Netzkabel - Meterware

Radiohörer
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Beitrag von Radiohörer »

Hallo,
Darf ich Euch bitte nochmal nach den klanglichen Unterschieden zwischen den folgenden Schukosteckern fragen?

1. Viborg 501/503 rhodium und Gold
2. Viborg 502/512
3. Furutech FI-E 11 N1 Gold und rhodium
4. Furutech FI-E 38 R

Würdet Ihr bei Rhodium auch rhodium Aderendhülsen empfehlen? Ich habe bisher immer nur die Kupfer von Rembus genommen.

Ich würde große Monoendstufen damit bestücken.

Wie waren Eure Erfahrungen, was sind Eure Empfehlungen?

Danke und Beste Grüße, Balazs
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Balazs,
bei Aderendhülsen würde ich das Material wählen, welches beiden oder wenigstens einer Seite der zu verbindenden Materialien entspricht oder zwischen beiden vermittelt. Den großen Vorteil von Aderendhülsen würde ich generell so beschreiben, dass keine Ader eines Litzenkabels beim Kontakt außen vor bleibt.
Bei Kupferkabel nehme ich Kupferhülsen, wenn die Gegenseite Messing oder Gold ist. Bei versilberten Leitern nehme ich versilberte Hülsen (auch bei Rhodium-Steckern, die oft mit Silber kombiniert sind). Bei vergoldeten Steckern kann ich auch vergoldete Hülsen nehmen. Allerdings mache ich mit einer Luftspule einen Test, of die Induktivität zunimmt, wenn Hülsen oder Steckermaterial in den Kern gesteckt wird, das wäre ein Indiz für magnetisch kontraproduktives Material wie z.B. Nickel (unter dem Gold,u.a. damit es schön glänzt). Mit Kupfer ist zu erwarten, dass die Induktivität geringfügig sinkt.

Rhodium -Stecker oder -Kupplungen würde ich als heller und spritziger bezeichnen, aber welches Material hat die Gegenseite? Hier würde ich äquivalent dasselbe Material wählen. Sonst verhindert man die vollständige Performance (und schmälert das Preis-Leistungsverhältnis).
Bei Messing mit hohem Kupferanteil und Gold hat man weicheres Material mit entsprechend größerer Oberflächenanpassung im Kontaktbereich. Ich bevorzuge solche Verbindungen (Langzeithören, pers. Geschmack), wenn ich nicht die teueren Verbinder ganz einfach einspare und das Netzkabel intern an den Netzschalter direkt anlöte, statt irgendwelche ausgesuchten Netzkabel mit teuren Kupplungen auf vorgegebene Einbaustecker mit internen lächerlichen Billigkupferstrippen bis zum Netzschalter zu verbinden.
Es wäre konsequent, die externe Meterware auch für die Innenverkabelung bis zum Netztrafo fortzusetzen.
Oft obsiegt der Rotstift über den gesunden Menschenverstand, denn Hersteller müssen Gewinne erwirtschaften, nicht nur, um die Entwicklung zu finanzieren
Grüße
Hans-Martin

P.S. Auch wenn der Netztrafo theoretisch glättend wirken mag, schlagen selbst kleine Veränderungen auf der Netzseite bis hin zum Material der beteiligten Schrauben am Ende der (guten) Kette hörbar durch.
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Radiohörer
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Beitrag von Radiohörer »

