Swen (ME Geithain RL 901K, ATC SCM150 ASLT)

audiophile Biografien unserer Mitglieder
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planetti
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Beitrag von planetti »

Hi Sven,

Klasse! Insbesondere Deine persönlichen Anmerkungen, Gedanken und Eindrücke zwischen den s/w-Profibildern über Land, Leute und drumrum sind interessant und mitreißend. Gerne Weiteres ...

Gruß
Uli
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Jaaaaaaaa!

Viele Grüße
Horst-Dieter
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Moin Sven

du wartest hoffentlich nicht, bis alle 2652 Forums-Mitglieder mit "Ja" geantwortet haben, oder?
Sicherheitshalber aber auch von mir: Ja
:cheers:

Viele Grüße
Jörg
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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

jaaaaaaaaa

@ Hallo Jörg,
deinem indirekten Aufruf bzgl. alle Forumsmitglieder folgend :cheers:

Gruß Harald
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Swen,

vielen Dank und ich bin ebenfalls sehr interessiert an mehr!
jackelsson hat geschrieben: 02.11.2023, 03:00...es gibt stattdessen auch sehr viel deutlich jüngeres Publikum. Und auch einen erstaunlich hohen Frauenanteil. Und viele Familien, für die diese Messe tatsächlich ein Familienevent ist.
Dieser Ruf eilt der Audio Video Show Warschau voraus. Es gibt auch viele gute polnische Geräte, die sehr stolz hier vorgestellt werden: HiFi Knights. Ich bin z. B. begeistert von GigaWatt. Wir sollten öfters bei unserem Nachbarn einkaufen.

Grüße Gabriel
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Marcone
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Beitrag von Marcone »

Von mir auch ein dickes jaaaaaa. Vielen Dank schon mal! In der Presse wird ja gar nichts berichtet darüber :x Ist hoch interessant wie das unsere Nachbarn aufziehen und handhaben. :cheers:
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Auf der Uhlenhorst
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Beitrag von Auf der Uhlenhorst »

Moin Sven,

falls Du bisher noch auf mich gewartet hast: erbitte Fortsetzung, auch mit weiteren deiner tollen s/w Fotos.

Audiophile Grüße
Walter
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jackelsson
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Warschau Audio Video Show 2023 — Teil 3

Beitrag von jackelsson »

Hallo zusammen,

ok, ok, anscheinend gibt es doch Interesse an Berichten über die polnische Preziosenschau... :D

Ich erzähle dann jetzt noch mal ein kleines bisschen was, danach geht es aber leider erst Anfang nächster Woche weiter, da ich ab morgen Wochenendbesuch hier habe.

Übrigens gab es nebenan im AAA den Tipp, dass es eine holländische Seite gibt, auf der auch sehr viele Fotos der Audio Video Show zu sehen sind. Der Text ist zwar auf holländisch (wobei einem da bei Interesse ja z.B. Google Translate weiterhilft), aber die Bilder sind toll. Da war jemand mit einem ziemlich weitwinkeligen Objektiv unterwegs und konnte dadurch viel mehr von der Raum-Totale aufnehmen, als ich das mit meinen maximal 24mm Brennweite hinbekommen habe. Dadurch bekommt man einen tollen Überblick über die jeweiligen Gegebenheiten, während meine Bilder ja eher Ausschnitte zeigen. Ein paar der holländischen Fotos sind zwar in die Breite verzerrt, das tut der Gesamtschau aber keinerlei Abbruch. Ich empfehle wärmstens, dort auch einmal vorbei zu schauen:

https://hifi.nl/amp/artikel/32915/Versl ... -2023.html

Kopfhörer

Das ist ja ein Thema, dass mich eher nur am Rande interessiert und mit dem ich mich in Warschau auch nicht weiter aufgehalten habe. Trotzdem war es beeindruckend, wie groß alleine dieser Teil der Messe im Stadion war.

Im August fand in Essen auf Zollverein ja mit recht viel Trara die »World of Headphones« statt. Aber dieser Nebenschauplatz in Warschau war locker genau so groß oder größer als das, was da in Essen stattgefunden hat. Das ist schon eine große Veranstaltung da in Polen...

