Hallo Vinylfreunde, insbesondere Freunde der Leibowitz-Einspielungen von Beethovens neuen [sic! - in der Ausgabe der Internationalen Schallplatten] Sinfonien,
ich habe mich jetzt bis auf LP Nr. 7 durch die mittlerweile eingetroffene Ausgabe besagter Internationale Schallplatten gehört. Und schon mit Jörg privatim korrespondiert: Ich schrieb ihm einleitend: "Mich stört bei allen Ausgaben, die ich habe inkl. Chesky-CDs, dass die für meine Anlagen/Ohren in den Tuttistellen leicht unsauber klingen, manchmal bei Blechbläsern hart an der Grenze zur Übersteuerung. Da nützen weder unterschiedliche Tonabnehmer oder Plattenspieler. Ich argwöhne, dass dafür eine gewisse Hemdsärmeligkeit des Decca-Teams bei der Aufnahme verantwortlich zeichnet. War halt nicht fürs eigene Haus." Wir haben uns dann anhand des 1. Satzes der 9. Symphonie darüber verständigt, was ich meine. Falls jemand von euch mithören möchte, steige er ca. bei 8:00 Minuten ein.
Mich interessiert, wie ihr das hört. Und ob ihr irgendeine Ausgabe nennen könnt, die nicht so drauf ist. Sonst sollten wir uns auf Aufnahmedefizite einigen.
Jedenfalls ändert das alles nichts an der positiven Bewertung der Interpretation vom Leibowitz als Markstein moderner Beethovenauffassung. Wenn man allerdings links und rechts schaut (wir hatten das Thema schon kurz), finden sich ebenso hörenswerte Ausgaben etwa von Steinberg, die einen vergleichbaren Ansatz wie Leibowitz bieten. Und nicht die genannten klangtechnischen Defizite haben.
Apopos: Leibowitz nimmt den 1. Satz der 4. mit knapp unter 7 Minuten. Karajan '62 etwas über 7 Min. Furtwängler bei den SACDs ohne Publikum mit 11:10, mit Publikum 11:20. Das verwundert nun nicht unbedingt. Wohl aber, dass Vänskä (bei BIS), noch langsamer ist, mit 11:30. Und da denke ich, dass die schnelle Variante nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss ist. Wenn man sich Zeit lässt, hört man vielleicht mehr. Was noch einmal genauer anzugehen wäre.
Viele Grüße
Jochen