Qualität, Realistische Preise von Yamaha AX 1090, 1070, 1050 etc.

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Tesla
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Qualität, Realistische Preise von Yamaha AX 1090, 1070, 1050 etc.

Beitrag von Tesla »

Hallo Gemeinde,

ich überlege, zum Betrieb meiner wirkungsgradstarken passiven Subwoofer (siehe mein Avatar) statt einer Endstufe, einen Vollverstärker aus der AX-Baureihe von Yamaha einzusetzen. Da ich einen Yamaha DSP A2070 Surroundverstärker besitze und mit diesem recht zufrieden bin (betreibe beide Subs in Reihe geschaltet am (ansonsten ungenutzen) Centerkanal des 2070, vermute ich, das die AX diesem hinsichtlich Klangqualität und Verarbeitung zumindest ebenbürtig sind. Leider habe hierzu nichts im Netz gefunden.

Was haltet ihr von der Klangqualität der AX-Baureihe im Allgemeinen und als Subwooderverstärker im Speziellen - mit Fokus auf die Präzision (Frequenzgang kann man ja equalizen)?

Auf eBay werden insbesondere der AX-1070 und der AX-1090 zwischen 300 und 500 Euro angeboten. Ist das ein realistischer Preis oder haltet ihr das für überteuert?

Mir ist die Problematik von alten Elkos, die möglicherweise in nicht allzu ferner Zukunft ausgetauscht werden müssten, bewusst. Weiss jemand, was dieser Austausch etwa kosten dürfte?

Gruß
Tesla
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Tesla hat geschrieben: 03.09.2023, 13:50 Auf eBay werden insbesondere der AX-1070 und der AX-1090 zwischen 300 und 500 Euro angeboten. Ist das ein realistischer Preis oder haltet ihr das für überteuert?

Mir ist die Problematik von alten Elkos, die möglicherweise in nicht allzu ferner Zukunft ausgetauscht werden müssten, bewusst. Weiss jemand, was dieser Austausch etwa kosten dürfte?
Hallo Tesla,
Vor 25 Jahren hat der 1090 umgerechnet 900€ gekostet. Wenn die Angebot/Nachfrage-Situation noch erzielte Preise über dem halben Neupreis hervorbringt, zeugt das von Kultstatus, der besonders damalige Top-Modelle der Reihe betrifft. Das ist die Realität.
Wenn man noch 1/3 vom Neupreis für ein 20 Jahre altes Gebrauchtgerät in gutem Zustand ausgibt, mag das angemessener erscheinen.

Beide genannten Verstärker sind mit 2 x 22000uF/75V Elkos bestückt, wobei man die 75V Elkos nicht an jeder Straßenecke bekommt (63V reicht nicht!). KEMET ALS36H223L3C075 könnten passen, 2 Stück liegen in der Nähe von 80€+Versand.
Die Lebensdauer sollte schon mit 20000 h angegeben sein.
Da es beim Austausch der passenden Netzteilelkos im Wesentlichen darauf ankommt, dass man + und - nicht verwechselt, darf man sich an die 4 Pole selbst herantrauen.
Grüße
Hans-Martin
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Tesla
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Beitrag von Tesla »

Hallo Hans-Martin,

danke für die schnelle Antwort. Hast du selbst auch Hörerfahrung mit den genannten Verstärkern?

Denkst du dass diese mit meinem 2070 mithalten können oder ihn übertreffen?

Kann man die Elkos mit allenfalls rudimentären Lötkenntnissen selbst tauschen oder sollte man lieber eine Werkstatt ran lassen?

