Audiophiler Netzwerk-Switch

tinnitus
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Beitrag von tinnitus »

Ein guten Abend an die Verbesserer des digital Transports,

dies ist die Darstellung wie die Fritzbox ein Musikstück aus dem Netz saugt (gelbes Dreieck).
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Der braune Datentransfer ist IPTV.

Die Datenpakete der Anforderung einer Audioanwendung sind in relativ kurzer verarbeitet worden und weitergereicht in irgendeinen Zwischenspeicher.
Zur Zeit des Snapshots war das Musikstück noch nicht zu Ende abgespielt worden. Bis der PCM stream vom DAC aus seinem Input Puffer eingelesen wurde, haben die Daten noch diverse Zwischenspeicher (statische Speicher) durchlaufen, wie das bei asynchronen Systemen üblich ist.
Nun meine Frage: Wie bleiben die Einflüsse von Audio Switchen auf die Daten erhalten, wenn sie nachher mehrfach in Pufferspeicher ein- und ausgelesen wurden?

Mit asynchronen Grüßen
Roland
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Roland,
tinnitus hat geschrieben: 29.11.2023, 21:16Nun meine Frage: Wie bleiben die Einflüsse von Audio Switchen auf die Daten erhalten, wenn sie nachher mehrfach in Pufferspeicher ein- und ausgelesen wurden?
Über dieses Thema haben sich schon viele Leute sehr emotional gestritten. Aber mal schauen ob es heute ruhig bleibt. :mrgreen:

Aus den Diskussionen und aus dem eigenen Erleben gibt es aus meiner Sicht im wesentlichen zwei Erklärungsansätze:

Gleichtaktstörungen

Gleichtaktstörungen wirken sich nicht auf die bitgerechte Übertragung aus, sondern nisten sich zum Beispiel über ein geschirmtes LAN Kabel im DAC ein und demodulieren das analoge Signal. So wie es auch HF oder eine schlechte Stromversorgung machen würde. Eric hat zu diesem Thema Messungen durchgeführt und auf seiner Homepage veröffentlicht: Sound of Ethernet

Ein audiophiler Switch kann durch LWL oder Isolatoren für eine galvanische Trennung sorgen.

Wander

Es gibt eine Theorie, dass sich der niederfrequente Jitter bis 10Hz (Wander) bis in den DAC Chip auswirkt, selbst wenn die DAC Clock neu taktet. Deshalb werden für das Reclocking OCXO Clocks mit hoher Dämpfung in diesem Bereich empfohlen. Der Mutec REF10 ist so ein Kandidat. Ich selbst habe eine Emperor Giesemann EVA im Switch. Bei 10 Hz liegt das Phasenrauschen bei sehr guten -145 dBc/Hz. Gute Clocks sind richtig teuer. Im Gegensatz zu meinen anderen Hörtests musste ich da nicht lange hinhören, um einen signifikanten Anstieg der Soundqualität festzustellen. Mehr zum Thema findest du auf meiner Homepage: Neue Thesen zum Reclocking.

Letztendlich hilft hier nur selbst ausprobieren oder jemanden besuchen, der sowas hat.

Grüße Gabriel
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SolidCore
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Ethernet

Beitrag von SolidCore »

Hallo Roland

So im groben schließe ich mich Gabriel an.
Hinzu noch der Hinweis, das der Puffer an verschiedenen Stellen liegen kann. Ziehe ich z.b direkt am Linn Streamer das LAN raus, spielt er manchmal 5-10 sek weiter. Er muss also "cachen". Würde ich per UPNP-Plugin mittels PC und Foobar an den Linn senden, und habe vorher den Tip befolgt, in Foobar den Cache hoch zu setzen, würde das ganze Musikstück im Foobar-Cache liegen. Da wären Beeinflussungen vom Netzwerk, z.B die besagten Störungen, weiterhin mit entscheidend.
Habe aber noch nie ausprobiert, wenn ich zb von Qobuz streame, und das TAE Kabel ziehe, und somit alle Netzwerkgeräte nur noch aus dem Cache arbeiten können, ob sich dadurch am Linn die Cache-Spielzeit noch verlängert, bzw sich der Klang verändert.

Bleiben wir nochmal bei den CM-Störungen. Zieht man kein LAN Kabel ODER ! auch ein Netzwerkgerät (Kopplung übers Stromnetz) heraus, sollte auch kein Cache den Klang verändern können, weil sich das Wirkpinzip nicht verändert. Das kann man ja mal ausprobieren.

