Funky (Linn Kaber Aktiv, Linn E350)

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Funky
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Beitrag von Funky »

Danke Hans-Martin,

einen solchen Drehmoment Schraubendreher habe ich bisher noch nicht. Bei den Headshellschrauben gehe ich nach "Gefühl" und Gehör. Violinen zeigen sehr schnell ob das Drehmoment zu hoch oder eben zu niedrig ist. Von Schrill zu Behäbig sind es wenige zentel Nm.

Noch ein Hinweis zur Linn Philosophie der gleichförmigen Anregung mit Kraftschluss auf alle beteiligten Komponenten. Ein Bekannter, der sich seit Jahren mit LP12s beschäftigt hatte vor etwas mehr als 4 Jahren mir geholfen für Otmar Spitaler den Prototypen einer Linn Tonarmbasis zu designen. Erst diese genaue Beschäftigung erschloß für mich das Designprinzip und daraus konnte dann eine Tonarmbasis konstruiert werden, die in der Tonarm-Aufnahmeöffnung im Winkel von 120 Grad 2 Stahlinlays aufweist, die zusammen mit der Tonarm-Arretierungsschraube - 3 Auflagepunkte im Winkel von jeweils 120 Grad bilden und damit einen gleichmässigen Andruck mit klaren Auflagepunkten jeweils dem gleichen Material (bei einer Edelstahlschraube als Arretierungsschraube) ermöglichen.

Es sind diese Feinheiten, die hervorragende Laufwerke von guten oder eben nicht so guten unterscheiden. Denn die Tonhöhengenauigkeit (das auf den Punkt spielen) ist für mich ein wesentlicher Faktor, der die analoge Wiedergabe so reizvoll macht - gerade bei klassischer und Jazz Musik kommen die Tugenden eines solch sorgfältig durchdachten und entwickelten Laufwerks zum Tragen.

Funky - Mozarts Violinkonzerten mit dem London Symph Orchester unter Sir Colin Davis und Arthur Grumiaux von 1962 lauschend (eine exemplarisch schöne, weil schlackenlose Aufnahme mit einem fast schon tänzelnd spielendes Orchester und einem hörbar gut aufgelegten Arthur)
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Funky
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Linn auf der High End 2023 - Ein Abgesang

Beitrag von Funky »

N'Abend liebe Mitleser,

heute Abend ist für Linn Fans kein schöner Abend - denn es findet eine Art Abgesang auf die Firma Linn statt. Zumindest von mir.

Was soll ich sagen. Ich war heute auf der HighEnd 2023 und war sehr positiv gestimmt heute vormittag, als noch wenig los war (war nur heute auf der High End), und bin somit als erstes in den Linn Vorführungsraum gegangen - denn die neue 360 wurde ja technologisch als OUTSTANDING beworben.

Es standen ein dort KDSM, ein LP12 und die neue 360 in Vollaktiv mit Exakt und SO+ als sehr übersichtliches System . Es wurde von Linn Leuten aus Schottland kurz erklärt was das System auszeichnet und warum es Exakt gibt, warum SO+, und warum das alles nun so toll klingen soll, da ja Raummoden nun nicht mehr das Klanbild negativ beeinflussen und alle Chassis Ungenauigkeiten ..., optimale Phase, Laufzeitkorrektur, der normale Exakt Sermon eben.

Nur – das tat es nicht – zwar war es klanglich einigermassen ausgewogen, wobei ich schon auch (wieder mal) eine gewisse Strähnigkeit wahrgenommen habe. Die Jungs sollte endlich ihre 10 Euro Netzkabel durch etwas gescheites ersetzen, wie auch ihre Cat 5 - 2 Euro Ethernet Strippen. Diese klangliche Signatur gab es sowohl bei der LP12 wie auch der digitalen Wiedergabe.