Gruß
Tesla
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Tesla hat geschrieben: 03.09.2023, 13:50Da ich einen Yamaha DSP A2070 Surroundverstärker besitze und mit diesem recht zufrieden bin (betreibe beide Subs in Reihe geschaltet am (ansonsten ungenutzen) Centerkanal des 2070, vermute ich, das die AX diesem hinsichtlich Klangqualität und Verarbeitung zumindest ebenbürtig sind. Leider habe hierzu nichts im Netz gefunden.
Hallo Tesla,
ich hatte 1990 einen Vergleich mit dem AX-1070 und einem Cyrus II. Der Yamaha klang hart, vordergründiger, machte den Raum nicht vorn/hinten so weit auf, der puristische Cyrus klang differenzierter, wärmer, plastischer (kurz: musikalischer)- und war zugleich im Preis niedriger (hatte aber dafür auch nur die halbe Leistung vom Yamaha). Für mich eine eindeutige Entscheidung.
Wenn es aber nur um Subwoofer geht, zählt das alles nicht, da möchte man doch möglischst viel Kontrolle. Und da stolpere ich über deine Reihenschaltung zweier Subs an einem Kanal.
Also fließt der Strom erst über den einen, dann über den anderen Sub. Der eine ist Vorwiderstand für den anderen, der Dämpfungsfaktor für jeden geht in Richtung unterirdisch. Das dürfte man bestenfalls bei straffer akustischer Kopplung machen.
Wenn du einen beliebigen AX- nimmst und jeden Kanal nur einen Sub treiben lässt, kommt der Dämpfungsfaktor voll zum Einsatz.
Und ich nehme an, du gehst über Main-In in die Endstufe und benutzt nicht die vorhandene Vorstufensektion mit.
Was den Bass betrifft, wird das gegenüber der jetzigen Situation eine Steigerung sein. Aber für Vollbereichsanwendung dürfte es inzwischen besser klingende Gerätschaften geben. Denn da würde man den Vorverstärker benutzen, und dazu fällt mir ein, dass die zu jener Zeit gern verbauten motorbetriebenen Eingangswahlschalter von Alps nicht mehr lieferbar sind, Pioneer hat versilberte, Yamaha nach meinem Wissen die langlebigeren vergoldeten Varianten benutzt. Aber Kontaktprobleme sind irgendwann bei beiden unausweichlich. Zerlegt man die Schaltebenen, findet man regelrecht hineingefräste Gräben durch viel Rotation. Denn sobald der Motor die Kontrollkontaktfläche für den gewünschten Drehwinkel (Eingangszuordnung) verpasst hat, dreht der Servo eine weitere Runde.
Nichts spricht gegen den reinen Endstufenbetrieb, allerdings würde ich das Relais anklopfen, welches die Ausgänge freigibt, ob es zu Aussetzern neigt. Dann Kontakte reinigen, damit der Strom ungehindert fließen kann, außerdem die roten Ausgänge EINES Kanals von A und B parallel am Sub betreiben, um die internen Übertragungsverluste weiter zu minimieren, dasselbe kann man bei den schwarzen auch machen, und beim anderen Kanal entsprechend.
Auf die Idee, Rot von links mit Rot von Rechts zu verbinden, sollte man nicht kommen, schneller kann der Verstärker nicht per Rauchzeichen anzeigen, dass der schwächere Kanal aufgibt...
Grüße
Hans-Martin
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Tesla,

ich habe einen AX1050 im Einsatz, heute als Badradio, damals in meiner Hauptanlage, bis ich mir Dynaudio Compound 3 zulegte. An diesen Boxen, die den Ruf der verstärkerhunrigen Dyns mitbegründeten war der Yammi hoffnungslos überfordert. Bass fand nicht statt, weil der Yammi nicht genung Leistung bereitstellt. Da mussten dann AVM M3 Monos ran, dann gabs auch Bass. Natürlich ist das ein extremes Beispiel.
Daher würde ich als Bassendstufe eher nach etwas anderem Ausschau halten.
Sonst kann ich Hans-Martin zustimmen, dass der Yammi eher auf der hellen Seite spielt. Eine alte Rotel gefällt mir an Dynaudio 52STP deutlich besser, auch ein alter T+A gefiel besser.