Hans-Martin,
Vielen Dank.
Ich suche nur die Schuko-Stecker, die an ein fest montiertes Kupfer Netzkabel und dann in eine Kupfer Steckdosenleiste gesteckt werden.
Ich habe in einer anderen Anlage, auch mit Rhodium Kontakten, diverse Rhodium Stecker von Viborg und Furutech und Oyaide im Einsatz, hier suche ich aber für diese Umgebung einen Stecker, und liebäugele ich mit pure copper oder eben vergoldet.
Es sind 2 paar Mono Endstufen, so dass ich nicht unbedingt mit je 4 Steckern selbst den Hörvergleich durchführen möchte, sondern mich doch gerne auf Eure Erfahrungen stützen möchte…
Beste Grüße
Balazs
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Balazs,
solange von anderen Forenten kein Input erfolgt, wirst du dich mit meinen Erfahrungen zufrieden geben müssen :mrgreen:
Mit einer Kombination CD-Laufwerk - DAC - Vorverstärker -(Stereo-)Endstufe (Alles Camtech = Audiolab) habe ich bei einer Steckdosenleiste die Geräte in dieser Reihenfolge einegsteckt und korrekt ausgephast mit den Hersteller-Netzkabeln versorgt.
Dann habe ich bei der Endstufe angefangen, mit einem besseren Netzkabel den Klang aufzuwerten. Das gelang eindeutig nachvollziehbar. Dann wurde das Kabel an den VV gesteckt, später an den DAC und zuletzt an das CD-Laufwerk. Jedesmal wurde der Zugewinn deutlicher, aber nicht, weil man sich eingehört hat, wie der Vergleich mit der Endstufenversorgung zeigte.
Ich habe daraus geschlossen, dass die Endstufen völlig überdimensionierte Elkos haben, die auf Maximalausgangsleistung dimensioniert sind, während die Zimmerlautstärke nur eine Minimalanforderung stellt. Ich habe das in anderen Konstellationen bestätigt gefunden.
Deshalb muss das "Frontend" besonders gut versorgt werden, während die Endstufen das Schlusslicht sind (ausgeliefert dem, was die Kette anliefert).
Herr Kühn von Audioplan hat mit ähnlicher Begründung zunächst diese Reihenfolge bei Steckdosenleisten empfohlen (deckte sich mit meinen Hörergebnissen nach Gusto, aber nicht mit elektrotechnischer Herleitung, die ich parallel betrieben hatte, die meine Erwartung mit beeinflusst haben könnte, aber der Hörvergleich widersprach im Ergebnis). Derselbe Kühn hat dann die Sterndose kreiert, die allerdings im Detail keine konsequente Sternverdrahtung im Sinne identischer Strahlenlänge hatte, aber dem Grundgedanken sehr nahe kam. Sie war auch mikrofonieempfindlich, weshalb es die Chance gab, eine Empfehlung für Entkopplungsfüße auszusprechen.

Geht man auf Bi-Amping oder Aktivbetrieb, findet man die bisher eindeutig gehörten Lautsprecherkabel-Unterschiede vom Vollbereich nicht mehr alle in der Teilbereichsversorgung wieder. Die Ansprüche an die Kabelqualität werden heruntergefahren.

Ich habe bei allen vielen Vergleichen auf HiFi-Messen und in meinem Hörraum uneingeschränkt immer wieder dieselbe Erfahrung gemacht, wenn die beiden Stereokanäle in Mono-Endstufen anstelle einer Stereo-Version mit ansonsten identischer Schaltung übertragen wurden. Sorgfältiger Pegelausgleich natürlich vorausgesetzt. IMMER fiell das Klangbild auseinander, die Fokussierung auf den Solisten in der Mitte verschwamm, dafür bekam man eine breitere Bühne und viel Offenheit (Räumlichkeit). Leider weniger Abbildungsschärfe der Instrumente auf der Bühne. Dafür mehr Power, Griff, packende Lebendigkeit.
Bei räumlicher Trennung von LS-Gehäuse und Endstufen fand ich Stereoendstufen zur Versorgung von Stereo-HT, oder Stereo MT oder Stereo TT besser als links / rechts getrennte Endstufen. Vermutlich wegen Exemplarstreuungen sowie Mikrofonie (Luftschall/Körperschallübertragung).
Die Burmester Stereoendstufen (Spitzname Bugatti) waren für mich in dieser Beziehung sehr erhellend. 2 Exemplare anhand der Netzteilelkos per Aufdruck im Produktionsdatum vermutlich nur ein halbes Jahr auseinander, waren klanglich so verschieden, dass der Mono-Brückenbetrieb völlig auseinanderging und der horizontale Bi-Amping-Betrieb gegenüber vertikalem Betrieb zwar mehr überzeugte, aber beim Austausch der Bass- gegen Hochton-Endstufe (auch die Reihenfolge der Stapelung) war das Klangergebnis wieder noch so unterschiedlich, dass ich beide schleunigst verhökert habe.
Auf welche Kriterien legst du mehr Wert? Die Richtung dessen, was dir wichtiger ist, hast du in diesem Thread noch nicht spezifiziert.

Bei den Netzkabeln spielen m.E. die Kabel etwa 2/3, die Stecker 1/3 hinein, da jedes Kabel 2 Enden hat, spielt sowohl die Laufrichtung hinein wie auch die Reduktion auf jeden Stecker mit 1/6 Einfluss. Und da jede Kette nur so schwach ist wie ihr schwächstes Glied, kann sich dieser Wert noch in Abhängigkeit von der Gegenseite reduzieren.
Damit meinte ich jetzt Kupplung gegen Schukostecker.
Die Gegenseite im Gerät setzt natürlich auch Limits. Was nützt eine Reinkupferkupplung (die zu Oxidation neigt und regelmäßig gepflegt werden will) auf dem üblichen IEC und vernickelten Messingkontakt-Einbaustecker?