Der Klang löste sich nur sehr mässig von den Lautsprechern, er bliebt eingesperrt, weder tonal nach oben ganz offen, noch dynamisch ansprechend. Wenn das das Non Plus Ultra von Linns neuer Klangphilosophie ist – dann gute Nacht – und ich bin beileibe nicht der einzige, der das so wahrgenommen hat. Ich hatte einen Münchner Linnie getroffen – rein zufällig hatte der den gleichen Gedanken wie ich, gleich am frühen Vormittag zu Linn, dann ist wenig los, und man hat einen guten Platz für die Hörsession sicher.

Er war regelrecht konsterniert, um nicht zu sagen betroffen (und Linn spielte u.a. eine Klassik Vinyl Scheibe, die mit Linn Equipment aufgenommen wurde – Bartok ..)

Also – ein LP12, der lieblos und leblos klingt , digitales, dass nicht wirklich aus dem Quark kommt und das bei dem Engineeringaufwand und was alles an Verstärkertechnologie / Zero Distortion der Chassis, Berylium , blah blah bla.

Lasst stecken Linnies, ihr bekommt guten , lebendigen, anmachenden Klang, den es an anderer Stelle durchaus auch viel günstiger gab, einfach nicht mehr gebacken.

Linn ist damit für mich keine Firma in die ich noch investieren werde. Da bleibe ich liebend gerne bei meinem Setup – Mein Freund war ebenfalls alles andere als entzückt von dem was er dort hören durfte (er war gestern dort – und wir haben uns heute auf der High End getroffen) - er meinte, meine Anlage spielte vor mehr als 2 Jahren schon weit besser als das was er am Samstag hörte (und da hatte ich weder Organik, noch die Ansuz Kabel, noch einen optimierten Seimso) .

Tja, Linn hört nicht mehr zu und sie hören sich auch keine anderen Anlagen mehr an, denn dann müsste ihnen nämlich auffallen, dass es guten Klang gibt, der ansprechend emotional und tonal ausgewogen daher kommt. Aber wer sich gegen Kritik mehr und mehr abschirmt …,

Die sollten ENDLICH diese Schei...., SO+ richtig programmieren oder es eben bleiben lassen. Dann FIR Filter designen, die nicht jeden Ton so an die Kandarre nehmen, dass ihm jegliche Lebendigkeit ausgetrieben wird. Man, traurig, das ganze ist ....

Die Diskussion mit den Linn Leuten suchte ich schon gar nicht mehr, das ist vergebene Liebesmüh.

Ich spiele heute Abend den Trauermarsch -

Funky (heute nicht mehr so funky aufgelegt)
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Funky,
möglicherweise hat LINN Leute geschickt, die Computer-affin sind, aber nicht verstehen, wie ein LP12 nach Transport eingestellt wird. Dieses Wissen könnte in den letzten 30 Jahren verlorengegangen sein...
Am Sonntag klingen die meisten Anlagen am besten, dafür kann es viele Gründe geben. Ich habe das über mehrere Messetage immer wieder beobachten können.
Die Stromversorgung wird bei LINN-Geräten heutzutage ja überwiegend per Schaltnetzteil gemacht, da kann man wohl kaum auf Nachbarn verweisen, deren Schaltnetzteile das Lichtnetz versauen...

Wenn Aussteller Standardnetzkabel verwenden, wollen sie damit ausdrücken, dass ihre Komponenten nicht ein spezielles Kabel für den Wohlklang benötigen, viel lieber mööchte man Vertrauen säen in die mitgelieferte Strippe. Veränderungen nach Gusto lägen dann in der Verantwortung des Konsumenten.

