Holger (Aktives, trinaurales Setup mit DIY 6-Wege-Hörnern und 4-Wege-Center)

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schoko-sylt
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Beitrag von schoko-sylt »

Hallo Jörg,

Zum jetzigen Stand der laufenden Untersuchungen nur mal soviel: Wer mitmacht, hat verloren! Wer nicht mitmacht, hat noch mehr verloren!

Viele Grüße an das Auditorium

Holger
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Barossi
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Beitrag von Barossi »

Sooooooo, nach ein wenig Abstand, schlafloser Nächte und Suche nach dem "was hast du die letzten 30 Jahre eigentlich ohne Trinauralität gemacht?, melde ich mich als Beisitzer der legendären Hör- und Messsession am letzten Freitagabend 19. auf den 20 August bei Holger.

Torsten benannte die Session: Episch. Genauso war es!

Ich habe noch nie so gut Musik genossen, ein Zurückschalten auf nur Stereo ist nicht zu befürworten und zu empfehlen.

Schwer in Worte zu fassen. Wir haben sämtliche Genres geprüft. Hier gab es keine Schwachstellen, ob modern produziert (Malia, Yello) oder auch alte Produktionen wie Oscar Peterson et al...

Das Gehörte bestätigte den Aufwand!

Ein großen Dank an Holger und Katrin für die sensationelle Gastfreundlichkeit, Uli für die Umsetzung der Idee und Torsten für das "ein-Norden" und auf den Punkt bringen. (Erklären!)

Danke dass ich Teil des Meetings sein durfte!

Stelle mir selber die Fragen: Was schlummert da noch an zusätzlichem Potential? Wie müssen die Komponenten Links/Rechts und Mitte aussehen? Ist die Mitte dann am Wichtigsten? Fragen über Fragen?

Ganz lieben Gruß

Hauke
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

sorry, Leute, ist das hier das Sommerloch? Nein, ich habe trinaural noch nicht gehört. Ich hätte auch keine Option für die dreikanalige Verstärkung. Und da interessiert mich, wie ihr die realisiert. OK, Multichannel fiele mir ein. Aber waren nicht alle sich einig, dass derartige Verstärker es nicht wirklich können?

Nun ja, ich denke, dass dieses Thema an mir vorbeizieht. Im nächsten Winter lesen wir uns diesbezüglich wieder. ;)

Wobei: Ich würde gerne mal echte dreikanalige Aufnahmen aus alten Zeiten hören. Hat leider auch noch nicht geklappt. Aufgrund der Verstärkungsfrage. :shock:

Viele Grüße

Jochen
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schoko-sylt
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Beitrag von schoko-sylt »

Hallo Jochen,

aus Deinem Beitrag wird mir auch nach wiederholtem Lesen nicht klar, was Du meinst. Empfindest Du das ganze Thema für Dich als Füllen des Sommerlochs? Interpretiere ich so: "Nun ja, ich denke, dass dieses Thema an mir vorbeizieht. Im nächsten Winter lesen wir uns diesbezüglich wieder. ;)" Meinst Du, dass wir dann eines Besseren belehrt sind?

Wenn Du keine Option für dreikanalige Verstärkung hast, warum interessiert Dich dann, wie wir die realisieren, zumal Du der Überzeugung zu sein scheinst, dass "derartige Verstärker es nicht wirklich können?" Du hinterlässt bei mir etliche Fragezeichen. Könntest Du bitte etwas zur Aufklärung beitragen?

Viele Grüße

Holger
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Holger,

toll, dass du und Uli dieses "uralte" Wiedergabeverfahren erneut aufgreift!

Wenn ihr noch länger weiter macht, sieht es demnächst so bei mir aus:

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Dazu müsste Abacus allerdings erst noch einen 3-Kanal-Preamp mit AroioEX herausbringen.

:mrgreen: :cheers: :mrgreen:
Rudolf
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schoko-sylt
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Beitrag von schoko-sylt »

Hallo Rudolf,

sieht einfach große Klasse aus! Was sagt Hanno denn dazu?

Wir werden dieses "uralte" Wiedergabeverfahren (geht ja schon auf Bell zurück) jetzt in jedem Sommer aufgreifen und ausgiebig zelebrieren, damit ein bisschen Schwung in die Bude kommt. :wink: Ich werde auch noch mal schnell was dazu schreiben. Fließt so aus der Feder, in 1 - 2 Minuten bin ich schätzungsweise fertig.