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JBL

Im Gegensatz zu den großen Geschützen, die ich — vor Corona — von JBL auf der High End sehen und hören durfte, war das Gebotene in Warschau doch sehr bodenständig und umfasste im Wesentlichen die kleineren Lautsprecher des Herstellers sowie ein paar Geräte aus der neuen Gerätelinie.

Ich habe ehrlich gesagt nur kurz reingeschaut, weil ich den einen, für mich spannenden Lautsprecher, die L100, schon mal bei einem Workshop bei Jürgen/Shakti hören konnte — und mich der Rest des Angebots schlicht nicht interessiert. Die Elektronik sogar noch viel weniger als die kleineren Lautsprecher. Ich kann auch überhaupt nicht sagen, warum ich ausgerechnet da so viele Bilder gemacht habe. Aber da sie schon mal hier auf der Festplatte liegen, müsst Ihr sie jetzt auch ertragen. :mrgreen:

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hORNS

Von einem großen Ami ging es dann weiter zu einem kleinen, aber auch wahrlich nicht unbekannten, polnischen Hersteller, der Firma hORNS.

Bei denen ist ja der Name Programm, und so spielte, als ich reinschaute, gerade die kleine Atmosphere Mk2 Signature mit ihrem putzigen Hochtonhorn. Kommentieren werde ich das jetzt aber nicht, denn das wäre unfair, weil ich nur kurz reingehuscht bin und nicht ernsthaft gehört habe.

Ich möchte aber betonen, dass ich die verschiedensten Modelle von hORNS schon bei anderen Gelegenheiten sehr, sehr gut hören konnte und der Hersteller daher bei mir überaus positiv besetzt ist.

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Dali

Abschließen für heute möchte ich mit einer der — für mich — totalen Überraschungen der Messe. Die Firma Dali, das waren für mich immer irgendwie nur »die günstigen Dänen vom Hifi-Klubben«. Dass es da lautsprechermäßig auch größeres Besteck gibt, das hatte ich zwar am Rande mitbekommen, aber mich nie wirklich damit auseinandergesetzt.

Tja, und dann standen da plötzlich diese ein-Meter-sechzig Säulen vor mir, zwei stattliche Geschütze mit dem klangvollen Namen Epikore 11 und dem ebenfalls recht stattlichen Paarpreis von 40k€. Und die machten ganz, ganz ernsthaft Musik. Ich muss ja zugeben, so ganz viel haut mich in diesem Hobby nicht mehr um, aber die guten Stücke haben echt Eindruck hinterlassen. Jetzt bin ich ja doch neugierig geworden und würde ja doch auch mal gerne das Flaggschiff von Dali hören, die 90k€ Dali Kore mit ihrer doppelten 12“-Bestückung. Schaumama...

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So, soweit erst einmal. Nächste Woche geht es weiter, versprochen. Und wie man vielleicht merkt, robbe ich mich auch so langsam an die teureren Spielzeuge heran.

Soviel kann ich aber schon sagen: es gab noch ein paar faszinierende Höhen und einige erstaunliche Tiefen, und eines meiner »Best-of-Show« Erlebnisse fand auch genau da statt, wo ich es erwartet hatte.

Gruß,
Swen
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Marcone
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Beitrag von Marcone »

Hallo Swen,

Klasse Bericht und tolle Fotos und der Link aus Holland auch toll gemacht! Vielen Dank dafür. Das macht Lust im nächsten Jahr nach Warschau zur Messe zu fahren. Viele Grüße Marcus
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jackelsson
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Warschau Audio Video Show 2023 — Teil 4

Beitrag von jackelsson »

Hallo zusammen,

so, es hat doch etwas länger gedauert als gedacht, die Woche war betriebsam, aber wie versprochen poste ich nun doch noch etwas mehr zur Audio Video Show in Warschau.

