gerne!
Hallo Sunny, hallo Hans-Martin,
besten Dank für Eure konstruktiven Beiträge und insbesondere Dir, lieber Sunny, für die netten persönlichen Worte:
Was man da launig kurz und linear runterschreibt, hatte in der Tat zuvor meist eine recht kurvige Streckenführung mit teilweise sehr schlechtem Straßenbelag.sunny_time_99 hat geschrieben: ↑13.10.2021, 22:34 zunächst einmal meinen Dank und großen Respekt für Deine wirklich immer sehr gut dokumentierten Projekte. Ich weiß nur zu gut aus eigener Erfahrung, wie viel Zeit erstmal das Bauen und Testen zweitens das drüber Schreiben, kostet. Oftmals ist dann die Wertschätzung viel zu gering für das, was man leistet. Denn bevor jemand in die Tasten haut und das jeweilige niederschreibt, was ihn bewegt, oder was er herausgefunden hat, ist viel Zeit vergangen, das Verdauen von gelegendlichen Misserfolgen erfolgt und vor allem i.d.R viel Geld den Bach runter gegangen.
Aber da muss man doch schon unterscheiden, um welches Forum es geht. Ich schreibe nur hier und da habe ich sehr gute Erfahrungen.sunny_time_99 hat geschrieben: ↑13.10.2021, 22:34 Der das Endergebnis dann möglicherweise kommentiert, hat es bedeutend einfacher, er muss nur einen Punkt der ganzen Geschichte fokussieren und darauf rumreiten. Daher bewundere ich Dich sehr. Ich habe im wesentlichen 2016 aufgehört in Foren im größerem Umfang zu schreiben, weil ich mit den Reaktionen nicht gut umgehen konnte.
Sicher schadet ein E-Technik-Studium nichts, aber dort habe ich nicht gelernt, wie unterschiedlich diverse Cs in der Spannungsversorgung klingen können. Im Gegenteil, eine Frage an den Professor in der Richtung hätte vermutlich Kopfschütteln sowohl von ihm wie von der restlichen Studentenschaft ausgelöst. Umgekehrt hat mir ein hochgeschätzter Forumskollege, der Prof. für E-Technik ist, erzählt, dass er niemals seinen Studenten erzählen würde, was er für seine Kabel in der Anlage ausgegeben hat, weil sie ihn sonst für verrückt erklären würden. Also, theoretischer Background ist hilfreich, aber nicht ausreichend.sunny_time_99 hat geschrieben: ↑13.10.2021, 22:34 Ich habe immer dann ein Problem, wenn es um theoretisches Fachwissen geht - denn ich selber habe keines. Ich bin reiner Autodidakt und mache fehlendes Fachwissen mit unzähligen Feldversuchen wett. Es hat aber auch Vorteile, selbst abwägigste Theorien wurden bis an den Rand verfolgt und mit eigenem Lötkolben gebaut, bewertet und entweder übernommen oder verworfen.
Mein ESR-Messgerät, das normalerweise bis 10mOhm runter zuverlässig arbeitet und darunter eben Null anzeigt, erkannte 10F gar nicht als Kondensator und zeigte einen Kurzschluss an den Klemmen . Bei den ESR-Werten der SCaps muss ich mich auf die Herstellerangaben verlassen. Da hat sich sicher jemand länger damit beschäftigt, wie man das überhaupt vernünftig messen kann.sunny_time_99 hat geschrieben: ↑13.10.2021, 22:34 Bei dem Versuch die Ultracaps (BCAP0350 Maxwell) zu vermessen, war wieder so ein Moment. Keines meiner Messgeräte, die sonst nachvollziehbare Ergebnisse liefern, konnten mit den 350F Maxwells etwas anfangen. Die Impedanz und ESR-Messwerte selbst bei 100Hz waren schon so im hochohmigen Bereich, dass ich es kaum für realistisch halte. Möglicherweise muss ich die Messobjekte erstmal wieder einige Tage aus dem langen Lagertrauma holen. Zum Vergleich herangezogene Alupolymer-Elkos und Panasonic FC haben Impedanzen bei 100Hz-100kHz angezeigt, die +/+ 0,02 Ohm an das jeweilige Datenblatt heran kamen - also plausibel waren.