Herzliche Grüße

Holger

edit
Hallo Holger, kurzer Hinweis bzgl. des Zitierens:
"zum lesefreundlichen Gebrauch der Zitier-Funktion raten wir, keine Zitierung unmittelbar vorangegangener Beiträge, es sei denn, sie erfolgt zur stichpunktartigen Beantwortung von Teilzitaten"
Gruß Thomas

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schoko-sylt
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Beitrag von schoko-sylt »

Und es geht weiter im Takte ... oder kleines Zwischenupdate "In the summertime, when the weather is hot"


Chronologie

Wer den genauen zeitlichen Ablauf des Versuchsballons vor Augen hat, kann im nächsten Absatz "Klinische Fallstudie oder Wegbeschreibung" weiterlesen und gewinnt ein wenig Freiraum für das Musikhören oder andere schöne Dinge des Lebens. Am meisten Zeit spart natürlich derjenige, der diesen Thread erst gar nicht liest (oder schreibt). :wink: Die Gewichtungen bestimmter Themen sind ebenso wie die Gedanken bekanntlich frei.

Ansonsten für alle anderen Leser noch einmal zur Erinnerung: Im Rahmen unserer "Nacht der langen Messer" am letzten denkwürdigen Freitag haben Torsten, Hauke, Uli und ich ja zunächst mit den modifizierten Parametern für einen Winkel von 55° nach Gerzon und mit den übernommenen Korrekturen der Mittelhochton- und Hochton-Hörner links und rechts gehört (Delay, Pegel, Phasenkorrektur etc.), die aus der primär von mir gezeigten Matrix hervorgehen. Mit dieser trinauralen Version klang es schon mal gegenüber Stereo, salopp formuliert, einen ordentlichen Zacken besser.

Nun waren auch die Einstellungen sicherlich nicht so falsch: Das Center-Hochton-Horn war vom Hörplatz auf einer Kreisbahn liegend zentimetergenau ausgerichtet, aber schon das Mittelhochton-Horn stimmte vom Delay her nur annähernd, da das größere JMLC 200-Horn nicht nur vom Durchmesser her größer, sondern natürlich auch länger ist. So sitzt der angeflanschte Treiber weiter hinten und muss dadurch auf Grund der weiter entfernten Austrittsöffnung des Chassis gegenüber dem eigentlichen Chefdirigenten im Ring, dem Tiefton-Treiber, der den absoluten Takt angibt, weniger verzögert werden.

Zum besseren Verständnis für alle mit diesem Metier nicht so vertrauten Forenten, die diesen Text interessehalber oder aus anderen Beweggründen trotzdem lesen: Die "schnellsten" oder am weitesten vorn liegenden Treiber müssen gegenüber dem langsamsten Treiber (das ist bei einer Hornlänge von 369 cm unzweifelhaft der Tieftontreiber, der gegenüber den anderen Hörnern außerdem noch weiter hinten in der Ecke musiziert, also einen noch längeren Abstand zum Hörplatz hat) verzögert werden. Rutscht also ein Treiber dichter an den Tiefton-Treiber heran, muss er gegenüber diesem weniger verzögert werden, damit er zeitrichtig spielt.

Außerdem hatte ich der Einfachheit halber (Bloß nicht zuviel Aufwand für so einen ominösen trinauralen Versuch mit unsicherem Ausgang!) natürlich zur Impedanzlinearisierung den reversierten Allpass des "großen" Hornes mit Treiber auf das kleine Horn transferiert. Nicht so schlimm, aber auch nicht lege artis.

Weil es so nett klang, haben wir das Ganze dann nachts noch einmal gemessen und bekanntermaßen die Delays korrigiert. Mit dem Ergebnis, dass es nochmal netter als nett klang, wie wir vier Nachteulen befanden.

Uli und ich haben dann am nächsten Tag alles noch einmal perfektioniert (den genauen Weg erspare ich Euch) und komplett neu eingemessen. Jetzt ist der Punkt erreicht, wo es richtig weiter geht und Neuigkeiten ins Spiel kommen.


