Aktiver Vinyl-Genuss - für die Unverbesserlichen ...

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Melomane hat geschrieben: 18.10.2021, 11:11 Hallo,

tut mir leid, aber hier ist Beethoven gerade dran. Und ich habe mir vier Ausgaben der Leibowitzeinspielung (1. Satz 5.) vor die Ohren geholt:

1. Die oben erwähne Monoversion auf Vinyl. Das ist ein komisch Ding. Vagabundierendes Mono möchte ich das nennen, keine stabile Abbildung. Manchmal könnte man meinen, es handle sich um stereophonisiertes Mono. Aber das wäre sinnfrei, da die Originalaufnahme ja in Stereo vorliegt.

Genau das gleiche Phänomen habe ich bei mindestens einer LP der Beechamschen Londoner Haydn Sinfonien. Da sind einige Scheiben Mono, einige Stereo und mindestens eine aufgemotztes Mono. Das klingt wie rechtslastiges Stereo oder so als ob man auf der rechten Seite des Orchestergrabens sitzen würde. Da ist Mono besser.

Gruß

Uwe
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Uwe,

also diese Ausgabe hier (vom Ring mit Solti)?

https://www.discogs.com/de/release/1268 ... Nibelungen

Viel Spaß damit! Und - keine Ironie. Ich habe die in Einzelteilen. Muss ich mal wieder reinhören.

Viele Grüße

Jochen
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Jochen,

just diese ist jetzt auf dem Weg zu mir. Ich bin auf den Zustand gespannt, bei discogs kaufen, ist ein wenig wie Überraschungseier kaufen, nur dass man vor dem Kauf nich schütteln darf.

Gruß

Uwe
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Uwe,

schau dir die Platten an. Gegen Kratzer kannst nichts machen. Knistern oder auch einzelne Knackser bekommt man mit Waschen meistens/oft weg. Aber trage ich Eulen nach Athen? ;)

Viele Grüße

Jochen
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Uwe

Ich besitze seit etwa 40 Jahren u.a. genau diesen Ring auf LP . Und finde ihn nach wie vor überragend!
Viel Spaß beim hören.

Beste Grüße, Jörg
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Freunde des Ringes, dem vom Wagner,

ich habe mir gerade die LP-Ausgabe aus Bayreuth mit Böhm wieder vorgenommen:

https://www.discogs.com/de/release/5158 ... Festspiele

Meine Zweitanschaffung nach Solti auf Vinyl - zeitlich gesehen. Vom Eindruck her gleichrangig, anders allerdings. Keine auf Perfektion getrimmte Studioproduktion, sondern Mitschnitt vom Grünen Hügel. Und den Eindruck eines Musiktheaters vermittelt der für meine Ohren in der Tat. Auf Vinyl. Gestern wurde schon die CD-Wiederveröffentlichung 8 Tracks lang vernommen. Aber das ist ein Unterschied wie Convenience Food vs. frisch gekocht. Nun ja, meine Ohren. Und die geben auch deswegen eine Empfehlung für den Böhm-Ring, weil Stereo und eine gutes Sängerensemble. Für mein Empfinden deutlich besser anzuhören als z.B. das Geknödel bei Rattle vor einigen Jahren. Und Böhms Tempi gefallen mir. Gewissermaßen natürlich dahinfließend wie die Fluten des Rheins. Also wer einen Zweitring haben möchte, schaue sich nach Böhm um. Vielleicht kommen wir demnächst zum Drittring. Wird dann teuer. ;)

Anfrage an die Moderation: Möchte man vielleicht die Ringbeiträge aus diesem Thread in einen eigenen verfrachten?

Viele Grüße

Jochen
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Melomane hat geschrieben: 19.10.2021, 20:05
Anfrage an die Moderation: Möchte man vielleicht die Ringbeiträge aus diesem Thread in einen eigenen verfrachten?
Hallo, Ring-Freunde (Wagner, nicht Tolkien)

Ich unterstützte obigen Antrag von Jochen 👍

Beste Grüße
Jörg
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Funky
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Wagner - der Ring - uns zu knechten

Beitrag von Funky »

Einen guten Abend an die Unverbesserlichen,

gute Idee einen Extra-Fred für Wagner aufzumachen. Als ich vor 3 Jahren meinen LP12 zu Othmar Spitaler brachte (wir waren 3 Abende bei ihm, einmal zum Aufbau des LP12 samt Timetable und damit dann auch einen1 Tag Akklimatisierung, Tags (Abends) drauf, (Nachts um 2 Uhr hatte ich allerdings keine Lust mehr abzubauen, also geschah das auf dem Heimweg nach Muc, den Tag drauf ) hörten wir auf seinem Seismograph Laufwerk über seine Anlage einen Teil von Rheingold in einer Japan Ausgabe des von Solti eingspielten Rings - wir waren hin und weg, es war Gänsehaut pur.