So what? Vielleicht versuchst du, dich am falschen Ende maximal akribisch abzuarbeiten.
Mein Vorschlag wäre zunächst, das gewählte Kabel unter Umgehung der verlustbehafteten Kupplung-Stecker besser direkt an den Netzschalter anzulöten. Meine Prognose: Es wird dir nicht gelingen, lokal eine klanglich bessere Lösung zu finden. :cheers:
Das mach m.E. aber erst dann Sinn, wenn weiter vorn in der Kette alles perfektioniert ist.

Kari Bremnes Fiola vom Album Gate ved Gate benutze ich bevorzugt, um zu testen, welchen (verblüffenden) Einfluss die mechanische Entkopplung der Steckdosenleiste vom Fußboden hat. Es gibt viele Baustellen, die m.E. wichtiger sein können als die spezielle Kupplung vor der Monoendstufe. Da wäre ja auch noch die innere Sicherung im Halter, deren Innenwiderstand deutlich größer ist als der von Netzkabel mit Stecker und Kupplung. Aber damit lenke ich ja nur von dem Grundgedanken ab, dass das letzte Glied der Elektronikkette hilflos der Signalqualität der vorderen Kettenglieder ausgeliefert ist. Je besser die Endstufen (stromversorgt werden), umso deutlicher dürfte diese Erkenntnis werden.
Grüße
Hans-Martin
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Radiohörer
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Beitrag von Radiohörer »

Hans-Martin,
Zwar Danke für deine lange Antwort, das alles nützt mir aber herzlich wenig. Sorry.
Denn ich brauche nur Schukostecker für meine Endstufen, damit ich sie in die Steckdose stecken kann, einschalten kann und Musik hören kann. Die anderen Infos, Details und Ausführungen helfen mir hierbei leider nicht. Leider gar nicht. ;-)
Nochmal zum Verständnis: hier stehen vier Monoendstufen, die einfach fest baumelnde Stromkabel haben, aber aktuell keine Stecker (da waren mal britische Stecker dran).

Also mein simpler Weg wird sein: Stecker aussuchen, dranbasteln, einstecken, Gerät anmachen und endlich Musik hören. ;-)

Meine Frage war lediglich nach evtl. Unterschieden zwischen den Steckern und Materialien, und wer was und weswegen bevorzugt.
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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Balasz,

Ich kenne die beiden Viborg Varianten wobei ich die Reinkupfer rhodiniert bevorzuge, sie klingen an meiner Anlage
Geithain RL 901 k klarer im MT / HT und straffer im TT als die Reinkupfer Variante.

Die Kupfervariante klingt etwas müder, manche würden eventuell auch behaupten sie klingen wärmer.
Falls die Anlage im Hochton dominant klingt könnte die Kupfervariante eventuell passender sein.

Am G-Linn DS/3 mit G-Netzteil nutze ich ein Refine GP mit Oyaidestecker.
Hier hatte ich auch mal ein Furutech DPS 4.1 mit der Kupfer/ rhodiniert am Start, die gefielen mir gegenüber dem Refine GP überhaupt nicht.
Kabel-Stecker-Gerät Kombination, Hans Martin hat sie angesprochen 100% Zustimmung da muss man wirklich testen was passt.

Ich war verblüfft welche Unterschiede die Furutech Kabel TCS31, SN055, DPS 4.1 mit den beiden von dir genannten Viborg Steckern ergeben haben.

Wobei ich diese Varianten an der Zuführung von der Wandsteckdose zur Stromleiste ausprobiert habe.

Über diese Kabel hat bereits Fujak vor längerer Zeit ausführlich berichtet, ich konnte seinen Bericht zu 100% nachvollziehen, guck nach, sehr interessant.

An der Stromversorgung der Geithains hat bereits der Kaltgerätestecker Austausch vom Oyaide Fake zu Viborg rhodiniert einen sehr gut hörbaren Unterschied ergeben, am anderen Ende war dabei noch der Oyaide Fake.
Dieser Tipp zunächst den Kaltgerätestecker zu tauschen stammt von Stefan (Solidcore)

Ein Tipp noch, falls du im Sicherungskasten noch einen Schaltautomaten bzw. eventuell schon ein AHP Modul hast tausche diese gegen eine Neozed aus.
Dies war ebenfalls ein Tipp von einem sehr geschätzten Forumsfreund.
Kosten ca 30€
Hans Martin hat die Stromversorgung bereits angesprochen.
Die Neozedsicherung gehört eindeutig dazu, möglicherweise kann Hans Martin dazu auch einige Erfahrungen einbringen.