Klinische Fallstudie oder Wegbeschreibung

Die von uns gewählten 55° als Grundlage des Versuchaufbaus des trinauralen Hörens waren von Uli anhand der von ihm zum Thema gelesenen Veröffentlichungen in Anlehnung an Gerzon ausgewählt worden. Sie erschienen ihm erfolgversprechend. Der Aufbau eines Center-Kanals mit zwei Chassis für den Hochton- und Mittelhochton-Bereich beruhte auf meinen Gedanken zum Thema, nachdem ich die Arbeit von Gerzon aus dem Jahr 1991 gelesen hatte. Dort wurde wiederholt die Frequenz um 700 Hz als Trennlinie zwischen der "velocity theory" und der "energy vector theory" genannt. Kurz zusammengefasst wird postuliert, dass die Lokalisation von Schallereignissen unter 700 Hz primär über interaurale Phasendifferenzen (velocity theory) und über 700 Hz bis hin zu 5 kHz primär über Schalldruckpegelunterschiede (energy vector theory) erfolgt. Es lag also meines Erachtens nach nahe, unseren Versuchsaufbau so dicht wie möglich an die Voruntersuchungen und Postulate von Gerzon anzulehnen.

Uli als bekannter Frauenversteher und den allgemeinen sowie Hausfrieden Wahrender hatte primär die Idee, das Ganze allein mit einem Hochtöner und Superhochtöner und damit höheren Frequenzbereichen auszuprobieren, weil diese kleineren Treiber natürlich um Welten frauenfreundlicher sind. Frau sieht sie sozusagen kaum und man(n) darf dann trotz trinauralen Hörens zuhause wohnen bleiben. 8) Auch schön. Da ich aber den mechanischen Part des Versuchsaufbaus zu verantworten hatte und mich und manchmal auch andere, wie oben beschrieben, als Radfahrer gern quäle, habe ich mich mit meinem Mittelhochton- und Hochton-Horn und der damit verknüpften Mehrarbeit durchgesetzt. Einfach kann schließlich jeder! - Uli wird sicher noch über seine Versuche berichten, den Hausfrieden zu bewahren. Wir, meine liebe Frau Katrin und ich, wohnen übrigens persönlich noch zu zweit, um anderen Gerüchten vorzubeugen. Oder eigentlich zu dritt: Denn Sam, unser Flat Coated Retriever, ist auch mit dabei. Er liebt ebenfalls Musik und gesellt sich gern dazu. Darf er nicht mitmachen, ist er richtig beleidigt. Trinaural findet er übrigens ganz genial. Vielleicht, weil wir zu dritt sind?

Das Ergebnis des trinauralen Setups war für uns alle schlichtweg beeindruckend. Wir hörten viele verschiedene Musikstücke, um Fallstricke des Verfahrens zu entdecken und fanden erstmal: Keine. Unser Weltbild der Stereofonie geriet ins Wanken. Hatten wir etwa über all die Jahre .... Wir mochten es uns gar nicht vorstellen. Etliche Gespräche zur Aufklärung der Situation und des Gehörten erfolgten unmittelbar nachts und natürlich im Nachhinein, wo war der Haken? - Bisher haben wir keinen gefunden, aber ein aussagekräftigerer Langzeitversuch steht noch aus, das ganze Thema ist noch zu frisch und muss erstmal verdaut und später ggf. relativiert werden. 8) Aber zunächst sind wir in den Grundfesten und bis ins Mark erschüttert.

Ich erwähnte bereits, dass über Ulis neue AcourateConvolver-Version eine Parametrisierung sowohl

a) des Winkels (aus dem sich ableitet, wieviel Pegel von den Hauptlautsprechern und wieviel von den Centerlautsprechern wiedergegeben wird und ob die übrigen mitstreitenden Hauptlautsprecher bei Unterschreiten eines bestimmten Wertes vom Pegel her noch abgeschwächt werden müssen, um ein Übersteuern zu vermeiden) als auch

b) der (Stereo-) oder besser der "Trinauralbreite" des abgestrahlten Schalls möglich ist.

Zu a) und damit der Winkelauswahl führten wir noch am Samstag etliche Versuche durch, um das ganze Phänomen zumindest etwas besser, wenn überhaupt, zu verstehen: Wir untersuchten Einstellungen des Convolvers mit Filtern, die durch die Annahme von Winkeln mit 41,8°, 48°, 55° (bereits erfolgt, s.o.), 62°, 69°, 76° berechnet worden waren.

