Erfahrungen mit Symmetriertrafos / Trenntrafos

ohneA
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Beitrag von ohneA »

Hallo zusammen.
Ich kenn den Herren aus dem anderen Forum zwar nicht... muss ich aber vermutlich auch nicht.

Zunächst einmal Danke für den Hinweis mit dem Symmetriertrafo, wobei ich kein Elektriker bin und daher auch gar nicht weiss wo da der Unterschied ist. Fakt ist, während ich je nach Tagesform ein mehr oder minder lautes Surren wahrnehmen kann, ist es bei meinem Bekannten nun schon ein ordentlicher Brumm, den man auf 4m Entfernung noch hören kann. Das also nochmals ne andere Hausnummer als bei mir. Ob Gerät ne Macke oder nicht... keine Ahnung. Aber beim ST-1500 kommt auch n kleinerer Trafo zum Einsatz... der hat also per se schon mal weniger Masse... sofern das ein Grund sein könnte. Bei mir wäre der aber wegen der zu geringen Anzahl an rückwärtigen Anschlüssen nicht in Frage gekommen, daher habe ich halt den 3000er.

Wie gesagt, über den audiophilen Effekt von dem Teil müssen wir uns hier gar nicht unterhalten... allein schon die mega bissigen Schukodose auf der Rückseite... Hammer! Da hat sich jemand was bei gedacht, bei dem Teil. Aber ich will hier keine Werbekeule schwingen, bin einfach nur zufrieden mit dem Audes.

Aber zurück zum Thema:
@Stephan
Wenn Du von Filter sprichst, was konkret meinst Du da? Hinter dem AUDES habe ich zwei grosse Schaffner hin zu je einem Devialet. Die hatte ich vor dem Audes da schon dran und muss mal hören, ob das akustisch überhaupt noch was bringt jetzt. Derzeit geht es mir eigentlich ausschliesslich um das Eigengeräusch des Audes.
Und wenn ich da so an meine Erinnerungen aus der Analogzeit zurückdenke, Thema Brummen und Erdung und so, da habe ich dann so die Assoziationen, es könnte was mit der Erdung zu tun haben. Kann ich aber auch völlig falsch mit liegen.
Oder aber, Brumm wird immer auch mit DC Anteil im Netz in Verbindung gebracht. Der Audes hat aber nen DC Filter drin.

Alles gerade so n bisserl spooky.

Gruss
Martin
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo zusammen,

ich möchte darum bitten hier nicht über Personen zu schreiben, die sich hier nicht beteiligen (können). Das macht bitte dort, wo sich die betreffenden Personen auch äußern können.

Trafos brummen manchmal auch unabhängig von irgendwelchen DC Anteilen der Netztspannung. Ringkerne neigen am meisten dazu, aber auch bei anderen Bauformen kommt das vor. Es kann also auch manchmal schon ein anderer Trafo helfen.

Grüsse Jürgen
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emma
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Beitrag von emma »

Hallo zusammen,

Ich habe folgendes Gerät im Einsatz

http://audio-gd.com/HE/HE350/HE-350EN.htm

Das Gerät wird leider nicht mehr gebaut.

Es ist eine Kombination aus AC-Regeneration auf Basis eines analogen Class-A Verstärkers und nachfolgender wählbarer Symmetriermöglichkeit.

Man kann drei Betriebsarten des Ausgangs wählen:

- PE vom Eingang durchgeleitet
- PE getrennt/unterbrochen
- PE durchgeleitet, symmetrischer Betrieb mit PE als Mittelanzapfung (115/115V in der Praxis 117/117V) der Trafo- Ausgangswicklungen.

Der Entwickler (Kingwa) empfiehlt die erste Betriebsart.
Ich habe Jahre lang in dieser Betriebsart gehört und war mit dem Ergebnis mehr als zufrieden.

