Guten Abend,
so, jetzt habe ich einige Zeit mit den neuen Allpass-Filtern gehört und kann meine ersten Erfahrungen weitergeben.
Die neue IPCA-Funktion ("asymmetrisches Stereo-Setup") ist wirklich gelungen - in der Bedienung viel einfacher und im Ergebnis genauso gut. In der alten Version hat mich das permanente "Durch-die-Menüs-hoppeln" auf der Suche nach dem richtigen Q-Wert schon genervt. Oder die umständliche Rechnerei bei der Rotationsfunktion (hier wurde übrigens die Funktionstaste von 12 auf 11 geändert. Warum ist mir unklar - bei mir allerdings unwichtig, da mein Rechner diese ohnehin ignoriert hat). Und dann immer aufpassen, dass ich den Filter auch auf "Allpass" gestellt hatte (standardmäßig hat er sich immer auf einen anderen Filtertyp eingestellt) - alles Vergangenheit. Und wirklich gut sind die eingerarbeiteten Erfahrungen wie z.B. die Idee, dass Allpassfilter mit Q-Werten kleiner 10 (einstellbar) NICHT auf der Gegenseite als Prefilter gesetzt werden, sondern auf dem gleichem Kanal. Auch die optischen Hilfslinien bei Q=10 und Q=60 sind sinnvoll.
Ich habe zum Testen sowohl manuell Allpassfilter (wie bisher) erstellt und parallel dazu mit der IPCA-Funktion. Hierbei bin ich auch der Empfehlung gefolgt, die beim 3. Schritt des Makro 6 erfolgte. Das ist die "Simulate + Optimize"-Funktion. Hier kann man sich vorab anschauen wie der Filter wirken wird - und kann böse Überraschungen erleben. So war einer meiner gebastelten Filter eher kontraproduktiv und ein anderer zeigte nur eine eingeschränkte Verbesserung. Den Unterschied konnte ich später hören. Aber ohne diesen Hinweis hätte ich wohl nie herausgefunden, woran es liegen könnte. Echt hilfreich!
Apropos manuelles Filtererstellen. Hierbei kann man ja die erstellten Allpassfilter individuell abspeichern. Beim neuen IPCA-Filter habe ich diese Funktion nicht gefunden. Sie bleiben im Makro 6 intern gespeichert und lassen sich dort ab- und abwählen. Das ist in meinem Fall etwas verwirrend, da ich 2 Hörräume habe - und da kann ich die Filter des anderen Raums natürlich nicht gebrauchen. Kann man aber durch Umbenennen lösen. Dennoch - bequem ist das nicht.
Unbequem finde ich auch, dass offenbar die automatische Erstellung der Filter für Roon weggefallen ist. Wenn ich mich richtig erinnere, war das zwar nur ein Zusammenbinden der erstellten Filter zu einer Zip-Datei. Dennoch: warum fehlt die jetzt? Ich fand sie sehr praktisch.
Und nun das wichtigste: wie hören sich die neuen Filter an?
Natürlich genauso wie vorher
Und die Sprungantworten gefallen mir nach wie vor
Beim Vergleichen der einzelnen Filterversionen fiel mir allerdings auf, dass - anders als bisher - die neuen Filter über die Wedelfunktion (bei mir) schlechter klingen als die Filter über punktgenaues Messen. Werde ich weiter beobachten, ob das auch so bleibt ...
Interessant: bei den neuen Filtern (Anmerkung: ich nutze nur noch 2 statt bislang 2 Allpassfilter) ist der RT60 BESSER geworden (sonst ist er immer schlechter geworden). Nun habe ich einen RT60 ab 40 Hz permanent unter 0,3s bei Studio-Anforderungen (der Buckel bei 400 Hz kommt durch die Filter). Schon nett ...
Übrigens: die IPCA-Funktion wird von Uli sehr ausführlich mit mehreren Beispielen auf 16 DIN A4-Seiten erläutert!
Also: die neue Version macht wirklich viel mehr Spaß.
Danke Uli !!!
akkurate Grüße
Jörg