Noch einmal zur Erinnerung: Je kleiner die Gradzahl, desto mehr Schalldruckpegel strahlen die Center-Lautsprecher im Vergleich zu den entsprechenden "Stereo-Lautsprechern" ab. 41,8° markierten in Anlehnung an eine Untersuchung von Pekonen den Wert, bei dem mathematisch die größtmögliche Kanaltrennung zustandekommen sollte. Eine hohe Kanaltrennung klingt für den geneigten HiFi-Enthusiasten erstmal gut, also `ran ans Hören der so erzeugten Filter. Höher, weiter, besser?

Doch wie groß war die Enttäuschung, als das vorherige wohlklingende Monument in meinem Setup wie ein Kartenhaus in sich zusammenstürzte. Stimmen tauchten undefiniert, "phasig", ohne Fundament, ausgezehrt, dünn, nicht mehr scharf lokalisierbar klingend in der Tiefe des Raumes unter. Verstärkt wurde dieser Effekt noch, wenn man nicht im Sweetspot, sondern weiter außen saß. Wir spielten zur Kontrolle mehrere Stücke an, doch das Ergebnis blieb sehr ernüchternd. Wir befanden uns im arktischen Winter: Keine wärmende Sonne, keine Klangfarben, wenig Leben in der kalt klingenden Musik bei 30° Innentemperatur.

- Parametrisierung AcourateConvolver auf 41,8°(Notabene: In der entsprechenden Matrix des Convolvers muss in den Spalten 1 - 4 und 13 - 17 ein Korrekturfaktor von - 0,458973 dB eingefügt werden, um den Kanal nicht zu übersteuern.) :

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Der Versuch mit 48° kam schon wieder besser daher und klang geschmeidiger, weniger "phasig". Aber eben auch nicht so gut wie 55°, bei dem Sonne wieder aufging. Als Sonnenanbeter, die Uli und ich bekanntermaßen nun einmal sind (Immer gut gebräunt, wie jeder sehen kann, zumindest bis zum Ansatz der Radsporthose und des Trikots am Oberarm! :wink: ), genießt man nun die Sonne umso mehr, wenn die Strahlen noch etwas intensiver wärmen als nur am frühen Morgen bei Sonnenaufgang, auch wenn dieses eine wunderschöne Tageszeit ist.

- Parametrisierung AcourateConvolver auf 48°:

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Sollte nun etwa nach unserem fehlgeschlagenen Experiment mit 41,8° im Umkehrschluß die Sonne unseren winzig kleinen HiFi-Kosmos bei höheren Winkelwerten als 55° bildlich gesprochen noch mehr erwärmen? Die Hoffnung stirbt bekanntermaßen zuletzt. Und so erfolgte das Abhören des Ensembles mit 62°. Nicht Außen- oder Innentemperatur, sondern eher gefühlter Temperatur unseres Erwartungshorizontes. Und: Großartige Darstellung aller gespielten Musikstücke, Euphorie pur. Die Sprachverständlichkeit wird besser, manche englischen Texte werden zum ersten Mal überhaupt verstanden (liegt nicht nur an den mangelnden Grundkenntnissen :wink: ), wie mancher vermutet. Die Haare am Unterarm stellen sich bei bestimmten Stücken auf. Gänsehaut. Cool. Uli und ich fast auf dem Tisch tanzend, Tränen der Freude überall, ihr kennt uns. Oder war es doch nur die erhöhte Raumtemperatur?

- Parametrisierung AcourateConvolver auf 62°:

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69° waren ähnlich wie 62°, aber vielleicht doch einen Tuck schlechter, Stimmen vielleicht nicht ganz so scharf umrissen, die Abbildung ein wenig diffuser. Aber der Raum auch hier großartig: Enorme räumliche Breite und Tiefe, wie wir sie zuvor noch nicht gehört haben. Stimmen klar und deutlich, aber nicht ausgedünnt.

- Parametrisierung AcourateConvolver auf 69°:

Bild

Als Gegenversuch dann noch 76°. Alle Filter auf den Convolver gepackt und los geht`s. Wohin? Wieder mehr in Richtung Stereoempfinden. Immer noch gut, aber nicht erste Wahl.