Grüsse Jürgen
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Tesla
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Beitrag von Tesla »

h0e hat geschrieben: 03.09.2023, 18:43 Sonst kann ich Hans-Martin zustimmen, dass der Yammi eher auf der hellen Seite spielt.
Hallo Jürgen,

war die Yamaha denn präzise (trotz oder gerade wegen) des anämischen Basses/ des hellen Klanges?

Gruß
Tesla
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Tesla,

wie geht präzise mit mangelnder Kontrolle des Basses überein?
So recht verstehe ich die Frage wohl nicht.

Ich habe leider keine Ahnung, wo Du wohnst, sonst könnte man den 1050er bei Dir mal anschließen.

Grüsse Jürgen
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Tesla
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Beitrag von Tesla »

h0e hat geschrieben: 03.09.2023, 22:45 wie geht präzise mit mangelnder Kontrolle des Basses überein?
Hallo Jürgen,

von mangelnder Kontrolle hast du nichts geschrieben - nur von zu wenig Bass und zu wenig Leistung.

Gruß
Tesla
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Tesla
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Beitrag von Tesla »

Hallo Hans-Martin,
Hans-Martin hat geschrieben: 03.09.2023, 17:29 ... Und da stolpere ich über deine Reihenschaltung ...
Meines Wissens nach steigt der Dämpfungsfaktor mit der Impedanz des angeschlossenen Lautsprechers. Deshalb kam ich auf die Idee, beide Bässe in Reihe zu schalten. Eine Parallelschaltung habe ich ebenfalls ausprobiert. Hierbei wurde der Bass allerdings deutlich unkontrollierter. Deshalb habe ich die Bässe schlussendlich wieder in Reihe geschaltet. Das hat sich auch aus Wirkungsgradgründen angeboten da ich den Pegel der Subs im Driverack um 10 dB digital absenken musste damit er zu den Jordans passte.
Hans-Martin hat geschrieben: 03.09.2023, 17:29 Wenn du einen beliebigen AX- nimmst und jeden Kanal nur einen Sub treiben lässt, kommt der Dämpfungsfaktor voll zum Einsatz.
Das werde ich in jedem Fall versuchen, da ich ja dann 2 Kanäle zur Verfügung habe.
Hans-Martin hat geschrieben: 03.09.2023, 17:29 Und ich nehme an, du gehst über Main-In in die Endstufe und benutzt nicht die vorhandene Vorstufensektion mit.
Was die Hauptkanäle angeht, liegst du richtig. Die Vorstufe nutze ich allerdings als Surround-Decoder für Pro Logic und die reicht die Surroundkanäle an die eingebauten Surround-Endstufen weiter.

Angeblich sollen die Haupt-Endstufen-Kanäle der Vorstufe klanglich überlegen sein.
Hans-Martin hat geschrieben: 03.09.2023, 17:29 Was den Bass betrifft, wird das gegenüber der jetzigen Situation eine Steigerung sein.
Das wäre schön.

Ich habe noch eine alternative Idee zur ax-1090, die preislich ähnlich ist.

Wie wäre es mit der Endstufe MX 2? Oder wenn es preislich Sinn macht, einer MX 1?

Gruß
Tesla
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Tesla hat geschrieben: 03.09.2023, 22:57



Meines Wissens nach steigt der Dämpfungsfaktor mit der Impedanz des angeschlossenen Lautsprechers. Deshalb kam ich auf die Idee, beide Bässe in Reihe zu schalten. Eine Parallelschaltung habe ich ebenfalls ausprobiert. Hierbei wurde der Bass allerdings deutlich unkontrollierter. Deshalb habe ich die Bässe schlussendlich wieder in Reihe geschaltet. Das hat sich auch aus Wirkungsgradgründen angeboten da ich den Pegel der Subs im Driverack um 10 dB digital absenken musste damit er zu den Jordans passte.
Hallo Tesla,
du gehst wohl davon aus, dass die LS die Endstufe bedämpfen. Dafür hat sie bereits die negative Gegenkopplung, mit der der Ausgangswiderstand sogar unter den Innenwiderstand der stromliefernden Netzteilelkos gesenkt wird. Also theoretisch mehr Strom geliefert wird als die Elkos hergeben können :mrgreen:
Diesen Ausgangswiderstand setzt man in Relation zum LS bzw. seiner Impedanz.
Einige Endstufen kommen da auf Werte an 1000 bei 8 Ohm.

