Backes & Müller Omega, erste Ausführung, Brummen

wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Thomas,

danke für die Klarstellung! Ween beide TT gleichsinnig in Extremstellung gehen, dann Schwingt das System (höchstwahrscheinlich) durch zu hohen Pegel aus dem (neuen) Mikrofon, was erstmal (zumindest) keine schlechte Nachricht ist!

Es gibt nun verschiedene Wege vorwärts, ich greife zwei heraus:

Ich meine es wäre am besten an beiden TT das gleiche Mikro zu montieren. Man muss also den Mikrofonpegel verringern, damit die Regelung salopp gesagt "wieder einrastet" (also nicht mehr schwingt). Die Micpegelreduzierung kann man erreichen indem man einen Widerstand am Regelungs-Operationsverstärker (kann Dir ggf. per Foto zeigen welchen) temporär durch einen Trimmer variabel macht. Dann wird der Trimmerwiderstand soweit verändert bis die Regelung (gerade so) sicher nicht mehr schwingt. Der getrimmte Widerstandswert wird ausgemessen und als Festwiderstand ersetzt dieser Wert dann den Trimmer bzw. den originalen Widerstand. Mit einem originalen und einem neuen Mic zu arbeiten bedingt, daß beide TT von den Mics nicht mehr "gleich abgehört" werden, das könnte/sollte zwar auch funktionieren, ist aber als Lösung "nicht so sauber".

Ein anderer Weg wäre es einen Trimmer in die Mic-Leitung des neuen Mic einzufügen (könnte Dir die nötige Verdrahtung zeichnen) und wiederum einzustellen bis die Regelung "einrastet" (siehe oben). Hier wird nur ein Mic Weg umgestellt bis der Regelkreis wieder "stimmt" und das andere Mic bleibt original.

Also, je nachdem was Du Dir eher zutraust, können wir weitermachen :cheers:

Grüße,
Winfried

5308
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mistkiste
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Beitrag von mistkiste »

Hallo Winfried,

ich hatte ja bereits geschrieben, dass ich das Monacor MCE-4001 wieder ausgebaut und dann ein Micro von einem defekten Sigma-Tieftöner eingebaut habe - was offenbar funktioniert. Die Regelung scheint das zu machen, was sie soll, das nervige Brummen ist weg und die Boxen klingen für meine Ohren sehr gut. Insoweit sehe ich momentan keine Notwendigkeit, mit dem MCE-4001 an der AFB-Schaltung zu experimentieren. Im Augenblick bin ich einfach froh, dass die Lautsprecher funktionieren. Sollte sich das Problem wieder stellen, würde ich auf jeden Fall bei beiden Tieftönern die gleichen Micros einbauen.
Noch ein kleiner Tipp von mir zum Ablösen der Micros: Der seinerzeit verwendete Kleber scheint ein Heißkleber zu sein, jedenfalls ließ sich das original Micro mit einem erhitzten Skalpell relativ einfach entfernen.
Inzwischen habe ich übrigens auch die Elektronik der zweiten Box überholt und eingebaut und höre schon die dritte CD ...

Grüße, Thomas
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Thomas,
mistkiste hat geschrieben: 22.05.2022, 15:06... ich hatte ja bereits geschrieben, dass ich das Monacor MCE-4001 wieder ausgebaut und dann ein Micro von einem defekten Sigma-Tieftöner eingebaut habe - was offenbar funktioniert. Die Regelung scheint das zu machen, was sie soll, das nervige Brummen ist weg und die Boxen klingen für meine Ohren sehr gut...
Alles klar! Sorry! Da hab ich im Eifer des Denkens glatt das "defekte Chassis" überlesen und bin übers Ziel hinausgeschossen... :oops: :oops: :oops:

Also Gratulation zum Erfolg und viel brummfreien Spaß mit den Omegas! :cheers: :cheers: :cheers:

Grüße,
Winfried

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mistkiste
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Beitrag von mistkiste »

Hallo Winfried,

danke für die Glückwünsche. Was mir gestern noch aufgefallen ist: Die beiden Tieftöner haben im Gehäuse eigentlich getrennte Volumina, zumindest scheint es so. Wenn ich aber im ausgeschalteten Zustand und mit gezogenem Netzstecker einen der Tieftöner reindrücke, komt der ander heraus. Hier besteht also eine Verbindung? Soll das so sein?

