King Record - The Super Analogue Disc

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
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Melomane
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King Record - The Super Analogue Disc

Beitrag von Melomane »

Hallo Vinylfreunde,

vermutlich ist das alles schon längst bei euch bekannt. Aber für mich ist das folgende eine Entdeckung. Jörg gab neulich im Solti-Remasterringthread diesen link an:
alcedo hat geschrieben: 13.08.2023, 09:28 Teil 3: https://trackingangle.com/features/the- ... decca-ring
Darin betrachtet der Autor diverse Ringveröffentlichungen. Und nannte als besonders gelungen die von King Record. Diese japanische Firma hat die Reihe The Super Analogue Disc. In der wurden schon mehr oder weniger legendäre LP-Veröffentlichungen wiederaufgelegt. Als schon damals mit 180g beworben. ;) Wichtiger dürfte sein, dass von den Masterbändern ausgegangen wurde und ohne digitale Eingriffe LPs gepresst wurden. Und ich erwähne diese Reihe deswegen, weil zumindest das Schätzchen, das ich mir besorgt habe, von sagenhaft guter Qualität ist. Es handelt sich um diese Einspielung:

https://www.discogs.com/de/release/9399 ... ste-Romane

Also von Respighi Die Pinien von Rom und Die römischen Feste mit Maazel und dem Cleveland Orchestra. Ursprünglich eine Decca-Produktion auf dem London-Label veröffentlicht.

Für diese Veröffentlichung finde ich gar nicht genug lobende Worte. Die Dynamik ist grandios, ebenso der "Druck" auch und gerade vom Grundbereich/Bass her, die seidigen Streicher, die Klangfarben und die hervorragende Räumlichkeit und verbunden damit die Präzision in der Verortung der Orchestergruppen. Wer die Pinien kennt, weiß, dass der Anfang oft recht tumultuös ist und wenig durchhörbar. Hier aber kann man jede einzelne Blechgruppe hören in ihrer Farbcharakteristik. Famos. Wenn man diese Platte hört, dann kann sich so manche heute als audiophil beworbene Produktion nur beschämt umdrehen und davonschleichen. ;)

Ach ja, preislich sind wir da teils heftig unterwegs: Das Solti-Rheingold habe ich für > 1000€ gesehen. Aber man muss ja nicht alles kaufen. Den Maazel gibt es deutlichst günstiger. :)

Viele Grüße

Jochen
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

heute morgen noch eins obendrauf: Der Vergleich CD mit der LP zeigt deutlichst, wie gut die LP eigentlich ist. Die CD wirkt auf mich lärmig, ein wenig aggressiv und sie hat nicht die gelassene Klarheit, die Sauberkeit der Töne, wie sich sich mit der LP präsentieren. Manche Tonträger sind einfach ein Glücksfall und jeden Euro wert. :)

Viele Grüße

Jochen
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

nur kurz: Wer einen Plattenspieler hat und wissen möchte, was der leisten kann, füttere ihn mit einer Platte des hier betrachteten Labels. Vermutlich bleibt ihm auch der Mund offen stehen.

Mir ist für überschaubares Geld diese LP zugelaufen:

https://www.discogs.com/de/release/9666 ... na-Holiday

Und wenn ich die höre, denke ich nur neben dem oben schon Geschriebenen: Da wird ganz deutlich, was heutigen Produktionen zumeist abgeht. Zumindest für meine Ohren. ;) Und immerhin ist die Aufnahme von 1957. Ich habe leider keine Decca 1. Ed und kann daher nicht sagen, was die zu singen hätt'. Aber ich wette, dass die japanischen Ausgaben wenigstens den Vorteil des laufruhigeren Vinyls haben. Wie es um die sonstigen Qualitäten steht, kann ich mangels Vergleichsoption wie gesagt nicht beurteilen. Mir machen die Dinger jedenfalls viel Vergnügen.