- Parametrisierung AcourateConvolver auf 76°:

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Schlußfolgerung und Quintessenz: Womit höre ich nun im Langzeitversuch? Na klar, entschuldigt die einfältige Frage. Ich weiß, Ihr wisst es und schnipst schon mit den Fingern. Rechnen für Anfänger:
62° + 69° = 131°
131° : 2 = 65,5°

- Parametrisierung AcourateConvolver auf 65,5°:

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Bis zum Beweis des Gegenteils ist daher trinaurales Hören angesagt. Zum Vergleich und bei Zweifeln kann mit der Matrix einfach auf Stereo umgeschaltet werden. Hoher Besuch als mögliches Korrektiv war schon da. Was der gesagt hat? Dazu später mehr. Denn ich muss nach all dem Schreiben unbedingt wieder an den Tatort zurück und Klaus Doldinger hören: Sozusagen Tatort live über die Anlage von der entsprechenden CD.

Ich hatte angeboten, auf gemeinsame Wanderung zu gehen. Auch wenn ich nie bei den Pfadfindern war und lieber mit dem Fahrrad unterwegs bin, vielleicht schließt sich unserer Reise ohne klar umrissenes Ziel ja noch jemand aus Interesse an. Torsten, Hauke, Uli und ich sind schon mal unterwegs, unsere Geokoordinaten geben wir gern weiter. Es scheint sich übrigens noch jemand dazu zu gesellen.

Was gibt es ansonsten noch zu entdecken und umzusetzen? Die weitere, zum Teil kompliziertere und auch körperlich anstrengende Abarbeitung der im vorletzten Post unter 1. bis 4. angesprochenen Punkte, sofern das alles überhaupt zeitlich und vom Aufwand her machbar ist. Vielleicht kommt auch der Punkt, an dem wir sagen: Gut ist. Zwischenstopp, hier bleiben wir erst mal.

Auch wenn Hauke sein 97 cm großes JMLC 200 gestern schon mal probeweise geschultert hat. Hat ja nur eine Masse von knapp 30 kg, muss aber leider stabil und nicht einfach "irgendwie" fixiert werden. Ist ebenfalls zur besseren Erkennbarkeit in der Mitte wie das kleine JMLC 1000 weiß lackiert. Schon mal klasse. Er denkt eben an alles! - Aber ich glaube, er hat es erstmal wieder abgelegt, auch wenn er so groß und stark ist, dass er es beim Tragen kaum bemerkt, und wir hören erst noch mal ein bisschen vor dem Feldversuch, der wahrscheinlich ohnehin nur akademischen Charakter hat, denn wer möchte noch so ein großes Horn vor der Nase haben, wenn Trivoli auch mit einem nur 59,5 cm großen Horn in der Mitte schon so gut spielt?

Wohlgemerkt gelten all die geschilderten Erlebnisse/Erkenntnisse für mein Setup. Ob und wie weit sie übertragbar sind, vermag ich nicht zu sagen. Warum es auch ohne Einsatz eines TMT so gut funktioniert, steht ebenfalls in den Sternen. Es gibt leider noch viele ungeklärte Fragen zur trinauralen Musikwiedergabe, obwohl sie fast den 100. Geburtstag feiert. In diesem Sinne


Grüße an alle Trinosaurier

Holger
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schoko-sylt
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Holger (aktives DIY 6-Wege Horn)

Beitrag von schoko-sylt »

Jupiter hat geschrieben: 21.08.2022, 15:31 Ist schon eine super Anlage in der sehr, sehr viel Liebe zur Musik und Enthusiasmus steckt. :cheers:

Gruß Harald
Hallo Harald,

genau die ist es, die mich mit vorantreibt, auch wenn manch ein anderer urteilt, "Ich höre lieber Musik, während andere nur basteln". Es soll auch Leute geben, die basteln, damit sie von der wunderschönen Musik noch mehr gepackt werden, mehr in sie eingebunden sind, sie anders erleben. Und sei es nur ein winzig-kleines Fitzelchen. Musik ist Lebenselixier: Schon das Nippen daran tut gut. Mit einem Tivoli-Radio vor der Nase funktioniert das naturgemäß deutlich schlechter, zur anderen Seite hin scheint es nahezu grenzenlos zu sein: Es geht immer besser. Ob man das nun möchte und wo die eigenen Präferenzen liegen, muss jeder für sich entscheiden, da bedarf es keines Rates von außen.