Die Sorgfalt, die man zuhause im Laufe der Jahre angewandt hat, um am Ende selig zu sein, kann man bei einer Messe nicht von den Ausstellern erwarten. Die Zeit ist zu kurz und ihre Ziele (Präsentation für die Massen) zu abweichend von möglichen individuellen Präferenzen.
Die Enttäuschung ist beim Prinzip Messe schon vorprogrammiert.
Schlecht ausgeführtes Handwerk macht es zweifellos noch schlimmer.
Eine Tasche mit favorisierten Kabeln aller Gattungen, Kabelbrücken und was es noch so an hilfreichen zuhause bewährten Gadgets gibt, ist bei einer Messe wohl kaum genehm, oder umsetzbar.
Ich erinere mich an eine Vorführung von Elektrostaten-LS, wo der Entwickler es ablehnte, ihm unbekannte von Besuchern mitgebrachte LPs aufzulegen, wohl um keine unliebsamen Überraschungen zu erleben. Möglicherweise war seine Witwe später nicht so restriktiv.
Messen kosten die Aussteller viel, sie sind überwiegend von Kaufleuten dominiert. Da bleibt die Leidenschaft für das Produkt auch schon mal auf der Strecke...
Grüße
Hans-Martin
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Funky,

Du äußerst Dich schon seit einiger Zeit nachvollziehbar kritisch zu Linn. Und hast es immer wieder neu versucht.

Ich sehe es so wie Du, dass Linn beratungsresistent ist. Gleichzeitig bin ich Linn dankbar, dass sie meine Leidenschaft für gute DACs geweckt haben. Mit den Linn Majiks und Akurates konnte ich nie was anfangen. Bei einem Linn Klimax Renew DS war ich das erstemal gefangen. Den Gedanken der Nachhaltigkeit, dass die alte Platine einfach in ein neues Stahlblech gepackt wird und zu geringen Preisen das Hören auf hohem Niveau ermöglicht, hatte was. Meine letzte Ausbaustufe war ein Linn Klimax Katalyst. Und dann fing das nachdenken an:

- Wieso lässt mir Linn nicht die Freiheit NOS (Non Oversampling) zu nutzen?
- Warum wird eine Pseudo-Raumkorrektur (Space Optimisation) angeboten, die nur auf theoretischen Werten und nicht auf Messungen beruht? Hat bei mir nie richtig funktioniert.
- Wieso nehmen die nur Billigstrippen und sind auch noch stolz darauf?

Aktuell hat Linn erhebliche Qualitätsprobleme in der Software.

Ich wünsche Dir trotzdem weiter viel Freude an Deinen Linn Geräten. Möglichst ohne Updates getreu dem Motto: "Never change a running System". :cheers:

Grüße Gabriel
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo zusammen,

was mich am neuen Weg von Linn viel mehr stört ist, dass quasi alles closed Shop ist. Egal ob das proprietäre Exakt, Space Optimation und sogar Firmware und Konfiguration.

Grundsätzlich ist eine Konfiguration über App oder Webbrowser eine gute Idee, aber wozu braucht es eine Online Verbindung zu Linn und einen Account? Meine Anfrage an Linn zur Nutzung von FIR Filtern wurde schlicht ignoriert und seit 4? Jahren nicht beantwortet. Händler haben sich mit solchen Fragen auch schon blutige Nasen geholt.

Grüsse Jürgen
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Funky
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Vendor locked - eine Stufe geht noch

Beitrag von Funky »

Servus zusammen,

@Hans-Martin

Ich war ja am Sonntag zu Besuch, d.h. die Damen und Herren von Linn hatten neben der Aufbauzeit noch 3 weitere Tage um dem LP12 die Zeit zum "setteln" zu geben und am Sonntag den besten Strom der 4 Ausstellungstage . Ausserdem kann man in dieser Zeit sicher auch Anregungen aus dem Publikum vernehmen und sich auch andere Setups anhören. Insofern wäre die Möglichkeit gewesen, sich zu steigern.

@ Gabriel: In der Tat, ich war lange Zeit Linnianer, nicht auf der Sektenhaften Seite, sondern einfach überzeugt, was die musikalische Aussage der gespielten Musik über Linn geräte betraf, nie der beste Klang, Räumlichkeit - na ja, musste man schon suchen, aber Spass an der Musik - gerade über den LP12 , kleine KANs, Kairn und Bi Amping mit Klout - ...., das war reichlich vorhanden. Es prägte mich schon sehr und ebenete mir den Weg auch zu komplexer Musik (Strawinskiy - frühere Werke, Alban Berg, Britten, ..)