Das wäre meine Empfehlung in kurz und knapp, allerdings könnte ich die Seite auch füllen mit Hörvergleichen die ich mit verschiedenen Kabel/Stecker Kombinationen gemacht habe.

Daher bin ich zu 100% bei den Ausführungen von Hans-Martin. :wink:
Eine Empfehlung in kurz und knapp ist viel zu kurz gesprungen.
Es gibt hierzu viel zu viel Wenn und Aber.

Ach ja, falls man an der Anlage noch einen größeren Flaschenhals hat, kann es durchaus sein, dass man beim Kabel/Steckertausch auch gar nix an Unterschied hört.
Sollte bei deiner Anlage jedoch nicht der Fall sein.
Erst recht nicht wenn du mit dem MTB vorher einige Runden gedreht hast. :cheers:

Wenn aber dann doch eine Empfehlung in kurz und knapp gewünscht wird, würde ich zu Viborg Reinkupfer/ rhodiniert raten, in der Ausführung mit denAluminiumhülsen. Sie lassen sich auch sehr gut verarbeiten.

Jetzt ist es doch nicht kurz und knapp geworden, hab’s ja gesagt darüber gibt es viel zu viel zu berichten, gell Hans- Martin. :cheers:

Ach ja, da wäre jetzt noch die Nummer mit den Aderendhülsen und dem „Wie drücke ich die Dinger fest“


Grüße Harald

Soddele jetzt versuche ich nochmal einzuschlafen, möglicherweise klappt es. :D
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Balasz,

Ich verwende seit vielen Jahren ausschließlich einen schweren Vollgummi IP44 von Kopp aus deutscher Produktion - ein Modell, auf welches ich damals gestoßen bin, weil es unter anderem auch von Vovox bei deren ehemaligen Toppmodell Textura zum Einsatz kommt.

Die Bauteilequalität und Verarbeitung ist hervorragend, eine auch dutzendfache Neukonfektionierung spielend einfach.

Klanglich kann sich das Teil ebenfalls hören lassen, ich vermute, dass neben exakter, satter Passgenauigkeit auch durch den schweren und bedämpften Aufbau Mikrophonieeffekten wirksam begegnet wird.

Anbei ein Link; aber bitte nicht beim Preis erschrecken...

https://www.hornbach.de/p/schutzkontakt ... iZvD_BwEit


Freundliche Grüße,
Thomas
:cheers:
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SolidCore
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Netzkabel

Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Es spricht wirklich nichts gegen den 4,- Kopp Stecker, die Oyaide Fakes, vor allem die 079 Gold, sind da nicht besser.
Die Ausgangsfrage war, es werden nur 4 Stecker für Monoblöcke gesucht. Hinzu wurde aufgezeigt, eine Aluhülle klingt in fast allen Fällen besser als Kunststoff. Beliebt und optisch schön wären Hüllentechnisch die Viborg 502.
Nun brauchst du nur noch die gewünschte Klangsignatur, passend zu den Amps, festlegen. Wie spielen diese denn ? Bzw in welcher Richtung sollen sie spielen ? Sind sie etwas bedeckter, sehr warm, würde ich zu Rhodium tendieren, zb Viborg 502R. Dadurch würde es etwas zackiger, genauer klingen, aber keinerlei Wärme hinzufügen. Mit 502G gehts Richtung zurückhaltender, mit einem Schuss Wärme. Noch nicht genannt wäre versilbert, 502S.
Versilbert trifft so die Mitte der beiden. Keinerlei Härte, an dessen Grenze Rhodium schonmal kratzt, nicht so zurückhaltend wie Gold, und etwas "flüssiger" in den Übergängen der Töne. Versilbert wird gern verpöhnt, weil es den Hang zum anlaufen hat. Reibt man sie aber hauchdünn mit etwas Kontaktmittel ein, passiert dies nicht mehr.Fast hätte ich verkupfert vergessen, dies wäre näher an Gold, mit weniger Wärme.
Das Prinzip dahinter würde sich übrigens auch bei Furutech, Iego, Akiko und Co wiederholen, mit marginal anderem, firmentypischen Charakter.