Dann testweise auf symmetrischen Betrieb.
Ich kann nur vermuten, daß Kingwa bei der Empfehlung seine überwiegend amerikanischen Kunden im Blick gehabt hat und wollte sie nicht verprellen, denn in der US -Konfiguration ist die Schaltmöglichkeit auf symmetrischen Betrieb nicht möglich.
Diese Auswahl gibt es nur in der 230V -Ausführung.

Ich halte dieses Gerät schlichtweg für überragend.


Liebe Grüße
Marco
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SolidCore
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Trafos

Beitrag von SolidCore »

Hallo Martin

Manchmal kommt es auch vor, das ein beliebiger Trafo nicht 100% genau gewickelt ist, und deshalb brummt. Das war z.B in meinen G-Netzteil so.
Gert hat den Trafo dann gegen einen neuen ersetzt, sofort war Ruhe.
Mit Filtern hinzufügen meine ich, das ein Symmetriertrafo nur vergleichsweise gering gegen asymmetrische Störungen (gegen PE) wirkt, da der PE ja einfach (ungefiltert) durchverbunden wird. Ein Trenntrafo hingegen ist hinter dem Trafo PE-frei, dieser wird nicht verbunden. So blockiert er deutlich stärker asymmetrische, oder auch Common-Mode genannt, Störungen. Dafür ist aber nur 1 Gerät dahinter erlaubt. Beim Symmetriertrafo wie Audes beliebig viele Verbraucher. Ein zusätzlicher Netzfilter erhöht dann die Störbedämpfung.
Bei Trenntrafos setzt man den Netzfilter üblicherweise VOR den Trafo, weil die Wirkung dann höher ist.Bei Balance- / Symmetriertrafos auch schon mal hinter den Trafo, wenn mehrere Geräte angeschlossen sind, um deren gegenseitige Beeinflussung zu mindern. Vor allem, wenn es sich um digitale, als auch analoge Geräte, handelt.

@Marco: Was genau kam denn beim test-weisen symmetrischen Betrieb heraus ?


Gruß
Stephan
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emma
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Beitrag von emma »

Hi Stephan,

Sofort wird die Bühne klarer (vor allem in der Tiefe des Raums), größer und höher, konturierterer Bass, mehr Details….
Seit dem längeren Test, immer wieder hin- und hergeswitcht, höre ich in dieser Stellung.

Interessanterweise geht es in Mittelstellung (ohne durchverbundenen PE) in die gleiche Richtung.
Es ist da aber gefühlt minimalst diffuser, zumindest bei mir?!



Gruß
Marco
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ohneA
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Sumsebrummdidumm

Beitrag von ohneA »

Hi Stephan.
Vielen Dank für Deine wertvolle Antwort. Jetzt bin ich zumindest ein bischen Schlauer!
Wie kann ich denn das Thema asymetrische Störungen (gegen PE) angehen, wenn das Problem hier liegt/ liegen sollte?
Und wäre der richtige Weg VOR dem Audes oder HINTER dem Audes zu filtern? Ich vermute aufgrund Deiner Ausführung eher HINTER.
Hinter dem Audes würde dann aber vermutlich bedeuten, für jeden Abnehmer einen Filter dazwischen schalten. Das wird aufwendig...

Hast Du vielleicht nen Link zu nem fertig konfektionierten Filtermodul?

Gruss
Martin
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SolidCore
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Trafos

Beitrag von SolidCore »

Hallo Martin

Ein fertiges Modul wüsste ich so ausm Stehgreif nicht. Ich verwende gerne, je nach Gerät:

- Fo-Fosi (aus einem amerikanischem Forum, mit leichtem Mod. Absolutes Detailwunder. Und erhöht dennoch die Hintergrundschwärze, wirkt relaxter)
- Corcom 6EQ (für Schaltnetzteile)
-Corcom 6FC (für Solar- und Wechselrichterstörungen. Achtung, zu hoher Ableitstrom, muss man auf 3,5mA begrenzen)
- Corcom 25FC (auch wieder hoher Ableitstrom. Mit 25A zwar "oversized", aber das Ding klingt immer richtig gut)
- Elite Plus 12A mk2 von www.775mv.com ( 12 Ampere ! Wunderbar z.B vor dicken Monoblöcken, Amps oder Subs) Mit PE Drossel hinter der Filterfunktion, Richtung Gerät zeigend. Bei Nicht-bedarf einfach brücken.

wobei alle genannten leider Einbau-filter sind, man muss ein Gehäuse drumherum bauen. Oder sie irgendwo fest einbauen.

