Backes & Müller BM Prime 6 - Blockierte Membran

Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Fortepianus hat geschrieben: 20.05.2023, 00:18Tipp: Das Chassis nach dem Kleben 1h in den Backofen stellen, 70°C einstellen. Das beschleunigt nicht nur die Aushärtung enorm, sondern erhöht auch die Festigkeit. Bei Zimmertemperatur braucht Uhu plus sonst recht lange. 1mm Abstand klingt gut. Bei höherer Temperatur wird der Kleber allerdings flüssiger, bevor er aushärtet. Deshalb ist Vorsicht geboten, dass er nirgends reinläuft, wo er Unheil anrichten kann
Hallo Gert,
Danke für den Tipp.
Ich habe ein Chassis mit Sturzschaden, da ist die hintere Platte mit dem Polkern verrutscht, konnte aber abgezogen werden, ohne die Schwingspule zu beschädigen. Mit Henkel 2Komponenten reichte die Scherfestigkeit nicht aus, der Polkern wurde auch nach 24h Aushärten zu stark seitlich weggezogen, da konnte man zuschauen...
Mit Verflüssigen durch Hitze könnte die Kleberschicht dünner ausfallen und die Scherfestigkeit steigern. Die Oberfläche von Magneten kann man auch kaum aufrauen, die Möglichkeiten beim Kleben sind begrenzt. Ich habe passende Aluminiumstreifen, die den Luftspalt füllen, und der Polkern selbst ist nicht hinten verklebt, sondern glücklicherweise verschraubt (3). So kann ich die Alustreifen später entfernen und die Schrauben wieder anziehen. Mir ginge es nicht um beschleunigtes Aushärten, sondern um den durch Verflüssigen möglichen Zugewinn einer dünneren Kleberschicht, aber besonders um die dann zu erwartende seitliche Scherfestigkeit.
Hast du auch Erfahrungen mit höheren Temperaturen (natürlich unterhalb Curie-Temperatur)?
Grüße
Hans-Martin
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Clancy5
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Beitrag von Clancy5 »

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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Hans-Martin,
Hans-Martin hat geschrieben: 21.05.2023, 23:25 Hast du auch Erfahrungen mit höheren Temperaturen (natürlich unterhalb Curie-Temperatur)?
bei höheren Temperaturen wird Uhu Plus Endfest 300 unter optimalen Klebebedingungen fester. Früher war das auf den Packungen noch aufgedruckt, ich habe noch eine solche gefunden, Temperatur beim Aushärten, Zeit zum Aushärten, max. Festigkeit (allerdings auf senkrechten Zug unter optimalen Bedingungen):

20°C, 12h, 1200N/cm²
40°C, 3h, 1800N/cm²
70°C, 45min, 2000N/cm²
100°C, 10min, 2500N/cm²
180°C, 5min, 3000N/cm²

Allerdings gebe ich zu bedenken, dass die Curietemperatur für Neodym bei ca. 80°C liegt - deshalb der Tipp, bei 70°C zu bleiben.

Viele Grüße
Gert
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Fortepianus hat geschrieben: 23.05.2023, 13:31 20°C, 12h, 1200N/cm²
40°C, 3h, 1800N/cm²
70°C, 45min, 2000N/cm²
100°C, 10min, 2500N/cm²
180°C, 5min, 3000N/cm²

Hallo Gert,
Danke für diese präzise Aussage.
Ich hatte nur den recht allgemein formulierten Tip bekommen: erhitzen, schön flüssig machen, dann klebt es besser.
Das Chassis hat einen Ferritmagnet. Jetzt mache ich mir noch Gedanken über die Temperaturkoeffizienten bezüglich Ausdehnung der beiden Teile, wenn sich beides spät ungleich wieder zusammenzieht, braucht es nur eine kleine Erschütterung, und...
Grüße
Hans-Martin
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