sunny_time_99 hat geschrieben: ↑13.10.2021, 22:34 Immer wieder musste ich in den letzten Jahren, seit dem ich Netzteile baue, feststellen, dass bekannte Baumuster in der Praxis garnicht so gut funktionieren, wie erwartet. Mach einfach mal Impedanz und ESR-Messungen mit mehrfachen paralellen Kondensatoren unter realen Bedingungen (Leitungswiderstand, Lötzinn, Beinchen der Kondensatoren). Ernüchternd! Das Ergebnis hat mich nicht ermutigt, das weiterhin zu betreiben. Viel mehr lösungsorientiert fand ich nach jahrelangen Hörtests und vielen Hundert Vergleichsnetzteilen die absolute Ausrichtung auf einen sehr ausgeglichenen Impedanzverlauf über das zu erwartende Einsatzspektrum hinweg.
Da sind wir drei einer Meinung. Ich skizziere mal kurz den Weg vom Trafo bis zur Versorgung der Audio-Clock in einem G-Linn mit Linearnetzteil. Rot ist von mir, schwarz ist schon im Original drin. Weggelassen sind noch ein paar Kniffe an verschiedenen Stellen, da würde die Übersichtlichkeit leiden:Hans-Martin hat geschrieben: ↑14.10.2021, 14:12 Bei allen relevanten Frequenzen gleichbleibenden Innenwiderstand erreichen, ist auch mein Grundgedanke...
12V~ auf Aktivgleichrichter
17V an 18mF
Doppel-L
17V an 18mF
17V Regler 14V, Regelpin 560µF Poly
Ausgang 14V 560µF Poly
Kabel zum Linn
14V C-L-C mit Doppelspule
14V Fet-Stromquelle 13V
SCap-Batterie 13V, 6x 10F/2,7V
Ferritperle
13V auf Cap-Multiplier mit Fet 11V
Elko 220µF
11V auf LDO-Regler mit Tantal 100µF am R-Pin und danach, 9V
Original kommt jetzt ein Regler auf 3,3V mit Transistor und OP. Fliegt raus
9V RC Poly 330µF 8V
8V LDO 6,5V mit Poly 2x330µF
6,5V bip. Stromquelle LED-basiert
Shuntregler mit bip. Transistor-Gyrator Poly 820µF 3,3V
Ferritperle
3,3V 820µF Poly
Ferritperle
10mF Panasonic FR
820µF Poly
100µF Tantal
100nF Cer.
1nF Cer.
Clock Versorgungspin
Da habe ich an jeder einzelnen Stelle viele Versuche hinter mir mit den Fragen "wie klingt es" und "was messe ich". Die oben skizzierte Versorgungskette misst sich am Ende an der Clock so, dass mein Messverstärker nur noch sein Eigenrauschen von 8µVrms anzeigt.
Was ich damit sagen will: Ich buttere keinesfalls irgendwo irgendwelche Kapazitäten rein und hoffe, dass das schon irgendwas helfen wird, auch wenn in meinen etwas salopp formulierten Beiträgen vielleicht manchmal der Eindruck entstanden sein könnte.
Genau so sehe ich das auch.sunny_time_99 hat geschrieben: ↑13.10.2021, 22:34 Hier besprichst Du einen Etherregen dessen Chips zumindest im GHz-Bereich unterwegs sind. Ich kann das Gerät nur dann optimal unterstützen, wenn ich in einem Bereich, der unter 100Hz anfängt - bis GHz keine induktiven "Stolpersteine" drinne habe. Das erfordert zum einen - ich sage es mal ganz platt: "dicke Pötte" am Anfang um den ripple runter zu bekommen - und high Speed lowest ESR/ESL@High Freq. am Ende. Kohärent bekommt man soetwas imho nur hin, wenn man die Kondensatoren passend zum Einsatzspektrum hin optimiert und auswählt. Bei unterschiedlichen "Geschwindigkeits" Gruppen kann ein zwischengeschalteter Regler dann wieder für klangliche Kohärenz sorgen.
Der hier verwendete Poly von Nichicon mit 820µF/6,3V ist vom Hersteller mit 5mOhm bei 100kHz angegeben. Mein ESR-Messgerät misst den ESR quasi DC und zeigt 10mOhm an. Das gibt mir die Zuversicht, dass er breitbandig einsetzbar ist.sunny_time_99 hat geschrieben: ↑13.10.2021, 22:34 Leider ist eine Angabe von 5mOhm bei Deinen Polymer für mich nur wenig aussagekräftig, weil ganz einfach die zugehörige Frequenzangabe fehlt und somit ein Bild erzeugt wird, das mit dem, was erforderlich ist - nicht viel gemein hat.