Viele Grüße

Holger
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Melomane hat geschrieben: 25.08.2022, 22:22 sorry, Leute, ist das hier das Sommerloch?
Hallo Jochen,
wenn jemand zufällig etwas im Januar unternimmt, ist es dann das Winterloch?
Nun gut, im Sommer tut sich oft nichts, weil die Leute im Urlaub schwitzen. Und dann gibt es evtl. gegen die Langeweile ein paar heisse Diskussionen, typischerweise von Leuten, die mit dem Thema nicht wirklich befasst sind. Z.B. seitens der Opposition, die gern ein Thema gegen die Regierung aufgreift.

Da wir uns aber gerade intensiv mit der trinauralen Wiedergabe befassen, kann es nicht ein Sommerlochthema sein. Ich weiss jetzt schon, dass ich damit noch im Herst, Winter, Frühling ... zu tun habe.
Melomane hat geschrieben: 25.08.2022, 22:22 Nein, ich habe trinaural noch nicht gehört. Ich hätte auch keine Option für die dreikanalige Verstärkung. Und da interessiert mich, wie ihr die realisiert. OK, Multichannel fiele mir ein. Aber waren nicht alle sich einig, dass derartige Verstärker es nicht wirklich können?
Es soll Lösungen geben, die sinbd sowas von trivial ...
Ein Stereoverstärker kann nicht trinaural wiedergeben, sondern eben nur zweikanalig. Also nimmt man für trinaural einen weiteren Verstärker, egal ob einkanalig oder wiederum zweikanalgig. Im letzteren Fall hätte man sogar Reserve für Quadro.
Melomane hat geschrieben: 25.08.2022, 22:22 Wobei: Ich würde gerne mal echte dreikanalige Aufnahmen aus alten Zeiten hören. Hat leider auch noch nicht geklappt. Aufgrund der Verstärkungsfrage. :shock:
Dreikanalige Aufnahmen sind eher selten bis ganz rar. Ich kenne keine Schallplatte mit drei Kanälen, Tonbänder mit drei Spuren ebenfalls nicht und auch keine Kassetten. Insofern haben sich trinaurale Tonträger nicht durchgesetzt, auch wenn heute WAV-Dateien drei Kanäle können.
Und es liegt definitiv nicht am Verstärker, siehe oben.

Viele Grüsse
Uli
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Lauthörer
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Beitrag von Lauthörer »

Hallo Holger,

für mich ist das nicht das Füllen eines Sommerlochs, sondern ein ernst gemeinter und offenbar komplexer Versuch, die Wiedergabe zu vervollkommnen. Bei der Ansicht der screenshots mit den vielen Tabellen wird mir fast schwindelig.

Da mein Hörraum perfekt geeignet für trinaural wäre, einschl. einer einsetzbaren Verstärker-/ DSP-Elektronik, könnte das für mich interessant sein. Wenn ich in den 90ern nicht Erfahrung mit trinaural gemacht hätte. Damals ohne DSP, was der Grund sein könnte, dass mich das nicht überzeugen konnte.

Jedenfalls gebührt dir Dank für die erneute Grundlagenarbeit, sowohl theoretisch als auch praktisch.

Gruß Andreas
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Uli,

ich verstehe ja nicht viel von der technischen Seite, interessant ist für mich jedoch das Hörergebnis der trinauralen Wiedergabe. Daher die Frage, ob Acourate, das ich nicht verwende, nur wegen der Hörner nötig ist? Oder ist die Verwendung eines zweiten Verstärkers für die Mitte auch ohne Acourate bereits zielführend? Dann frage ich mich natürlich auch, wie bekomme ich das Musiksignal parallel auf die Mitte? Vielleicht verlinkst Du, falls schnell gemacht, einmal einen Grundlagenartikel zum trinauralen Hören für die Dummies, wie mich.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Horst-Dieter,

hier findest du einen aktuellen Grundlagenartikel von Uli himself: Trinaurale Wiedergabe

Einen Thread für uns "Dummies" findest du hier: Trinaurales Hören

Viele Grüße
Rudolf
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Dankeschön!
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Rudolf,

auch von meiner Seite recht herzlichen Dank für die Erinnerung (daran, dass es neben Kabeln und Sicherungen) noch andere interessante Themen gibt).

Gruß

Uwe
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schoko-sylt
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Beitrag von schoko-sylt »

Barossi hat geschrieben: 25.08.2022, 21:28 Sooooooo, nach ein wenig Abstand, schlafloser Nächte und Suche nach dem "was hast du die letzten 30 Jahre eigentlich ohne Trinauralität gemacht?, melde ich mich als Beisitzer der legendären Hör- und Messsession am letzten Freitagabend 19. auf den 20 August bei Holger.

