Hallo Gemeinde,
mir ist aufgefallen, dass das reine Abstimmen einer Anlage mit Musik zu einem unangenehmen Ergebnis bei der Wiedergabe von Sprache führen kann, seltener umgekehrt.
Ich denke da z.B. an Nachrichtensprecher, die bei tiefen Stimmlagen derart sonor tönen, dass man fast Kopfschmerzen bekommt.
Daher suche ich eine Quelle mit exzellenten Sprachaufnahmen, möglichst kostenlos und am besten per Download verfügbar.
Hat jemand eine Idee?
Gruß
Tesla
Exzellente Sprachaufnahmen
Hallo Tesla,
Sprecheraufnahmen, sowie Gesang und Chöre sind die absolute Voraussetzung für die klangliche Beurteilung. Ohne das das erstmal korrekt klingt, hat es keinen Sinn an der Abstimmung irgend etwas herum zu fummeln. Bei Sprechern ist häufig auch ein harscher oder scharfer Klang zu vermeiden. Nachrichtensprecher im Radio oder Anmoderationen fallen oft sehr unterschiedlich aus. Von daher auch gut zu verwenden.
Alles in Allem wirst Du fündig bei der EBU, die genügend Assesment-Material kostenlos zum Download bereitstellen:
https://tech.ebu.ch/news/ebu-cds-now-online-31oct08
Viel Spass damit
Matthias
Sprecheraufnahmen, sowie Gesang und Chöre sind die absolute Voraussetzung für die klangliche Beurteilung. Ohne das das erstmal korrekt klingt, hat es keinen Sinn an der Abstimmung irgend etwas herum zu fummeln. Bei Sprechern ist häufig auch ein harscher oder scharfer Klang zu vermeiden. Nachrichtensprecher im Radio oder Anmoderationen fallen oft sehr unterschiedlich aus. Von daher auch gut zu verwenden.
Alles in Allem wirst Du fündig bei der EBU, die genügend Assesment-Material kostenlos zum Download bereitstellen:
https://tech.ebu.ch/news/ebu-cds-now-online-31oct08
Viel Spass damit
Matthias
Hallo Tesla,
das sind drei CD´s. Die wichtigste ist die SQAM. Track 49 (female speech english) bis Track 54 (male speech german).
Die sind sehr gut geeignet.
Zusätzlich nimmst Du Dir noch Internet-Radio. Bspw. ARD-Sender und suchst Dir einen Nachrichtensprecher und weiter eine Anmoderation für ein Musiksendung bspw. live -Konzert (klingt in der Regel völlig anders).
Wenn das alles passt bist DU schon gut.
Gruß
Matthias
das sind drei CD´s. Die wichtigste ist die SQAM. Track 49 (female speech english) bis Track 54 (male speech german).
Die sind sehr gut geeignet.
Zusätzlich nimmst Du Dir noch Internet-Radio. Bspw. ARD-Sender und suchst Dir einen Nachrichtensprecher und weiter eine Anmoderation für ein Musiksendung bspw. live -Konzert (klingt in der Regel völlig anders).
Wenn das alles passt bist DU schon gut.
Gruß
Matthias
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Hans-Martin
- Aktiver Hörer
- Beiträge: 9154
- Registriert: 14.06.2009, 15:45
Hallo,
ich würde mit einem kalibrierten Messmikrofon an einem stillen Ort im Freien je eine Aufnahme einer wohlbekannten Stimme z.B. meiner Partnerin und meines Freundes machen, also mir bekannte männliche und weibliche Stimmen.
Eine unbekannte Stimme als Referenz nehmen, erscheint mir weniger zielführend.
Diese Stimmen dann (nach Anwendung der Kalibrierkorrektur) über einen (1, mono) Lautsprecher wiedergeben.
Auch den zweiten hinzunehmen und sich wundern, wie auf einmal das Timbre sich ändert, von Single zu Mono über Stereopaar-LS.
Wenn man König der Löwen in der Originalausgabe (US-Ton) und die deutsch synchronisierte Version vergleicht, bekommt man einen Eindruck von den kulturell wie auch kommerziell geprägten Unterschieden.