Grüße, Thomas
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Thomas,
du kannst die Membranen gar nicht so schnell bewegen wie es durch Musik geschieht, und dann kannst du gar nicht mehr so schnell gucken. Im klassischen Film reichen 24 Bilder/sec aus, um Bewegungsabläufe fließend darzustellen. Das liegt aber bereits unterhalb der Grenzfrequenz vieler Lautsprecher.
Du kannst die eine Membran impulshaft eindrücken und beobachten, wie langsam die andere Membran dem in Gegenrichtung folgt. Daraus kann man auf die Größe der Undichtigkeit schlussfolgern.
Ein ganz anderes Experiment wäre, die 2 Tieftöner im ausgebauten Zustand mit Kabeln parallel zusammenzuschalten, die eine Membran hineindrücken und die andere dabei beobachten. Deren Reaktion dürfte viel schneller erfolgen, jedoch abgeschwächt. Mit wirkungsgradstarken PA-Chassis ist der Bewegungsunterschied viel geringer, weil die Magnetfeldverluste im engen Spalt kleiner sind. Die bewegen sich beide auch parallel.
Wenn also bei deinen Chassis die eine Membran eingedrückt wird und die andere herauskommt, ist es eine Undichtigkeit zwischen den Kammern. Eine gleichorientierte Bewegung beider wäre ein Indiz für elektrischen Parallelbetrieb.
Da im Betrieb beide Tieftöner einen ähnlichen Bassbereich abstrahlen, keineswegs gegenphasig, dürften in den Kammern ähnliche Druckverhältnisse herrschen. Die Dichtheit muss also untereinander nicht perfekt sein, anders als gegenüber dem Mitteltöner.
Grüße
Hans-Martin
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mistkiste
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Beitrag von mistkiste »

Hallo Hans-Martin,

ich meinte auch eine Undichtigkeit zwischen den Tieftöner-Kammern. Wenn der Hersteller sich schon die Mühe macht, eine Trennwand zwischen den beiden Tieftönern einzubauen (übrigens auch sorgfältig abgedichtete Kabeldurchführungen), kann es doch nicht beabsichtigt sein, dass es offensichtlich eine Verbindung bzw. Undichtigkeit gibt, oder? Die Frage ist, ob eine neue Abdichtung hier Sinn machen würde. Etwas verwundert hat mich in dem Zusammenhang, dass bei beiden Boxen unterschiedlich viel Dämwolle in der oberen Tieftöner-Kammer ist (1x eine Matte, 1x zwei Matten).

Grüße, Thomas
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Thomas,

ich kann das an meinen Omegas wegen ausgebauter Elektroniken leider gerade nicht testen, aber ergänzend zu Hans-Martins Ausführungen: Eine Undichtigkeit könnte an der Kabeldurchführung zum oberen TT auftreten, denn die Dichtmasse ist (bei meinen) nicht fest sondern plastisch. Dieses Dichtmaterial wieder richtig "reinstopfen" sollte die Abdichtung optimieren. Ansonsten denke auch ich, daß wir es hier nicht mit einem klanglich, regelungstechnisch oder abstimmungsmäßig relevanten "Leck" zu tun haben, dazu wäre es (speziell wenn die Kabelabdichtung wieder fest ist) zu klein.

Zur Dämmung: Nachdem beide TT gleich und deren Volumina gleich groß sind, sollte in beiden TT Volumina gleich viel Dämmmaterial sein, am besten sogar in allen vier Kammern jeweils gleich viel! Optimieren ließe sich die Dämmung mit messtechnischer Hilfe, aber soweit ich sehe hast Du dafür wohl keine Ausstattung und ob's klanglich einen Unterschied machen würde ist zumindest fraglich.

Grüße,
Winfried

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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

mistkiste hat geschrieben: 23.05.2022, 11:41Wenn der Hersteller sich schon die Mühe macht, eine Trennwand zwischen den beiden Tieftönern einzubauen (übrigens auch sorgfältig abgedichtete Kabeldurchführungen), kann es doch nicht beabsichtigt sein, dass es offensichtlich eine Verbindung bzw. Undichtigkeit gibt, oder? Die Frage ist, ob eine neue Abdichtung hier Sinn machen würde.
Hallo Thomas,
eine kleine Öffnung hat einen gewissen Strömungswiderstand, und wenn beide Tieftöner ähnlich oder gar gleich angesteuert werden, wird die zu erwartende geringe Druckdifferenz zwischen den Kammern auch keinen großen Ausgleich verlangen. Eine kleine Öffnung lässt auch keine großen Volumina ausgleichen. Wenn du die eine Membran hineindrückst, spürst du den Widerstand und siehst die Reaktion beim anderen Chassis. Wäre das mit 50Hz möglich, also 50 mal pro Sekunde jeweils in beiden Richtungen? Ich würde mich da nicht verrückt machen...
Etwas verwundert hat mich in dem Zusammenhang, dass bei beiden Boxen unterschiedlich viel Dämwolle in der oberen Tieftöner-Kammer ist (1x eine Matte, 1x zwei Matten).
Bei gebrauchten LS weiß man selten alles über deren Reparatur-Historie. Vielleicht ist bei einem Eingriff das Material verlorengegangen.
Im Zweifelsfall verteilt man die insgesamt noch vorhandene Dämmmatte gleichmäßig auf beide Gehäuse, bis von anderen Forenten/Besitzern Rückmeldungen vorliegen
Grüße
Hans-Martin
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mistkiste
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Beitrag von mistkiste »

Hallo ans Forum!

