Konstanz eher bescheiden war, bin ich dazu gekommen ein paar neu erworbene CDs anzuhören.
Es passiert selten, daß ich Musik eines Genres, außer Oper, länger als eine Stunde am Stück höre.
Hier war es mal wieder so weit.
http://www.amazon.de/Berwald-Symphonies ... 671&sr=8-1
Wie man sehen kann ist die Doppel-CD spottbillig, das sollte aber niemanden dazu verleiten hier eine
schnell zusammengestoppelte, oder lieblos heruntergespielte Produktion zu vermuten.
Das Gegenteil ist der Fall.
Das Vergnügen ist äußerst kurzweilig, da die Musik nur so von Einfällen sprüht.
Die Aufnahme wird vom BBC Magazine gelobt.

Grüße
Thomas K.
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delorentzi
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Beitrag von delorentzi »

Hallo Namensvetter,

danke für den Tip. Ich habe beim stöbern im amazon die Sinfonien 1-4 auf zwei einzelnen CDs gefunden.
Ich erlaube mir mal diese Links dazu in Deinem Beitrag zu ergänzen.
Hier spielt die Sinfonien ein Künstler namens Kanu. Man kann auch reinhören. Die Kritik finde ich spannend.

http://www.amazon.de/Berwald-Sinfonien- ... B00000143O

http://www.amazon.de/Sinfonie-3-4-Sivelöv/dp/B00000143P

Grüße,
Thomas

PS: warum der zweite Link falsch angezeigt wird weiss ich nicht :-(
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Hallo Thomas,

ich habe mir die Rezension mal durchgelesen. Was dort über Orchester, Dirigent und Aufnahmequalität gesagt wird kann ich nicht überprüfen.
Der Vergleich zu Sibelius ist aber etwas, was völlig hinkt.
Während Sibelius eher das gebrochene, tragische repräsentiert, ist Berwald eher frisch und unbekümmert, aber keinesfalls naiv, sondern formal eher streng.
Mir sind eigentlich beim hören spontan 3 Komponisten eingefallen, Mendelssohn, Berlioz, und gelegentlich hat die Musik sogar Brucknersche Züge.

Grüße
Thomnas
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delorentzi
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Beitrag von delorentzi »

Thomas K. hat geschrieben:Hallo Thomas,

ich habe mir die Rezension mal durchgelesen. Was dort über Orchester, Dirigent und Aufnahmequalität gesagt wird kann ich nicht überprüfen.
Der Vergleich zu Sibelius ist aber etwas, was völlig hinkt.
Während Sibelius eher das gebrochene, tragische repräsentiert, ist Berwald eher frisch und unbekümmert, aber keinesfalls naiv, sondern formal eher streng.
Mir sind eigentlich beim hören spontan 3 Komponisten eingefallen, Mendelssohn, Berlioz, und gelegentlich hat die Musik sogar Brucknersche Züge.

Grüße
Thomnas
ich meinte diese hier:

http://www.amazon.de/product-reviews/B0 ... ewpoints=1
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Hallo Thomas,

den Text meinte ich auch. Vielleicht ist Interpretation durch das Helsingborg SO unter Kamu ja etwas schwerer, als die unter Dausgard mit dem National Danish SO.
Mir würde bei deren Interpretation Sibelius nicht im Traum einfallen.

Grüße
Thomas

PS ich mag auch Sibelius und besitze u.a. seine Sinfonien mit unterschiedlichsten Orchestern und Dirigenten.
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Ralf*a
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Beitrag von Ralf*a »

auf jeden Fall ist die Berwald Aufnahme wunderschön, kann ich nur bestätigen.

Grüße Ralf
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Guten Abend,

nachdem Peter [musikgeniesser] kürzlich hier auf die Berwald-Symphonien aufmerksam gemacht hat und ich diesen Komponisten m.W.n. noch nie gehört habe, wurde Qobuz bemüht, um sich diese Orchesterwerke einmal anzuhören (b.t.w.: was für ein unglaublicher Luxus heutzutage :cheers: ).

Eine weitestgehend unbekannte Klangwelt wird einem hier dargeboten. Thomas K. schrieb (oben) "... sind beim hören spontan 3 Komponisten eingefallen, Mendelssohn, Berlioz, und gelegentlich hat die Musik sogar Brucknersche Züge". Hmm, ja Mendelssohn. Und ganz viel Unbekanntes ;-)
Eine eigene Klangwelt hat Berwald da geschaffen. Überhaupt nicht Mainstream. Wie auch sein Leben: Berwald bestritt seinen Lebensunterhalt lange Zeit als Orthopäde sowie als Betriebsleiter einer Sägemühle und eines Glaswerkes.

Doch warum sind Berwalds Werke heute immer noch recht unbekannt? wikipedia weiß dazu:
"Berwald gilt als einer der originellsten Komponisten seiner Zeit. Dass seine Werke dennoch nie wirklich beachtet wurden, liegt zum einen daran, dass sein individueller musikalischer Stil für das damalige konservative schwedische Publikum zu ungewohnt klang. Seine Musik wurde als „bizarr“ bezeichnet. Zum anderen war Berwald als arrogant und nicht umgänglich verschrien. Bessere gesellschaftliche Beziehungen hätten sein Wirken vermutlich sehr gefördert. Berwald geriet nach seinem Tod nahezu in Vergessenheit; heute gilt er als Schwedens bedeutendster Komponist des 19. Jahrhunderts."

Beim Hören hat mir besonders eine Ausgabe sehr gut gefallen, die ich hier ergänzend zu den obigen Alben erwähnen möchte:

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Die Gesamtaufnahme aller Symphonien von 1996 unter dem schwedischen Dirigenten Sixten Ehrling. Auch klangtechnisich scheint mir diese Aufnahme die Nase vorn zu haben.

Viele Grüße
Jörg
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