Ich muss ja sagen, ein bisschen bin ich ja von Michael Fremer enttäuscht, der hat bisher ja erst ein einziges (leider auch recht konfuses) Video von der Messe auf seiner Website gepostet. Ich hätte ja vermutet, er hätte zwischenzeitlich alles inhaltlich abgedeckt und ich könnte hier jetzt gar nicht mehr viel neues berichten und zeigen. Immerhin rannte er da alle drei Tage überall mit seiner Videokamera herum und war — trotz eingeschränkter Körpergröße — irgendwie nicht zu übersehen. :mrgreen:

Hier mal ein Bild von Michael Fremer doing what Michael Fremer does...

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Jetzt muss ich erst einmal überlegen, was ich wie weiter berichte. Ich habe aus der — wirklich unvernünftigen — Menge an geschossenen Fotos diese Woche über knapp sechzig Bilder ausgesucht und Nachbearbeitet und werde, mich daran entlang hangelnd, über meine Eindrücke schreiben.

polnisches Hifi

Und ich fange mal mit den polnischen Produkten an. Das war nämlich eine weitere der Überraschungen für mich dieses Jahr. Wahrscheinlich war es auch schon 2019 bei meinem ersten Besuch auf der Messe so, das es eine erstaunlich große Anzahl von polnischen Herstellern gab, aber damals hat mich wohl die Messe in ihrer Gesamtgröße noch so geflashed, dass ich das gar nicht so deutlich wahrgenommen habe.

Dieses Mal konnte ich der Tatsache nicht entrinnen, dass Polen auch ein Land mit sehr, sehr vielen inländischen Hifi-Produzenten ist. Und dabei wird eine erstaunliche Bandbreite abgedeckt, von Einsteigergeräten bis recht weit oben im Regal.

J.Sikora Turntables

Als alter Analogi fange ich auf jeden Fall mal mit dem wohl bekanntesten polnischen Plattenspielerhersteller an, der Firma J.Sikora aus Lublin. (https://jsikora.eu)

Den Produkten von Janusz Sikora konnte man auf der Messe definitiv nicht entkommen. Die Laufwerke standen in diversen Räumen und waren optisch in der Regel immer sehr präsent. Bei drei angebotenen Modellen, davon die beiden »kleineren« in jeweils zwei Ausbaustufen, vermute ich, dass über die ganze Messe gesehen alle Modelle mindestens einmal irgendwo standen. Es handelt sich immer um Masselaufwerke und selbst der kleinste wiegt schon 28kg. Das Topmodell kommt dann auf satte 108kg.

Das hier ist der kleinste J.Sikora, der »Initial Line«:

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Und hier das Topmodell »Reference Line«:

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Klanglich beurteilen kann ich die Laufwerke unter den gegebenen Messebedingungen natürlich nicht, aber mir gefallen sie optisch und ich vermute, dass der gute Ruf nicht nur marketingbeding entstanden ist.

Tonsil

Die wieder neu aufgelebte Marke Unitra hatte ich ja schon in einem früheren Post erwähnt, und schon berichtet, dass deren Ursprünge als Verband der polnischen Elektronikindustrie bis ins Jahr 1961 zurück gehen.

Aber es geht noch besser. Die »Polskie Radiofabrik« in Września wurde schon 1945 gegründet, seit 1960 werden deren Produkte unter der Marke »Tonsil« vertrieben. Die Firma hatte anscheinend während der kompletten kommunistischen Zeit das Monopol auf Lautsprecherherstellung — das macht natürlich das Leben leichter. Nach dem Ende der kommunistischen Herrschaft wurde der Wind allerdings rauher, und 2004 kam dann schließlich die Insolvenz und nachfolgen ein turbulentes Jahrzehnt mit mehreren Neugründungen unter der Marke. Elf Jahre später, also 2015, wurde die aktuelle Tonsil Poland sp. z o.o. (https://tonsilproducent.pl) gegründet, die aktuell anscheinend sowohl Lautsprecher herstellt als auch online einen ganzen Gemischtwarenladen an Elektronik vertreibt. Wann verkauft endlich mal wieder jemand Hifigeräte und nicht nur Waschmaschinen unter dem Markennamen »Grundig«...? :mrgreen:

Die auf der Messe ausgestellten Lautsprecher von »Tonsil« waren auf jeden Fall teilweise herrlich oldschool. Und das auf dem ersten Bild abgebildete Modell »Altus 300« kostet auch prompt polnisch schlanke 300€. Für das teuerste Modell konnte ich auf der Webseite einen Preis von 2k€ ausmachen.