Gruß
Stephan
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo an alle,

Wenn man zudem annimmt, dass sich die von Frankl bereits vor grob zehn Jahren veröffentlichten und auch aktuell wieder von einigen anderen Musikfreunden bestätigten Beobachtungen über zuverlässig reproduzierbare Klangbeeinflussungen je nach Art der Speicherung digitaler Musikdaten auch auf jedweden Pufferspeicher übertragen lassen (und ich habe wenig Grund, daran zu zweifeln), bekommt auch die Betrachtung der gesamten Netzwerkgeschichten einige herausfordernde Facetten hinzu…
:wink:

Freundliche Grüße,
Thomas
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Produktnarr
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Beitrag von Produktnarr »

Guten Morgen in die Runde,

gestern ist bei mir der G- Switch (siehe vorherige Seite) eingezogen. Gert hat mir zudem noch ein Verbindungskabel gefertigt, damit ich den Strom vom 5V USB- Port des Aurender nutzen kann. Alles funktioniert reibungslos.
Dank der Vermittlung von Jupiter/ Harald spielt sich zusätzlich noch ein Refine- LAN Kabel eines Bekannten mit ein.
Vielen Dank auch an alle, die mit ihren Hinweisen und Tipps die Umsetzung meiner Idee möglich gemacht haben.
Ich werde natürlich berichten, wie das Ganze klingt, wenn alles eingespielt ist.

Einen schönen, besinnlichen ersten Advent
Ralf
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Beoliving
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Beitrag von Beoliving »

SolidCore hat geschrieben: 29.11.2023, 12:33 Hallo zusammen

Seit 3 Tagen läuft sich hier ein LHY SW-8 Switch ein. War einfach neugierig, aufgrund der guten Feedbacks.
....

Für ein endgültiges Urteil wäre es noch zu früh.
Gruß
Stephan
Hallo Stephan,

wenn ich da einmal nachfragen darf, wie hat sich bei Dir denn der LHY entwickelt? Der ist bei mir auch auf der Short-List gelandet und es soll mein erster Audio Netztwerk Switch werden. Ich hatte im Rahmen einer Vorführung beim örtlichen Händler intensiv einen einfach Switch, den Chord Company EE-8 und den Melco N100 hören können. Der Melco war schon sehr beeindruckend, aber der Preispunkt auch :-) . Der Chord spielte besonders mit einem externen Netzteil näher an den Melco ran, aber dann aber auch schon preislich 4 stellig.

Deshalb die Hoffnung das der LHY dem näher kommt bei einem noch übersichtlichen Budget.

Viele Grüße
Karsten
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Produktnarr
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Beitrag von Produktnarr »

Guten Morgen Karsten,

vielleicht kannst Du Gert alternativ wegen seines G- Switchs kontaktieren, damit kommst Du preislich viel günstiger weg?
Bei mir tut er seit einem Monat sehr gute Dienste!

Liebe Grüße
Ralf
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Beoliving
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Beitrag von Beoliving »

Hallo Ralf,

vielen Dank für Deinen Vorschlag! Hattest Du denn schon einmal die Chance andere Switches zu hören? Das ist ja natürlich immer sehr individuell und jede Anlage/Jeck ist anders.

Viele Grüße
Karsten
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Beoliving hat geschrieben: 04.01.2024, 23:41 Hallo Stephan,
wenn ich da einmal nachfragen darf, wie hat sich bei Dir denn der LHY entwickelt?
Viele Grüße
Karsten
Hallo Karsten

Also ich kann den LHY SW8 nur loben. Er spielt sehr seidig, körperhaft. In meinen Ohren auch besser als ein Ether-Regen.
Den direkten Vergleich zu deinen genannten wie Melco und Chord kann ich mangels Besitz leider nicht machen.
Ist für mich auch nicht wichtig, da ich diese "Gewinn-optimierte" Preispolitik nicht unterstütze. Gabriel hatte ja mal aufgezeigt,
was zb. im Melco verbaut wurde.
Bei echten Innovationen würde ich eher darauf anspringen.

Gruß
Stephan
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Beoliving
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Beitrag von Beoliving »

Danke Stephan, ja das mit dem Melco hab ich auch noch im Kopf, insbesondere mit dem externen Netzteil für "schlanke" 6000 Euro... da kommt schon ein gewisses Störgefühl auf.

Wo hattest Du denn Deinen bezogen? Über die ebay Schiene oder bei Beatechnik?

Viele Grüße
Karsten
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Karsten,

Aktuell sind auch wieder zwei der ominösen 'Staub'-Switchs auf dem Gebrauchtmarkt hier in der Börse und der des OE im Angebot. Qualitativ kann ich dazu leider nix sagen, nur dass sie sich einer gewissen Beliebtheit erfreu(t)en und damit, falls noch in Deinem Budget, vielleicht einen Versuch wert sind.

