Tesla (aktive DIY-Beton-LS, DBA + Surround)

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Tesla
Aktiver Hörer
Beiträge: 193
Registriert: 23.02.2021, 15:34

Beitrag von Tesla »

Hallo Gemeinde,

hier sind SPL-Messungen mit 1/12 Oktave Glättung. Beide Lautsprecher spielen gleichzeitig das gleiche Signal. Sie unterscheiden sich um ca. 0,5 bis 1 dB im Pegel. Das ist bei jedem Level-Check ein wenig anders.

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Gruß
Tesla
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Jupiter
Aktiver Hörer
Beiträge: 1517
Registriert: 25.07.2014, 15:51
Wohnort: Bad Dürkheim / Pfalz

Beitrag von Jupiter »

Hallo Tesla,
ein Freund von mir hat mal gesagt
„Das was man sieht, hört man“,
ein anderer
„Wer Acourate besitzt muß mindestens einmal pro Woche messen“

Das war jedoch eher ironisch gemeint.

Ich habe mich durch beide Aussagen durchgekämpft, letztendlich mit Erfolg.

Daher meine Empfehlung, für die 100% Lösung rate ich zu einem Akustiker, vorzugsweise Yasuhisa Toyota, wird aber teuer, hier die günstige Lösung, leider nicht vollkommen aber eine gute Lösung, vor allem günstiger als ein gutes Kabel :)

Ich selbst habe sicherlich hundert Diagramme mit Acourate von meinem Hörraum die so ähnlich aussehen erzeugt.
Realistischerweise auf mich bezogen würde ich sagen, dass bei deinen beiden Kurven meine Augen sagen, „ Oh Unterschiede, klar die hören wir“, meine Ohren jedoch sagen würden „Wir hören keinen Unterschied“

Jetzt kommt es darauf an was das Gehirn daraus macht, meines hat mich getrieben :cheers:

Die beiden Diagramme nutzen Dir zur Trendbestimmung in Verbindung mit ETC und Nachhall.

Die Matratze hat jetzt ihren Nutzen erfüllt, sie hat Unterschiede aufgezeigt, um einer sinnvollen Lösung zu weichen, ein Deckensegel.

Also Leinen spannen und einen Teil deiner Absorber die an der Wand stehen aufzulegen.
Die nachfolgenden Messungen dienen wiederum zur Trendbestimmung.

Die sinngemäße Aussage von Josh, Diffuser und Absorber sinnvoll zu für eine optimale Klangwaage zu mischen stimme ich zu 100% zu, sicherlich nicht nur ich.

Er war übrigens schon mal zu Besuch bei mir, daher musste ich über die Aussage zu Arne Domnerus „Antiphone Blues“ schmunzeln :D

Sinnvoll ist es weiterhin für sich selbst zu entscheiden, was tue ich mir und meinem Raum an.
Raumbearbeitung vs Optik.
Bei guter Umsetzung kann weniger mehr sein.

Ich halte die Regel die ich in REW gelesen habe max. 1/3 des Raumes mit Absorber zu belegen sinnvoll.
Kommt jedoch auch darauf an ob im Keller mit ringsum schallharten Wänden oder im Dachgeschoss mit Dachschrägen oder im Fertighaus mit Trockenausbau.

Ich habe bei meinen Aktionen gelernt, dass ein Deckensegel ist der erste Schritt ist, dann die Ecken vorzugsweise mit Steinwolle bzw. Isobond, nicht um die Amplitude zu senken sondern den Nachhall.
Für die Amplitude im Bassbereich sollte man LS verschieben, nutzt meist mehr, falls ausreichend Platz vorhanden ist.

Nach Bearbeitung von Decken und Ecken ergibt sich meist der Rest, es folgt lediglich noch die Kür, Pflicht wäre entsprechend der Mindestanforderungen für kleine Geldbeutel erfüllt.

Die Bassabsorber in den Ecken benötigen Volumen nicht nur Fläche.
Wie hoch ist den der mittlere Strömungswiderstand deiner Absorber und wie dick sind sie.
Wenn der Strömungswiderstand so hoch ist wie bei Basotect sind sie als Eckabsorber nicht sinnvoll.

Hast du dich schon eingelesen in das Thema Strömungswiderstand und Absorberwirkung in Abhängigkeit zur bearbeitenden Frequenz?

Guck mal bei REW und Heimkinoverein.de unter der Rubrik Raumbearbeitung, hat mir sehr geholfen.

Stell doch bitte mal deine Absorber von der Frontwand deckenhoch in die Ecke mit einem rechten Winkel in den Raum zeigend, einmal die Eckenwand bedeckt und einmal nicht bedeckt so dass die Eckenwand beim zweiten Versuch frei bleibt, Messung.
Bei den Maßen deiner Absorber ergibt sich innen ein Hohlraum, ist so auch sinnvoll.