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Fezz Audio & Pylon Audio

Manche Namen klingen für deutsche Ohren ja etwas seltsam, die Firma Fezz Audio (https://fezzaudio.com/en/about-us/) würde ich da einschließen. Gezeigt wurde hier Röhrenelektronik im schicken Gewand.

Ausgestellt wurde zusammen mit dem Lautsprecherhersteller Pylon Audio (https://www.pylonaudio.com). Dessen auf dem Bild unten zu sehendes Modell »Jade 20« ist auch wieder herrlich oldschool, das hätte ich mir am liebsten eingepackt. Diesen Lautsprecher gibt es auch hier in Deutschland, der Listenpreis liegt dann wohl bei knapp 3k€.

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Sisound / Silent Pound / Phonia

Drei polnische Lautsprechermarken, die mir ebenfalls bisher völlig unbekannt waren. »Sisound« (https://www.sisound-audio.pl) ist wohl ein Komplettanbieter, sowohl die Lautsprecher als auch die Elektronik stammen von der Firma. Ich habe nicht weiter reingehört.

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Zur Marke Phonia konnte ich nichts weiter herausfinden, noch nicht einmal eine Website. Ich muss allerdings auch zugeben, dass mich nichts dazu getrieben hat, mich vor Ort weiter damit auseinander zu setzen...

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Bei Silent Pound (https://silentpound.com) habe ich tatsächlich ein bisschen gehört. Der Hersteller kommt nicht aus Polen, sondern aus Litauen. Im Baltikum passiert hifi-mäßig ja auch mehr, als man meinen sollte.

Der Hersteller beansprucht für sein Modell »Challenger« aufgrund einer speziellen, teiloffenen Gehäusekonstruktion eine »Constant Directivity« im Mitteltonbereich. Ein breites, aber flaches Stahlgehäuse, ein Hochtonhorn, die doppelte 12"-Bestückung als Open Baffle ausgeführt, die Mitteltöner in d'Appolito-Anordnung arbeiten auf eine seitliche Gehäuseperforation. Man kann dem Hersteller nicht vorwerfen, da nicht einiges ausprobiert zu haben (https://6moons.com/audioreview_articles ... hallenger/).

Ich habe kurz reingehört, es war — unter den gegebenen Messebedingungen — sehr dynamisch aber mir etwas zu vorlaut obenherum. Aber das Konzept ist spannend.

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So, das soll es für heute erst einmal gewesen sein. Ich mache aber weiter, versprochen. Habe ja noch ein paar Bilder über. Und meine Messehighlights fehlen ja auch noch...

Gruß,
Swen
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jackelsson
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Warschau Audio Video Show 2023 — Teil 5

Beitrag von jackelsson »

Hallo zusammen,

heute mal ein paar Sätze und Bilder zu den etwas spektakuläreren Exponaten in Warschau — einige davon sind dann auch durchaus als meine Messe-Highlights zu bezeichen. Gut, das, wovon ich nun berichte, hatte aber auch durch die Bank die absolut besten Bedingungen der Messe: die großen Vorführräume im Stadion. Den Vogel diesbezüglich schoß Børresen ab, die hatten das größte TV-Studio. Aber dazu später mehr.

Rockport Orion / McIntosh

Ich gebe zu, in diese Vorführung bin ich mit sehr gemischten Gefühlen gegangen: ein Pärchen Rockport Orion lief an großer McIntosh-Elektronik, unter anderem den großen MC901 Monoblöcken und der C12000 Vorstufe.

Gemischte Gefühle, denn einerseits fand ich bisher die Lautsprecher von Rockport mit ihren aufwändigen, mehrschaligen Gehäusen — ohne sie je vorher gehört zu haben — von der Konzeption her doch ziemlich spannend und war sehr neugierig darauf, endlich mal in eines der großen Modelle reinhören zu können. Wenn auch »nur« unter gegebenen Messebedingungen.