Asymmetrische Störungen hinter Symmetriertrafos kannst du nur mittels zusätzlichem Netzfilter und/oder Y-Kondensatoren bedämpfen.
Und/oder einer PE-Drosselspule. Die gibt es mit VDE Zulassung und kommt einfach in Reihe geschaltet im PE.
Bedenke: Eine PE Drossel lässt HF-Störungen nicht rein, aber leider auch nicht raus. Sie wirkt für HF in beiden Richtungen wie eine "Betonmauer".
Hast du also 3-polige Schaltnetzteile dahinter, und das Gerät ist nicht galvanisch zu anderen getrennt, wird HF von der Drossel zurück "gespiegelt",
und sucht sich übers Gerät und/oder Verbindungskabel neue Wege und richtet dort ihr "Unheil" an.

Gruß
Stephan
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ohneA
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Beitrag von ohneA »

Hi Stephan.
Vielen Dank für Deine Hilfe!!!
Tatsächlich habe ich hier bereits drei 775er Platinen rumliegen, wenn auch für 16A. Die habe ich aber tatsächlich noch nicht verbaut und getestet. Das wird dann jetzt wohl mein nächster Schritt. Zudem habe ich auch irgendwo von Dir mal ne Empfehlung zu einem selbst konfektionierten Kabel mit Ferritperlen gesehen/ gelesen, welches ich ebenfalls mal ausprobieren möchte. Damit hätte ich dann einen "Absorber" für entsprechenden HF Müll hinter der "Berliner Mauer". Insgesamt wird das dann wohl noch n Stück Arbeit. Und ich hoffe die klanglichen Effekte halten sich in Grenzen oder sind allein in Richtung POSITIV zu sehen.
Aber für den Anti-Brumm Test reicht da wohl eine quick and dirty Verbindung zwischen dem Audes und den beiden Devialet, um zu sehen ob das Srrrrrrrr......ssssRRRRRRrrrrrrsssss.... Thema erledigt ist.

Gruss
Martin
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo Martin,

ich kann mir persönlich beim besten Willen nicht vorstellen, dass HF-Filter vor oder nach dem Trenntrafo dein Trafobrummen beheben.

DC-Blocker zwecks Beseitigung der Auswirkung von asymmetrischer Netzbelastung:
Sollte der Grund ein für diesen Trafo zu hoher DC Pegel auf der Netzspannung und somit eine zu hohe DC-Belastung des Trafo-Kerns sein, müsste nach meinem Verständnis dein Trafo weiterbrummen, wenn du den daran betriebenen Verstärker abschaltest.
Bei dir ist es aber anscheinend so, dass das Brummen /Surren weg ist, sobald du die Devialets abschaltest.
Das deutet eher auf ein anderes Problem hin.
Einen weiteren Hinweis gibt auch der kleinere 1500er Trafo.
Ist bei beiden die Last identisch, die möglicherweise das Brummen erzeugt, wird der kleinere Trafo stärker brummen.

Andererseits sind große Ringkerntrafos laut meinen Erfahrungen empfindlicher für Brummen aufgrund von DC auf dem 230V Netz als kleinere Trafos.
Das wäre dann in deinem Fall komisch, wenn der kleinere 1500er Trafo aufgrud von einer DC Ursache stärker brummt als der große 3000er?