Othmar meinte (und mit Vinyl kennt er sich aus, wie wenige) die Original UK Decca sei auch sehr hörenswert und vor allem noch bezahlbar. Eine Wagner Near Mint Japan Pressung wird inzwischen 4 stellig und damit für uns jenseits dessen war wir bereit sind zu investieren (zumindest ich). Also, für alle die die Decca Originale haben - schön aufpassen.

Ach so, ja, meine Frau war nach diesem Abend einverstanden den Klimax LP12 zu verkaufen und das Seismograph Laufwerk nach Hause zu holen. Es war auch diese Wagner Passage die dazu führte, aber noch mehr meine Iron Butterlfy - In a Gadda Da Vida und Brahms Violinkonzert von Kogan (meine russische Mono Einspielung).

Funky
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Vinylfreunde,

mich deucht, es könnte lohnen und einen Heidenspaß machen, neben dem allseits bekannten Forum-Treffen eines für die Vinylhörer unter uns ins Leben zu rufen. Auch wenn es aus der Reihe der DAC-Freunde ertönt: Spalter. :mrgreen: Die sollen ruhig auch ihren Spaß haben. :cheers:

Mir würde es jedenfalls einen Heidenspaß machen, einmal euer Vinylsetup zu hören.

Viele Grüße

Jochen
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Funky,

Ist die von Dir erwähnte Japan Pressung diese?

https://www.discogs.com/de/sell/item/817141924?

Die habe ich auch gesehen, kamen für mich ohne „Beilagen“ allerdings nicht in Frage.

Gruß

Uwe
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

in Sachen Japan-Pressungen empfehle ich, erst etwas "Kleines" zum Test für die eigenen Ohren zu kaufen. Die haben zwar einen guten Ruf, für mich passen die allerdings weniger. Mir sind die - zumindest die wenigen Ausgeben, die ich habe - in der Regel zu "dünn" im Klang. Dagegen hat eine gute Decca ordentlich "Hubraum". Die Japan-Lps sind wie Tonabnehmer von Audio Technica. Haben alles, aber für mich oft nicht genug "Fleisch auf den Rippen". OK, meine Anlage und meine Ohren. Ich nehme die Japan-Lps mit, wenn sie mir über den Weg laufen, aber denke dann oft: Na ja...

Aber der Hinweis bringt mich dazu, mit heutigen Gegebenheiten wieder auf die japanischen Pressungen zu hören. Es ändert sich ja mit anderen Umständen manches in der Wahrnehmung.

Man prüfe also, bevor man viel Geld in die Hand nimmt, nur um eine Japan-Pressung zu haben.

Viele Grüße

Jochen
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Funky
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Beitrag von Funky »

Hallo Uwe,

ich weiß wirklich nicht mehr wie die gesamte Kassette aussah, nur dass an der linken Seite eine japanische Inschrift war. Ich selbst hatte sie nicht in der Hand. Bei solchen Platten werde ich als Gast keine Hand anlegen, ausser man fordert mich explizit auf.

Ansonsten muss ich Jochen beipflichten, nicht jede Japan Pressung bringt automatisch bessere Klangqualität (in unseren Ohren) mit sich. Diese leichte Höhenbetonung bzw. damit einhergehende hohe Transparenz ist auch der japanischen musikalischen Kultur zuzuordnen. Die traditionelle Musik ist sehr oberton reich, Schlaginstrumente sehr markant, Stimmen eher auch obertonreich.
Man kann das am US Markt ebenfalls feststellen, nur in die andere Richtung. Häufig ist bei vielen US Komponenten ein ziemlich deftiges Tieftonfundament zu hören. Das liegt wiederum an der Art wie häufig in den USA auf dem Land gebaut wird. Sehr viel Trockenbauweise mit Holz, da wird viel Bassenergie vernichtet, bevor sie ans Ohr trifft. (Man höre sich mal die grosse Pass Phono Pre an , oder die Aesthetiks)

In England mit den vorwiegende kleinen Eigentumshäusern stehen die Lautsprecher häufig nah an der Wand - die Hörabstände sind nicht so gross, wenn man da linear bis 20 khz die Höhen reindrückt, wird das schnell unangenehm - daher die häufig zu beobachtende Höhenabsenkung von ca. 3 db bis 20 Khz vieler englischer LS Anbieter.