Und andererseits tue ich mich aber seit geraumen Jahren mit den Produkten von McIntosh ziemlich schwer. Ich gehöre da schon lange definitiv nicht mehr zur Zielgruppe für das Produktdesign, bin spätestens seit den grün beleuchteten Röhren komplett raus, und habe auch immer ein bisschen das Gefühl, dass da nur das Erbe von tollen Klassikern wie der MC75 und der C22 blutig geritten wird. Aber gut, is nich meins, aber der Erfolg gibt ihnen wohl Recht, und nicht jeder kann stattdessen ein Fan von z.B. schlichtem schweizer Produktdesign sein.

Aber auch rein klanglich war ich dann leider, wie der Angelsachse so schön sagt, »underwhelmed«. Das war jetzt, auch im Kontext der Messe, nicht wirklich schlecht... aber spielte da wirklich eine Kette für deutlich über eine Viertelmillion Euro?! Ich meine, allein die Rockport Orion kostet in DE ja schon 175k€, von der Ami-Elektronik will ich jetzt gar nicht anfangen. Aber das, was da dann rüberkam, war im Kontext von anderen, auf der Messe gezeigten Vorführungen doch recht uninspirierend. Schade.

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Trotzdem würde ich die Rockport Orion — oder gar die große Rockport Lyra — ja gerne noch einmal unter anderen Bedingungen und an anderer Elektronik hören... :-)

Goebel Divin Marquis / Boulder / Wadax / Brinkmann Balance

Nebenan spielte ein Pärchen Goebel Divin Marquis, unterstützt von zwei Goebel Sovereign-Subwoofern, an einer großen Vor-Endstufen-Kombi von Boulder. Die Teile sollen ja auch nicht nur teuer, sondern auch wirklich gut sein. Aber die paar Male, die ich im Vorführraum vorbei geschaut habe, war es immer knallevoll, sodaß ich leider keine Chance hatte, da mal auch nur halbwegs vernünftig reinzuhören.

Zum optischen Auftritt der Wadax-Digitalelektronik sage ich mal lieber nix, siehe meine Kommentare zu McIntosh... :mrgreen: Aber den Brinkmann Balance, der da auch noch stand, den hätte ich gerne mitgenommen, der ist lecker.

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Bowers & Wilkens 801 D4 Signature / Luxman

Wieder nebenan wurden die großen Bowers & Wilkens 801 D4 Signature an der großen Luxman-Elektronik vorgeführt. Das ist nun Hifi, das ich optisch recht hübsch finde, vor allem die Geräte von Luxman. Allerdings sind das beides keine Marken, von denen ich erwartet hätte, dass sie mich klanglich überzeugen.

Um so überraschter war ich, dass mir das dort im Messekontext wirklich gefallen hat, was da präsentiert wurde. Druckvoll, tonal sehr angenehm, gute Abbildung. Könnte ich so absolut mit leben.

Und weil ich die Luxman-Elektronik so ansehnlich finde, gibt es jetzt ein paar mehr Fotos... :mrgreen:

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Børresen M6 / Aavik

Und damit kommen wir mal direkt zu einem der absoluten Knaller der Messe, einem Raum, in dem ich an zwei Tagen direkt mehrfach vorbei geschaut habe und wo ich auch teilweise länger auf der »Pole Position« sitzend hören konnte. Hier spielte die »Audio Group Denmark« jeweils das ganz große Besteck ihrer drei Marken Børresen, Aavik und Ansuz — und das auch noch im besten Raum der ganzen Messe.

Es liefen die großen Lautsprecher Børresen M6 an Verstärker- und Digitalelektronik von Aavik aus der großen 880er-Serie, alles verstöpselt mit Kabeln von Ansuz. Also alles aus einem Haus, und alles ganz oben aus dem Regal. Als Deko standen dann noch der Plattenspieler und die kleine Bandmaschine von Nagra mit herum. Auch ok.