Somit habe ich der Firma sehr lange die Treue gehalten mit Leidenschaft, dass das dann immer mehr zu einem Leidensweg wurde, ... . Man kann mir wahrlich nicht vorhalten ich wäre gleichgültig. Daher auch meine Bereitschaft konstruktiven Feedback zu geben.

@Jürgen- die Sache mit der "Linn Ökospähre" via Exakt wird mit dem Davaar Release 99 und den Organik Komponenten noch heftiger. Einmal auf Davaar 99 gibt es keinen Weg mehr zurück - damit ist man was SO+ angeht auch voll der Linnschen Sicht der Dinge ausgeliefert. SO 2.0 ist eine Black Box in der Cloud - es gibt bis auf einen Schieberegler mit Delay Zeit Einstellung, keinerlei direkte Möglichkeit mehr individuell auf seine Räumlichkeiten Parameter einzustellen. Ein absolutes Unding. Somit entweder SO+ ganz aus, oder ganz Linn. Und ja, dass man sich nun noch einloggen /autentifizieren muss um Zugriff auf seine Geräte zu erhalten - auch ein absolutes No Go.

Hat man noch ältere Geräte, dann kann man per recovery immer noch auf einen Release Stand von 4.60x gehen und die Config 1.0 nutzen (da kann man auch individuelle Werte für > 80 Hz eingeben, (was durchaus vorkommen kann, wenn man starke Raummoden um 64 Hz hat, dann meist eben auch noch bei 128, ..). Ich muss nun sehr aufpassen, nicht versehentlich einen Update anzustoßen - was nun auch über Kazoo möglich ist. The Point of no return.

Also - wer meint seine Kunden und den Klang so an die Kandarre nehmen zu müssen - der wird sich nicht wundern dürfen, wenn der Schuß nach hinten los geht (Linn ist schliesslich nicht Apple)

Werde mir auch überlegen wie es weitergeht bei mir. Habe mir ja einige interessante Sachen angehört - und muss sagen, es geht auch besser als bei mir zu Hause :-), (aber ok, ich habe auch einen halben Würfel als Abhörraum, das ist schon eine große Herausforderung)

Funky
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hi,

gerade das Thema Firmeware und Konfig finde ich als Unding. Ich habe mir weil das absehbar war die letzte "freie" Firmware für alle meine Geräte heruntergeladen. Ich werde keinen meiner vielen Linns weiter updaten, solange sich das irgendwie vermeidbar ist.

Grüsse Jürgen
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shakti
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Beitrag von shakti »

gerade hier im Forum diesen Beitrag zur Münchener Linn Vorführung gefunden, passt ganz gut:
Beoliving hat geschrieben: 24.05.2023, 05:03 Auch ich hatte wohlwollend zur Kenntnis genommen, das das Thema Raumakustik einen größeren Stellenwert bekommen hat und bei einigen Vorführungen schon sehr gut war im Rahmen der Möglichkeiten. Im negativen Sinne den Vogel hat für mich allerdings Linn abgeschossen. Ich war sehr gespannt auf die neuen Exakt LS 360, direkt am morgen der Raum rappelvoll als es los ging...ok, Musikauswahl eher etwas herausfordernd und sehr speziell (welches die ersten Hörer veranlasste, den Saal zügig zu verlassen). Der nächste Schwung verließ dann den Raum als das erste Stück vom LP12 überstanden war, weil die Akustik einfach so schlecht war, das es im Ohr wehtat... ich hab immerhin drei ausgehalten, hatte mich allerdings dann zum vermeindlichen Sweet Spot vorgearbeitet. Hat nicht geholfen. Aua!
Gruss
Juergen
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hadesch
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Linn A 360 und SO+

Beitrag von hadesch »

Hallo Funky
ich habe meinen Weg mit und zu Linn nun in einem eigenen Vorstellungsartikel eingestellt.