Edit: Wenn die:
https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail ... um/8210661
nicht teurer als die LP wäre, könnte sie mich locken. ;)

Viele Grüße

Jochen
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

ein Hinweis noch: Die Firma hat nicht nur diese Preziosen gefertigt, sondern auch "normale" Scheiben. Die, die ich habe, klingen nicht übel, sind aber halt "nur" japanische Pressungen sonstiger Label, die dann auf den schönen Titel Superdisc hören, aber nur übliches "Kampfgewicht" aufweisen und ausgestattet sind mit auch sonst üblichen Begleiterscheinungen wie z.B. das eine oder andere Störgeräusch oder nicht plane Platte. Die Ausstattung ist auch weniger hochwertig. Kann man bei Interesse und zu Vergleichszwecken kaufen, aber es lohnt sich meiner Meinung nach nicht, sich dafür extra auf die Lauer zu legen. ;)

Viele Grüße

Jochen
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

so, nun mal die Ohren durchgeblasen mit einem Doppelalbum aus der hier verhandelten Reihe:

https://www.discogs.com/de/release/3069 ... om-The-New

Also Dvoraks 9. mit den Berliner Philharmonikern und Karajan. Und die Ausgabe ist mal wieder hervorragend. Zwar keine 180g, aber das wird ausgeglichen durch 45 upm. Und damit gibt es eine wunderbar dynamische, transparente, farbenprächtige und räumliche Darbietung. Ich habe die Einspielung von 1977 auch als HörZU-EMI. Die hatte mich seinerzeit nicht sonderlich beeindruckt, wenn ich mich recht erinnere. Die japanische Ausgabe aber umso mehr. Die Musik ist wunderbar "gesungen" (man höre nur einmal die letzten Töne des 4. Satzes verklingen) und brillant präsentiert. Karajan wäre gewiss auch angetan von diesen beiden Platten. Und offenbar hat damals schon jemand das Potential entdeckt und das Bedürfnis gehabt, das mal so richtig auszuloten. Denn die Super Analogue Disc wurde schon 1984 aufgelegt, also relativ kurz nach der Aufnahme. Und sie wurde ohne Limiter und ohne Equalizer (so der Einleger mit den Hinweisen zur Produktion) in die Lackfolie geschnitten und dann exquisit gepresst.

1977 - also die Zeit, in denen Karajan Aufnahmen vorlegte, die oft als in Schönheit ersterbend wahrgenommen wurden/werden(?). Und ja, schön ist die Aufnahme in all ihren Qualitäten, aber gewiss nicht flach und nur schön in der Darstellung. Sondern einfach wunderschön in der Summe. Das lässt mich umso freudiger den Karajan-Bruckner aus der Original-Source-Reihe erwarten. Denn die analog aufgenommenen Symphonien stammen eben aus genau dieser Zeit der zweiten Hälfte der 70er Jahre.

Viele Grüße

Jochen
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Jochen,

mich macht die Jahresangabe stutzig.
Du schreibst von 1977, in discogs wird 1984 angegeben. Ich besitze die 1984er Aufnahme - und die klingt doch recht lahm. Also vermute ich mal, dass in discogs ein Fehler vorhanden ist, oder?

Viele Grüße
Jörg

EDIT:
Gerade bemerkt: Auch spielt Karajan 1984 mit einem anderen Orchester, nämlich den Wienern ;-)
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Jörg,

der Einleger des Albums besagt:
daten.jpg
daten.jpg (59.47 KiB) 64 mal betrachtet

Und EDIT meinerseits: Meine HörZU-EMI-Aufnahme hat zwar die Berliner, stammt aber aus dem Jahre 1959. ;)
https://www.discogs.com/de/release/7537 ... Neuen-Welt
Davon weiß Discogs nichts. Offenbar dann nur meine Platte. Oder meine Datenbank enthält einen Fehler. Ich habe die LP gerade nicht greifbar.

Viele Grüße

Jochen
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