Im Rundfunk sprechen die Ansager in ein Mikrofon mit Kugel- oder Richtcharakteristik? Bei den letzteren gibt es den Nahbesprechungseffekt, der mit Filterung zu korrigieren versucht wird. Kommt dann die bei kommerziellen Sendern übliche Stereobasisverbreiterung, Bassanhebung zum Ausgleich der dadurch betonten Höhen, Limiter (Optimod, Dynamikkompression zur Vermeidung der Übersteuerung der Sendeendstufen, außerdem möchte man lauter rüberkommen) hinzu, ist das Signal derart vielseitig verbogen, dass es als Referenz zur LS-Abstimmung m.E. herzlich wenig taugt.
Es sind die Formanten, die menschliche Stimmen unverwechselbar machen. Während ich am Laptop sitze, schaut meine Frau einen Film. Da kann ich nebenbei viele Schauspieler anhand ihrer Stimme wiedererkennen, auch beim Klassentreffen hat sich die Stimme gegenüber damals häufig weniger verändert als die körperliche Erscheinung... Ich schätze danach, etwa 300 Stimmen kann man wiedererkennen, unterscheiden, vielleicht noch mehr. Wer würde Tina Turner mit Celine Dion verwechseln, oder mit Sara K. , Whitney Houston, Marla Glen (achne, das war ja keine Frau), Billie Holliday, Ella Fitzgerald, u.s.w...
In diesem Umfeld aller Aspekte würde ich meine LS immer mit Stereo-Musik (anhand bekannter akustischer Instrumente) abstimmen und die Nachrichtensprecher als manipuliert (auch für Küchen-/Autoradio) entlarven.
Das ist meine persönliche Herangehensweise. Die Orientierung an einer fremden Stimme erscheint mir ... fremd.
Grüße
Hans-Martin
ich würde mit einem kalibrierten Messmikrofon an einem stillen Ort im Freien je eine Aufnahme einer wohlbekannten Stimme z.B. meiner Partnerin und meines Freundes machen, also mir bekannte männliche und weibliche Stimmen.
Eine unbekannte Stimme als Referenz nehmen, erscheint mir weniger zielführend.
Diese Stimmen dann (nach Anwendung der Kalibrierkorrektur) über einen (1, mono) Lautsprecher wiedergeben.
Auch den zweiten hinzunehmen und sich wundern, wie auf einmal das Timbre sich ändert, von Single zu Mono über Stereopaar-LS.
Wenn man König der Löwen in der Originalausgabe (US-Ton) und die deutsch synchronisierte Version vergleicht, bekommt man einen Eindruck von den kulturell wie auch kommerziell geprägten Unterschieden.
Im Rundfunk sprechen die Ansager in ein Mikrofon mit Kugel- oder Richtcharakteristik? Bei den letzteren gibt es den Nahbesprechungseffekt, der mit Filterung zu korrigieren versucht wird. Kommt dann die bei kommerziellen Sendern übliche Stereobasisverbreiterung, Bassanhebung zum Ausgleich der dadurch betonten Höhen, Limiter (Optimod, Dynamikkompression zur Vermeidung der Übersteuerung der Sendeendstufen, außerdem möchte man lauter rüberkommen) hinzu, ist das Signal derart vielseitig verbogen, dass es als Referenz zur LS-Abstimmung m.E. herzlich wenig taugt.
Es sind die Formanten, die menschliche Stimmen unverwechselbar machen. Während ich am Laptop sitze, schaut meine Frau einen Film. Da kann ich nebenbei viele Schauspieler anhand ihrer Stimme wiedererkennen, auch beim Klassentreffen hat sich die Stimme gegenüber damals häufig weniger verändert als die körperliche Erscheinung... Ich schätze danach, etwa 300 Stimmen kann man wiedererkennen, unterscheiden, vielleicht noch mehr. Wer würde Tina Turner mit Celine Dion verwechseln, oder mit Sara K. , Whitney Houston, Marla Glen (achne, das war ja keine Frau), Billie Holliday, Ella Fitzgerald, u.s.w...