Ich habe wieder einen Neuzugang, diesmal ein Paar BM Delta, laut Vorbesitzer "überholt/gebraucht" bei Krings in Bonn gekauft. Man sieht den Boxen an, dass viel daran gearbeitet worden ist, ein Tieftöner ist unrettbar zerstört (Schwingspule überhitzt und verformt, hängt am Magneten fest). Die Mitteltöner hinterlassen allerdings mehrere Fragezeichen bei mir, weshalb ich das Forum um Aufklärung bitten möchte.
Laut Aufdruck auf den Magneten sind es die üblichen Isophon PSM 120-alu mit 4 Ohm. Nun zu den Fragen:
Bei beiden Lautsprechern sind die zentralen Belüftungsbohrungen in den Magneten mit dem BM-Seriennummernaufklebern verschlossen. Da mich das wunderte, habe ich zur Kontrolle bei einer Schlacht-Delta nachgesehen und da ist dies ebenfalls so gemacht worden. Ist das so beabsichtigt? Müsste die Bohrung nicht offen sein?
Bei allen PSM 120, die ich bis jetzt hatte oder gesehen habe, ist eine Dustcap aus Papier/Pappe verklebt. Bei denen hier ist dort aber eine etwas größere Dustcap aus Alu (silbern glänzend) verklebt. Gab es das so von Isophon? Oder war das ein "Tuning"? Oder wurde vielleicht nur eine eingedrückte Dustcap überklebt?

Bilder:

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Danke, Thomas
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Thomas,
der PSM 120 alu ist ein Klassiker bei den Mitteltönern, der in 4 Ohm einen noch lineareren FG auswies als die 8 Ohm Version. Jedenfalls auf der Normschallwand. Im Gehäuse eingebaut kann es Überraschungen geben. Es wurde in den Quadral Titan und kleineren Modellen der 1980er gefunden, wie auch bei B&M.
Das alu steht für den Druckgusskorb. Die Staubschutzkalotte war ursprünglich klein, ließ die durchgefädelten Schwingspulenzuführungen noch erkennen, bei Hobby Versand (Radio Dräger Stuttgart Tochterunternehmen) konnte man auch eine OEM-Version mit Coating bekommen.
Dein Bild zeigt mir eine professionell eingeklebte Aluminiumkalotte, nach Bastelarbeit sieht das nicht aus. Die Membran sieht gegenüber dem mir vertrauten grauen Membranmaterial etwas ausgeblichen aus.
Ich bin einst von der BM8 Vision inspiriert worden, Wellpappe im MT-Gehäuse einzusetzen. Bei der BM8 und Nachfolge Grande findet man verschiedene Ausführungen, ich meine Papiermembran und Papier Staubschutz, Papiermembran und Metallstaubschutz und Metallmembran, natürlich auch Metallstaubschutzkalotte.
Ich vermute, der Service hat aus dem Regal genommen, was noch vorhanden war.

Ich hatte vor Jahren(!) mal bei der mir bekannten Hobby-Versand-Telefonnummer angerufen, um zu erfahren, was es noch an Isophon Chassis Lagerbestand gab. Am Telefon meldete sich Herr Dräger, der mir erklärte, er habe den gesamten Restbestand an einen Car-Audio Versender abgegeben. Das war der Rest vom Schützenfest...
Das klassische Isophon-Chassisangebot ist schon lange Geschichte. Auch das Isophon Lautsprecher-Taschenbuch von Dipl-Ing.H.Williges (1962).
Grüße
Hans-Martin
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bob_lage
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Beitrag von bob_lage »

Hallo zusammen,

"Herr Dräger, der mir erklärte, er habe den gesamten Restbestand an einen Car-Audio Versender abgegeben."

Und zwar an diesen hier: https://www.kochaudio.de/isophon/

Ein bisschen was hat er noch von Isophon. Die PSM 120 Alu hatte er wirklich in nagelneu in 4 Ohm und 8 Ohm. Ich habe dort einige Exemplare für meine Delta und Sigma gekauft. Leider sind die jetzt aber nicht mehr erhältlich :-(

Grüße

Thomas
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo auch von mir!

Ich habe meine Omegas ja "geschlachtet" und dadurch sind zwei BM PSM120 ALU quasi "übrig". Ich würde sie bei Bedarf verkaufen.

Grüße,
Winfried5507
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