Falls das Brummen / Surren jedoch aufgrund einer hohen Last (Endstufe als Verbraucher) verursacht wird, muss man da anders rangehen.
Ein Trafohersteller würde Brummen mit einer schlechten Fertigungsqualität in Verbindung bringen.
Ein top Trafo sollte auch bei höheren Lasten (unterhalb der vom Hersteller versprochenen Max.-Last) leise sein.
Die Hersteller haben bei dem Problem des Brummens bei großen Lasten Glück, da dann im Falle einer Endstufe die Musik so laut ist, dass der Nutzer es nicht wahrnimmt. Macht man die Musik leiser, reduziert sich auch wieder das Brummen und es bleibt somit in beiden Fällen unhörbar.
Natürlich gilt der Vorteil nicht für große Class A Endstufen, da die immer sehr viel Strom ziehen.

In deinem Fall ist der Trafo bereits vergossen. Das Vergießen ist einer der Maßnahmen um mechanischen Brummen zu reduzieren.
Eine andere oft lohnende Maßnahme ist das mechanische Entkoppeln des Trafos vom Gehäuse.
Um herauszufinden ob eine gute Entkopplung das Brummen abstellt, kannst du die Trafoschraube lose machen oder gar temporär entfernen.
Sollte der Trafo mit dem Gehäuse verschraubt sein, müsstest du eine Dämpfungsmatte unter den Trafo legen. Gut funktioniert Moosgummi oder vielleicht auch Kork.
Eine dicke Moosgummimatte würde ich bevorzugen.
Ich schneide in solchen Fällen eine kreisrunde Matte vom Durchmesser des Trafos bzw. minimal größer. Die Matte sollte zum Gewicht des Trafos passen. Eine zu dünne Matte würde der Trafo aufgrund seines Gewichts zu sehr verdichten und somit wäre die erhoffte Entkopplung nicht gegeben.
Sollte die Maßnahme helfen, montiert man danach wieder die zentrale Trafoschraube und zieht sie moderat an. Zusätzlich kann man eine Schraubensicherung in das Gewinde geben oder eine Stoppmutter verwenden.
Zieht man die Schraube zu fest an, hat man wieder eine stärkere Kopplung vom Trafo zum Gehäuse und da Brummen ist wieder da.

Vorsicht! Nur selbst machen, wenn entsprechend Kenntnisse im Umgang mit dem 230V Stromnetz vorhanden sind.

Vorsicht! Die zentrale Schraube darf niemals auf beiden Seiten leitende Verbindung zum Gehäuse haben. Das würde einen massiven Trafokurzschluss ergeben, da man somit eine kurzgeschlossene Wicklung erzeugt.


Viele Grüße
Horst
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ohneA
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Beitrag von ohneA »

Danke für Deine Gedanken, Horst.
Eines kann ich an Dieser Stelle bereits verneinen, es ist nicht die hohe Last. Ganz und gar nicht, denn die Devialet sind digitale Hybridverstärker. Da passiert eigentlich relativ wenig auf Seiten der Verbrauchsanzeige beim AUDES. Was das angeht, ist mein AUDES definitiv unterfordert, aber ich brauchte halt einen mit genügend Anschlüssen auf der Rückseite.
Auch bei meinem Bekannten mit seinem Mono-Devialet ist es so, dass die Leistung des AUDES 1500 mehr als ausreichend ist. An der Last kann es also nicht liegen.

Ich habe/ wir haben eher den Verdacht, dass die Devialet selber "Schmutz" ins Netz zurückstrahlen und somit den Trafo zum Brummen oder in meinem Fall Summen anregen. Denn mit anderen eingeschalteten Abnehmern ist Totentanz angesagt. Da passiert gar nichts. Wenn die Devialet aber selber Ursache des Problems sind, dann wird es vermutlich noch spannend eine Lösung zu finden.

Ich hab mir jetzt erst mal ein Multimeter bestellt, mit dem ich den Gleichstromanteil im Netz messen kann. Meines konnte das nicht. Werde also mal schauen was passiert, wenn ich die Devialet einschalte.