In diesem Umfeld aller Aspekte würde ich meine LS immer mit Stereo-Musik (anhand bekannter akustischer Instrumente) abstimmen und die Nachrichtensprecher als manipuliert (auch für Küchen-/Autoradio) entlarven.
Das ist meine persönliche Herangehensweise. Die Orientierung an einer fremden Stimme erscheint mir ... fremd.
Grüße
Hans-Martin
Hallo Hans-Martin,
das mit den Manipulationen ist ein interessanter Punkt. Vielleicht sollte ich tatsächlich eigene Aufnahmen anfertigen mit meinem Beyerdynamik MM1 und dem Focusrite Scarlett 2i2. Was besseres habe ich leider nicht.
Ich habe gestern noch ein YouTube Video zum Thema Mikrofonierung von einem engagierten YouTuber gesehen. Dort wurde ein Flügel mit mehreren Mikrofonen in unterschiedlicher Anordnung simultan aufgenommen - also A-B, X-Y etc. Das war sehr erhellend. Wenn ich den Link wieder finde, poste ich ihn.
Gruß
Tesla
das mit den Manipulationen ist ein interessanter Punkt. Vielleicht sollte ich tatsächlich eigene Aufnahmen anfertigen mit meinem Beyerdynamik MM1 und dem Focusrite Scarlett 2i2. Was besseres habe ich leider nicht.
Ich habe gestern noch ein YouTube Video zum Thema Mikrofonierung von einem engagierten YouTuber gesehen. Dort wurde ein Flügel mit mehreren Mikrofonen in unterschiedlicher Anordnung simultan aufgenommen - also A-B, X-Y etc. Das war sehr erhellend. Wenn ich den Link wieder finde, poste ich ihn.
Gruß
Tesla
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Hans-Martin
- Aktiver Hörer
- Beiträge: 9154
- Registriert: 14.06.2009, 15:45
Hallo Tesla,
Ich persönlich tendiere zu XY, sonst klingt ein Piano schnell für meine Ohren wie verstimmt.
Eberhard Sengpiel (ebs) hat hier mal eine Handskizze gepostet, wo er 14 (?) Mikrofone aufgestellt hatte.
Es gibt wohl kaum ein Instrument, bei dem es so viele Mikrofonierungsvarianten gibt, jeder TonIng hat da sein eigenes Geheimrezept.
Manche Aufnahmen höre ich lieber durch die offene Tür im Nebenraum.
Und um 1 Stimme aufzunehmen braucht man nicht 2 Mikrofone, sonst bekommt man noch Phasenprobleme bei kleiner Bewegung. Aber der Raumhallanteil sollte nicht unterschätzt werden, deshalb lieber im Freien...
Grüße
Hans-Martin
Ich persönlich tendiere zu XY, sonst klingt ein Piano schnell für meine Ohren wie verstimmt.
Eberhard Sengpiel (ebs) hat hier mal eine Handskizze gepostet, wo er 14 (?) Mikrofone aufgestellt hatte.
Es gibt wohl kaum ein Instrument, bei dem es so viele Mikrofonierungsvarianten gibt, jeder TonIng hat da sein eigenes Geheimrezept.
Manche Aufnahmen höre ich lieber durch die offene Tür im Nebenraum.
Und um 1 Stimme aufzunehmen braucht man nicht 2 Mikrofone, sonst bekommt man noch Phasenprobleme bei kleiner Bewegung. Aber der Raumhallanteil sollte nicht unterschätzt werden, deshalb lieber im Freien...
Grüße
Hans-Martin
Hallo Tesla,
seit langer Zeit höre ich die CDs und heutzutage die Streams von Klaus Sander (Verlag supposé), der verschiedene Personen zu verschiedenen Themen erzählen lässt. Das sind dann zwar unbekannte Stimmen, aber in Kombination mit dem Zweck (Abstimmung der LS) und dem Nutzen (etwas Neues kennenzulernen) absolut empfehlenswert.
Hier im Urlaub habe ich von André Wiersig (Schwimmer) Ein Mensch des Meeres sowie von Dieter Henrich) Philosoph) über Erinnerungen und Dankbarkeit gehört.
Viele Grüße
Haiko