Viele Datenblätter, die ich studiert habe, weisen gerade bei Polymer-Elkos erst entsprechende Werte im höheren KHz-Bereich auf. Im Bereich 100Hz + nicht zwangsläufig eine gute Wahl - wenn man reale Bedingungen unterstellt. Sicher auch hier ist es eine Frage des tatsächlichen Bauteils - und eine Verallgemeinerung ist kaum möglich, da die Unterschiede von Hersteller zu Hersteller schon sehr gewaltig sein können.
Interessant, danke für den Tipp, das schaue ich mir bei Gelegenheit gerne mal an.sunny_time_99 hat geschrieben: ↑13.10.2021, 22:34 Ich habe von Kemet ein klasse Tool gefunden, wo jeder ein wenig simmulieren kann um sich spielerisch an die Thematik kapazitiver Bereich / induktiver Bereich bei Kondensatoren und den möglichen Einsatz in Anwendungen im Audiobereich und HF heranzutesten. Bei mir hat das viel bewirkt und ich bin vielen alten Gewohnheiten nicht mehr erlegen.
https://ksim3.kemet.com/capacitor-simulation
interessant deshalb, weil man auch Gruppen simmulieren kann und somit recht einfach ablesen kann, wo man im Bezug aus ESR / Impedanz im jeweiligen Frequenzbereich landet. Zuätzlich sind Leitungswiderstände mit in die Simmulation einbeziehbar.
Halt, stopp, nach meinen Umbauarbeiten misst sich der 5V-Ausgang keinesfalls schlechter als die beiden anderen.sunny_time_99 hat geschrieben: ↑13.10.2021, 22:34 Bei der 5V Seite des ER und dem schlechteren 5V-Ausgang des Keces...
Hier liegt jetzt ein kleines Missverständnis vor. Ich war doch schon so weit, dass die Kombi Fet-Stromquelle+SCap-Bank sowohl vor dem 7V-Eingang für Teil A wie für den 5V-Eingang von Teil B des ER einen klaren klanglichen Fortschritt brachte. Die Fragestellung, die ich klären wollte, war lediglich, ob eine weitere solche Kombi in Serie als Kaskadierung noch etwas bringt. Und das ging nach hinten los.sunny_time_99 hat geschrieben: ↑13.10.2021, 22:34 ...würde ich es statt den Ultracaps recht einfach halten und z.B. 10.000uF @40V Ftcap z.B. Serie SI, LF, G..., dann eine Kondensatortreppe mit z.B. Panasonic FC bauen 4-5 Werte absteigend von 1.500uF - 10uF Bauform möglichst hoher Becher! und hinten 100p... was dazu noch erforderlich wären... bringt der ER ja auf dem Board mit. Hättest du etwas Drop (1V) zur Verfügung, tendiere ich zu einem Sziklai-Darlington MP mit gain 1000 vor dem SI wenn Du dann 1.000uF+ ankoppelst, kannst Du Dir die Ultracaps gänzlich sparen.
Ich habe aber Deinen Tipp mit weiteren Cs hinter den LT3045-Reglern im ER weiter verfolgt und das hat durchaus noch eine kleine Steigerung gebracht. Das kleine Gehäuse des ER geht jetzt mit weiteren 7 Polys hinter den 7 Reglern gerade noch so zu .
Wie oben bereits angedeutet halte ich das ebenfalls für nicht zielführend. Direkt parallel zu den dicken Farad irgendwas parallel zu schalten, geht vermutlich nach hinten los. Immer erst in den nächsten Instanzen, und die braucht es dringend. Ich würde niemals auf die Idee kommen, z. B. einen SCap direkt an eine Clock zu hängen.Hans-Martin hat geschrieben: ↑14.10.2021, 14:12 Bedingt durch den relativ großen Abstand der Resonanzstellen macht es wenig Sinn, mit einem parallelen C zu arbeiten, wenn dessen Wert nur im einstelligen Prozent- oder gar Promillebereich liegt.
Viele Grüße
Gert