Gruss
Martin
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SolidCore
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Trafos

Beitrag von SolidCore »

Hallo Martin

Wie der Zufall so will, kenne ich noch jemand mit Devialet Amps. Steckt man ein EMi-Meter in dessen Steckdose hinzu, und schaltet ihn ein, erhöht sich der Wert auf +500. Somit streut er also massiv zurück. Selbst ein 4uF X-Kondensator beruhigt ihn fast gar nicht. Beim Leistungsmessen kam heraus, das sein Wirkungsgrad cos-phi grade mal bei 0,57 liegt. Er verschiebt also die Phasenverhältnisse Spannung/Strom. So muss man ihm mit einer Spule zu "Leibe rücken", nicht oder nicht nur mit einem Kondensator.


P.S: Eigentlich ein Unding. Die VDE gibt zwingend vor, das SNT ab 75 Watt eine PFC (Power Factor Correction) haben müssen. Diese würde cos-phi jedoch auf irgendwas zw 0,95 - 0,98 bringen. Was auch bedeutet, das die rückstreuende Störung minimiert wird. Der gleiche Effekt ist mir bereits auch an anderen Geräten aufgefallen, diese hauptsächlich aber aus Nicht-EU Staaten. Dort gibt es diese Regelung nicht. Möglicherweise ist es den Importeuren noch gar nicht aufgefallen.

Gruß
Stephan
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

SolidCore hat geschrieben: 14.01.2024, 02:57
Bedenke: Eine PE Drossel lässt HF-Störungen nicht rein, aber leider auch nicht raus. Sie wirkt für HF in beiden Richtungen wie eine "Betonmauer".
Hast du also 3-polige Schaltnetzteile dahinter, und das Gerät ist nicht galvanisch zu anderen getrennt, wird HF von der Drossel zurück "gespiegelt",
und sucht sich übers Gerät und/oder Verbindungskabel neue Wege und richtet dort ihr "Unheil" an.
Hallo Stephan, hallo an alle;

Inwieweit dieser Punkt zutreffend und für die eigene Umgebung relevant ist, kann und muss letztendlich jeder selbst erhören.

Von mir nur soviel: in meinen Buden mit sgnt. klassischer Nullung, das heißt, dass Null an etlichen Stellen der Verkabelung schlicht direkt auf PE (im wahrsten Sinne kurzgeschlossen) liegt, bin ich jeden Tag dankbar, für dieses Thema sensibilisiert worden zu sein und in der Folge so wenig interne Störer wie möglich noch am Netz zu haben - denn diese müssen hier eben nicht einmal über drei Pole (bzw. besser gesagt lediglich den PE) wirken, um sich letztendlich kräftig ‚auszuwirken‘, und das auch mit (mehrfacher) Schutzdrossel. Jeder Einfluss, egal, ob über Null oder PE (oder gar auch der Phase selbst?) landet praktisch überall - plus den üblichen (auch daraus resultierenden) Problemen über die Potenziale der direkten Signalverkabelung zwischen den Geräten, egal ob analog oder digital.

Die Phase/ Leitung, auf der ausschließlich die Anlage liegt, ist komplett separat und getrennt zwischen analog und digital - und dennoch hört man gefühlt jede Veränderung, trotz ausschließlich hochwertiger linearer Netzteile plus Filter, Drossel, ohne Ende Ferrit und Turmalin im analogen Zweig.

Für mich absolut interessant in diesem Strang hier ist aber die augenscheinliche Möglichkeit, mittels (der Kombination von) Trenntrafos mein Netz permanent auf einen gewissen Wert zumindest in der Nähe von 230 Volt zu bringen. Meine aktuelle hauptsächlich genutzte Hörumgebung befindet sich JWD und je nach Wetterlage, Mondphase und dem Verbrauch von meinen Nachbarn und mir variieren die anliegenden Volt zwischen knapp 220 im Maximum und mehrfach mit Erschrecken zur Kenntnis genommenen 178 im Minimum; zumeist dümpelt es irgendwo um die knapp 190 Volt.

Könnte hier so ein Trafo Abhilfe schaffen oder das Ganze zumindest lindern, mit allen zu erwartenden positiven Begleiterscheinungen bzgl. des Klanges?