Betrachtet man aber die Sache von der LS-Seite, indem man annimmt, dass die Endstufe mit dem niedrigeren Innenwiderstand mehr Kontrolle über den LS hat (was sich zumeist gehörmäßig bestätigt), kommt die Frage, welche Rolle die zwischengeschalteten Widerstände in Kabeln, Übergangswiderständen und denkbaren ohmschen Anteilen der Frequenzweichenkomponenten haben - eben aus der Sicht des LS.
Da sind die vorgenannten Teile in Reihe mit dem Verstärker.
Schaltet man 2 identische LS in Reihe, reduziert sich der Wert des Dämpfungsfaktors auf eine Zahl kleiner als 1, mathematisch ist einfach nicht mehr drin.
Ausnahmen sind Bässe mit Doppelschwingspule an einer gemeinsamen Membran und vielleicht 2 Tieftöner, deren Membranen akustisch straff gekoppelt sind, wie bei Compoundsystemen oder Innentreiber mit nur 1 Port.
Angeblich sollen die Haupt-Endstufen-Kanäle der Vorstufe klanglich überlegen sein.
Eine (komplexe digitale) Mehrkanal-Vorstufe ist analog angesteuert üblicherweise einer analog-arbeitenden Stereovorstufe derart unterlegen, dass einem der Kiefer herunterklappt.
Und wenn man den zweitkleinsten Stereovollverstärker aus dem Sortiment desselben Herstellers gegen die zweitgrößte Mehrkanal-Lösung desselben Herstellers im Stereomodus vergleicht, wird man ernüchtert.
Nur wenige Hersteller bieten Mehrkanalgeräte, bei denen die beiden Front-LS (=Stereo) mit ´"normalen" Endstufen und HiFi-gerechtem Ruhestrom und geringen Übernahmeverzerrungen angesteuert werden. Meine persönliche Einschätzung: Sobald alle Endstufen auf einem gemeinsamen Kühlkörper montiert sind, muss der Erwärmung aus der Nachbarschaft Rechnung getragen werden, die Stabilität darf nicht eingebüßt werden, der Ruhestrom wird geringer eingestellt, wer merkt noch Nulldurchgangsverzerrungen, wenn man aus allen Seiten bedudelt wird?.
Ich habe noch eine alternative Idee zur ax-1090, die preislich ähnlich ist.
Wie wäre es mit der Endstufe MX 2? Oder wenn es preislich Sinn macht, einer MX 1?
Wie ich schon schrieb, sobald Produkte zum Kult werden, steigen die Preise über die Grenzen hinaus, die bei nüchterner Betrachtung des Alters, der Abnutzung im Gebrauch angemessen erscheinen.
Es gibt viele Yamaha-Surround-Receiver mit auftrennbaren Pre-Out/Main-In. Die Netzteile sind für 2-Kanal-Betrieb gut überdimensioniert, die Preise orientieren sich an der (nicht mehr aktuellen) Vielfalt der interpretierbaren Mehrkanal-Eingangsformate. Da fällt der Kultfaktor-Aufschlag schon eher mal unter den Tisch...
Bei Surroundreceivern kann man nachrechnen, wie die Zahl der Kanäle multiplizert mit deren Ausgangleistung zzgl. Verluste (mindestens 30%) die erwartete Gesamtleistungsaufnahme bestimmt. Auf der Rückseite findet man den vorgeschriebenen Hinweis auf die Gesamtaufnahme, für die der Trafo ausgelegt ist. Nicht alle Kanäle ballern zeitsynchrton Fullpower, da kann man 50% einsparen...
Grüße
Hans-Martin
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Beitrag von Tesla »

Hallo Hans-Martin,

danke für deinen Input.

Gruß
Tesla
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