Nun habe ich sowohl die A360 als auch den LP 12 mit Ekstatik anhören können über einen Exakt DSM Hub, wie ich ihn habe. Zum Vergleich habe ich meinen Unidisk 1.1 mit SACDs mitgenommen. Also die gleichen Aufnahmen auf Vinyl und SACD
Fazit:
Der Hörraum war recht groß und die beiden LS standen sehr weit auseinander, ca. 3,5 m. Das resultierte bei manchen Klassik-Aufnahmen in einem dünnen Mittelbereich, Kein Loch, aber nicht homogen über die Breite. Meine A350 stehen näher zusammen, ca. 2,4 m, und da ist die Bühne deutlich tiefer und homogen.
Der Hochtonbereich war mir auf Anhieb zu aggressiv und zu analytisch. So kamen früher viele deutsche Highend Marken rüber wir T+A, Burmester oder BM. Das ist wohl dem Beryllium HT geschuldet, statt Gewebekalotte bei der A350.

Dann habe ich den LP12 mit Ekstatik mit dem Unidisk verglichen. Das Ekstatik löst deutlich besser auf, was zunächst mit den zu vorlauten Höhen bei lauten Orchesterpassagen mit Blechbläsern und Streichern etwas nervte. Ruhigere Passagen waren unglaublich sauber aufgelöst. Einzelne Instrumente wie Flöten oder Oboen waren bei Soli deutlich herauszuhören. Die Klavieranschläge beim Bass Swing Trio mit Gershwin perfekt. man hörte förmlich, wie der Hammer auf die Seite schlägt. Der Bass ultrasauber und auch bei tiefsten Töbnen kontrolliert ohne Nachschwingen
Gesang wie z.B. Diana Krall war extrem aufgelöst mit ein wenig zu viel SSS-Lauten, aber das war auch bei der SACD so.
Da mein Lyra Kleos bei mit zu Hause etwas gealtert ist und nun weniger transparent als die SACD spielt, habe ich mich entschlossen, das Ekstatik zu nehmen.
Meine A 350 spielt insgesamt etwas wärmer, was zusammen mit der extrem sauberen Auflösung des Ekstatik perfekt passen müsste. Dazu gibt es das Utopik für meinen Exakt DSM Hub umsonst und das kleos geht an meinen Händler als trade in.

Noch eine Anmerkung zu SO+
Da habe ich vor einer Woche mit Konfiguration nochmal per Restore die A350 und DSM zurückgesetzt und meine alte Korrektur geladen. Die war weniger Basslastig. Dann habe ich wieder updates und die neueste Cloud version geladen. Die Bässe waren dicker, ansonsten waren die Instrumente perfekt auf der Bühne platziert. Dann habe ich unter Advanced ein bass shelf von -1db eingegeben und den Raum modifiziert.

Meine A350 stehen vor einer Bücherwand, wobei zwischen ihnen unten ein Sideboard steht mit den Geräten. Darüber hängt ein großer TV. Ich hatte die Regale zunächst eingegeben, aber SO+ rechnet dann an der Fraont eine Holz wand. Das habe ich geändert, indem ich den Raum 32 cm vorgezogen habe und dann alle Regallteile mit -32 vcm und Holzseitenwänden eingegeben haben. Dann gibt das wieder die Rückwand an der richtigen stelle. Und dann habe ich die Absorption der Rückwand aus Beton etwas erhöht wo Bücher stehen. Und siehe da, die Bässe waren gedämpfter wie bei der alten version bei weiter hoher Auflösung.
Damit kann ich jetzt leben.

Bin gespannt, wie dann das Ekstatik bei mir abgeht.

