Spitzenlast BM Prime 14

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powerohr
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Spitzenlast BM Prime 14

Beitrag von powerohr »

Hallo ins Forum

Ich habe eine kurze Frage zur alten Prime 14.

Wieviel Leistung zieht der Lautsprecher im üblichen Betrieb und wieviel in der Spitze?

Ich überlege die Anlage über einen Inselwechselrichter zu betreiben.

In der Anleitung steht 700 W für die Prime 14 bezogen auf die Endverstärker der Chassis. Ist denn bei diesen 700 W auch Schluss oder gehen da kurzzeitig mehr im Musikbetrieb?

Ausgehend von den 700 W pro LS und 200 Watt für die Zuspieler. Komme ich auf 1600 Watt insgesamt.

Muss der Wechselrichter diese 1600 Watt permanent liefern können oder reicht es wenn die Spitenlast kurzfristig abgedeckt ist.

Als Beispiel gibt es eine Wechselrichter, der macht Zb 1.200 VA und wird mit 1000 Watt Dauerbetrieb angegeben, in der Spitze liefert er aber schon 2.200 Watt. Also wesentlich mehr. Wäre das Gerät jetzt zu klein oder nutzt man die 1000 Watt im Musikbetrieb dauerhaft schon nicht.

Danke
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Hallo Torben,

im Normalbetrieb werden die Maximalleistungen nicht erreicht, es sei den man fährt sie kontinuierlich auf maximale Lautstärke.

Viele Endstufen sind für einen Dauerbetrieb bei ca. 30% ausgelegt und kurzfristig die Maximalleistung. Das kannst Du getrost als Richtwert sehen.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Torben,
Spektralanalysen von Musik zeigen ein Maximum um 100Hz, Frequenzen darüber mit fallender Tendenz. Den Bärenanteil Leistung übernehmen die Tieftöner, bei den Hochtönern sind es höchstens 10%. Allerdings wählt man auch für den HT leistungsfähige Endstufen, um kurzzeitige Impulsspitzen nicht zu kappen.
Wenn die Chassis mit Wirkungsgrad bei 87dB/W/m Leistung umsetzen, bräuchtest du schon (gemäß Berufsgenossenschaft) Gehörschutz am Hörplatz, wenn jedes mit 1 Watt angesteuert würde.
Früher galt Crestfaktor (Spitze gegenüber Durchschnitt) bei Klassik um 50, bei Pop um 25, heute tendiert man bei Pop durch Dynamikkompression gegen 1 :mrgreen:
Es lässt sich daraus ableiten, dass die Leistungsaufnahme bei Klassik geringer, bei komprimiertem Pop erheblich höher ist, wenn man die LS bis zum Klippen der Endstufen fährt.
Das Netzteil wird mit 100Hz die Elkos laden (Brückengleichrichter), alle höheren Frequenzen der Musik werden zwischenzeitlich aus den puffernden Elkos gespeist, somit zählt dafür nur noch ein Durchschnittswert bei der Leistungsaufnahme.
Wenn du jeden LS mit 200Watt in der Praxis annnimmst, dürfte das völlig ausreichend sein (incl. Bereitstellungsverluste der Endstufen), und 200W für Quellgeräte scheint mir recht üppig bemessen (EU-Richtlinien verlangen weniger als 1 W im Stand-By).
Es gibt für kleines Geld Strommessgeräte, die Momementanwerte anzeigen und Langzeitmessungen speichern. Jedes Stromversorgungsunternehmen leiht sowas aus.
Die gesamte Kette wird vermutlich bei gehobener Zimmerlautstärke erheblich weniger verbrauchen als erwartet (und noch viel weniger als die Prospektwerte vermitteln).
Grüße
Hans-Martin
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powerohr
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Beitrag von powerohr »

danke euch

Wichtig ist halt die Lastspitze. So einen Zwischenstecker hab ich hier. Nur glaube ich nicht, dass der das bei Musik dann in der Spitze auch korrekt anzeigt.

Das Thema ist ja, dass ich kein Netz hätte. Der Wechselrichter schaltet bei kurzfristiger Überlastung dann auch irgendwann ab.

Ich hatte jetzt meine Audio GD Vorstufe mit in der Rechnung. Dafür sind 145 Watt angegeben. Braucht sie wahrscheinlich auch niemals.

Wenn ich jetzt mal sage, dass ich 200 Watt pro Lautsprecher und noch ein bisschen für die Quellen habe, dürften 500 Watt Dauerlast erstmal reichen.

Wäre dann ein Victron Phoenix 48/800 mit 650 Watt Dauerlast und 1500 Watt Spitze für 3 Sekunden. Wahrscheinlich mehr, wenn es ganz kurze Lastspitzen sind.

der nächst Größere 48/1200 hat dann schon 1000/2200 W. Wäre mehr Luft nach oben, falls sich die Anlage mal ändert.


Das größere Gerät kostet gerade mal 450 € inkl. Anschlusskabelset. Der kleine 800er 330 €.

Ich hoffe das sich am Ende der selbe Effekt erzielen lässt, wie mit einem Stromtank. Den 14,4 KW Akku habe ich sowieso schon.

Ich hatte es schonmal mit meinem HybridWR im Backup modus probiert. Macht sich klanglich deutlich bemerkbar, wenn die Anlage nicht mehr am Netz hängt. Wobei man nun ja auch sagen muss, dass eventuell auch die PV Anlage selbst, den aktuellen Hausstrom nicht besser macht. Kann also auch hausgemacht sein.

Ich erhoffe mir aber von einem reinen Wechselrichter von 48V auf 230V noch etwas bessere Qualität, weil ja die ganze Netz/Lade/PV Elektronik nicht verbaut ist und dann auch nicht stören kann. Wenn der Akku leer ist, hänge ich ihn einfach wieder an den HybridWR ran.
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SolidCore
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Leistungsaufnahme

Beitrag von SolidCore »

Hallo Torben

Das einfachste wäre, du misst das einfach mal in der Praxis mit einem Wattmeter.
Beispiel:
https://www.ebay.de/itm/394535957293

Wichtig dabei, du schaltest die Anzeige zum Vergleich mal auf Ampere, und rechnest über P= U x i den tatsächlichen
Stromverbrauch, inklusiv Blind- und Scheinleistung, aus. Da kommt dann eine größere Leistung zusammen.
Die Anzeige "Watt" zeigt nur die Wirkleistung, die dann vom Stromzähler abgerechnet wird.
Das Gesamtprodukt muss der Wechselrichter dennoch bereit stellen können.

Gruß
Stephan
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powerohr
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Beitrag von powerohr »

Ich habe jetzt einfach das größere Modell bestellt.
Wenn die Anlage angeschlossen ist, berichte ich einmal. Der WR zeigt dann direkt per App an, wo er leistungstechnisch liegt auch mit allen Verlusten usw.
Dauer aber noch etwas bis alles da ist, wo es hin soll.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Torben,
beim Einschalten der Geräte würde ich nacheinander vorgehen, denn leere Netzteilelkos ziehen für etwa 20 Netzperioden erheblich höhere Ströme, die beim 10-fachen anfangen.
Ein gemeinsamer Netzschalter für die leistungshungrigen Netzteile führt vermutlich eine Überforderung deines Wechselrichters.
Grüße
Hans-Martin
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