So, aber genug der länderspezifischen Vorlieben, im internationalen Markt gerät das ohnehin mehr und mehr in den Hintergrund.

Was Wagner angeht, werde ich mich an die englische Decca halten und zuvor empfehle ich zur Einstimmung

Loriot erzählt Wagners "Der Ring des Nibelungen" - damit man auch weiß um was es geht.

Funky
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

ich habe mir mal diese LP-Box vorgenommen:

https://www.discogs.com/de/release/1137 ... -1899-1919

Was für Hartgesottene? In gewisser Weise schon. Es bedarf schon williger und geneigter Ohren, um durch den Störnebel der alten Aufnahmen zum Wesentlichen, der musikalischen Darbietung zu gelangen. Das aber lohnt durchaus. Ein interessanter Blick in längst vergangene Zeiten. Man muss ja nicht alle Platten/Titel direkt nacheinander hören. Die Augabe(n) haben auch einen enzyklopädischen Nutzen.

Es handelt sich übrigens um die Neubeschäftigung mit vielen Aufnahmen, die ursprünglich in der Ausgabe The Record of singing herausgegeben waren. An der wurde kritisiert, dass viele Titel mit unangemessener Geschwindigkeit auf Vinyl umgeschnitten worden waren. Das hat man mit der Neuauflage versucht zu kompensieren. Mit dem Hinweis, dass das auch nicht in jedem Fall Sicherheit über die korrekte Tonhöhe gebracht habe. Zu ungewiss sind viele Umstände der Aufnahmen.

Musikarchäologie gewissermaßen. ;)

Spannend. :)

Viele Grüße

Jochen
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Melomane hat geschrieben: 18.10.2021, 21:50 Hallo Uwe,

schau dir die Platten an. Gegen Kratzer kannst nichts machen. Knistern oder auch einzelne Knackser bekommt man mit Waschen meistens/oft weg. Aber trage ich Eulen nach Athen? ;)

Viele Grüße

Jochen
Hallo Jochen,

heute war Waschtag im doppelten Sinne:

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Das war leider sehr notwendig, weil der Ring so ankam:

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Die Platten sollten ja mint sein. Die Box war es auf jeden Fall. Der Erstbesitzer hatte nicht nur seinen Adressstempel in jede einzelne Box gemacht, jede Box und die darin befindlichen Platten waren in der Box nummeriert, Schweizer Präzision eben, passend erweise aus Genf. Zuerst dachte ich, die Platten wären nass gespielt worden. Inzwischen bin ich der Meinung, das die zu selten aus den Hüllen rausgekommen sind. Das Reispapier der Innenhüllen hat seine Spuren auf den Platten hinterlassen, denke ich mir. Nach zweimal 15 min Ultraschallbad sah das schon besser aus. Wie klingt es? Höre gerade die letzte Plattenseite vom Rheingold. Zur Zeit konzentriere ich mich mehr auf die möglichen Nebengeräusche, die sind allerdings erstaunlich rar. Bei der zweiten Platte gab es auf einer Seite gegen Ende eine Rauschfahne, ansonsten sehr leise. Eben gerade ist der Hammer gefallen, beeindruckend. Der Verkäufer meinte, die Platten seien ungespielt. Das könnte sogar sein. Er bot an die Box zurück zu nehmen. Ich werde sie wohl behalten. Dank sei meiner polnisch/chinesischen Plattenwaschmaschine. Den Abtropfständer hat mein Vater gebaut. Bei der Anwendung hat sich mir auf Anhieb der Vorteil von solidcore gegenüber Litze erschlossen.

Gruß

Uwe
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Uwe,

könnte sein, dass die nass gespielt wurden. Und zwar mit dem Zeugs von Analogis, was vor einigen Jahren auf den Markt kam. Das verklebte dann mit der Innenhülle. Glücklicherweise bekommt man das mit dem Waschen weg.

Und freut mich, dass die Wäsche erfolgreich war und dir der Ring so gut gefällt. :cheers:

Viele Grüße

Jochen
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