Freundliche Grüße,
Thomas

:cheers:
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Thomas,
mit überdimensionierten Trenntrafos kannst du damit rechnen, dass die Spannung am zu versorgenden Gerät steigt, weil die Nominalspannung des Trenntrafos für Vollast gilt, die du aber dann nicht ereichst.

Ringkerntrafos würde ich wegen der starken kapazitiven Kopplung der Wicklungen vermeiden.
Mit individuellen EI-Kern Trafos für jedes Gerät kann man sie besser voneinander entkoppeln.
Mit dem Eupen-Kabel kann man störende Geräte absorbierend von den Analoggeräten entkoppeln (TMR hatte einst derartige Gerätekabel für diesen Zweck empfohlen).

Klassische Nullung hat keinen Potenzialerder im eigenen Haus. Da wird die Schukokralle auf den Mittelpunktleiter (Null) geklemmt, der beim Trafohäuschen geerdet sein wird.
Grüße
Hans-Martin
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Hans-Martin,

Danke Dir.

Eupen liegt komplett, selbst in der Zuleitung.

Also könnten, wenn ich Dich korrekt verstehe, die Trafos an sich aber erst einmal zumindest eine Besserung bewirken, und sei es ‚nur’ aufgrund der höheren Volt, die dann anlägen?

Btw:
Um die klass. Nullung bzw. mehr noch den belasteten PE zumindest in der Anlage ansatzweise zu umgehen, hatte ich zeitweise einen dedizierten Staberder nur für deren Zuleitung und ohne Verbund zum Rest verwendet; da hier im Forum u.a. von Gert die Sinnhaftigkeit einer solchen Maßnahme mit deren Risiken (u.a. Blitzschlag) in Relation gesetzt wurden und aufgrund des Punkts, dass die Störungen des restlichen Haushalts (und der der Nachbarn?!) ja dennoch zumindest teilweise immer noch über Null in den separaten Anlagenzweig reinkommen, mittlerweile aber wieder vom Netz getrennt.

Sollte man das evtl. erneut testen, auch im Verbund mit Trenntrafos?

Danke und Grüße,
Thomas
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SolidCore
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Trafos

Beitrag von SolidCore »

Hallo Thomas

Mit meinem vorgeschlagenem Trafo könntest du sogar bewusst die Spannung erhöhen, da er eine eigene Anschlussklemme dafür hat, siehe Datenblatt.
Bedenke aber, er macht Rein=Raus. Klemmst du also 200V auf 220V, hättest du, wenn das Hausnetz auf 230V steigt, am Ausgang 250V (gerundet). Ich weiß ausm Stehgreif grad nicht, wie viel Eingangsspannung können denn typische Geräte maximal verkraften ? Bei Schaltnetzteilen stehts sogar aufgedruckt. Ich fand deinen Beitrag übrigens interessant. Welche Art von Trafo-variante bei Dir besser wäre, weiß ich selbst nicht genau. Probieren wäre angesagt. Ich kann nur nochmal betonen, man sollte die hörbare Wirkung von Trenn- und/oder Symmetriertrafos nicht unterschätzen. Einmal gehört, nie mehr ohne !!. Das sagen nicht wenige, die es versucht haben. Ich würde meinen Plixir Elite BAC 400e auch nicht mehr hergeben.

@Hans-Martin: El-Core Trafo fände ich ebenso als ideal geeignet. Bedenke aber, diese werden sehr warm, mann muss sie sehr deutlich größer als die Last auslegen. Und DC macht ihnen mehr zu schaffen, durch Sättigung des Kerns. Hinzu steigt der Leerlaufverbrauch gegenüber anderen Bauformen, da wäre Ringkern zumindest sparsam. Nachteil ist natürlich, wie du schreibst, die höhere, ungewollte Kopplung. Da könnte eine inbegriffene Schirmfolie (nicht Schirmwicklung) etwas lindern. Wie siehst du das ? Vielleicht hast du, oder auch jemand anderes, einen Vorschlag für einen passenden Trafo für unser Vorhaben. Im Plixir ist zB ein Noratel verbaut. Angeblich exclusiv für Plixir eine spezielle Version.

Gruß
Stephan
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