Hallo zusammen,
so, ich hatte ja noch einen Bericht zum Thema Switch versprochen...
Ich muss zugeben, dass das Thema nicht nur sehr zeitaufwändig, sondern in letzter Konsequenz auch ganz schön nervenaufreibend war. Durch die diversen Tests hatte ich mich ja immer mehr in das Thema Kaskadierung — ja, man kann es kaum anders sagen: reingesteigert. Und den dabei ja tatsächlich auch sehr deutlichen, auftretenden Klangveränderungen in diesem Zuge eine hohe Wichtigkeit beigemessen.
Innuos Phoenix Net
Auslöser war hier definitiv der Innuos Phoenix Net. Das ist einfach ein tolles Teil! Der Innuos war und ist eine echte Bereicherung für meinen Digitalzweig. Einem Gerät nachzusagen, es sei „musikalisch“, ist zwar etwas fragwürdig, denn es hat ja schließlich nicht an einer Muskihochschule studiert. Aber letztendlich trifft diese etwas schiefe Bezeichnung den Kern der Sache dann doch ganz gut: der Innuos lenkt den Fokus der Wiedergabe weniger auf die Details der Aufnahme als auf die Strukturen in der Musik an sich, er bringt einen tollen „flow“ in die Digitalsektion. Volle Punktzahl!
Aber: er bringt auch eine gewisse Wärme mit, eine Puscheligkeit, die manchmal fast schon ein bisschen zuviel des Guten sein kann. Vor allem, wenn man als Freund der gepflegten, highfidelen Wiedergabe gerade im „Testmodus“ ist und den persönlichen Fokus deshalb gerade eher auf Detailporno und Attacke als auf die musikalischen Inhalte gelegt hat.
Kaskadierung
An dieser Stelle kam dann das Kaskadieren von Switches ins Spiel. Das bringt auf jeden Fall, jedenfalls hier bei mir in der Kette, immer eine Veränderung mit sich. Und in der Regel gibt es dabei dann von irgendetwas ein bisschen mehr: mehr Auflösung, mehr Details, mehr Rauminformation, mehr PRAT, was auch immer.
Und der Star im Ring war hier diesbezüglich definitiv der gemoddete Cisco Meraki. Als kaskadierter Switch vor dem Innuos war das objektiv erst einmal super. Das war definitiv der Switch, der an dieser Stelle am meisten positive Veränderungen mit sich brachte: alle normalen Checkpunkte des Hifi-Freundes wurden abgearbeitet und bedient. Verbesserung quasi in allen Punkten! Man konnte es glaub ich gut an meinen positiven Äußerungen hier im Thread ablesen: ich war begeistert.
Nur: Musik hören mochte ich leider nicht mehr. Ich habe ständig unterbewußt nach einem halben Titel nervös weitergezappt und nur noch unruhig „testgehört". Das muss man sich aber erst einmal eingestehen, wenn doch objektiv alles besser wird! Ich habe mir da echt die Ohren wund gehört, weil ich das mit dem „
besser und macht trotzdem irgendwie keinen Spaß“ einfach nicht übereinander bekommen habe.
Da mir wegen meiner immer näher rückenden Abwesenheit hier irgendwann die Zeit weglief, habe ich schließlich die Notbremse gezogen und alle Leihstellungen erst einmal zurück geschickt. Das war ein sehr anstrengender, aber auch erstaunlicher und lehrreicher Lernprozess für mich.
Erkenntnis
Ich habe nun echt lange überlegt, ob ich dies hier überhaupt berichten soll. Es könnte ja definitiv der Eindruck entstehen, dass ich den Cisco Meraki „kaputtrede“. Das ist aber definitiv nicht meine Absicht! Wie gesagt, objektiv passierte da eine Menge positives. Aber irgend etwas passte hier bei mir in der Kette nicht. Das kann woanders komplett anders ausgehen.
Das Fazit ist also definitiv: nicht auf Berichte vertrauen, sondern unbedingt in der eigenen Kette ausprobieren! Und auch mal einfach Musik hören und nicht nur auf die üblichen Hifi-Kriterien achten. Sonst könnte eine Neuanschaffung ein kurz und hell loderndes Strohfeuer werden, statt einer langen, tiefen Liebesbeziehung.
So, jetzt aber schluss mit den krummen Metaphern!
Ein weiteres, gutes Beispiel für die Problemstellung ist für mich übrigens ein in einem Nachbarforum vor einiger Zeit stattgefundener, sehr ausführlicher und gründlicher Test von LAN-Kabeln. Einige von diesen Kabeln hatte ich auch hier, und ehrlich gesagt deckten sich die klanglichen Ergebnisse nicht besonders mit denen aus dem Nachbarforum. Ja, ich musste hier bei mir sogar feststellen, dass ein und dasselbe Kabel an unterschiedlichen Stellen der Kette unterschiedliche, klangliche Ergebnisse lieferte! So viel zum Thema verallgemeinern von Testergebnissen...
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