Grüße
Detlef
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Funky
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Beitrag von Funky »

Servus Detlef,

inzwischen konnte ich auch eine 360 hören (bei Rainer Pohl in der Nähe von Mainz) - Daß das, was Linn auf der High End zeigte, nicht alles sein konnte, war mir später auch klar und immerhin konnte das Setup bei Pohl den negativen Eindruck der High End zum grossen Teil aufheben. Warum es Linn nicht selbst versteht auch nur annähernd das Potential ihrer Kreation zu zeigen ?.

Andere auf der High End bekommen das doch auch hin. Es hinterlässt einfach Kopfschütteln.

Nun, ich war jetzt froh die Gelegenheit bekommen zu haben das Setup unter weit besseren Bedingungen hören zu können.
Noch eine Anmerkung zur 360. Linn hat sich wohl von der britischen Klangphilosophie verabschiedet. Ich kenne jetzt zwar keine Frequenzgangkurve, aber nach dem was ich hörte geht die ziemlich linear bis 20 khz (und sicher noch darüber hinaus). Der Beryllium Hochtöner trägt sicher auch zu dieser sehr klaren schnellen Wiedergabe bei (und kann bei nicht sehr sauberem Signal auch schnell schril/ vorlaut klingen.

Ich saß auch näher an den LS als bei mir zu Hause. Da ich keinerlei Bruch wahrnahm bei Stimme und natürlichen Instrumenten muss ich dem Engineering ein gutes Händchen konstatieren bei der Abstimmung und der Ansteuerung der einzelnen Chassis. Denke mal, dass die FIR Exakt Filter für diesen LS sicher auch nochmals eine Weiterentwicklung darstellen, gegenüber den letzten Filtern von 2019 für die 350.

Zumal heute viel mehr Rechenpower zur Verfügung steht als vor 6-8 Jahren, als die letzte Inkarnation der 350 auf den Markt kam (ich rede jetzt nicht vom Organik DAC). Was Herrn Pohl und mich einfach wundert, wie stark sich das normale SO+ weiterhin antimusikalisch verhält. Da hätte ich zumindest gedacht, dass Linn es bei der 360 etwas besser macht.

Der Effekt ist allerdings durchaus nicht immer gleich, bei hoher Lautstärke und primär künstlicher / elektronischer Ausrichtung der Musik (also Pop, Rock und rein elektronischer Musik - u.a. infected mushroom) fällt es weit weniger auf – und die strickte Kontrolle hat hier wohl auch etwas positives – zumal ja auch die Trennschärfe der Instrumente bzw. die Ordnung zunimmt. Es kam bei hoher Lautstärke und eingeschaltetem SO+ durchaus Spaß auf. Denn die 360 kling schon sehr souverän, genau und basspotent. Ich konnte regelrecht in den Bassgewalten Baden und es war nicht unangenehm.

Aber sobald wir dieses Terrain von Lautstärke und Musikrichtung verlassen wird es dann doch ohrenfällig. Wie dem auch sei, nehmen wir mal an, dass es in 2-4 Jahren andere / kleiner Inkarnationen dieses Konzepts gibt – bspw. eine NG Akudorik, wo man auf SO+ ggf. einfach ganz verzichten kann – dann kann das schon spannend sein.

Bei der Diskussion gegenüber anderen Lautsprechern Richtung 100.000 darf man die Rechnung natürlich nicht ohne die Endstufenthematik aufmachen. Da steckt schon sehr viel Know How drin – und ich bin der Meinung, dass man das hört. (Die von Linn PowerDAC genannte Verstärkereinheit wird wohl versorgt von einer Utopik Netzteil Inkarnation)

Wird Spaß machen, sich dem in Zukunft widmen zu können (immer in der Hinterhand wissend, zu Hause hört man weiterhin gerne – ok, ich gerade etwas eingeschränkt was digitale Kost bei hoher Lautstärke und elektronischer Musik angeht)

Bei mir werkelt inzwischen Utopik mit Organik Board in meinem "alten" KDSM Streamer - in der Exakt Version der 350. . Mit FIR Filtern, die nicht der Linn Inkarnation entsprechen und auch dem programmierten Ausschalten von vermeintlich optimierten Chassis / Laufzeit und Flight Korrekturen bekommt man auch SO + dazu ein natürliches , weil sehr agil und nach oben ganz offenes, Klangbild zu liefern, dass sich komplett vom Lautsprecher löst.