Fazit: Den idealen Stecker gibt es nicht. Er stellt 1/3 der Symbiose Stecker/Kabel/Gerät dar.

Gruß
Stephan
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Radiohörer
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Beitrag von Radiohörer »

Vielen Dank für eure Tipps und Klangbeschreibungen.

Spielt für Euch die Frage/Problematik der verschiedenen Materialübergänge bzw. -Kombinationen keine Rolle? Also dass man versuchen sollte, bei den Kontakten Material-Paarungen gleich zu halten, wie Hns-Martin anfangs erwähnte?
Also bei einem gegebenen „normalen“ Kupferkabel und am anderen Ende Kupferkontakten in der Steckerleiste ebenfalls nicht zu sehr davon abweichende Materialen zu wählen?
Oder lieber die klanglich passende, wie Stephan beschrieben, und dann halt einen Materialmix in Kauf zu nehmen? Das würde mich interessieren, welcher Weg am Ende harmonischer klingt…

Und beim Kopp ist es am Ende doch wohl nur simpel vernickelt, oder?
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SirMartin
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Beitrag von SirMartin »

Hallo Balazs,

Ich höre da eine gewisse Verunsicherung heraus. Ohne zu wissen wie die verschiedenen Materialkombinationen für deine Ohren klingen wirst du nicht ans Ziel kommen. Für mich ist vor allem interessant wie man die Übergangswiderstände möglichst gering hält. Ich habe erst gestern wieder ein Furutech DPS 4.1 mit Furutech FI38/28 konfektioniert. Alles in der Rhodium Ausführung mit den FP209 Spades hydraulisch verkrimpt. Das Ergebnis ist perfekt und mehr als zufriedenstellend. Die meisten Nebenverbraucher kommen sehr gut damit klar. Für die Haupgeräte würde ich noch bessere Kabel versuchen und den DIY Bereich verlassen. Ich nutze Schnerzinger. Aber auch andere Hersteller sind gut. Es lohnt sich!

VG
Martin
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo noch einmal,

Ich hab zwar auch einen sündteuren Oyaide mit Gold in Gebrauch, diesen aber leider niemals mit anderen Produkten wie dem Kopp verglichen.

Ungeachtet dessen:

Es ist gut möglich, dass es neben dem leitenden Metall und dessen elektrischer Eigenschaften noch andere Einflussbereiche gibt, welche die klangliche Signatur eines Steckverbinders beeinflussen und sich vielleicht sogar stärker auswirken können.

Da der Schuko gemeinhin in einer Leiste steckt, welche ganz generell und speziell wenn mit augeklügeltem Innenleben, Filtern etc... ausgestattet daherkommend teils drastisch auf mikrofonische Einflüsse von außen und auch aus sich selbst heraus reagiert und deshalb fast immer eine gute Aufstellung hörbar dankt, vermute ich, dass der von dem Moment des Einsteckens in dieses 'empfindliche' System dazugehörige Stecker ebenfalls diesbezüglich einen hörbaren Einfluss nimmt und eine dies beachtende Konstruktion lohnt, wie bspw. auch etliche Aussagen bzgl. unterschiedlicher Steckergehäuse bei gleichem Innenaufbau nahelegen und auch die Berichte, die von einer Klangverbesserung durch Befüllen des Steckers mit spezieller Füllmasse, Knete etc... handeln wie auch die Tatsache, dass der klanglich beste Stecker zumeist garkein Stecker, sondern die (leider nicht immer umsetzbare) Direktverkabelung ist.

Der Kabelhersteller Vovox, von dem die 'Inspiration' zur Verwendung des Kopp kommt, entwickelt seine Produkte zudem nicht nur nach elektrischen, sondern auch nach werkstofftechnischen Erkenntnissen und verifiziert das in etlichen Hörvergleichen. Es könnte also durchaus auch hier einen Grund haben, weswegen ausgerechnet dieser Stecker zum Zuge kommt.

Lange Rede, kurzer Sinn: bei im vorliegenden Fall 16,- Eur Gesamtinvest plus Hin- und Rückfahrt zum nächsten Hornbach kann man, wenn man mag, die Teile sicherlich mal konfektionieren, einspielen und testen und währenddessen ganz in Ruhe gern weiter nach Alternativen Ausschau halten.

Freundliche Grüße,
Thomas
:cheers:
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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo zusammen,
Vielleicht gehen wir einen Schritt zurück und überlegen mal folgendes.