Torsten benannte die Session: Episch. Genauso war es!

Ich habe noch nie so gut Musik genossen, ein Zurückschalten auf nur Stereo ist nicht zu befürworten und zu empfehlen.

Schwer in Worte zu fassen. Wir haben sämtliche Genres geprüft. Hier gab es keine Schwachstellen, ob modern produziert (Malia, Yello) oder auch alte Produktionen wie Oscar Peterson et al...

Das Gehörte bestätigte den Aufwand!

Ein großen Dank an Holger und Katrin für die sensationelle Gastfreundlichkeit, Uli für die Umsetzung der Idee und Torsten für das "ein-Norden" und auf den Punkt bringen. (Erklären!)

Danke dass ich Teil des Meetings sein durfte!

Stelle mir selber die Fragen: Was schlummert da noch an zusätzlichem Potential? Wie müssen die Komponenten Links/Rechts und Mitte aussehen? Ist die Mitte dann am Wichtigsten? Fragen über Fragen?

Ganz lieben Gruß

Hauke



Major Upgrade des Setups oder "Wenn das Wörtchen wenn nicht wär"



Lieber Hauke,

vielen Dank für Deine netten Worte! Und noch herzlicheren Dank für Deine tatkräftige Unterstützung beim Umsetzen des unter dem unverfänglichen Decknamen "Abbildungs- oder Konfektionsgröße" laufenden Projektes und dem damit verbundenen Schwertransport, der ob der empfindlichen Komponenten filigran wie der Umgang mit einem rohen Ei erfolgen musste. Dafür sind wir beide als zartfühlende Männer mit einer jeweiligen Körpergröße von mehr als 190 cm und sagen wir es mal so, einem etwas größeren Lebendgewicht, natürlich geradezu prädestiniert.

Für den nicht so tief in der Hornmaterie steckenden und daher weniger informierten Leser: Welcher Schwertransport eigentlich, und wie konnte es zu diesem schrecklich anstrengenden Projekt kommen, wo wir als Hornliebhaber doch überwiegend zarte Töne gewöhnt sind, die elfengleich fein sirrend durch den Hörraum schweben?

Nachdem sich nun Trinaural als Ergänzung/Fortsetzung/Zusatzbaustein zu Stereo bewährt hat, die Einstellungssuche nach den für mein Setup "richtigen" Parametern orientierend abgeschlossen erscheint (Es ist und bleibt ein Kompromiss! Daher Klagen auf hohem Niveau. Ich werde in diesem oder einem späteren Beitrag noch etwas hierzu sagen.), beschäftigte mich plötzlich der schon immer mal wieder aufploppende Gedanke, was wäre wenn ....

Ja, was wäre wenn die bei mir vorhandene relativ geringe Stereobasisbreite zwischen den mit einem Winkel von 15,7° eingewinkelt stehenden 118 cm breiten Midbass-Hörnern und den darauf thronenden 97 cm im Durchmesser messenden JMLC-Hörnern vielleicht eine klitzekleine oder besser noch deutliche Spur breiter wäre? Sozusagen in Analogie zur Kleidergröße und passend zum Projektnamen in Zukunft Größe XL statt vorher M.

Mein Bauchgefühl hatte sich in den Monaten zuvor bereits mehrfach mehr oder minder laut grummelnd bei mir gemeldet und auf den seit Jahren bestehenden "Kompromiss" zwischen Hörabstand und Basisbreite hingewiesen. Es war angesichts des dafür erforderlichen logistischen Aufwands, verbunden mit der noch schwierigeren Aufgabe des Nachdenkens und Planens, aber bisher immer wieder von der irgendwo im Hirn lokalisierten Vernunft abgeschmettert worden. Was aber, wenn das Verlangen die Vernunft besiegt?