Nun, alleine für die Børresen M6 werden 550k€ aufgerufen, der Listenpreis des kompletten System liegt wohl deutlich nördlich von einer Million. Das war auch preislich eines der ganz großen Systeme auf der Messe.

Unbezahlbar hingegen ist allerdings der Raum, in dem das ganze präsentiert wurde, das Studio »TV-1«. Ich schätze ihn auf irgendwas um die 80qm, vielleicht auch mehr, und das bei wohl dreieinhalb bis im hinteren Bereich rund vier Metern Deckenhöhe. Die Bude ist komplett auf Studioakustik ausgebaut, die Wände sind asymmetrisch der Stadionrundung folgend, also zur Tür hin weiter auseinander als vorne an der Fensterwand zum Stadioninneren, die Seitenwände haben eingesetzete, angeschrägte Akustikelemente, selbst die komplette Decke ist akustisch behandelt. Für diesen Raum würde ich töten... :-D

Hier durfte ich schon 2019 das ganz, ganz große Besteck von Gryphon erleben, sowohl die Lautsprecher als auch die Elektronik — und das war eines der spektakulärsten Hifi-Erlebnisse meines Lebens.

Und auch dieses Mal war es wieder beeindruckend, was hier vorgeführt wurde. So ein großes Lautsprechersystem wie die Børresen M6 ist ja nicht für ein normales, bundesdeutsches Durchschnittswohnzimmer gemacht, dort würde solch ein Trumm ja völlig untergehen und könnte nicht im Ansatz seine Stärken ausspielen. Aber in einem großen Studioraum kann ein Lautsprecher dieser Größe dann unter optimalen Bedingungen mal frei Atmen und zeigen, wofür er eigentlich entworfen wurde: um in einem großen Raum mühelos aberwitzige Dynamik umzusetzen und dabei, mehr so nebenbei, alle üblichen Hifi-Kriterien abzuhaken, über die in den Niederungen der Hifi-Foren seitenlang diskutiert wird. Das ist schon echt ein Erlebnis, solch eine große Kette mal in einem ihr angemessenen Raum hören zu können. Toll.

Aber auch hier würde ich definitiv wieder der alten Binsenweisheit Recht geben, dass 60% des Klangs der Anlage der Raum sind, Luxuskette hin, Millionenpreis her.

Hier jedenfalls noch mal ein Link zu einem Video von »hi-fi+« auf YouTube, denn der Raum verdient es einfach, dass mehr als nur zwei Schwarzweissbilder von ihm gezeigt werden:

https://www.youtube.com/watch?v=R_xNDaYRpuI

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Wilson Audio Sasha V / Dan D’Agostino / dCS

Der Vertreib von Wilson Audio hatte auch eines der »TV-Studios« ergattert und führte hier die Sasha V vor. Ich bin kein riesiger Fan der Marke, habe Lautsprecher von Wilson schon sehr uninspiriert gehört, muss aber zugeben, dass sie auf Messen — den Umständen entsprechend — ihre Vorführung oft recht gut im Griff haben.

So auch hier: die Sasha V spielte dynamisch, räumlich und tonal eher auf der wärmeren Seite. Machte Spaß, könnte ich mir zuhause auch vorstellen. Optisch empfinde ich für mich die Sasha-Baureihe eh auch als den visuellen Sweet Spot im Wilson-Sortiment. Wäre also auch diesbezüglich ok.

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Muss ich übrigens noch etwas zu meiner persönlichen Meinung über die Optik der D’Agostino-Endstufe sagen? Nein? Ansonsten: mal oben bei McIntosh nachlesen... :mrgreen:


PS Audio Aspen FR30

Zum Abschluss der Tour durch die großen — und meist auch recht spannenden — Hörräume des Stadions jetzt noch ein Downer.

Der erste, große Lautsprecher von PS-Audio, die Aspen FR30, hat ja seit ihrer Veröffentlichung im Netz einiges an Aufmerksamkeit bekommen, vor allem in den USA und in den dortigen Foren. Ich war auf diesen Lautsprecher entsprechend gespannt.