500 € Einsatz wo sind sie am besten investiert.

Bevor ich 500 € bei Stecker ausgebe, erachte ich ein Switch-Tuning als sinnvoller an, die von mir bereits erwähnte Umrüstung auf eine Neozed-Sicherung sowieso.

Habt ihr hier schon optimiert?

Diese beiden Maßnahmen bringen mehr als die Steckergeschichte, das ist Feinabstimmung meiner Meinung nach.

Bei Vinyl ist der Switch hingegen sicherlich nicht sinnvoll :D

Gruß Harald
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Funky
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Beitrag von Funky »

Moin moin,

wollte mich bei Hans-Martin bedanken für seinen Beitrag auf die Anfrage von Balazs.

Der kann damit aufgrund seiner Konstellation zwar nicht viel anfangen, ich dagegen (und sicher auch viele andere stille Mitleser) aber sehr. Es deckt sich, soweit ich diese Ansätze schon selbst umgesetzt habe mit meinen Erfahrungen und erlaubt mir mich an die anderen Bereiche heranzumachen und klangliche Unausgewogenheiten sehr zielorientiert anzugehen. Ich schätze deinen Erfahrungsschatz sehr !

Bspw. ist auch meine Netzleiste (wie auch alle separaten Netzteile) entkoppelt von ihrer Stellfläche und man hört das sehr deutlich. Das zieht sich auch in allen anderen Bereichen durch. (Was intern verbaute Netzteile angeht - schon mal jemand diese vom Gehäuse entkoppelt ? - wenn das technisch machbar ist, weil bspw. die Platine separat gehalten ist - spannend das ist !)

Also ganz klar, bitte weiterhin ausführliche Antworten deiner Erfahrungen mit Erklärungen / Hintergrund.

Weihnachtlich fidele Grüße

Funky
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Funky,
ich denke der Schlüssel liegt in der Laufzeit zwischen Schallerzeugung und mikrofonieempfänglichen Komponenten in der Kette davor.
Da wechseln dann gleichphasig und gegenphasig (ggf. plus Vielfachen von 360°).
Was Körperschall und Luftschall betrifft, wäre das eine einfache Erklärung, warum Aktiv-LS mit der besonderen Nähe zwischen LS-Chassis und Elektronik dennoch überzeugen, während vergleichsweise entfernt im selben Raum aufgestellte Komponenten so aufstellungskritisch erscheinen.
Dass selbst ein Ringkerntrafo innerhalb einer Komponente gegenüber einem ansonsten identischen Trafo außerhalb des Gehäuses die Performance beeinflusst, ist ein anderes Thema. Magnetfelder und elektrische Felder breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit im Medium aus. Schall ist fast nur 1/1000000 davon so schnell.
Und schon begegnet man Rückkopplungseffekten (positive wie negative, aka verstärkende wie bedämpfende) im Bereich unter 200Hz
Grüße
Hans-Martin
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SolidCore
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Netzkabel Rhodium

Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Mir ist etwas aufgefallen, das ich schon bemerkenswert finde.
Normale, oder billige Rhodium Stecker, außer NCF, legen dem Klangbild schon mal gerne so eine Art "Härte" auf. Kennt ihr bestimmt.
Gleiches bei Steckdosen Rhodium. Habe deshalb kaum noch welche im Einsatz, und auch keine neuen versucht. Bis dahin alles beim alten.

Aber jetzt kommt es: Vor meiner Vorstufe betreibe ich einen Symmetriertrafo ( Plixir), der sollte eigentlich neben Netzfiltern alle Netzwerk-Geräte zusätzlich entkoppeln. Nur nach kurzem Soundcheck an meiner Vorstufe bleibt er an dieser Position, weil: Geil !
Nebenbei bemerkt, vielleicht ergänzt sich das, hängt die ganze Kette an einem Puritan PSM156. Der Plixir also dahinter, dann VV.

Die letzten beide Tage habe ich ein wenig Experimente gemacht, andere Kabel usw. Dabei fiel mir auf, mit diesem SYM-Trafo schaffe ich es mit keinem Rhodium Stecker mehr, ihm irgendeine Form von Härte zu entlocken. Ist voll weg. Dabei ist es egal, an welche Stelle ich Rhodium verbaue. Scheint also tatsächlich ein Impedanz-Problem (bzw Unterschied) von Steckern zu sein ( frequenzabhängige Impedanz,nicht Widerstand).
Falls wer das näher untersuchen will: NanoVNA und .... Go!

Gruß
Stephan
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