Die restlichen Absorber als Deckensegel, platziert mittig zwischen LS und Hörplatz, Messung.
Dann noch eine Messung ohne Deckensegel.
Sinnvoll für die Trendbestimmung.
Das wären 4 Messungen.

Dann vergleiche Amplitude, ETC, Nachhall mit der aktuellen Messung.
Bestes Ergebnis verwenden und jetzt die LS so weit wie möglich aus den Ecken herausziehen.

Nächster Versuch den Sitzplatz bzw Mikrofon in Verbindung zum gleichseitigen Dreieck mit den LS im Raum verschieben.

Die Amplitude im Bassbereich verändert sich am meisten je weiter die LS aus den Ecken herausgezogen werden.
Wäre in deiner aktuellen Situation unter 100 Hz kein Thema, kann sich jedoch verändern wenn du im Bereich 100 - 600 Hz Optimierungen vornimmst, eventuell durch verschieben der LS.
Unter 100Hz würde ich mit DSP arbeiten.
Ich nutze hierfür Acourate von Audio Vero Uli Brüggemann.

Mit dem Deckensegel zB aus Basotect oder auch mit deinen vorhandenen Absorbern wird sich sicherlich das ETC, Nachhall, und Amplitude verändern, sprich senken.

Diese Vorgehensweise hat in meinem Raum mit vielen Ecken und Kannten sowie Dachschrägen zu einer guten Lösung geführt.

Nicht zu trocken, lediglich geschüttelt bzw. gerührt :cheers:

Gruß Harald
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Tesla
Aktiver Hörer
Beiträge: 193
Registriert: 23.02.2021, 15:34

Beitrag von Tesla »

Hallo Harald,

danke für die ausführliche Antwort.

Das Verschieben der Frontlautsprecher zum Rauminneren fällt leider aus da ich sonst die Türe nicht mehr auf bekomme oder die Lautsprecher in die Projektion hineinragen.

Ich kann höchstens versuchen sie näher an die Front- und/ oder Seitenwand heranzustellen was häufig in Studiokreisen empfohlen wird. Da die Absorber aber nur 14cm stark sind (sie haben übrigens einen Strömungwiderstand von 5 kPa *s/m^2), bin ich mir nicht sicher ob ich mir mit dieser Maßnahme nicht Probleme im Grundtonbereich einhandele da ich die 2,5ms Abstand zu begrenzenden Flächen dann nicht mehr einhalte.

Ich werde es dennoch mal versuchen. Vielleicht positioniere ich sie über den Subwoofern. Falls es sich bei dem Welligen Frequenzgang um eine Folge des "Speaker Boundary Effects" handelt, wäre das Problem Geschichte.

Die Absorber auf Wäscheleinen zu legen, fällt leider aus, da jeder einzelne von ihnen 6KG wiegt. Ein ähnliches Experiment habe ich ja bereits mit der Matratze auf der Leiter auf den Kleiderständern durchgeführt - wenn die Fläche auch lediglich 2m^2 betrug und der Abstand zur Decke ca 0,5m.

Was ich allerdings mal versuchen kann, ist, möglichst viele Absorber auf den Boden zu legen. vielleicht bringt das vergleichbare Ergebnisse. Sollten diese Ergebnisse positiv ausfallen, wäre ich bereit, ein Deckensegel zu bauen. Das würde allerdings bis zu 300Kg wiegen - wenn das reicht.

Gruß
Tesla
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Jupiter
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Beiträge: 1517
Registriert: 25.07.2014, 15:51
Wohnort: Bad Dürkheim / Pfalz

Beitrag von Jupiter »

Hallo Tesla,
die Wäscheleine wäre lediglich ein Provisorium.
Als Alternative könntest du Haken in die Decke bohren daran Kettenglieder hängen ( gibt es bei Hornbach für kleines Geld) daran Holzlatten mit Hakenösen, Kette daran einhängen und darauf die Absorber legen.

Mit den Kettengliedern bist du in der Höhe unabhängig.

Meiner Erfahrung nach führt letztendlich kein Weg an einem Deckensegel vorbei.
Ich denke es ist notwendig.

Wie kommst du auf 300 kg Gewicht für ein Deckensegel, 4 m2 reichen zunächst für einen Versuch aus, mittig zwischen LS und Hörplatz.

Absorber auf den Boden legen, hab ich zwar noch nicht als Deckensegel improvisiert, aber mach, bin gespannt auf das Ergebnis.

Das Mikrofon hat dann zwar einen anderen Abstand zum Boden als zum angedachten Deckensegel, der Boden wird sicherlich im Endstadium auch nicht so roh sein wie die Decke beim Versuch aber probieren ist sicher kein Fehler, wenn er dazu führt das du ein Deckensegel baust.

Gruß Harald
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