Er lief dort in Warschau — natürlich — an großer Elektronik von PS Audio. Und er lief nicht richtig gut. Ich meine, die Teile kosten über 30k€ — und präsentieren sich auf einer Messe, auf der die meisten Aussteller eher Probleme haben, den Bassbereich in den Griff zu bekommen, als absolut unterbelichtet im Bass. Das klang, als stünde da ein viel zu kleiner Lautsprecher in einem allzu großen Raum und würde sich kräftig abmühen. Entsprechend empfand ich es obenherum auch als etwas vorlaut. Nun sollte man sich ja hüten, nur aufgrund einer Messevorführung einen Lautsprecher kaputt zu reden. Aber zumindest diese Vorführung: nee, das war nix.

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Ab in den Shuttlebus...

So, das soll es aus dem Stadion gewesen sein. Ich werde die Tage aber noch einen Bericht über ein paar der Vorführungen im Golden Tulip schreiben. Da waren auch einige sehr spannende Anlagen zu hören, und das Hotel hat ja auch so mit die größten Räume der Messe. Platz für größere Geschütze. Und mindestens zwei davon gehörten zu meiner Best-of-Show-Troika.

Viele tolle Bilder aus Warschau gibt es übrigens auch bei »Hifi-Pig«, hier z.B. die entspechenden Berichte aus dem Stadion:

https://www.hifipig.com/audio-video-sho ... e-stadium/

Gruß,
Swen
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Donny
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Beitrag von Donny »

Hallo Sven,

vielen Dank für die tollen Fotos und Deine Eindrücke. Da bekommt man Lust darauf diese Messe mal zu besuchen.

Viele Grüße
Dietmar
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Sven,

auch von mir herzlichen Dank für deine Eindrücke. Das große Interesse unserer polnischen Nachbarn an High-End Audio ist ein untrügerisches Zeichen dafür, dass es dort wirtschaftlich bergauf geht. Das freut mich sehr! :cheers:

Viele Grüße
Rudolf
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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Swen,
Tolle Bilder und ein schöner Bericht :cheers:

Was macht die Raumbearbeitung, kommst du voran?

Grüße Harald
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RayDigital
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Beitrag von RayDigital »

jackelsson hat geschrieben: 14.11.2023, 02:00 Bowers & Wilkens 801 D4 Signature / Luxman
Wieder nebenan wurden die großen Bowers & Wilkens 801 D4 Signature an der großen Luxman-Elektronik vorgeführt. Das ist nun Hifi, das ich optisch recht hübsch finde, vor allem die Geräte von Luxman. Allerdings sind das beides keine Marken, von denen ich erwartet hätte, dass sie mich klanglich überzeugen.

Um so überraschter war ich, dass mir das dort im Messekontext wirklich gefallen hat, was da präsentiert wurde. Druckvoll, tonal sehr angenehm, gute Abbildung. Könnte ich so absolut mit leben.
Hallo Swen,

ich bin überrascht, dass Du ob der gebotenen Klangqualität speziell der Geräte von Luxman überrascht bist.
Ich jedenfalls bin mit Geräten der Marke sozialisiert worden. Mein erstes Hifi-Objekt überhaupt als 16-Jähriger war der Receiver „R-1030“ mit Rosenholzgehäuse, später bot mir der Vollverstärker „L-410“ über lange Jahre wertvolle Dienste.
Seit dem ernsthaften Comeback der Marke im deutschsprachigen Raum unter dem Dach des Vertriebs „IAD“ in Korschenbroich bei Düsseldorf bin ich mehrfach schon in die Versuchung gekommen, mir eines der Geräte aus der Jubiläumskollektion anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Marke im Jahr 2025 anzuschaffen.
Einige dieser Produkte nun zusammen auf der Hifi-Show in Warschau in einem reinen Luxman Set-Up versammelt und von Dir auf obigem Foto gebannt zu sehen, hat wirklich mein Herz aufgehen lassen.
Die bereits mit vielen Vorschusslorbeeren angekündigte neue Vorstufe „C-10X“, aber auch der SACD-Player „D-10X“ reizen mich besonders. Mal sehen bzw. schau‘n mer ‘mal…

Gruss,
Raimund
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