Eventuell kann Stephan oder ein anderer hier noch etwas dazu beitragen, vielleicht sogar direkte Vergleichserfahrungen.

Freundliche Grüße,
Thomas
:cheers:

viewtopic.php?t=14416

https://www.open-end-music.com/forum/fo ... aub-switch
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Markush
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Beitrag von Markush »

Hallo Karsten,

wie hier auch schon erwähnt, würde ich dir wirklich empfehlen mehrere Switches zu vergleichen. Die Noise Thematik ist in jedem Setup anders und so gehst du auch auf Nummer sicher die beste Entscheidung für dich unter Abwägung des Budgeteinsatz zu treffen.

Ich kann dir sagen aus vielen Jahren Erfahrung, die Netzwerk und auch damit verbundene Strom/Entstörung Thematik ist sehr vielschichtig. Und es gibt sehr viel Spannendes zu entdecken.

Bei Switches hat sich grundsätzlich sehr bewährt wenn der Switch und die dazugehörige Stromversorgung optimal aufeinander abgestimmt sind. Das lassen sich gerade im Top Segment die Anbieter auch ordentlich was kosten bzw. bezahlen. Ich habe über die Jahre einige Switches (inkl. Kaskadierung) und Netzteile / Kombis probiert und bin aktuell mit dem neuen Network Acoustics Tempus (das ist Switch und eigens entwickeltes Netzteil im Duo) sehr zufrieden.

Wünsch dir schon einmal eine spannende Reise bei dem Vorhaben!

Liebe Grüße
Markus
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo
Markush hat geschrieben: 05.01.2024, 16:12 Bei Switches hat sich grundsätzlich sehr bewährt wenn der Switch und die dazugehörige Stromversorgung optimal aufeinander abgestimmt sind. Das lassen sich gerade im Top Segment die Anbieter auch ordentlich was kosten bzw. bezahlen.
Ich kann hier Markus nur voll zustimmen. Ein weiterer sehr guter Switch (mit integriertem sehr guten NT) ist der hier schon erwähnte "Staub-Switch" - ich habe ihn selbst in meiner Anlage ;-) und habe ihn vorher mit vielen anderen verglichen. Man sollte diese Geräte auch wirklich immer in seiner eigenen Kette ausprobieren! So gibt es im OEM ein feines Angebot eines gebrauchten Staub mit Rückgabegarantie - was soll da noch schiefgehen? :cheers:

Viele Grüße
Jörg
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Jörg, hallo Markus,

ich hatte einen Staub-Switch probeweise an meiner Anlage. Erst einmal danke dafür, dass dies möglich war, denn ich habe ihn nicht gekauft.

Der Switch hatte an meiner Anlage eine Klangsignatur, die mir letztlich nicht gefallen hat. Er öffnete den Raum sehr. Was zunächst einmal positiv gesehen werden kann, passte bei mir nicht. Das kam wahrscheinlich daher, dass meine Magnepan Flächenstrahler und mein Meitner DAC schon allein einen kathedralähnlichen Klang schaffen. Da war der Staub Switch einfach zu viel des Guten, der Raum wurde unnatürlich weit. Das konnte ich recht sicher aus dem Vergleich von Aufnahmen in Räumen ableite , die ich aus Livekonzerten kenne. Daher kann ich den Rat nur unterstreichen, Switche, wie jede andere Komponente auch, vor dem Erwerb zu Hause einzusetzen.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Schoengeist
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Beitrag von Schoengeist »

SolidCore hat geschrieben: 05.01.2024, 12:17
Also ich kann den LHY SW8 nur loben.
Möchte mich dem ausdrücklich anschliessen. Ich hatte bisher eine Lösung aus einem D-Link DGS 105 und einem Allo Shanti Linear Netzteil.
Streamer ist bei mir ein Moon Mind 2 und DAC ein Weiss DAC202 verbunden via SPDIF und Oyaide DR-510.
Zwischen Switch und Streamer hängt ein Audioquest Carbon und - abgesehen vom NAS - hängen alle anderen
Netzwerkkomponenten an Linearnetzteilen. (Hat schon mal jemand ein NAS an ein Linearnetzteil gehängt?)

Im Vergleich zum D-Link war der LHY ein massiver Sprung nach vorne.
Zu beachten wäre noch, dass der LHY erstmal Zeit an der Steckdose verbringen muss
um ordentlich zu arbeiten. Ich gehe davon aus, dass der OCXO sich erstmal
temperaturmässig einschwingen muss.
Frisch aus dem Karton klingt es furchtbar und auch nach ein paar Stunden
hat er noch nicht vernünftig gearbeitet.
Also lieber mal ein oder zwei Tage warten.

Schönen Gruss

Sebastian
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