Noch eine Frage, deine A350 ist doch "nur" aktiv, ohne Exakt und dürfte damit zwar eine Frequenzgangkorrektur aber keine Laufzeitkorrektur der Chassis ermöglichen ?


Funky
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hadesch
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Meine A 350

Beitrag von hadesch »

Hallo funky
Meine A350 ist eine Exakt A350 mit Organik DAC, Mein DSM ist der Exakt DSM Hub, also ohne Analog Ausgang, den ich nun mit dem Utopik upgrade.
Die Kontrolle speziell im Bassbereich ist bei der A 360 sicher besser (PowerDAC und Utopia Typ Netzteil
Aber mir ist der Hochtonbereich zu hell, zu analytisch. Wenn Du schreibst "weniger britisch", hast Du recht. Das meinte ich anders herum, wenn ich die Linn Kette bevorzugte, weil sie weniger analytisch als deutsch HighEnder war. dabei ist sie trotzdem hochauflösend. nur einfach etwas wärmer, für mein Ohr natürlicher. Werde berichten, was das Ekstatik dann bei mir statt des Lyra Kleos anrichtet.
Wie gesagt die SO+ funktioniert bei mir inzwischen.
Grüße
Detlef
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Funky
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Beitrag von Funky »

Guten Abend Detlef,

alles klar, da ich früher eine A350 hatte (also die rein analoge aber aktive Version kam ich mit deiner Bezeichnung A350 und dem was Du geschrieben hast nicht ganz klar - nun also Du hast eine E350 :-))

Ich nehme mal an Du nutzt SO+in der Version 2.0, inzwischen kann man sich ja immerhin die Kurven anschauen, die die Black Box in der Cloud berechnet. Es scheint nun auch die Möglichkeit zu geben die berechneten Dämpfungswerte zu ändern. Etwas was mich an SO 2.0 bisher immer störte und ich deshalb die Version 1.0 bevorzuge. Mein Raum ist akustisch behandelt und die von Linn berechneten Dämpfungswerte bzw. Gütefaktoren der Filter sind größtenteils zu hoch, bzw. zu breit angelegt. Ich hatte mir einen Akustiker geholt und wir haben dann die berechneten Werte mit den tatsächlichen Werten verglichen. Die Frequenzen stimmen ziemlich gut überein (sowohl was SO 1.0 wie auch SO 2.0 berechnet) mit dem was eine sorgfältige Messung ergibt. Nur wie gesagt, die Dämpfungswerte sind meist viel zu hoch. Zu hohe Nachhallzeiten sollte man über raumakustische Masßnahmen angehen und nicht elektronisch. Das führt imho meist zu einem eingesperrten Klanbild - d.h. die Musik atmet einfach nicht mehr und spielt dynamisch , rythmisch nicht auf dem möglichen Level (so eben auch mein Eindruck auf der High End)

Aber das kann sich in deinen Räumlichkeiten anders darstellen. Ich habe hier halt einen halben Würfel als Raum und das ist nicht trivial zu handhaben.

Dir weiterhin viel Spaß beim Musik geniessen, vor allem wenn das Ekstatik seinen Dienst versieht (ist schon eine andere Hausnummer als sowohl das Kandid wie auch dein Lyra - habe 2 Freunde die Ekstatik seit 1 Jahr nutzen und sehr happy sind).

Funky der allen Forrenten entspannte Weihnachtsfeiertage wünscht und das alle gesund ins neue Jahr kommen.
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