StreamFidelity hat geschrieben: ↑19.05.2022, 09:32Allerdings glänzte der Emosafe in unseren Ohren nur bei direkter LAN Verkabelung. Mit dazwischenliegender LWL Verbindung und vor allem hinter dem Router ging es eher ins Negative.
Im Sinne der Transparenz werde ich Deine Messergebnisse und Deine Klangeinschätzung im o. g. Bericht verlinken.
Hallo,
wenn sich zeigt, dass Messergebnisse einmal einen Zusammenhang zum Klangeindruck erkennen lassen, und andere Stimmen glaubwürdig einen entgegengesetzten Eindruck schildern, gibt es für mich mindestens 2 Gründe dafür:
1. Es gibt noch unbeachtete Messverfahren, die eine höhere Relevanz hätten.
2. Die Rahmenbedingungen wie Erdung oder Störpotenzial auf Signalmasse der verbundenen Geräte, einschließlich des verwendeten Messgeräts (welches zumeist standardmäßig einen Schutzerdebezug hat, wie bei Laborgeräten üblich).
Meine Herangehensweise geht meist von bekanntem Terrain aus, wie z.B. die Erfahrungen mit SPDIF, der ältesten digitalen Verbindung zwischen Geräten. Da hat das BiPhaseMark Signal zwischen 2,8 und 5,6MHz wechselnde Rechtecksignale.
Bei einem zwischengeschalteten Übertrager wird die galvanische Trennung verbessert, Gleichtaktstörungen zurückgehalten. Allerdings hat er eine sowohl nach unten wie obern begrenzte Übertragungsbandbreite. Das führt zu sichtbaren Verschleifungen bei den einst steilen Flanken, und wo ein Rechteck ein stabiles Plateau hatte, entsteht ein leicht abfallender pultförmiger Verlauf, die Flanke behält ihre Amplitude, verschiebt sich gegenüber der Nullinie.
Das hat zur Folge, dass die nachfolgende Schmitt-Trigger Eingangsstufe den Schwellwert zu einem anderen, leicht verschobenen Zeitpunkt erfasst. Bei den zeitlich unterschiedlich langen Gates fällt das Pult unterschiedlich weit ab.
Es jittert also zusätzlich, wenn man bei einem solchen Signal einen Übertrager zwischenschaltet, dessen Hochpassverhalten sich zum noch akzeptablen Hochpass der Grundausstattung hinzuaddiert.
Der Zugewinn durch bessere galvanische Trennung und Verbesserung durch Gleichtakt- wie auch Rauschunterdrückung durch Bandbreitenbegrenzung kann eventuell (um nicht zu sagen: in vielen Fällen, bei SPDIF) eine Verbesserung darstellen.
Das hat Audio Alchemy vor 30 Jahren praktiziert (zusätzlicher Übertrager) während Swoboda zur Zeit seiner Sony CDP777 Modifikation mit seinem Aktiven Digitalkabel (soweit ich weiß übertragerlos) den gänzlich anderen Weg verfolgte.
Auf der Webseite
http://www.scientificonversion.com/ findet man bei den AES-Vorträgen vergleichende Darstellungen.
Unabhängig davon - hier mal ein Bild von einem Signalverlauf auf Ethernet (höhere Frequenz als bei SPDIF):
und ähnlich:
Wenn der Bandpass (Übertrager) mit einem weiteren Bandpass kombiniert den Übertragungsbereich weiter eingrenzt, ist eine weitere Jittererzunahme schon vorprogrammiert.
Grüße
Hans-Martin