Hallo,
als ich noch zur Schule ging, durfte ich meinen 6 Jahre älteren Cousin bei einer Fahrt im FunkpeilMesswagen begleiten, auf dem Dach eine drehbare Richtantenne, innen ein Spektrumanalizer. Es war überraschend, wie bei einer Fahrt durch eine Straße er zu jeder Wohnung zuordnen konnte, ob dort der Fernseher läuft und auf welches Programm abgestimmt, oder das Radio, ebenso.
Anhand der Local Oscillator Frequenz kein Problem, und das obwohl die Leiterbahn oder Verkabelung zum Mischer sicherlich kurz gehalten wird. Ab da geht es mit der Zwischenfrequenz 10,7MHz (
Superhetprinzip) weiter, incl. Frequenzmodulation des empfangenen Senders.
Natürlich geht es bei unser Diskussion um Frequenzen eine Zehnerpotenz niedriger, Wellenlänge die Zehnerpotenz drüber.
Sehr grob betrachtet ist der Wirkungsgrad einer Antenne abhängig von einem Bezug zur Wellenlänge, unter 1/4 Wellenlänge geht es prozentual abwärts damit, also gegenüber dem Radio bei 10-facher Frequenz nur noch 10% der Abstrahlung. Da man aber mit dem Peilwagen aus der Distanz durch das Mauerwerk/Fenster schon eindeutige Ergebnisse bekam, solte es einen nicht wundern, dass ein zusätzlicher Oszillator nicht ohne Nebeneffekte im Nahbereich bleibt, die der ursprümngliche Hersteller in seinem Konzept nicht berücksichtigt hat. Der hat auch die seit 26 Jahren bestehenden EMV-Gesetze einzuhalten - dem Bastler ist das meist schnuppe.
Frequenzen oberhalb 150kHz verlassen als Elektromagnetische Welle körperlich den Draht, Langwelle, Mittelwelle, Kurzwelle...
Wen wunderts, wenn bei der Kombination von nicht füreinander konzipierten Komponenten überraschende Nebeneffekte sich bemerkbar machen? Vor allem, wenn man mit besseren und geeigneten Messgeräten an das Thema herangeht, die mehr können als ein 10MHz Billigoszi.
Grüße
Hans-Martin