Bis dato betrug die Basisbreite 207 cm von Hornmitte zu Hornmitte, wirkte aber bedingt durch die großen Hörner deutlich "breiter", sozusagen gefühlte zu realer Breite (Die in den Ecken stehenden Tieftonhörner haben und hatten natürlich eine größere Stereobasisbreite.) Nun ist der Begriff "breit" relativ und individuell auslegbar und hat keine absolute Dimension, wie man an dem Begriff "breit sein" aus dem alkoholtoxischen Bereich erkennen kann. Auch die heutigen Autos werden schließlich immer breiter, größer, ehemals als ausreichend voluminös für Fahrzeuge aus der Oberklasse ausgewiesene Parkflächen erscheinen heute selbst bei Fahrzeugen aus der Einsteigerklasse äußerst knapp bemessen. Man kann zwar einparken, aber nicht aussteigen! Selbst im Konfektionsbereich soll es heute Größen geben, an die vor 50 Jahren noch kein Mensch gedacht hat ... Wenn schon, dem Radsport gedankt, keine andere Konfektionsgröße, warum dann nicht zumindest eine andere Stereobasisbreite, sagte das unbezähmbare Verlangen?

Zur Rekapitulation: Der Hörraum misst in der Breite 445 cm plus 250 cm im vorspringenden Anbau auf der rechten Seite. Bisher war der ganze HiFi-Kram auf den 445 cm Breite positioniert. Könnte man nicht eventuell zumindest teilweise etwas von den zusätzlichen 250 cm abknapsen? Dort waren ja "nur" der Fernsehsessel mit dem vis-à-vis stehenden TV etc. positioniert ...

Eine kleine Machbarkeitsstudie über zwei Tage mit Hin- und Herschieben der Möbel, des HiFi-Equipments, verschiedenen Öffnungswinkeln des oft zitierten Stereodreiecks und sich daraus ergebenden unterschiedlichen Hörabständen je nach Überkreuzung der Achsen (Das laut Eberhard Sengpiel und anderen eben nicht unbedingt, wie fälschlicherweise oft angenommen, gleichseitig sein muss!), der gedanklichen Abwägung, überhaupt noch mit der Ehefrau und/oder Gästen gemeinsam Kaffee trinken und fernsehen zu können, lieferte eindeutige Ergebnisse. Es könnte eventuell gehen, wenn ....


Optische (und keinesfalls gedankliche) Darstellung der Machbarkeitsstudie, auch wenn sich die Gedanken in Analogie zur Zeichnung im Kopf überschlugen:


Bild



Und wenn es denn logistisch ginge, wie würde es bei all dem Aufwand voraussichtlich klingen? "Nobody knows" oder "Versuch macht kluch" oder vor den "Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt", fallen mir dazu ein. Das angeblich doch allwissende Internet schweigt hierzu auf ganzer Linie. Wieder einmal oder eigentlich wie immer, wenn es um etwas kompliziertere Fragen zu Hornsetups geht. Leider. Also selber machen. Man lebt nur einmal, ran an den Speck (wenn es denn welchen zu holen gibt), denn sonst erfährt man es nie. Vorher noch ein letzter Versuch der Vernunft: "Klingt doch aber gerade so schön mit dem neuen trinauralen Setup. Bitte stehen lassen. Und fairerweise einschränkend: Ist zugegebenermaßen allerdings etwas eng zwischen den Hörnern."


Wohlklingendes, trinaurales Setup mit einer Basisbreite von 207 cm vor der Auflösung:



Bild



Kurzes Telefonat mit zwei kräftigen, zugleich sanft besaiteten und mit Samthandschuhen arbeitenden Männern für den Schwertransport: Hättet ihr vielleicht mal "kurz" Zeit, bei einem irre spannenden Projekt etwas mitzuhelfen? Wobei, irre spannend fand es nur Hauke, der die zu gewinnenden Erkenntnisse ggf. bei sich zuhause in seinem eigenen HiFi-Projekt umsetzen könnte, mein hochgeschätzter Schwiegersohn fand es nur irre schwer und hört lieber mit Bluetooth-Lautsprechern in einem cleanen Wohnzimmer. Sind, glaube ich, keine Hörner. :wink: Auch okay, jedem das Seine.

Gesagt, getan.


Zwischenstufe des zeitaufwendigen Umbaus:


Bild



Und so sieht es jetzt bei einer Basisbreite von 290 cm und einer Einwinkelung der Lautsprecher von jeweils 24° bei einem Hörabstand von 340 cm aus:


Bild



Der Klang lässt sich naturgemäß optisch zumindest mit einem Photo nicht darstellen, weil er zum Glück und dem Bauchgefühl folgend oberhalb der Auflösungsgrenze von "abload.de" und dem Vorstellungsvermögen der Vernunft liegt. 8) Doch dazu und zu einigen Unwägbarkeiten eines trinauralen Setups ggf. später mehr.


Viele Grüße

Holger
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